Patchwork ! Zwischen Himmel und ...?

  • Hallo !
    ich wende mich an euch, da ich mit meiner jetzigen Partnerschaft und dem zusammenleben vor einem Rätsel stehe und keine Lösung weiss derzeit. Sehe ich es zu komplizier und es ist es wirklich so ?
    Am besten ich schildere euch wie es vor her war:
    Ich lebte 11 Jahre mit Sohnemann allein. Der Erzeuger hat sich nie gemeldet. Wir hatten keine einfach Zeit miteinander. Es war manchmal hart. Ihr kennt ja :) Partner hatte ich die ganze Zeit keinen. Junior war natürlich im Mittelpunkt. Ich habe einen platonischen Freund gehbat, der sich gut mit Junior verstand und mit dem wir ab und zu Dinge unternahmen. Er unterstütze mich, wenn ich Sorgen hatte und gab Tips. Anfang letzten Jahres hatte ich ziemliche Probleme mit Sohnemann. Er wechselte auf G8 und war im Sozialverhalten gegenüber Lehreren respektlos. Zuhause wurde es auch schwieriger. Ich überlegte schon, Junior in ein Internat zu geben. Wir kamen nicht klar. Dank meinem platonischen Freund blieb mein Sohn bei mir. Durch die intensive Zeit verliebte ich mich in ihn und wir zogen zu ihm. Ich muss dazu schreiben, dass er die ganze Jahre über in mich verliebt war. Die Trennung vom Erzeuger hat mich leider unfähig gemacht sich wieder zu öffnen. Der Mann hat es aber geschafft :)
    Die Gegenwart: Mein Sohn sah in ihm gleich die Vaterfigur. Probleme fingen aber an, als mein Partner Ansagen machte und mein Sohn nicht hörte. Er wurde frech und provzierte ihn. Mein Partner hat eine ältere Tochter ( 19 jahre ), aber sie lebte nie bei ihm. Ich fand, dass es ihm an Souvernität fehlte und er viel kritisierte ( z. B. Mach den Kühlschrank...10 mal muss ich es dir sagen )....
    ( du bist gar nicht cool, dir fehlt viel ).....etc. Aus meiner Sicht lobte er gar nicht ( oder ich zuviel ? )...mein partner ist der Auffassung, er wurde zuviel verwöhnt und er braucht jemanden der ihm den Spiegel vorhält. Mich nerven diese ständigen Ermahnungen. Jetzt ist es so, dass es nichtmal mit dem Wecken klappt. Sohnemann steht bei ihm nicht auf. ich bin schon im büro, rufe an ob alles okay ist. Partner erzählt mir, dass mein Sohn behauptet müde zu sein ( letzte Nacht hat mein Sohn aufgrund es Sturmes kaum geschlafen ) Mein partner sagt, er ist kein Fötus und soll sich anständig benehmen und aufstehen.
    Mich zerreibt die Situation. Am liebsten wäre mir, dass die beiden sich richtig gut verstehen. Leider bleibt der Schulbereich auch an mir hängen, da mein Sohn mit ihm nicht kooperiert.
    Schreibt mir bitte, was ich machen kann :thanks:

  • Vielleicht solltest du den Part wieder übernehmen und dein Lebensgefährte sollte sich aus der Erziehung rausnehmen.

  • @ marienchen


    Du warst 11 Jahre alleine für deinen Sohn erzieherisch tätig und jetzt ist da der Bekannte zum Freund motiert und will mit erziehen, auch noch in einem ganz anderen Stil als Du...da sind Probleme doch vorprogrammiert. Ich würde auch sagen, dein Freund sollte sich aus der Erziehung raus halten. Das ist deine Aufgabe. Dennoch solltest Du deinem Sohn KLAR machen, das, wenn man zusammen lebt, es auch bestimmte Regeln gibt die eingehalten werden sollten. Das auch dein Freund ihm was sagen kann, dem er bitte nachkommt, ohne sich auf den Schlips getreten zu fühlen...denn nur so funktioniert das Miteinander leben/wohnen! Da muss jeder Rücksicht nehmen...

