was kommt nach dem Elterngeld???

  • Habe gerade mit meinem Sachbearbeiter telefoniert. Ich wollte mich mal schlau machen, was mir nächstes Jahr, wenn das Elterngeld wegfällt, zustehen würde. Schließlich habe ich ja dann null Einkommen, außer Kindergeld und Unterhaltsvorschuss.
    Er meinte, mir würde das gleich wie jetzt zustehen.
    Entschuldigung, aber wie soll man davon leben können???


    Bin gerade wirklich verzweifelt, weil ich überhaupt nicht weiß, wie es nächstes Jahr weiter gehen soll.


    Klar könnte ich wieder arbeiten, aber ich arbeite in einem Betreib, wo man hauptsächlich nur durch Nacht- und Wochenend Dienste viel Geld verdienen kann. Beides fällt ja nun leider weg, da ich keinen für das Baby habe.
    Und ich habe einen langen Anfangsweg, daß heißt, hohe Spritkosten.


    ICh weiß echt gerade nicht weiter!!!!
    Wie kommt ihr denn über die Runden????

  • Dir bleibt dann nur noch Alg 2. Mein Erziehungsgeld endet nun auch und Ersatzleistungen gibts dann nicht. Beim Elterngeld läufts genauso!
    Wieso haste denn den Betrag nicht für 2 Jahre gestreckt?

  • Versteh ich!
    Blöde Sache das alles! Aber hast du dazu auch Alg 2 beantragt! Da wird nämlich Erziehungsgeld nicht mit rein gerechnet. Vielleicht ist es ja beim Elterngeld auch so! Hast du dich da schon mal erkundigt?

  • Also der "nette" Sachbearbeiter meinte nur, daß sich das ALGII nicht erhöhen wird, wenn das Elterngeld wegfällt.
    Ich hab gedacht, da ich ja dann gar kein Einkommen mehr habe, daß einem dann mehr zustehen würde.
    Ich weiß echt nicht, wie ich das machen soll. Bin schon den ganzen Tag völlig aufgelöst und in meinem Kopf wird nur noch gerechnet.

  • In Wunstorf ist die Arbeitslosenquote sehr gering. Was spricht gegen einen Halbtagsjob während das Kind im Kindergarten ist?

  • Eigentlich ist das ALG-II so konzipiert, dass man über die Runden kommt, auch ohne Elterngeld. Du bekommst dann zum Unterhaltsvorschuss und zum Kindergeld noch so viel ALG-II dazu, dass du am Existenzminimum angekommen bist. Das ist sicher sehr knapp, aber mit einem kleinen Kind machbar, wenn man sparsam lebt. Stillen statt Flasche, Brei kochen statt Gläschen, mit Stoff wickeln statt mit Pampers, Klamotten auf dem second-hand-Basar kaufen statt bei h&m, das ging schon. Teuer werden Kinder erst später, wenn sie fahrradfahren wollen oder in einen Schwimmkurs gehen.

  • Radex: Ich hab einen Job, der ist aber nicht um die Ecke. Ich hab also einen langen Anfahrtsweg. Außerdem gibt es hier nur einen Kindergarten, der Kinder unter 3 nimmt und der ist völlig überlaufen. Und der hat solche Öffnungszeiten, daß ich mit dem Anfahrtsweg gerade mal auf 2 Stunden arbeiten komme.


    Mazil
    Also meinst Du, ich kann evtl doch mit einer Erhöhung des ALG II rechnen???
    Weil mit dem jetzigen wüde ich null über die Runden kommen. Habe mal gerechnet, wenn alles im Monat bezahlt ist, hätte ich noch 150 Euro im Monat zum Leben. Ich brauche echt kein Luxus, aber daß ist schon sehr wenig oder???

  • wenn du normales alg 2 bekommst steht dir zu:


    miete ( je nach mietspiegel bei euch)
    345 € für dich
    125 € unterhaltsvorschuss
    154 € kindergeld


    du kannst auch noch alleinerziehenden mehrbedarf mitbeantragen, das ist aber nicht viel was du da bekommst. wieviel genau das ist weiß ich nicht.


    zusammengerechnet sind das 624 €. davon müsstest du über die runden kommen.


    lg


    jessi

  • Ich persönlich würde dann näher an die Arbeitsstätte ran ziehen oder mir nen anderen Job suchen. Ist ja schön und gut wenn man in einem Ort durch Feunde und Verwandte verankert ist, aber das sichert einem nicht die Existenz. Ich kenne Wunstorf nicht, aber vielleicht kannst du deinen Arbeitgeber wechseln und findest in Wunstorf eine Stelle?


