Wie gehts weiter - momentan seh ich nur Probleme

  • Hatt diesen Beitrag auch in neu hier gepostet, aber ich glaube, er ist hier besser aufgehoben. Bitte verzeiht, wenn ich ihn jetzt 2 mal ins Forum eingestellt habe.


    Hallo zusammen,




    vor einiger Zeit habe ich mich hier in dem Forum neu angemeldet und auh
    schon mal kurz vorgestellt, da ich im Januar die Trennung von meinem
    Mann beschlossen habe. Auslöser war meine Tochter, die sich mit 15
    Jahren zwei Wochen vor ihrem 16. Geburtstag entschlossen hat, lieber im
    Heim als bei uns zu leben. Ihre Begründung war, dass sie die ganzen
    Streitereien zwischen meinem Mann und mir nicht mehr aushielte. Ich muss
    dazu sagen, dass ich seit 23 Jahren mit meinem Mann zusammen bin und
    wir seit 18 Jahren verheiratet sind. Schon oft habe ich mir Gedanken
    gemacht ihn zu verlassen. Insbesondere weil ich seit 23 Jahren auch
    unter Schlafstörungen leide und mir der Therapeut, den ich bereits vor
    23 Jahren aufgesucht habe mitgeteilt hat, dass er die Schlafstörungen in
    Bezug zur Beziehung sieht.




    Nun versuche ich, auch mit Hilfe eines erneuten Therapeuten, diesen
    Vorsatz auch wirklich in die Tat umzusetzen. Ganz so leicht ist das aber
    nicht, da hier wo ich wohne gerade Wohnungsmangel herrscht. Außerdem
    müssen wir noch unser gemeinsames Haus verkaufen. Mein Mann hat meine
    Tochter so dermassen beeinflusst, dass sie nun bei ihm wohnen möchte,
    obwohl er im Aussendienst arbeitet und das im Osten der Republik. D.h.
    dass er dort für 5 Tage die Woche arbeitet. Meine Tochter geht jetzt
    erst mal für ein Jahr in die USA und ist bei ihrer Rückkehr 17 Jahre
    alt. Nichts desto Trotz hat sie dann immer noch mit der Schule genug zu
    tun, so dass ich für diesen Entschluss wirklich schwarz sehe und ich
    Befüruchtungen habe, dass sie dann in der Schule nachlässt. Für mich war
    die Frage jedoch wichtig zu klären, denn schließlich war es ja auch
    wichtig zu wissen, wie groß die Wohnung sein soll, die ich anzumieten
    habe. Nun habe ich mich entschlossen eine Dreizimmer-Wohnung zu mieten,
    was ihr den Rückweg zu mir auf jeden Fall unmöglich macht. Mit ihrem 15
    jährigen Bruder versteht sie sich nämlich gar nicht und so haben wir
    dann in einer so relativ kleinen Wohnung auch kaum Platz für sie.




    Des Weiteren habe ich auch schon überlegt, mir eine Wohnung zu kaufen.
    Ich arbeite selber bei einer Bank wenn auch nur als Sekretärin, aber bei
    dem derzeitigen Zinsnievau wäre das eine Überlegung. Allerdings kommt
    mir dann in den Sinn, dass ich mir das als Frau alleine eigentlich
    alleine gar nicht zutraue. Ich merke, dass je mehr ich mir Gedanken über
    die Trennung mache, desto mehr Ängste kommen auf, ob ich das alleine
    alles schaffe. Ich bin bis vor kurzem kaum Auto gefahren und merke jetzt
    wie dringend ich mir dieses Stück Selbständigkeit erkämpfen muss. Und
    dann kommen so Fragen auf, wen interessierts, wenn du nen Unfall hast.
    Wer kümmert sich dann um deinen Sohn? Was machst du dann? Wie regel ich
    das mit handwerklichen Tätigkeiten die ich nicht alleine kann? Mein Mann
    will sich nach wie vor nicht trennen und ich muss aufpassen, dass ich
    nicht klein beigebe, wegen all der Ängste die sich plötzlich breit
    machen.




    Auch habe ich extreme Angst alleine zu sein. Das war ein riesengrosser
    Hinderungsgrund, warum ich mit der Trennung so lange gewartet habe.
    Neben all der schlechten Eigenschaften hat mein Mann natürlich auch sehr
    gute Eigenschaften und das waren die, die ich mir immer vor Augen
    gehalten habe und immer gedacht habe, das kann alles nicht so schlimm
    sein. Aber ist es anscheinend ja doch. Ich habe auch immer gedacht, dass
    das was wir Beziehung nennen normal ist, weil ich es von zu Hause aus
    auch nicht anders kannte.