    LG N. :winken:
    .
    1 + 1 = 4 :love:


    - 1 wenn die Ex-Frau so ist wie sie hier bei uns ist ;(

  • Wie soll ich es machen, ohne dass mein Partner sich unfähig abgestempelt fühlt bzw. beleidigt ist ?
    Denn ich finde es manchmal nicht schlecht bzw eine Bereicherung, dass er anderen Input bringt.
    Er soll ja auch aktiv bleiben. Er versucht alles auf seine Art zu lösen und holt sich keine Tips von mir.
    Mein Sohn will ihn ja auch als Vaterfigur haben. Ach ist das alles schwer :(
    Ich weiss dass mein Partner, ihm sein Verhalten übel nimmt. Ist klar. Er provoziert ihn zurück. Manchmal finde ich es gut, da Junior wenig Kontra zuhause von der männlichen Seite hatte. Nur oft finde ich den Ton meines LG unhöflich und meckerig. Tja die beziehung leidet. Ich habe nicht mehr viel Lust auf ihn.
    Manchmal fragt mein Sohn : Hat es dir der .....( Mein Partner ) gesagt oder ist es deine Entscheidung ?
    Das zeigt, dass es Sohnemann stört, dass er sich einmischt oder ?

    Einmal editiert, zuletzt von das.marienchen ()

  • Ich stimme dem von Ich76 voll und ganz zu!




    Wie soll ich es machen, ohne dass mein Partner sich unfähig abgestempelt fühlt bzw. beleidigt ist ?
    Denn ich finde es manchmal nicht schlecht bzw eine Bereicherung, dass er anderen Input bringt.
    Er soll ja auch aktiv bleiben. Er verucht alles auf seine Art zu lösen und holt sicch keine Tips von mir.
    Mein Sohn will ja als Vaterfigur haben. Ach ist das alles schwer :(


    Setzt euch alle gemeinsam an ein Tisch und besprecht die prekäre Situation, nur so findet ihr eine Regelung.

  • Ich komme gerade aus so einer Beziehung... nie wieder. Mein Partner sehr pingelig, mein Kind eigentlich so wie immer ;). Kind halt, aber mit meinen Regeln gross geworden. Das Kritisieren wegen Banalitaeten hoerte nicht auf, bis sich 2 Riesenfronten aufgebaut hatten, beide aufeinander eifersuechtig, ich der dauernde Streitschlichter. Ich hab nur eine Frage: hat dein Partner Kinder? Wenn nicht, wirst du ein hartes Stueck Arbeit vor dir haben. Du hast 11 Jahre allein gelebt mit deinem Kind und er hatte gar keins. Ist an seine Regeln gewoehnt und wird davon nicht abkommen. Ihr seid an eure Regeln gewoehnt, die wahrscheinlich auch kindgerecht sind. Ich hab es nicht hin bekommen... Ich bleib lieber allein, als sowas nochmal zu erleben. Euch viel Glueck.

  • Er hat ein Kind, das aber nicht bei ihm gelebt hat.
    Wie bereits geschrieben, war die Situation alleine deutlich schwerer mit Sohnemann. Jetzt hört er gut auf mich und bemüht sich.

  • So nun werde ich mich wieder einmal ins totale Aus schiessen schätze ich, doch ich bin der Meinung das niemand auf der Welt die perfekte Erziehung genossen hat oder ein Rezept kennt. Jeder macht es auf seine Weise. Dein Lebensgefährte wird nie Deine Art der Erziehung haben und DU bestimmt nie seine, da Du aber schreibst er hat eine Tochter von 19 Jahren würde ich sie einmal fragen wie sie dir Erziehung seines Vater bewertet. Vielleicht reicht es ja auch wenn Du sie einiger Massen kennst und kannst selber entscheiden ob sie eine gute Erziehung genossen hat oder nicht.
    Ich glaube gern das Dein Freund vielleicht etwas strenger ist, bedauerlicherweise leben wir aber auch in einer Ellebogengesellschaft. Was bedeutet das Dein Junior sich häufig noch wird anderen anpassen müssen.
    Setze, und das ganz in Frieden no go Grenzen. Sage Deinem Freund was nach Deiner Meinung garnicht geht. Und dann halte Dich etwas zurück. Ich bin fest davon überzeugt das sie sich ausprobieren und ihre Grenzen gegeneinander abstecken.

  • für mich klingt es, als ob alles etwas schnell lief und ihr deinen sohn damit ziemlich überfahren habt. gerade zusammen und schon zusammen gezogen, kaum zusammen gezogen, spielt er sich plötzlich als papa auf. dazu ein alter, was nicht gerade förderlich ist (ich war auch 11 als mein stiefvater dazu kam, er musste anfangs ganz schön leiden...)
    auch solche sätze wie 'du bist gar nicht cool, dir fehlt so viel' sind einfach nur mies.


    habt ihr euch vor dem zusammenziehen zusammen gesetzt und zu dritt besprochen, wie das zusammenleben laufen soll?

