Würdet ihr die Kinder trennen

  • Hi, jetzt habe ich doch auch mal wieder ne Frage.


    Also, zur Situation: 3 Kinder leben bei KM ca. 100km entfernt. KM ist (noch) nicht berufstätig. Die Trennung ist gute 2 Jahre her. Die beiden Kleinen (3, 6) sind bei den Umgangswochenenden und besonders bei den Übergaben eigentlich immer gut drauf und freuen sich einfach erst auf mich und am Ende dann auch wieder auf KM. Die Große (8) war und ist schon immer ein Papa-Kind und ist dagegen nach dem Umgang immer sehr traurig, wenn ich dann gehe.


    Jetzt kommt die KM auf mich zu und meint, im Sinne der Großen solle ich überlegen, ob die Große (und nur sie) zu mir umzieht.


    Im Prinzip finde ich den Gedanken ja toll. Aber - und das ist ein großes Aber für mich - ich will die Kids nicht auch noch trennen. Also habe ich KM vorgeschlagen, dass alle drei zu mir gehen. Das will aber KM nicht.


    Ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Insbesondere im Sinne aller Kinder, aber speziell für die Große, möchte ich nichts falsches tun. Und nun?


    PS: aus dem, was ich so am Rande die letzten Monate mitbekommen habe, drängt sich mir zudem ein wenig das Gefühl auf, dass KM derzeit nicht so gut mit der Großen klar kommt. Der ungute Gedanke ist dann, es hat irgendwie den Geschmack von Problemen abschieben. Dabei ist die Große ein ganz doll liebes Kind, dem man nur mit Liebe und Geduld begegnen muß, und alles ist gut. :love


    Ja, also: würdet ihr die Kinder trennen?

  • Redet doch mal mit allen Kindern und fragt sie, was sie von der Idee halten und ob es für sie okay wäre.

    Ich glaube daran, dass alles was passiert seinen Grund hat.
    Manche Menschen verändern sich, damit du lernst, jemanden gehen zu lassen.
    Dinge laufen falsch, damit du die Richtigen zu schätzen weißt.
    Die Lügen glaubst du, nur um dann daraus zu schließen, dass du nicht jedem vertrauen kannst.
    Und manchmal müssen gute Dinge vorbei gehen, damit Bessere folgen können.

  • ...ist es so, daß die "Große" als solche irgendwie hinten runter fällt? Wie ist der Zusammenhalt zwischen den Dreien?

  • Horch nach, was die Große sagt und was die Kleinen dazu sagen...


    Es ist zwar nie ideal Kinder zu trennen, aber ein Kind nicht zu sich zu holen, obwohl es das unbedingt will auch nicht... Sie könnte sich abgelehnt, ungeliebt und vor allem ungewollt fühlen und damit sehr viel mehr Probleme bekommen....
    Im Prinzip eine ziemlich blöde Lage für alle...

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • ich werde sehr traurig, wenn ich mir das vorstelle...


    egal, was die kids sagen, sie können die konsequenz einer solchen trennung sicher nicht voraus sehen!


    und genau das ist es: nochmal eine trennung, von einem geliebten menschen, der einem am ähnlichsten von allen ist!


    bei all den schwierigkeiten rundherum...es wird mehr schaden anrichten, als es nutzt...(wem? der km?)


    "testen" kann man das auch nur bedingt...


    wünsch dir/euch die richtige entscheidung!


    sorry, wenn ich so emotional reagiere... :(

    "und sobald du die antwort hast, ändert das leben die frage..."


    "you will never truly understand something, until it actually happens to you!"

  • Ja, ich würde die Kinder auch trennen. Natürlich kommt es auf die spezielle Situation an, aber ich würde das nicht generell ablehnen.

  • Naja, die beiden Kleinen wollen schon eher bei KM bleiben und die Große ist vollkommen zerrissen. Sie will am liebsten mit mir bei ihren Schwestern sein. Aber sie schafft es (altersbedingt natürlich noch) nicht eine solche Entscheidung zu treffen.


    Und auch ich kann es nicht abschätzen, ob es für die Große besser bei mir ohne die Schwestern wäre. Ich kenne halt auch keine getrennte Familie, bei denen die Kids zu unterschiedlichen ET gegangen sind.

  • und genau das ist es: nochmal eine trennung, von einem geliebten menschen, der einem am ähnlichsten von allen ist!


    Wie meinst du das? Der geliebte Mensch ist das Geschwisterkind?


    Es gibt durchaus Geschwisterkonstellationen, da ist die Liebe nicht so groß - so schade, wie das auch sein mag, kommt aber vor. Da finde ich eine Trennung der Geschwister auch o.k.

