wie würdet ihr damit umgehen?

  • also.. ich muss etwas ausholen. es ist ein sehr sensibles thema für mich und ich habe keine ahnung, ob ihr mich verstehen wérdet, aber mir würden diesbezüglich eure meinungen und erfahrungen (hoffentlich) weiter helfen.
    ich war mit dem papa von meinem kleinen nie zusammen. wir hatten einen one night stand. als ich dann erfahren hatte, dass ich schwanger war, hatte ich es ihm gleich mitgeteilt. daraufhin zeigte er mir seinen verlobungsring und meinte auch, dass er es ihr nicht sagen wird. dann trennten sich die beiden und er rief mich regelmäßig an, um nach meinem befinden zu fragen in bezug auf die ss :) leider war er dann rückfällig, weswegen ich mich distanzieren musste. als er eine stationäre therapie machte (der kleine war schon ein jahr alt) besuchte ich ihn regelmäßig mit dem kleinen und seine heimfahrten machte er auch bei uns. er hat sich super um den kleinen gekümmert und ich hatte immer den eindruck, dass er ihn wirklich liebt. wir haben uns auf einer freundschaftlichen ebene sehr gut verstanden. die schule stand auch für mich vor der tür und er wollte mich so viel unterstützen, wie nur möglich. es klang alles ganz toll.
    ich hatte nur gleichzeitig auch den eindruck, dass er in punkto sucht nicht ehrlich zu sich ist und habe ihn auch einige mal daraufhingewießen, dass er ehrlich zu sich sein muss... als er mit der therapie fertig war, wurde er wieder rückfällig, war nicht mehr zu erreichen und meldete sich nicht mehr. erst ein halbes jahr später zu weihnachten kam eine sms, dass es ihm leid tue usw. einen abend später war ich leicht betrunken, rief ihn an und ließ meinen frust an ihm aus, der sich die ganze zeit über angestaut hatte und erklärte ihm auch, dass ich ihm nicht mehr vertraue und eine einfache entschudligung dies nicht mehr gut machen würde. er warf mir dann vor, dass ich schuld wäre und ja mal nach ihm hätte gucken können (er ist 30 jahre wohl gemerkt und ich musste zur schule und mich um den kleinen kümmern...) daraufhin gab es wieder keinen kontakt mehr, bis ich noch mal ein halbes jahr später von seiner oma erfahren habe, dass er im gefängnis sitzt. mein erster gedanke war "wo? ich fahr hin!" und dann dachte ich "nein!" ich konnte nicht, ich bruachte noch zeit... ein ganzes jahr später (vor ein paar monaten) rief mich die polizei an, dass der herr wieder im gefängnis sitzt und permanent von unserem sohn und mir redet. er suche den kontakt zu mir. einerseits habe ich mich sogar gefreut, aber anderer seits hatte ich angst... was sich da an gefühlen angestaut hat, ist immens... jedenfalls, gab ich ihm nach reichlicher überlegung meine adresse, damit er mir schreiben kann. wir schrieben dann eine weile hin und her... allerdings ging es mir die ganze zeit nicht gut damit. einige fragen kamen auf... wie ist es, wenn er wieder draußen ist? wird er wieder rückfällig und verlässt unseren sohn wieder? hat er überhaupt die realität vor augen (da er ja im gefängnis sitzt und natürlich sich nach seiner freiheit und seinen liebsten sehnt)? vielleicht merkt er dann, wenn er draußen ist, dass es ihm doch zu viel wird... dazu kamen natürlich noch eigene probleme und baustellen (musste mich von der schule beurlauben lassen). ich war einfach völligst überfordert mit der situation also brach ich den kontakt wieder ab. ich denke, dass er seine strafe absitzen soll, eine weitere therapie machen soll und sich dann wieder melden kann... ich mache mich einfach viel zu schnell zum deppen und habe unglaublich viel angst, dass mein kleiner auch irgendwann verlustängste entwickelt, wenn sein vater ständig kommt und wieder geht. jetzt würde er es auch alles viel intensiver erleben.
    selbst wenn er alles gemacht hat und sich wieder meldet, würde es einige zeit dauern, bis er den kleinen sehen kann... wie würdet ihr damit umgehen?

  • Zunächst würde ich mich nicht unter Druck setzen (lassen). Schau mal was Du möchtest, ganz "egoistisch" nur für Dich. Und dann, was Du glaubst, was aus dem Blickwinkel eures Kindes wünschenswert wäre. Es besteht in meinen Augen jetzt kein Grund irgendwas übers Knie zu brechen.
    Sicherlich hat auch der einsitzende KV seine Bedürfnisse, aber er ist erwachsen und lernt gerade mit Konsequenzen umzugehen, ist also jetzt nicht direkt Deine Baustelle.