  • Och Leute, sie hat jetzt schon das zweite Mal geschrieben, daß die Tochter vom Partner nie bei ihm gelebt hat. :rolleyes2:


    Bitte lest doch die Beiträge mal sorgfältiger, das kommt so häufig hier vor im Forum.


    Und zum Thema: Bei uns ist das ähnlich. Hatte auch von Anfang an keinen Kinds-Vater, und nach über 5 Jahren jetzt einen Partner. Er hat die Erlaubnis von mir auch was zu sagen, und bin ebenfalls froh, wenn er Sohnemann mal anmotzt. Kommt von nem männlichen Erwachsenen doch anders rüber als immer nur von Mutti.


    Aber es ist halt das WIE, und das WANN. Da müssen oft Feinheiten abgestimmt werden, oder der neue Partner muß das Kind noch besser kennenlernen. Oft sind es auch Mißverständnisse, die die Muter z. B. hätte ganz anders deuten können. Beide Seiten müssen auf jeden Fall einsicht üben, auch mal entschuldigen können, auf Stur stellen bringt da nichts.


    Bettina

  • Hallo
    ich dachte schon, solche Probleme gäbe es nur bei mir.


    Das mit dem Heraushalten ist, finde ich, leichter gesagt als getan. Es ist ein Unterschied, wenn ein neuer Partner einfach auf der Bildfläche erscheint oder schon lange an der Erziehung mitarbeitet, wie es wohl bei Deinem Freund der Fall ist.


    Das Wichtigste aus meiner Sicht ist, dass ihr miteinander redet. Das Ihr Euch über Vorstellungen von Erziehung unterhaltet und prüft, wie groß die Schnittmenge ist. Sicher ist die Hauptaufgabe der Erziehung bei Dir angesiedelt, aber wenn Dein Freund gar nichts zu melden hat, wird ihn Dein Sohn nicht mehr ernst nehmen und dann kann es noch schlimmer kommen. M.E. ist eine Patchworkbeziehung unmöglich, wenn nicht in wesentlichen Punkten der Erziehung Übereinstimmung herrscht. Das kann nicht funktionieren. Bei mir und meiner Partnerin gab es mal Übereinstimmung und da lief es gut. Ich habe meinen "Stil" dann aber verändert und versucht, meine Erziehung mehr dem Alter der Kinder azupassen. Seitdem haben wir viele Konflikte und die Beziehung steht eigentlich kurz vor dem aus.


    Das mit dem provozieren kennen ich auch. Die Schwelle, wieviel Respektlosigkeit ein Mensch ertragen kann, hängt davon ab, ob man leibl. Elternteil ist oder "nur" Stiefelternteil. Stiefeltern haben meist nicht so eine intensive Bindung zu dem Kind. Sie verzeihen weniger und sind nachtragender, nehmen Respektlosigkeiten persönlicher. Ich sage meist, nicht immer, es gibt sicher Ausnahmen.


    Dein Freund macht aber aus meiner Sicht auch einen großen Fehler. Er "labert" zu viel. Kinder sind genervt von Eltern, die sie vollquatschen. Besser ist es, einfach konsequent zu sein und zu schauen, dass man eine passende Konsequenz findet, als sich den Mund fusselig zu reden.


    Ich habe auch zeitweise meine Kleine viel kritisiert, was oft zu Eskalationen führte: Setz die Brille auf, muss ich das zehmal sagen, zieh die Hausschuhe an, etc etc.


    Die Brille zieht sie auf, seitdem sie auf einmal fiese Kopfschmerzen bekam. Dann hat sie Dornwarzen und sollte eine Tinktur drauf pinseln. Erinnert man sie, sagt sie "Weiß ich doch, erinner mich nicht dran, ich kann das selber". Und erinnere ich sie nicht, vergisst sie es doch und erinnere ich sie beim nächsten mal, reagiert sie noch heftiger. Also hab ich ihr gesagt: Du musst Dich jetzt selber kümmern, ich erinnere Dich nicht mehr. Mal sehen, ob sie es hinbekommt, aber wenn nicht, wird es schon irgendwann weh tun.


    Was ich damit sagen will ist, dass die Kinder bei zu viel redenden Eltern einfach auf Durchzug schalten und respektlos reagieren. Weniger reden und mehr handeln hilft meist mehr.


