Wie seid ihr über Euren Ex hinweggekommen?

  • Obwohl meine Kleine jetzt fast 3 1/2 Jahre alt ist, ist die Beziehung zu ihrem Vater (Kollege, verheiratet, 2 fast erwachsene Kinder) noch in der Schwebe. Er wollte, daß ich ein Kind von ihm bekomme, die Kleine war aber trotzdem nicht geplant. Dann hat er mich in der Schwangerschaft auch fallen gelassen und seitdem gibt es ein Hin- und Herpendeln des KV zwischen Familie und uns. Seit 10 Monaten lebt er jetzt wieder bei seiner Familie.


    Ich muß jetzt für mich den Weg gehen, die Elternbeziehung von der Partnerbeziehung strikt zu trennen, obwohl ich auch noch sehr starke Gefühle für ihn habe. Konkret heißt das, das ich mir immer vor Augen halte, daß er mein Ex ist und es keine gemeinsame Zukunft mit ihm gibt, selbst wenn er mal wieder Andeutungen in der Richtung macht.


    Bei gemeinsamen Unternehmungen mit unserer Tochter konzentriere ich mich ganz auf unser Tochter und vermeide problematische Gespräche über Beziehungen oder Gefühle.


    Ja, es ist schwierig und man muß sich wirklich zwingen, das ganze von Verstand her anzugehen. Aber seit ich hier im Forum bin, und erfahre wie viele in noch schwierigeren Situationen stecken und trotzdem nicht aufgeben, geht es mir besser. :sonne

  • Zitat

    Original von Leeloo
    @cath: Du bist noch nicht drüber weg, bist aber bereits eine neue Beziehung eingegangen, hab ich das richtig verstanden? ?(


    Nein, keine Beziehung. Wir verbringen verdamt viel Zeit miteinander, bringen uns zusammen durch den Ex-Dschungel, bauen uns auf wenn es sein muss, sind beide hier registriert und diskutieren viel darüber... Treffen uns mit beiden Kindern, unternehmen was zusammen!
    Da ist eben einer an meiner Seite dem es genauso geht! :wink

  • Zitat

    Original von cath
    , sind beide hier registriert


    Aaaaah ja. :pfeif Der Groschen ist grad gefallen bei mir. :brille :tuedelue

  • Da ich ihn rauß geschmissen habe, war das für mich kein Thema über ihn hinwegzukommen.


    Bin aber eh der Meinung das wenn eine Beziehung wirklich stimmt und passt, niemand also egal ob Mann oder Frau es schafft, sich in eine wirklich intakte Beziehung zu drängen. Falls es doch passiert, hat oder haben beide Partner nur noch am Schein festgehalten aus irgendwelchen Gründen oder einer hat an etwas festgehalten das nicht mehr existierte und sich was vorgemacht (oder auch gehofft). Lieber einen Schlußstrich ziehen, als sich jahrelang was vorzumachen oder sich anzulügen. Nur wenn man ehrlich miteinander umgeht (was auch weh tun kann) kann eine Beziehung funktionieren.


    Ein Beziehungsaus ist auch immer die Chance auf einen Neuanfang. Die Chance, jemanden kennen zu lernen, der einen wirklich achtet, liebt, respektiert und so nimmt wie man ist. Es kann "nur" besser werden.... :lach


    Die Vergangenheit können wir nicht ändern, nur unsere Zukunft. Die haben wir in der Hand. :tanz


    Also schluß mit den Trauerspielen, die Kinder brauchen ihre Mamas und die (meisten) Männer wären ohne Frauen vollkommen hilflos. :D

  • thx für die Antworten.


    morgaine
    so ähnlich mache ich es zur Zeit auch, aber es ist doch arg schwierig. :(
    Ich habe auch irgendwie die Befürchtung, dass ich mir die ganze Zeit nur was vormache und tief in mir drin der Hoffnung doch immer wieder heimlich neue Nahrung gebe....


    Wie soll man es schaffen von etwas los zu kommen, wenn man doch immer wieder damit konfrontiert wird????
    Ich bin echt ratlos.


    Werde aber Dienstag mit der Psychologin von der Beratungsstelle sprechen und hoffen, dass sie eine Lösung hat. Wenn ich eine Lösung finde sage ich Euch bescheid^^

  • Hallo Lovrel,


    hm, vieleicht (???) hilft es, wenn Du Dir immer wieder versuchst klar zu machen, das er durch die Trennung von Dir auch etwas verloren hat :


    Nämlich die Chance auf ein tolles Familien Leben mit Dir und Eurem Sohn, er wird im Gegensatz zu Dir nie erleben, wie ein regelmäßiger Alltag mit Eurem Sohn aussieht, all diese kleinen und großen Begebenheiten mit einem Baby / Kleinkind nicht erleben, die doch den Alltag für Vater / Mutter so absolut lebenswert machen .