    Wenn der KV wieder wirklich im Leben angekommen ist, ists dann sicher Zeit für Entscheidungen. Wie und in welcher Form Du Kontakt halten magst, sollte sich auch an Deinen Bedürfnissen orientieren, denn die sind auch wichtig! Sicherlich wäre es schön, wenn der KV immer mal ein Update bekäme, was euer Kind angeht. Wie und ob Du dem noch eine persönliche Komponente was Dich betrifft beifügen willst, wirst Du selbst spüren...

  • Du bist noch Schüler? Wie alt bist Du, wenn ich fragen darf?
    Und gleich die nächste Frage hintenan: Willst Du Dein Leben damit verbringen, für diesen Typen grade zu stehen?
    Möchtest Du Deinem Kind einen rückfälligen, unzuverlässigen Vater zumuten?


    Mein Vorschlag: Brich den Kontakt ab und hör auf, Zukunfstpläne mit ihm zu machen.
    Noch sitzt er eh, und wer weiß, wie er sich entwickelt, wenn er draußen ist.
    Konzentriere Dich auf Dich und Dein Kind, bau Euer Leben alleine auf und konfrontiere Dein Kind nicht immer wieder mit ihm - denn jedes Mal, wenn er rückfällig wird, ist es ein Abschied.


    Er kann sich ja gerne beweisen, später, wenn er wieder draußen und clean und zuverlässig ist.


    Aber so ist das doch kein Leben. Für Dich nicht und nicht für Dein Kind.


    Vatersein legitimiert nicht alles, und Umgang um jeden Preis auch nicht.

  • @bri: du hast mich falsch verstanden, wie es scheint. der kleine hat seinen papa nur gesehen, als er damals eine therapie machte. nach seinem rückfall gab es bis heute keinen kontakt mehr. wenn er sich bei mir gemeldet hat, habe ich den kleinen da völlig raus gelassen und ich schrieb ja auch, dass wenn er überhaupt nochmal klar kommt, es noch eine ganze weile dauern würde, bis er den kleinen wieder sehen darf. wir haben ihn beide 1,5 jahre nicht gesehen. ich wollte ihm erst eine chance geben mit mir kontakt aufzubauen, aber konnte es nicht mehr, weil es mich überfordert und ich starke zweifel habe, daher habe ich ja auch den kontakt wieder abgebrochen. nur befinde ich mich in einem emotionalen, wie auch gedanklichen dilemma, weil ich eigentlich finde, dass jeder eine zweite chance verdient hat. jedoch habe ich mich dafür entschieden mich erst einmal zu ordnen.
    ich bin 24 und hole mein abitur nach :)

  • ich bin 24 und hole mein abitur nach :)


    Hier ist doch schon mal ein ganz wichtiger Ansatz !!!


    Der Kindsvater ist momentan alles andere als zuverlässig, sitzt derzeit eh ein, darum nutze die Zeit, Dich auf den Kleinen, Dich und Deine Schule zu konzentrieren.
    DAS ist das Wichtigste erstmal, dass Du für Dich und den Kleinen ein Fundament aufbaust, und wenn dann alles bei Euch gefestigt ist...und wenn der KV wieder draußen ist, ne Therapie gemacht hat, vielleicht auch mal ein Gespräch bei einer entsprechenden Stelle bzgl. des Kindes wahrgenommen hat, indem ihm verklickert wird, was er mit seinem Verhalten gegenüber dem Kleinen anrichtet/anrichten kann, DANN kannst Du diese Baustelle angehen.


    Aber sieh erstmal zu, dass Du DEIN Ding gewuppt bekommst...und dann kannst einen kleinen Schritt auf ihn zutun.


    Viel Glück !!!

  • Drogensucht ist schon ein Thema für sich. Ich möchte sein Verhalten nicht entschuldigen, aber es ist zumindest erklärbar.


    Grundsätzlich sehe ich einen Vater, der Interesse an seinem Kind hat und sich kümmern will. Das ist schon mal eine Menge wert. Ich würde ihm in aller Deutschlichkeit sagen: Nutze die Zeit im Gefängnis, um dir zu überlegen wie es mit deinem Kind laufen soll und wie zu dein Leben gestalten möchtest. Ich übernehme keine Verantwortung für dich, aber ich verschließe mich nicht,- du wirst Umgang haben, aber die Voraussetzungen dafür musst du selbst schaffen.


