Ausbildung von meinem Sohn, habt ihr Anregungen für uns?

Ok, warum genau macht dir die Möglichkeit das er studieren könnte Angst?
Wegen dem finanziellen?

Er kann während der FOS/BOS schon Schülerbafög beantragen.
Habe ich damals bekommen, hatte allerdings eine eigene Wohnung. Damals waren das
ca. 600Euro. Das plus Nebenjob und bissle Taschengeld war ein verdammt gutes Einkommen
für eine Schülerin!

Im Studium besteht die Möglichkeit in einem Bundesland zu studieren, die keine Studiengebühren erheben.
Heißt, es fallen pro Semster "nur" die Verwaltungsgebühren, etc. an. (ca. 80-300 Euro; je nach Hochschule).
Die kann man ja in dem halben Jahr immer schon fürs nächste Semester sparen.
Wenn das Geld bei dir so knapp ist, dürfte es eigentlich für Sohn auch kein Problem sein im Studium BaföG zu
bekommen. Dann noch ein Nebenjob dazu und Sohn ist versorgt.
Auto braucht er vielleicht in der Ausbildung, im Studium aber nicht, da er da kostenlos Bus und Bahn fahren kann
mit dem Semesterticket. Außerdem fahren die meisten Studis Rad

Also, ich rate dir nicht auf Teufel komm raus zum Studium, aber ich will dir zeigen, dass es finaziell möglich ist.
Das sollte eure Entscheidung nicht beieinflussen.
Ich finde es gut, wenn junge Menschen einen höheren Abschluss erwerben wollen, da es ihre Chancen erhöht.

Mein Großer wusste lange nicht, was er werden wollte. Seine Interessen waren mit seinen fachlichen Fähigkeiten (Noten) nicht vereinbar.
Dann ging er eines Abends zu einem Berufsinfoabend (ich wusste nichts davon) und kam wieder und erklärte, er wird Banker. Das entspricht seinen Vorstellungen was Möglichkeiten angeht und seinen Talenten (Wirtschaftsrechnen immer top!) und er kann überall auf der Welt arbeiten.

Vorher wollte er Softwareentwickler werden. Als er sich anschaute, was da gefragt ist, wusste er, er würde da keinen Erfolg haben.
Bei Berufen wie Mediengestalter soll er sich mal umhören (z.B. Foren im Netz) was er da für Chancen hat, eine Stelle zu kriegen. Scheint nicht berauschend zu sein. Da kann es passieren, dass er jahrelang als Praktikant volle Arbeit für sehr wenig Geld macht.

Ich würde meinem Sohn raten das zu tun, was er am liebsten tun möchte.
Bei deinem Sohn habe ich das Gefühl, dass er ein "Kämpfer" ist, wenn er etwas wirklich möchte.

Ich habe selbst einen künstlerischen, unsichern Beruf mit geringem Verdienst und viele Freunde in ähnlichen Berufen. Meine Erfahrung ist, dass diejenigen, die sowas trotz Einbusen (z.B. spät Führerschein, Jobben in den Ferien etc.) gemacht haben (im Gegensatz zu denen, wo die Eltern alles finanziert haben und die ihnen trotzdem alle ermöglichen konnten) auch "irgendwie" durchkommen in dem was sie wollen, einfach weil der Wille stark genug ist und sie genau das Richtige für sich gefunden haben und/oder auch bereit sind mal irgendwas anderes zu arbeiten um über die Runden zu kommen.

Niemand weiß wie der Jobmarkt sich weiter entwickelt und ich denke wenn Menschen genau das zu machen versuchen, von dem sie träumen, sind sie am besten gerüstet für die Zukunft. Außerdem ist ja erst mal noch Zeit. Also ich würde ihn auf die FOS gehen lassen - er könnte sich ja dann ggf. immer noch umentscheiden - aber ich fand es sehr traurig, als Jugendliche immer wieder mit dem "warum sollst ausgerechnet du das schaffen, das wollen so viele... " (einfach aus der Sorge meiner Eltern heraus, die ich gut verstehe heute) konfrontiert gewesen zu sein. Deshalb habe ich erst einmal eine andere "Ausbildung" gemacht, (die mir heute auch nicht mehr hilft, weil ich nie in diesem Beruf gearbeitet habe).

Ich hätte mir gewünscht, dass meine Eltern mir ehrlich gesagt hätten, auf was ich dann vielleicht verzichten muss, mir vielleicht geholfen hätten Menschen zu treffen, die diesen Beruf ausüben und mir vertraut hätten, dass ich "meinen Weg schon mache".