    Was hat denn der Sachbearbeiter in Bezug auf Tagesmutterzuschuss gesagt? Wird dir diese ggfs. bezahlt? Oder ein Teil? Vielleicht findest du ja eine Tagesmutter in der Nähe deiner Arbeitsstelle, die ggfs. auch Nachts oder am WE betreut, so, dass du Nachtschichten arbeiten kannst? Hast du schonmal mti deinem AG gesprochen, ob er dir evtl. eine flexible Lösung anbieten kann, damit du trotz Kind arbeiten kannst? Frage doch mal euren Betriebsrat, sofern ihr einen habt.


    Jetzt in große Panik zu geraten bringst auch nicht, du müsstest für diene Zukunftsplanung ja noch etwas Zeit haben. Das EG steht dir ja 14 Monate zu.

  • Was sich in meinen Augen widerspricht, ist, dass du einerseits wegen Familie etc. nicht wegziehen willst, aber andererseits niemanden hast, der dein Kind übernehmen könnte, wenn du arbeiten gehst.


    :frag :frag :frag


    Ich habe eine Freundin, deren Eltern auch ihre Kinder betreuen, wenn sie und ihr Mann abends arbeiten. Sie zahlt ihren Eltern dafür aber auch sagen wir eine Aufwandsentschädigung.
    Überleg doch mal, ob sowas möglich wäre? Rede mit den Personen, die für dich als Betreuung in Frage kämen.


    Du wirst eine Lösung finden oder dich mit dem Gedanken "Hartz 4" anfreunden müssen. Und du bist nicht die einzige, der es so geht.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Du kannst dir in der Elternzeit auch einen kleinen Nebenjob suchen (nur dem eigentlichen AG bitte bescheid geben!), ein gewisser Betrag wird dir nicht auf´s ALG-II angerechnet, ich glaube irgendwas knapp über 100 Euro. Die hättest du dann schon mal mehr in der Tasche.


    Und für 100 Euro arbeitet man vielleicht einen oder zwei halbe Tag in der Woche, da findest du sicher eine Freundin oder Verwandte, die dein Kind drei oder vier Stunden betreut, gerade weil du ja sagst, dass du extra in der Nähe deiner Familie wohnst.


    Hier in NRW bekommt man auch die Tagesmutter bezahlt, wenn man einen sehr geringen Verdienst hat.


    Ich denke, Kaj hat was wichtiges geschrieben:


    Du wirst eine Lösung finden oder dich mit dem Gedanken "Hartz 4" anfreunden müssen. Und du bist nicht die einzige, der es so geht.


    Wenn man alle Luxusgüter auf ein Minimum (kein Saft, sondern eben Leitungswasser trinken, keine Feuchttücher, sondern eben nasse Waschlappen benutzen, kein Handy, Brot selber backen usw.) reduziert, kommt man eigentlich wirklich hin. Mein Verdienst liegt genau am ALG-II-Satz, ich bekomme kein Elterngeld, und ich habe noch Arbeitskosten (Fahrt, Kleidung, Literatur...), meine Tochter ist vier und will zum Ballett und auf Kindergeburtstage, da fragt auch keiner, wie man das schafft. Es geht einfach irgendwie.

  • Leider habe ich keine große Familie!! Sie besteht aus meinem Vater, der 64 Jahre alt ist und leider mit dem kleinen NOCH nichts anfangen kann, er könnte zb niemals Windeln wechseln und meine Schwester, die selber 2 Kinder hat und arbeitet und im Moment in Scheidung lebt.
    Ich liebe meine Familie und ich weiß, daß ich mich immer auf sie verlassen kann, aber als Kinderbetreuung kommen sie leider nicht in Frage. Jedenfalls nicht so, daß ich arbeiten gehen könnte.

  • Mimi, ich glaube Du fässt das Thema falsch an.


    Dass Du Deine Familie liebst, stellt ja keiner in Frage, Aber Du musst in erster Linie an Dich und Dein Kind denken!


    Man muss nicht in der Nähe seiner Familie wohnen, um denen zu zeigen, dass Du sie lieb hast.


    Wenn Du durch einen Umzug zu Deiner Arbeit, mehr Geld hast, dann würde ich umziehen. An den WE kannst Du Deine Familie besuchen und es gibt auch Telefon.


    Ich sehe das vielleicht etwas nüchterner, ich bin bereits 2 x groß umgezogen wegen der Arbeit und meine Familie von 250 KM von mir entfernt, deshalb bin ich kein schlechter Mensch.


    Darüber würde ich mal nachdenken.


    Viele Grüße
    J

  • Tja, wär hätte das gedacht! Aber mit Hartz 4 kann man leben und wenn du es brauchst wei les nicht anders geht dann kannst du es auch... Geht mir nämlich auch so! :kopf
    Nur den Mut nicht verlieren!