  • Es gibt durchaus Geschwisterkonstellationen, da ist die Liebe nicht so groß - so schade, wie das auch sein mag, kommt aber vor. Da finde ich eine Trennung der Geschwister auch o.k.


    ...ist es so, daß die "Große" als solche irgendwie hinten runter fällt? Wie ist der Zusammenhalt zwischen den Dreien?


    Tja, das ist eine meiner Befürchtungen für die Große. Aber insgesamt halten die drei zusammen wie Pech und Schwefel. Und die Große braucht auch unbedingt die Mittlere als Freundin und liebt die Kleine abgöttisch - wie auch umgekehrt die Kleineren die Große lieben. Wenn ich mir die drei so anschaue (im Spiel, wie im Streit), dann kann ich sie mir nicht getrennt vorstellen.

  • Brecht auf jeden Fall nichts übers Knie, manchmal kommt die Antwort mit der Zeit... Vielleicht ergibts sich ja auch in den Ferien mal die Möglichkeit Dinge auszuprobieren, wie es sich für die Kiddies anfühlt, bevor eine Entscheidung gefällt wird...

  • Über die Sommerferien ausprobieren? Bietet sich ja jetzt an. Und die Umgänge so gestalten, dass die Geschwister immer zusammen sind, einmal bei dir und einmal bei Mama.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • @anne_liese: estragon hats beschrieben...die kinder in diesem alter lieben sich bedingungslos, trotz der üblichen kämpfe!


    und halten zusammen, stützen und be-schützen sich gegenseitig!


    fehlt da einer, dann verschiebt sich das alles massiv! die trauer und das vermissen einer person wird dann nur übertragen, aber nicht beseitigt...

    "und sobald du die antwort hast, ändert das leben die frage..."


    "you will never truly understand something, until it actually happens to you!"

  • Also das wäre ja nun keine Trennung für "immer". Die Kinder würden sich ja jedes WE sehen. Immer im Wechsel bei dir und bei der Mama.
    Gibt es die Möglichkeit in den Sommerferien einen Probelauf zu starten? Diese 6 Wochen könnte ja die Große komplett bei dir verbringen und dann alle 14 Tage zur Mama gehen zu Besuch und die beiden kleinen komme wie gehabt alle 14 Tage zu dir. Dann sieht man ja wie die Große mit der Trennung klar kommt.

  • Ich stand auch mal vor der Überlegung, ob nicht ein Kind zum Papa ziehen sollte/kann. (Bei uns war es aber eine ganz andere Situation, der Papa wollte wieder heiraten und hat die Kids gefragt, ob sie nicht lieber zu ihm ziehen wollten.) Die wichtigsten Fragen, die sich mit dem überlegten Wechsel bei mir auftaten, versuch ich mal zusammen zu fassen:


    Gibt es finanzielle Folgen bei dem Wechsel? (Ich hätte nicht kurzfristig länger arbeiten können und bei mir wäre beim Wegfall von Unterhalt die Finanzierung vom Haus gefährdet gewesen)
    Ist mit dem Wechsel auch ein Schulwechsel verbunden?
    Gibt es vielleicht auch wieder die Möglichkeit, den Wechsel rückgängig zu machen?
    Was kann getan werden, damit die Geschwister möglichst viel Gemeinsamkeiten behalten?
    Was genau erreicht man mit der Aktion, ist es die beste Lösung oder gäbe es auch andere Möglichkeiten?


    Bei mir war es auch das Papa-Kind, das den Umzug zu Papa überlegt hatte. Aus verschiedenen Gründen haben wir uns aber dagegen entschieden - wobei die Trennung der Geschwister nicht das Hauptgegenargument war. Manchmal ist es für ein Kind / die Geschwister sogar eine bessere Lösung, wenn sie getrennt werden.

  • übers Knie brechen würde ich das auch nciht.


    ich würde vermutlich mal versuchen altergemäß mit der Großen über die Idee zu reden. Schauen, was sie dazu meint und was sie denkt...
    In den sommerferien ausprobieren, wie es funktioniert und ggf. jetzt schon den Besuchsrythmus ändern... Eben so viel bei dir, wie möglich...


    Dann solltet ihr eben überlegen, ob sie schon diesen Sommer zu dir zieht oder ob ihr den Umzug lieber vertagen wollt...

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • Als ich zu meinem heutigen Ex gezogen bin hatte er insgesamt drei Kinder. Da war es so, dass die Große bei der Trennung bei ihm bleiben wollte und die anderen beiden zur Mutter. Ich fand es anfangs zwar nicht gut, dass die Geschwister getrennt wurden, aber doch... es war o.k., so wie es war. Die Entfernung war allerdings nicht so groß und die Geschwister waren ein WE alle bei uns und ein WE alle bei der Mutter (bis die Große nicht mehr zur Mutter wollte).