    Wer von Euch was richtig oder falsch macht , spielt auch keine Rolle, sondern nur, dass ihr gemeinsame Grundvorstellungen habt. Gibt es die nicht, ist eine Beziehung schwer aufrecht zu erhalten, denn dann stehen die unterschiedlichen Erziehungsstile oder besser gesagt Vorstellungen von richtiger oder falscher Erziehung immer zwischen Euch.

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

  • Was mir beim lesen ganz schnell aufgefallen ist, ist die Tatsache das dein Sohn keinen Respekt Erwachsenen gegenüber hat. Bitte versteh mich nicht falsch, ich meine das in keinster Weise böse oder als Vorwurf. Aber du schreibst, dass er sich den Lehrern gegenüber unmöglich verhält, dass er dir gegenüber so ist und nun auch deinem Partner.


    Respekt ist etwas, dass man lernen muss. Sonst kommt er im Leben nicht weit. Und er wird lernen müssen, dass er deinem Partner gehorchen muss....auch wenn du nicht da bist. Was allerdings gar nicht geht, sind diese Sätze deines Partners....die einfach nur erniedrigend und verletzend sind. Sowas stärkt nicht grade die "Partner-Sohn-Beziehung"


    Versuch mit beiden zu reden....dass gegenseitiger Respekt und gegenseitige Achtung ganz oben auf der Liste stehen. Es braucht alles viel Geduld. Ich hoffe sehr für euch, dass ihr einen guten Weg finden werdet.

  • Hallo,


    ich finde auch, du mußt dir überlegen ob du überhaupt möchtest, dass dein Partner sich einbringt. Auf der einen Seite hoffst du ja doch, dass er deinen Sohn "miterzieht" auf der anderen Seite findest du es zu hart. Aber es ist nunmal so, dass es unterschiedliche Erziehungsmaßnahmen gibt.


    Du mußt für dich halt überlegen, was für dich und deinen Erziehungsstil okay ist und dich mit deinem Partner zusammen setzen und erst mit ihm reden und dann zusammen mit dem Sohn die Regeln festlegen.

    Ich glaube daran, dass alles was passiert seinen Grund hat.
    Manche Menschen verändern sich, damit du lernst, jemanden gehen zu lassen.
    Dinge laufen falsch, damit du die Richtigen zu schätzen weißt.
    Die Lügen glaubst du, nur um dann daraus zu schließen, dass du nicht jedem vertrauen kannst.
    Und manchmal müssen gute Dinge vorbei gehen, damit Bessere folgen können.

  • Vielen Dank für die tollen Antworten. Es tut gut hilfreiche Tips zu bekommen.
    In der Schule hat mein Sohn seit dem Umzug keine Probleme mit den Lehreren. Das könnte schon sein, dass ihm jemand fehlte der ihn spiegelt. Ich bin viel geduldiger und verständnisvoller als Freund.
    Zum Schutz Mein Freund sgat zu mir, dass der Junior unbedingt seine überhebliche und allwissende Art lassen muss. Ansonsten wird er Probleme im Leben bekommen. Ich bin mir ganz sicher, dass mein Freund es nicht böse meint. Er hat nach ein paar Wochen Zusammenziehen gleich meinen Sohn durchschaut und ihm das mit einem Zwinkern gesagt.
    Meinem Sohn passt es jetzt nicht, dass ich Rückenstärkung habe. Das merke ich manchmal schon.
    naja gestern nach der morgendlichen Weck-Stress-Situation hat mein Sohn für mich abends gekocht. Er sagte, dass er ein schlechtes Gewissen hat weil er so zickte bei meinem Lebensgefährten. Ich frage mich, warum er diese Wiedergutmachung nur bei mir macht. :kopf