    Geregelte Verhältnisse sollte das Ziel sein und da ist jetzt er am Zug. Trotzdem möchte ich dir raten, bei aller Enttäuschung und Wut jetzt nicht dicht zu machen. Kümmer dich um dich selbst, aber verlier das nicht aus den Augen.


    Ich wünsche dir viel Kraft. :blume

  • ja so versuche ich das auch zu sehen, aber im moment ist es mir zu viel. das problem ist auch, dass ich selbst suchtkrank bin und deswegen doppelt aufpassen muss. ich bin jetzt zwar seit fast vier jahren clean, aber rückfälle gibt es immer wieder und das auch nach zehn jahren oder mehr. deswegen ist es tatsächlich erst einmal wichtig, dass ich auf mich schaue. habe jetzt auch wieder einen termin bei einer therapeutin :) bin gespannt, ob wir gut zusammen passen.
    jedenfalls... verstehe ich die problematik und es tut mir auch oft leid, dass ich keinen kontakt zu ihm haben kann, aber es geht schlicht und ergreifend einfach nicht :(

  • @bri: du hast mich falsch verstanden, wie es scheint. der kleine hat seinen papa nur gesehen, als er damals eine therapie machte. nach seinem rückfall gab es bis heute keinen kontakt mehr. wenn er sich bei mir gemeldet hat, habe ich den kleinen da völlig raus gelassen und ich schrieb ja auch, dass wenn er überhaupt nochmal klar kommt, es noch eine ganze weile dauern würde, bis er den kleinen wieder sehen darf. wir haben ihn beide 1,5 jahre nicht gesehen. ich wollte ihm erst eine chance geben mit mir kontakt aufzubauen, aber konnte es nicht mehr, weil es mich überfordert und ich starke zweifel habe, daher habe ich ja auch den kontakt wieder abgebrochen. nur befinde ich mich in einem emotionalen, wie auch gedanklichen dilemma, weil ich eigentlich finde, dass jeder eine zweite chance verdient hat. jedoch habe ich mich dafür entschieden mich erst einmal zu ordnen.
    ich bin 24 und hole mein abitur nach :)


    Hallo,


    ich kann verstehen, dass du bedient bist, finde aber schon, dass du dir viel Mühe gibst und dir auch entsprechende Gedanken machst :daumen


    Problematisch finde ich die Aussage, dass es , wenn er irgendwann mal klar kommt, noch eine ganze Weile dauern wird bis er den Kleinen zu sehen bekommt. Ein stückweit strafst du ihn damit ab und bringst ihn in die Position völlig abhängig von dir und deinen Entscheidungen zu sein. Das bringt aber nichts. Ich verstehe dich durchaus und ich kann auch nachvollziehen, dass du den Kleinen davor bewahren willst seinen Vater womöglich erst lieb zu gewinnen und ihn dann wieder zu verlieren.
    Aber aus Sicht des Kindes ist der Kontakt zum Vater wichtig ,natürlich nicht wenn er gerade im Knast sitzt oder zugedröhnt mit Drogen ist, sondern grundsätzlich. Er wird
    irgendwann merken, dass andere Kinder einen Papa haben, er aber irgendwie nicht. Alleine das ist schon nicht gut für ein Kind, weil der Vater eben fehlt.
    Von daher, wenn der Vater wieder in der Bahn ist, würde ich den Kontakt umgehend fördern (nicht für den Vater, sondern für das Kind!), eben damit der Kleine den Vater kennenlernt.


    Bis dahin würde ich den Vater - sorry für die Wortwahl- anfüttern. Schick ihm ab und an mal ein Bild vom Zwerg mit einem kurzen Brief, was der Kleine schon kann. ER soll wissen , was er gerade verpasst, denn vielleicht gibt ihm das den Anreiz sich zu ändern und sein Leben in Angriff zu nehmen um am Leben seines Kindes teilnehmen zu können. Für den Kleinen wäre das die beste Wendung überhaupt!


    LG
    Mami2511


    Edit: Lese gerade, dass bei dir in der Vergangenheit auch eine Suchtgeschichte vorliegt. Dann halte dich vom KV persönlich fern. Suche keinen persönlichen Kontakt, der dich eventuel wieder mit reinreisst. Für das Kind wäre es eine Katastrophe, wenn du ebenfalls rückfällig wirst. Also nimm dich jetzt erstmal in den Fokus und versuche soviel Stabilität wie möglich zu bekommen.
    Finde ich klasse, dass du dir bereits Hilfe gesucht hast!!!

