Macht arbeiten noch Sinn?

zozzy:
Natürlich führt sich das ungerecht an, aber es nützt nix da auf den Harzer zu schielen.

Zitat von friday72

Der Ansatz ist für mich zu denken, warum wird Arbeit nicht besser bezahlt.

Zitat von zozzy

den krampf gebe ich mir nicht länger.

Grundsätzlich bedeutet doch das Leben auch aus einem (großen) Teil aus Arbeit besteht.
Nur weil wir ein Sozialstaat haben kann ih doch nicht sagen: So, nu gehe ich nicht mehr arbeiten.
Arbeit ist Basis im Leben und Hartz4 für Menschen in Not. Die dieses ausnutzen (und ich gehe mal davon aus, dass das nicht die Mehrheit ist) nennt man Sozialschmarotzer, weil sie einfach keine Lust haben einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, der eigentlich selbstverständlich sein sollte (und ich meine wirklich nur die, die "bewußt" sich ins Hartz4 fallen lassen)
Sorry, da will ich nicht hin ....

Trotzdem beruhigend zu wissen, dass der Staat im Notfall einspringt.

LG
Friday

Ich schwimme auch förmlich in der ganzen Kohle und schäme mich derart, dass ich gar nicht mehr vor die Tür gehe. So spar ich sogar noch mehr, damit ich mir später die Rente versüßen kann. IRONIE OFF BITTE.

Weißt du eigentlich, wie sehr du manche Menschen mit solchen Aussagen treffen kannst?

Ich finde es schon auch hart zu sehen wieviel Steuern ich zahle (alleinerziehend, Steuerklasse 2, ...)...

Zitat von Mutti74

Hab ich nie behauptet. Man ich weiß garnet warum manche wirklich wegen jeder Aussage angepisst sind und das sofort auf sich beziehen.... :wand

Weil "manche" ihre Aussagen sehr, sagen wir mal, angreifend formulieren.

Ein Thread wie dieser mutiert immer wieder zu "Anti-H4"-Worten. Das ist aber der falsche Ansatzpunkt. Nicht H4 muss runter, sondern die Löhne rauf. Es hilft nichts, sich zu beschweren, dass die H4-er so viel Geld bekommen und ja ach so viel Freizeit haben und braungebrannt den ganzen Tag irgendwo rumliegen können. DAS bringt böses Blut, denn auch H4-er sind Menschen, die sicherlich nicht alle scharf drauf waren, in den Bezug zu rutschen und die sicherlich auch nicht alle stolz darauf sind.

ich finde, dass es manchmal nur dem eigenen Ego dient, arbeiten zu gehen...

Ich kann z.b. nicht VZ arbeiten gehen, weil es hier an Ganztags-Betreuung mangelt. Die Schule ist um 13 Uhr aus, der Kindergarten um 14 Uhr.
DAs heißt länger als von ca. 8-13 Uhr geht gar nicht am Tag und dann bin ich in der absoluten Tretmühle.
Genau die Situation habe ich seit fast 6 Jahren (mit 2 Jahren Pause). Ich arbeite am Limit des möglichen, um irgendwie genug Geld zu verdienen, um das Leben zu bezahlen und das alles auf die Kosten meiner Gesundheit.
Ganz schlimm war es, als mein Sohn in der Krippe war. Hätte ich nicht gearbeitet, hätte ich durch die wegfallenden Fahrtkosten und Krippengebühren ca. 100 Euro/Monat weniger zum Leben gehabt. Aber dafür eine große Menge Stress und Probleme weniger. DAS kann doch nicht sein.