Hallo ,

also kann dir sagen das meine erste Ausbildung nicht lange zurück liegt und befinde mich grade in der 2.
Die erste musste aus gesundheitlichen Problemen damals unterbrochen werden..
Also Mediengestalter...hmm kann dir sagen, das wir damals auch in meiner Berufsschule Mediengestalter ausgebildet haben, deren Jobchancen wirklich nicht dolle sind...Und wenn er selber sagt, das er das weiterhin als Hobby nutzen kann/wird und ihm dann reicht wäre pefekt
Ach und da es ja ne schulische Ausbildung ist, mit Schulgeld und und und, du bei deinem Einkommen diese Einkommensgrenze bestimmt nicht erreichst, wird BaFög gezahlt werden, war bei meiner Schwester damals leider nicht so, da nur Einnahmen der Eltern und nicht die Ausgaben zählen...
Was sagt er denn zurzeit zum Fachinformatiker zurzeit?
Ich hab damals für mich abgewogen UND den Job genommen, in dem ich als erstes eine Zusage bekommen hab :rolleyes2:
Er weis, das du ihn immer unterstützen wirst, aber er muss die Entscheidung für sich selber treffen, bzw das tun was sein Herz/Kopf/Bauch sagt( sagt sich immer so leicht)

PS: deinen Trennungsschmerz, kann ich voll und ganz verstehen, meine Mama hat immer hemmungslos geweint, wenn meine Schwester oder ich, wieder in unsere eigenen 4 Wände fahren mussten, aber lass dir gesagt sein, das er anfangs VIEL anrufen wird (Mama, wie funktioniert die Waschmaschine....Mama wo muss das hinbringen...Mama ich hab Post bekommen..)
Und wie du selber sagst, du hast ihn super "hinbekommen", also lehn dich zurück, lass das Mamaherz weinen, aber du kannst dir selber auf die Schulter klopfen und sagen das du alles richtig gemacht hast, sonst würde er jetzt nicht überlegen WELCHEN job er macht, sondern ob er überhuapt einen macht

Wenn Du einen Beruf als perfekt passend benennst, sollte er das auch tun. Was er später daraus macht liegt am Talent und Eifer. Wenn er was anderes lernt weil sie Berufsaussichten besser sind, wird er evt. nicht glücklich.
Er sollte das studieren oder Lernen was Ihm liegt und das da wo er es möchte. Wenn das Geld nicht reicht kann er bei seinen Kenntnissen abends anderen bei den privaten PC Problemen helfen. Das bringt gutes Geld ein und lässt sich mit der Ausbildung oder dem Studiumn vereinbaren.

Was mir noch einfällt: wenn er unentschlopssen ist. Die Sommerferien stehen vor der Tür und er kann in jedem Beruf der Ihnm interessiert eine Wo. Praktikum machen. Einfach Klinkenputzen und sagen" ich will kein Geld dafür, möchte ich einen echten Einblick in den Beruf" Das öffnet Tüpen und schafft Kontakte für den Späteren Berufsstart. Also 2 Fliegen mit einer Klappe.

Zitat von Shinij

Die Ausbildung ist kein verlorene Zeit. Im Gegenteil, das ist die beste Basis für ein weiterführendes Studium.

sehe ich genau so

Zitat von amscheideweg

was mir noch spontan einfällt, sind Kollegs mit einem Schwerpunkt wie zum Beispiel Informatik (gibt glaube ich sogar Grafik, natürlich nicht überall), die zur Fachhochschulreife bzw. Abi führen, dabei aber den Schwerpunkt schonmal vertiefen.

stimmt,
mein Sohn steckt gerade in den Prüfungen seine Schule ist ein Berufskolleg für Informations- und Kommunikationstechnik, mit dem Abschluß hat er dann auch seine Fachhochschulreife.
Diese Schulform gibts noch nicht lange und bisher meines Wissens auch nur in Baden Würtemberg.
Nach bestandender Prüfung haben die Schüler ihre Berufsschulpflicht erfüllt und können statt kompletter Ausbildung ein Jahrespraktikum in einer Firma machen, danach Abschlußprüfung zum Fachinformatiker.
Leider gibts aber noch nicht viele Firmen die das so machen, die meisten bieten "nur" eine verkürzte Ausbildung an.
Mein Sohn hat sich entschieden auf jeden Fall eine komplette Ausbildung zum FI dranzuhängen, weil er der Meinung ist, in einem einzigen Jahr nicht genug lernen zu können,
er sagt, das würde grad mal reichen, die Firma richtig kennenzulernen....wie dem auch sei, er fängt im Sept mit der Ausbildung an.

Ich weiß nicht, ob dir diese Info weiterhilft, aber ich denke dass dein Sohn auf jeden Fall gute Chancen hat nen Ausbildungsplatz zum FI zu finden, wenn er schon so viel Wissen mitbringt.
Die Firmen nehmen diese Bewerber mit Kußhand :daumen