  • ja schon. das mag ihm gegenüber vielleicht hart sein, wenn ich das so handhaben würde. ich möchte ihn allerdings nicht von mir abhängig machen. das ist somit das letzte, was ich möchte.. ich hab wirklich nur angst, dass er wieder verschwindet. das ist so verrückt, weil jeder von euch einen teil der gedanken ausspricht, die ich mir tagtäglich im moment mache. das ist total schrecklich. ich weiss gar nicht mehr, was richtig und was falsch ist (wobei ich diese begrifflichkeiten "richtig" und "falsch" eigentlich gar nicht mag *g*). ich wollte ihm sogar bilder schicken und ich denke ich werde es einfach mal machen und dazu schreiben, dass es mir leid tut, aber dass ich im moment nicht mit ihm sprechen kann. ich meine.. wenn er draußen ist und einen job hat, eine ambulante therapie macht und sich einfach helfen lässt, so wie er es sonst nicht getan hat, dann bin ich bereit es ( vielleicht erst einmal unter beaufsichtigung) zu versuchen.. also bezüglich des kleinen. ich mache mich schon seit der kleine da ist (phasenweise) deswegen fertig, dass er keinen vater hat, auch wenn ich weiss, dass ich ander situation nichts ändern kann, so weiss ich auch, dass beide elternteile überaus wichtig für die erziehung und die entwicklung des kindes sind... andererseits habe ich angst, dass der kleine irgendwann einmal (wie ich) emotionale abhängigkeit, wie auch verlustängste entwickeln können. da macht sich einfach eine innerliche zerrissenheit breit und vielleicht wäre das alles eigentlich ganz einfach und sachlich zu klären.
    also.. ich schicke einen brief. genug distanz habe ich ja dann trotzdem noch :)
    edit:ich habe mir immer mal wieder hilfe geholt. habe unterstützung vonm einer frühförderstelle (obwohl demian gut entwickelt ist), habe eine stationäre therapie hinter mich gebracht, als der kleine noch ein baby war (er war mit dabei :)) und war lange zeit noch in einer drogenberatungsstelle. jetzt gehe ich seit 1,5 jahren auf eine privatschule für süchtige und habe guten kontakt zu den lehrern und sozialarbeitern. brauche aber noch eine ambulante thera, wegen meiner persönlichen baustellen. eigentlich fühle ich mich ganz gut abgesichert.. jedoch spüre ich manchmal, dass ich in gewisser hinsicht immernoch gefährdet bin. ach ich weiss auch nicht...

  • Kopf hoch!!!!


    Du bist auf einem super Weg!!


    Respekt, dass du es bereits bis hierher geschafft hast.... es gibt soooo Viele die scheitern.... du hast allen Grund stolz auf dich zu sein!!


    :respekt:respekt:respekt:respekt:respekt:respekt:respekt


    LG
    Mami2511

  • Liebe TS,


    ich muß auch sagen - HUT AB vor DIR :respekt Du kannst dir ruhig selbst mal auf die Schulter klopfen!


    Ich finde, für deinen "background" bist du ein wunderbar selbstreflektierter Mensch, der meiner Meinung nach auch genau richtig agiert! :daumen


    Mach dich nicht irre, ich glaube du kannst ganz gut deinem Bauch vertrauen, und deine Entscheidungen fällen!


    Und was deine Gedanken betrifft, was die Zukunft bezüglich Kind/Vater betrifft.... auch wenn Du als Mutter meinst, für alles die Verantwortung zu tragen... manche Dinge haben wir nunmal nicht in der Hand :frag Die mußt du einfach hinnehmen. Ich versteh Dich sehr gut! :troest



    LG, 3xSonnenschein

    "Wenn man nicht weiß was man will,
    muß man nehmen was kommt!"


    Glückskeksweisheit - Verfasser unbekannt :D

  • ich versuche es. alles seinen lauf gehen zu lassen, ist so eine sache, wenn man weiss, wohin es führen kann, aber ändern kann man es dann tatsächlich nicht (grenzt an einen kafkasatz *lach* wegen der nebensätze und so..)
    danke nochmal für eure lieben antworten und ich bin froh, dass ihr verständnis habt. wollte erst nicht schreiben, dass ich auch ein suchtproblem habe, aber dachte dann "was solls.. spiel mit offenen karten." bin froh, dass es nicht falsch aufgefasst wird :D es gibt ein paar menschen, die mir gegenüber vorurteile haben, wegen der sucht und dazu noch alleinstehend, jung usw dazu sehe ich nicht mal deutsch aus *lach* mehr raum für vorurteile könnts fast nicht geben *g*