Na ja, also ich muss auch jeden Monat rechnen, damit es reicht und mein Dispo nicht ständig ausgereitzt ist. Unser Extras wie Urlaub, Ausflüge in Zoo, Indoor-Parks, Schwimmbäder, Kino, Kletterwald, usw. muss ich auch einteilen. Es geht nicht ständig alles. ABER alles was ich uns erlauben kann, finanziere ich selbst und das ist mir wichtig! Auch wenn ich dadurch ständig im Dauerstress und abgehetzt bin. Und natürlich habe ich weniger Zeit für mein Kind, als wenn ich jetzt auf Harz IV zuhause bleiben würde. Ganz klar. Aber, was für ein Vorbild wäre ich denn, wenn ich vom Amt leben würde, obwohl ich arbeiten gehen kann? Nee, dass ist nicht meins. Außerdem kam ich mir in den 1 1/2 Jahren wo ich von denen abhängig war, echt mies vor. Alles muss man darlegen, wenn man mal Verwandte in Bayern besuchen wollte, musste man sich abmelden...wie ein kleines unmündiges Kind, nein Danke! Da arbeite ich lieber für mein Geld, bin unabhänig und weiß was ich leiste.

Zitat von idefixx

Ich denke mal, wenn man "zu wenig" Geld verdient, liegt es an jedem selbst zu hinterfragen, warum ist das so und dann wird man zu dem Ergebnis kommen, das es halt Berufsgruppen gibt, die schlecht bezahlt werden.
Dort ist wieder ein Punkt wo man selber ansetzen kann, Qualifikation heist das Zauberwort, natürlich nicht einfach zu bekommen.
Kinder Job und Haushalt unter einen Hut zu kriegen ist hier die Kunst.

Fast jeder hat die Möglichkeit, so er will, das zu ändern.

Edit: Fehler

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Das ist doch absoluter Käse. Mal abgesehen davon das nun mal nicht alle von Natur aus die Voraussetzungen haben eine Akademische Laufbahn einzuschlagen, wäre es auch Gesellschaftlich gar nicht möglich.
Wie stellst du dir das vor wenn es nur noch Ingenieure, Ärzte, Lehre und Akademiker gibt? Irgendjemand muss schließlich auch noch mit seinen Händen Arbeiten, auch wenn das einige nicht wahr haben wollen.

Wir brauchen nun mal Friseusen, Putzen, Verkäuferinnen und die ganzen anderen leider zu niedrig bezahlten Jobs. (Sry für die nicht Politisch korrekten Bezeichnungen, hoffe ihr wisst wie ich es meine)

Im Gegenteil finde ich das sich Heutzutage viel zu sehr Qualifiziert wird. Die Studentenmassen und Abiturienten sprechen da Bände, einfacher Handwerker bzw Facharbeiter will ja heute keiner mehr werden. Aber auch das ist wohl auf die niedrigen Löhne begründet.

Ich für meinen Teil finde ja man sollte das Bedingungslose Grundeinkommen einführen. Wenn man es richtig macht wird es die einzige Chance sein das sich Arbeit wieder lohnt, ohne das sich jemand in der sozialen Hängematte Ausruht.

Im übrigen ist es auch das gerade Alleinverdiener es in Deutschland besonders schwer haben. Mal ehrlich, viele von uns hätten mit 2 "Niedriglohneinkommen" nicht so Geldprobleme, das sich ja viele Kosten Teilen lassen. Als AE "Hartzi" hat man es da deutlich einfacher, und auch da muss man Ansetzen das sich Arbeiten für alle wieder lohnt.

Zitat von andi0383

einfacher Handwerker bzw Facharbeiter will ja heute keiner mehr werden. Aber auch das ist wohl auf die niedrigen Löhne begründet.

Da muss ich dir recht geben. Die Frage ist ja nicht, ob man das noch werden will, sondern ob man davon noch gut leben kann...
Ich habe einen Gesellenbrief. Habe im dritten Lehrjahr 175 Euro verdient. Wie der Lohn danach aussieht kann sich ja jeder ausmalen.
Davon kann man nicht leben.
Ich hatte zu Beginn meiner Ausbildung schon Abitur und habe dann im Anschluss daran (nach ein paar Jahren Arbeit) angefangen zu studieren,
um mich und Kind eines Tages alleine ernähren zu können und nicht von einem Mann, einem Amt oder meiner Familie abhängig zu sein...