    Tatsache ist auf jeden Fall, dass ich jetzt noch weniger schlafe und
    extrem viel mit Verspannungen im Kiefer-Nackenbereich zu tun habe, weil
    mir die ganze Situation zurzeit mächtig über den Kopf wächst. Meine
    Tochter in der Pubertät nur noch auf Konfrontation aus, in die USA gehen
    und anschließend nicht mehr bei mir wohnend. Mein Sohn auch in der
    Pubertät der mit dem ganzen Stress noch anders umgeht aber auf keinen
    Fall besser. Die bisher ungelöste Wohnungsproblematik. Die Ängste: Was
    wird aus mir? Schaffe ich das? Was ist wenn ich krank werde? Was ist
    wenn ich arbeitslos werde? Was ist? Was ist? Was ist? Tausend Dinge
    gehen mir durch den Kopf. Und wenn dann mein Mann sagt lass uns nicht
    trennen, dann denke ich manchmal........... ja lass uns einfach so
    weitermachen, wir machen es ja schon 23 Jahre so.




    Die Angst dass es danach nicht besser wird.




    Es tut mir leid, dass ich jetzt quasi so rumjammer, aber so gehts mir
    grad und ich würde gerne wissen, ob es jemand von euch kennt. Und mich
    würde auch interessieren, ob es hier vielleicht Frauen unter euch sind,
    die viell. sogar ne Wohnung gekauft haben statt zu mieten.




    L G Jelli2

  • Wenn du genau weißt was du willst wirst du auch nicht mehr diese Ängste haben.Denn im Grunde sind sie vorgeschoben,du kannst so oder so morgen tot umfallen oder es kann weiß der Geier was alles passieren. ;) Entscheidungen sind immer an den Moment,die Situation geknüpft in der man sie trifft.Egal ob man sie später richtig oder falsch findet,es ist müßig das irgendwann hinterfragen zu wollen.Ebenso wenig weiß man was die Zukunft bringt.

  • Hallo und ein herzliches :welcome dir!


    Es ist dein Leben - nur du kannst es dir so einrichten, dass du dich wohlfühlst.
    Wenn du mit dir im Reinen bist und dich wohlfühlst (nachdem das natürlicherweise auftretende Schwindelgefühl bei einer Trennung nach so vielen Jahren nachgelassen hat), dann werden sich auch deine Kinder bei dir wohlfühlen können.


    Ich persönlich würde meinem Kind immer signalisieren wollen, dass es jederzeit willkommen ist, wenn es meine Liebe, meine Nähe, meinen Rat oder ein Zimmer braucht.... lass deine Tochter doch erstmal ihren Weg gehen und kümmere dich um dich. :troest Alles andere ergibt sich dann von selbst.


    Profi-Unterstützung hast du doch schon, oder? Das finde ich gut. :daumen Man muss keine One-Woman-Show fahren, wenn man durch schwierige Lebensphasen geht.


    Was die Wohnung angeht: Natürlich kann man auch als Frau eine Wohnung kaufen. Auch ein Haus. Die Frage ist, wie wichtig ist einem das Besitztum oder der Garten oder was auch immer der Grund für den Kauf sein mag. Und dann sollte man abwägen, welche Variante für einen selbst weniger Stress bedeutet:


    a) Abhängigkeit vom Vermieter und die Tatsache, dass man jeden Monat viel Geld bezahlt, ohne am Ende einen dauerhaften Gegenwert zu haben
    ABER: keine Verantwortung für einen größeren Kredit, Reparaturen, keine Theater mit Eigentümergemeinschaften, keine Ortsbindung die nur mit Aufwand zu lösen ist, keine Sorge um einen Verkauf, wenn sich die Lebensumstände doch nochmal ändern....


    b) Verschuldung durch Kredit, Verantwortung für Instandhaltung, verbunden mit Handwerkern und Kosten, Aufwand für das Aussuchen der richtigen Wohnung,
    ABer: man ist seine eigene Herrin, hat eine Altersvorsorge (bei richtiger Lager der Wohnung auch evtl. ein gutes Investitionsobjekt) die man mit der monatlichen "Miete" bezahlt...


    Man kann sowas schlicht und einfach überhaupt nicht allgemein beantworten. Was sind deine Wünsche und Träume für deine (!) Zukunft, die nicht mit einem Mann zusammen hängen? :-)



    alles Gute dir, das Leben ist mit jeder Minute zu wertvoll um in endloser Traurigkeit zu versinken - es sind immer Türchen verborgen durch die man gehen kann :blume


    die Tanni

    seize the moment, try to freeze it and own it, squeeze it and hold it - consider these minutes golden...