  • Hallo Marienchen,
    ich lese diesen Beitrag hier mit großem Interesse, weil wir uns mit ähnlichen Problemen herumschlagen. Ich bin erstaunt, bei wie vielen das ähnlich gelagert ist. Wie Micha 67 schon meinte, als leiblicher Elternteil liebt man bedingungsloser und verzeiht viele Provokationen und Verhaltensweisen. Gerade in der Pubertät macht sich das bemerkbar, ich nehme an, dein Sohn ist gerade am Beginn der Pubertät.
    Ich finde die Anforderungen, die mein Partner an das Kind stellt, einfach zu hoch. Er wirft ihm ebenfalls eine großkotzige und überhebliche Art vor, wobei mein Partner da leider auch recht hat. Mein Sohn kann großkotzig und überheblich sein. ABER: mein Partner nörgelt auch rum und der Junge kann ihm nichts recht machen. Der wiederum reagiert dann großkotzig und frech. Das ist dann ein Teufelskreis, der sich immer wieder hochschaukelt und ich komme mir vor wie der Ringrichter oder der Schlichter. Sich ganz rausziehen aus der Erziehung kann er nicht, wir leben seit 7 Jahren zusammen und das Kind ist die meiste Zeit bei uns. Wie soll das funktionieren. Wir diskutieren das regelmäßig aus und ich sage ihm, was er in meinen Augen falsch macht und er sagt mir, was ich falsch mache. Puhhhh das ist nicht einfach.....Ich bin auch häufig am Verzweifeln :wand
    Ich gebe Micha recht, nicht zu viel reden, die Konsequenzen spüren lassen, auch wenn es wirklich manchmal für das Mutterherz hart ist. Ich wecke den Burschen zum Beispiel nicht mehr, nun hat er unentschuldigte Fehlstunden auf dem Zeugnis---Pech! Er nimmt sein Allergikum nicht, cremt die Haut nicht ein---die Haut wird schlimmer! Er versäumt den Termin beim KFo----er muß anrufen einen neuen Termin machen! Er wäscht nicht ab----ich lasse sein dreckiges Geschirr stehen! Er räumt seine Sachen nicht in die Wäsche---ich kann seine Sachen nicht mitwaschen und er hat keine sauberen Schlüpfer mehr!
    Das fruchtet eigentlich am Besten, aber es ist schwer durchzuziehen IMMER konsequent zu sein.
    Redet miteinander, wir sprechen auch häufig zu dritt miteinander. Aber es ist ein langer und steiniger Weg. Viel Glück Euch! :-)

  • Mutti74
    Ja, das ist schwer und meine Partnerin, die aufgrund ihrer MS und Depressionen nicht arbeiten kann, plagt sich mit einem schlechten Gewissen, nichts beisteuern zu können Es muss alles perfekt sein und wenn dann das Zimmer der Kleinen wie nach einem Bombenangriff aussieht, geht sie da rein und räumt den ganzen Vormittag auf. Sie kann es nicht ertragen, die Unordnug zu sehen und ich sage mir nur "Lass halt die Türe zu, dann siehst Du es nicht".
    Die Kleine freut sich dann über ein aufgeräumtes Zimmer aber sie braucht nur 1 Tag, dann ist alles dahin. Es bringt einfach nichts. Dabei bekommt sie Struktur, wie sie ihre Ordnung organisieren kann.


    Reden und diskutieren führt nur in die Eskalation. Spätestens wenn sie nichts mehr anzuziehen hat, räumt sie die Sachen in den Wäschekorb und wenn sie saubere Sachen rein räumt, weil sie meint, damit nicht zusammenlegen zu müssen, bleibt der Korb solange stehen bis es passt.


    @marienchen
    Das mit der Rückenstärkung ist klar und selbst wenn Ihr Euch absprecht, wird er versuchen Euch gegeneinander auszuspielen. Das ist wohl normal so. Aber da muss man durch. Dazu kommt sicher auch ein Stück Eifersucht auf den Partner. Deswegen wohl auch die Wiedergutmachung bei Dir und nicht bei ihm.

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

  • Die gleichen Vorwuerfe hatten wir auch... meine Tochter sei grosskotzig und ueberheblich... macht mich nachdenklich, denn es waere schon ein ganz schoener Zufall, wenn alle unsere Kinder diese Eigenschaften haetten. Ich denke eher, dass das dann evt. eine typische Reaktion auf den neuen Partner ist? Ich bewundere jedenfalls, dass ihr das so durchzieht. Ich fand diese Massregelungen teilweise SO kleinlich, dass ich dachte: wir werden nie mehr Frieden haben. Mit Kindern muss man ja oft 5e gerade sein lassen. Das konnte er einfach nicht. Ein kleiner Fleck auf dem Teppich: schon war Panik im Hause und "der ganze Teppich auf ewig versaut". Hilfe... man geht doch eine Partnerschaft ein, um es leichter zu haben und nicht, um einen neuen Kriesenherd zu eroeffnen. Seufz.