    Mittlerweile lebt auch der Sohn (mittleres Kind) bei meinem Ex und nur noch die Kleine bei der Mutter, weil er mit der Mutter vom neuen Mann seiner Mutter nicht klarkam, die im gleichen Haus lebt.


    Früher hätte ich entrüstet gesagt, dass Geschwister nicht getrennt werden sollen, aber heute sehe ich es etwas anders. Man kann es nicht pauschal sagen, ob so oder so, manchmal kann es besser sein und wenn die Geschwisterbindung nicht sooooo groß ist, leidet auch keiner.

  • Hi Estragon,


    Menschen haben die dumme Angewohnheit, immer das zu wollen, was am schlechtesten für sie ist:
    Dicke gehen zu McDoof, Schlaffe fahren Auto, manche Leute rauchen obwohl es tödlich ist, etc. etc. Wenn noch nicht mal Erwachsene selber die (objektiv) richtigen Entscheidungen für ihr eigenes Leben treffen können: wie kannst Du dann von einer Achtjährigen so was verlangen? :kopf


    Stell Dir vor, ihre Entscheidung würde gelten und es ergibt sich was schlechtes daraus (Papa traurig oder Mama traurig oder Schwestern traurig, etc): wie soll denn die Kleine da mit ihren Schuldgefühlen und ihrer Verantwortung für die Konsequenzen für die von ihr geliebten Menschen umgehen?
    Nee: ich würde die Kinder da gar nicht zu fragen, sondern die Entscheidung den Erwachsene lassen. Deren Schultern sind nämlich breit genug, auch eine falsche Entscheidung zu ertragen. :flenn


    Also zu Deiner Frage: wenn Du die Zeit und die Kraft und die Wohnung und das Auto und die Ruhe hast richtig gut für Deine Große zu sorgen, dann würde ich ihr anbieten, die Sommerferien bei Dir zu wohnen: danach kannst DU und die KM entscheiden, was am besten für Euer Kind ist. :idee


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.

  • Brecht auf jeden Fall nichts übers Knie, manchmal kommt die Antwort mit der Zeit... Vielleicht ergibts sich ja auch in den Ferien mal die Möglichkeit Dinge auszuprobieren, wie es sich für die Kiddies anfühlt, bevor eine Entscheidung gefällt wird...


    Ja, das kann ich auch nicht übers Knie brechen. Allein die Entfernung mitsamt Schulwechsel und den anderen, nötigen Änderungen (Umzug in größere Wohnung und Stundenreduktion meines Jobs bzw. Betreuung am Nachmittag) lassen sich nicht in ein paar Tagen regeln.


    Leider geht auch das Ausprobieren in den Sommerferien nicht. Die Große wird nämlich in den Ferien operiert und da ist sowieso Ausnahmezustand angesagt.


    Gibt es finanzielle Folgen bei dem Wechsel? (Ich hätte nicht kurzfristig länger arbeiten können und bei mir wäre beim Wegfall von Unterhalt die Finanzierung vom Haus gefährdet gewesen)
    Ist mit dem Wechsel auch ein Schulwechsel verbunden?
    Gibt es vielleicht auch wieder die Möglichkeit, den Wechsel rückgängig zu machen?
    Was kann getan werden, damit die Geschwister möglichst viel Gemeinsamkeiten behalten?
    Was genau erreicht man mit der Aktion, ist es die beste Lösung oder gäbe es auch andere Möglichkeiten?


    Jo, es gäbe da noch nebenher ein paar Folgen. Wie oben schon geschrieben: Umzug, Schulwechsel und wenn ich es mal optimistisch durchrechne, dann wäre es finanziell auch eng. KM kann keinen Unterhalt zahlen und ich müsste wohl auch von 100% runter gehen. Insgesamt wären das wohl Einbußen/Mehrkosten um 1-2k Euro.


    Aber ich sehe schon, das Thema wird mich noch ne Weile unruhig schlafen lassen. Es gibt keine einfache und leichte Lösung. Auch mein Vorschlag, die KM möge doch einfach wieder in meine Nähe ziehen, dass die Kids auch mal selbstständig zu mir könnten, wurde leider nicht mit Wohlwollen aufgenommen. :rolleyes2:


    EDIT:


    wie kannst Du dann von einer Achtjährigen so was verlangen? :kopf


    Oh, keine Sorge, das verlange ich schon nicht von meinem Kind. Ich weiß ja selber nicht, was besser/schlechter ist, da werde ich das schon nicht auf so kleinen Schultern lasten lassen. Mein einziger Wunsch ist, dass es den Kids (und zwar allen) so gut wie möglich geht.