  • Hallo Tanni


    recht herzlichen Dank für deine Antwort. Rein theoretisch weiss ich ja auch, das man als Frau das kann, aber momentan habe ich das Gefühl ich trau mir nichts mehr richtig zu. Mein Mann hat so den ganzen handwerklichen Kram erledigt, um den brauchte ich mich nicht mehr kümmern und außerdem ist er wie ich auch in der Finanzbranche tätig und da blieb mir nicht allzuviel zu tun. Ich habe mich um meine Kinder, um den Haushalt, um meinen Job und meine Zusatzausbildungen beschäftigt. Wahrscheinlich kann ich auch ne ganze Menge, aber ich weiss es eben nicht. Das verunsichert mich.


    Pierre möchte ich gerne noch den Nachsatz richten, dass ich sehr wohl weiss was ich will. Diese Beziehung nicht mehr leben. Wir hatten genügend Paartherapien die keinen Erfolg gebracht haben. Ich werde mich keiner weiteren und auch keiner Illusion mehr hingeben. Das schützt aber dennoch nicht vor Verunsicherung so lange man noch zusammenlebt und nicht vor der Gefahr des Einknickens wenn der Partner immer Besserung gelobt und sich partout nicht trennen möchte. Das ständig was passieren kann ist mir auch klar. In einer strukturierten Beziehung macht mir das aber keine Angst, weil geteiltes Leid ja auch halbes Leid ist, ab jetzt wirds aber nicht mehr geteilt. Diffuse Ängste gibt es halt eben und ich habe sie derzeit.


    L G Jelli

  • Hallo Jelli,


    also, mal angenommen, du würdest eine Wohnung kaufen - was käme auf dich zu? Zunächst einmal eine ganze Menge Vorarbeit: was will ich, wo will ich es, wie finde ich es, wie beurteile ich die Qualität und den Preis etc. pp.
    Dann kämen die ganzen Bank-/Notar geschichten usw..
    Aber da du ja bei einer Bank beschäftigt bist, gehe ich davon aus, dass du Schriftwechsel- und Finanzgeschichten bestimmt gut bewältigt bekommst - und für Fachberatung sitzt du ja quasi an der Quelle. Da könnten Kollegen aus der Immo bestimmt hilfreich sein, oder?


    Je nachdem was du kaufst hast du früher oder später sicher mit handwerklichen Geschichten zu tun, die über das was man in einer Mietwohnung hat hinaus gehen. Das hängt natürlich wieder sehr von der Art der Wohnung ab (Neubau? Wie viele Parteien? Hausmeister?) usw.
    Prinzipiell kann man doch für alles nen Handwerker bestellen und muss ja nicht selbst die Heizung reparieren. Kostet halt was -im Ggs. zur Mietwohnung.


    Aber es gibt bestimmt viele Wohnungsbesitzer die keine Heimwerkerkönige sind ;)


    Wenn ich deinen Beitrag aber so lese, denke ich, vielleicht ist es bei dir auch eher die Frage nach der psychischen Belastung. Als Eigenheimbesitzer hat man nun mal mehr Verantwortung und mehr Kram am Hals. Ob du überhaupt Lust auf solche Nebenkriegsschauplätze hast ist die Frage?! Kannst nur du beantworten.... Muss doch auch nicht sofort sein, oder? Nimm dir doch erstmal ne Wohnung und ein bisschen Zeit zum Durchschnaufen und Sortieren. :sonne


    LG
    die Tanni



    der Edith ist noch eingefallen, dass du ja schließlich Kinder auf die Welt gebracht hast: ich sach mir immer, wenn Frau das kann, dann kann sie auch ne Bohrmaschine betätigen :brille :D

    seize the moment, try to freeze it and own it, squeeze it and hold it - consider these minutes golden...

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  • Hallo, hübsche (sic!) Frau :wink


    Puh, jede Menge KRam, der da bei Dir im Kopf rumschwirrt. Aber auseinanderdividiert eigentlich nicht unlösbar....


    1. Deine Tochter ist jetzt erstmal ein Jahr aus der Schusslinie
    2. Wenn Du genug Geld hättest, Dir eine Wohnung zu kaufen, geht es Dir trotz Trennung finanziell gut
    3. Wenn Du das erste Mal mit der Hilti nen Dübel in die Wand gerammt hast, fühlst Du Dich wie ein König!


    Was ich sagen will: Gerade hast Du gute Voraussetzungen, DEIN Lebn so zu planen, wie DU willst.
    Deine Kids sind so weit groß, nach denen brauchst Du z.B. Deinen Wohnungswunsch nicht zu richten.
    Wenn Deine Tochter eh nicht zu Dir will, dann such Dir etwas, wo Du Dich wohl fühlst und für sie eine Schlafcouch bereit steht.