  • als 11 jährige war ich auch arrogant und großkotzig zum neuen meiner mama:
    er schleppte uns drei zum wandern, wir hatten keinen bock, aber mama war zur fortbildung. er stand auf einem felsvorsprung, wir 2,5m unter ihm und rauchten
    mama war wieder zur fortbildung, er mit uns an dem freitag abend allein, wir drei besaufen uns und mein bruder kotzt ihm vor die füße


    heute nenne ich ihn papa, weil er diese provokationen als genau das genommen hat, was sie waren: wer bist du, können wir dir vertrauen, oder verpfeiffst du uns sofort?


    zum ersten beispiel sagte er gar nichts, bot uns nur eine zigarre an. beim zweiten beispiel drückte er meinem bruder einen lappen in die hand und meine mama weiß bis heute davon nichts.
    13 jahre später heirateten die beiden und als er die hochzeitszeitung, die meine schwester und ich gemeinsam geschrieben haben, las, hatte er tränen in den augen, vor allem bei dem satz: du bist ein vater für uns

  • Also hin und wieder gibts bei uns auch "Probleme" (wobei ich dieses Wort eigentlich schon fast zu negativ ansehe für das, was bei uns geschieht) wegen der Erziehung.
    Wenn ich was gelernt hab in den letzten Jahren dann das, dass es wichtig ist gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Das fängt damit an, sich möglichst wenig bis gar nicht vor dem Kind zu maßregeln/auf Fehler hinzuweisen, sondern wenn möglich in einem Gespräch allein zwischen den Partnern.
    Kritikfähigkeit ist auch unbedingt notwendig. ;) Wie oft bin ich am Anfang gleich richtig bös geworden, weil ich mich persönlich angegriffen gefühlt hab. Wichtig ist, einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen und hin und wieder vielleicht auch zu erkennen, dass das, was der andere da sagt, vielleicht gar nicht so dumm ist.


    Mein Partner hat auch keine Kinder, aber ich finde, er macht das großartig. Immerhin muss man berücksichtigen, dass er von heut auf morgen zwei Kinder hat und nicht so wie ich mit ihnen groß geworden ist. Sich dieser Verantwortung zu stellen und zu sagen: Ja, das mache ich, mit allen Höhen und Tiefen! - dazu gehört schon einiges.


    Ich habe ihn jetzt schon öfter Dinge oder Konsequenzen durchziehen lassen, wo ich am Anfang nicht sicher war, ob die Kinder das gut auffassen und klar kommen oder nicht. Wir haben vorher darüber gesprochen, was er denkt und tun würde und was ich denke. Dann haben wir entschieden, dass wir seinen Weg gehen (wir gehen ja auch oft genug meinen) - und siehe da, es war gar nicht schlimm für die Kinder, auch seine Konsequenz anzunehmen.


    Darin liegt meiner Meinung nach viel auf dem Weg zum guten Miteinander: Den Kindern zu signalisieren, dass die Partner (ebenso wie die Kinder) gleichwertige Familienmitglieder sind. Jeder hat gleich viel Respekt verdient und sollte ebenso Respekt von den anderen bekommen.


    Das funktioniert bei uns eigentlich ganz gut. Klar, auch wir haben hier Diskussionen usw. Aber alles in normalem Maße. Wir fühlen uns alle wohl und die Kinder mögen ihn. Und wenns doch mal zu hoch her geht (auch von Kinderseite), dann sitzen alle an einem Tisch und reden drüber.

    Gruß von Lanie :-)



    „Eine Krone ist nur ein Hut, in den es hineinregnet.“ Friedrich der Große (1712 – 1786)

  • Hmmm...nicht einfach. Wir beide kommen gut miteinander aus. Er ist ein guter Partner für mich und in erster Linie habe ich einen Partner für mich gesucht und nicht einen Ersatzpapa für meinen Sohn. Es lässt sich jedoch nicht vermeiden, dass er erzieherisch einwirken muß, schließlich leben wir ja zusammen. Er liebt meinen Sohn und mein Sohn liebt ihn auch. Dieses für mich kleinliche geht mir richtig auf die Nerven, auch was die Sauberkeit und Ordnung anbelangt. Da bin ich um einiges lockerer und ich denke, da fehlen ihm einige Jahre. Mein Gott, das sind Kinder, da gibts mal Sand im Flur und verschüttete Getränke. Menschen machen Fehler und Kinder auch. Fast jeder war in der Pubertät frech und großkotzig, ich auch. Ich denke, sich da in die Schiedsrichterposition zu stellen und zwischen den Fronten zu vermitteln, ist auch nicht der richtige Weg. Aber eine Alternative weiß ich auch nicht. Wenn ich denke, dass mein Sohn ungerechtfertigt angegriffen wird, dann stelle ich mich vor ihn, egal ob es der leibliche oder der Vizepapa ist.