    Ich denk aber, dass das schon einen Schritt zu weit ist, Du musst Dich erst mal wieder als eigenständige Person und nicht nur als Familienmama begreifen lernen.
    DAS bereitet Dir gerade Kopfzerbrechen und Zähneknirschen. Und die Frage: Was will ich eigentlich, und will ich es überhaupt.


    Löse es mit kleinen Schritten, einen nach dem andern. Du hast ja GSD therapeutische Begleitung.
    Überforder Dich nicht. Es ist, als ob Du nach monatelangem Gipsfuß wieder in Pumps laufen lernen musst....

  • Nochmal danke fürs "zuhören" und teilnehmen. Ja sind die Fragen die mir jetzt zuhauf über den Kopf wachsen. Irgendwie war es doch ein Schock, dass meine Tochter nicht zu mir will, obwohl ihr Vater nie da war, vielleicht ist dies ja auch gerade das weil. Schließlich konnte der ja auch nie meckern. Und in Zukunft ist er auch nicht da, ist doch prima, da kann Kind ja machen was sie will. Wär meine Tochter zu mir gezogen, hätts eh nur Option Wohnungsmiete und vier Zimmer Wohnung gegeben. Je mehr Möglichkeiten, desto mehr Fragen. Manchmal ist es auch einfach ne tolle Sache, wenn man NICHT so viele Möglichkeiten hat, dann braucht man sich auch nicht mit so vielen Fragen zu beschäftigen.


    Naja irgendwie wirds schon.


    Vielen Dank noch mal


    L G Jelli

  • Hallo Jelli!


    Ich habe Deinen Text gelesen und kann Dich nur zu gut verstehen!


    Ich bin ebenfalls verheiratet, wenn auch erst seit knapp 10 Jahren. Ende letzten jahres habe ich meinen Mann über meine Trennungsabsichten informiert und bin jetzt im Mai zum ersten Mal in eine eigene Wohnung gezogen. Und mir ging es ganz genauso. Früher habe ich mich um die Kinder und den Haushalt, die Einkäufe etc. gekümmert und er sich um Steuer, Versicherungen, Autos etc.


    Und nun stand ich in meiner neuen Wohnung und überall nur Glühbirnen an der Decke und ich zitternd mit der Bohrmaschine in der Hand. Ich habe mir dann für jeden tag oder auch nur zweiten oder dritten Tag kleine Aufgaben vorgenommen, da bohren mich ziemlcih viele Nerven kostet. Aber mit jedem Mal bin ich stolzer geworden und es viel mir leichter! Und wurde auch immer mehr so, wie ich es wollte. hast Du vielleicht Kumpel/Freundin/Eltern/Nachbarn, die Dir helfen können, bei solchen praktischen Fragen? Außerdem gibt es immer mehr Handwerkskurse für Frauen.


    Ich habe mich für eine Mietwohnung entschieden, weil ich dann viele Sorgen los bin, ich muß nur monatlich einen festen Betrag zahlen, danach ist Ruhe und ich bin nicht so festgelegt auf viele Jahre, ich kann leichter etwas wieder ändern. Das war mir wichtig.


    Lange habe ich auch mit der Entscheidung gezögert und an die guten Seiten meines Mannes gedacht, doch immer träumen macht noch keinen besseren Alltag! Wir waren jetzt beim Mediator, das ist keine Paartherapie sondern da werden klare Absprachen für den besseren Alltag/Umgang mit einander getroffen. Wir haben drei gemeinsame Kinder und müssen uns auf Grund dessen noch eine ganze Weile miteinander einigen. Der Mediator hat mir sehr gut getan. Ich konnte dort noch einmal im sicheren rahmen aussprechen, dass ich mich trennen will und habe und nicht zurückkomme, mußte keinen Wutanfall befürchten. Mein Mann will sich nämlich auch nicht trennen. So hat er es ein Stück mehr verstanden als vorher zu Hause. Vielleicht tut Dir das auch gut? Die Diakonie bietet auch Gespräche zum "Kopf klären" an.


    Mir gefällt die Idee USA für Deine Tochter. So habt ihr alle ein bißchen Ruhe und ABstand, könnt vieles durchdenken und nochmal neu starten. In einem Jahr kann vieles anderes aussehen. Aber für Papa ist es natürlich definitiv leichter, aus der Entfernung heraus toll zu sein, das dürfte sich aber auch im Alltag schnell wieder ändern.


    Ich wünsche Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen und viele Menschen, die Dir helfen, dass Du Deine Träume nicht mehr vergißt sondern lebst!!!


    LG Eva

    Es gibt Leute, denen wünsche ich einen guten Gärtner. Denen fehlen so viele Latten am Zaun, da bleibt als einzige Alternative nur noch das pflanzen einer Hecke! :blume