    Klar, Dein Ex besucht Euren Sohn oft, aber das ist noch lange nicht das Gleiche, wie mit einem Kind und Mutter als Familie zu leben.


    Und genau um dieses Erleben hat er sich mit der Trennung selbst gebracht.


    Fühl Dich mal ganz doll :knuddel :strahlen

    Viele Grüße,


    Heike *3/69
    mit Jaqueline *6.6.92, 30.SSW --->Tetra - Spastik, Epilepsie
    und Sarina Joelle *2.2.99, 40.SSW, gesunde Hexe
    und Marcel *6.6.92 - 9.6.92, 30.SSW, im Herzen

    Einmal editiert, zuletzt von HeikemitKids ()

  • sfz... nein leider... all das macht es nur noch schlimmer...denn als wir planten Kinder zu haben... da war das worauf ich mich am meisten gefreut habe eben all das mit ihm zusammen zu erleben.


    Ich wollte meine Freude über Sohnemann, über seine ersten Schritte und Worte und all das... wollte ich so gern mit Mathie teilen....


    Gerade das ist es auch was mir jedes mal das Herz bricht. Wenn ich sehe wie liebevoll und begeistert er mit seinem Sohn umgeht. Wie er ihn rumträgt und ihm vorsingt und ihn süß findet.
    Aber dieses schöne Bild ist so fies getrübt :(
    Das tut so weh :(


    trotzdem thx für die Antwort :knuddel

  • Ich hab eine neue beziehung vor der trennung angefangen,die aber nicht der grund der trennung war.
    Ich mußte meine Frau aus dem Haus Buxieren,weil sie dinge tat/tut die für mich zu sehr belastent waren.Meine Kinder haben das alles verstanden,und sind lieber bei mir als bei der mutter.Allein dies half mir.
    Aber das Schicksal hat bei mir nochmal zugeschlagen,die zweite beziehung ging auch in die Brüche.Wir konnten nicht so wie Sie wollte.


    Jede Trennung ist für mich ein kleiner Tot,aber ich versuche darüber wegzukommen,indem ich neue Sachen mache,wenn ich mal Zeit dazu habe.


    Und ich nehme ein Wochenende,und heule einfach nur in mich hinein,alleine und so richtig schön im Selbstmitleid versinkend.Wenn ich das gemacht habe dann hab ich das gröbste hinter mir.Der Rest geht aber lange,Wut oder hass kann ich nicht empfinden.


    Ich versuche Ihr aus dem Weg zu gehen,was nicht ganz einfach ist.
    Ziel.Aber ich denke das dauert.


    Mit meiner Nochehefrau habe ich schon vor 2 Jahren innerlich schluss gemacht,ich war nur noch bei ihr wegen der Kinder.
    Ich mußte die Trennung vollziehen,als ich innerhalb von 2 Monaten 20kg abgenommen habe und im Krankenhaus lag.

  • Hallo!
    Bei mir ists jtzt ein Jahr her, das mich mein Freund nach 10 Jahren Beziehung mit 2 Kleinkindern (damals fast 3 Jahre und 8 Monate) wegen einer Anderen (die mich und die Kinder auch kannte) verlassen hat. Begründung: Es hat eh alles gepasst, aber er muss das jetzt probieren, sonst wird er sein Leben lang nicht mehr glücklich. Naja. Und zusätzlich waren da so viele unglaubliche Verletzungen innerhab so kurzer Zeit, dass ich mir dachte: Jemanden der so sei kann, brauch ich eigentlich eh nicht. Nun ist er bereits wieder Vater geworden und ich muss ihn leider auch wegen den Kindern regelmäßig sehen, was mich immer noch durcheinander bringt. Jetzt nach einem Jahr hab ich zumindest wieder körperlich Kaft und Energie und finde meinen Humor langsam wieder, aber seelisch bin ich noch nicht drüber hinweg. Ich habe das Gefühl in unserer Geselllschaft ist irgendwe kein Platz um Trauer loszuwerden. Alles wird so rational behandelt, ich weiß oft gar nicht, wie ich an meine Gefühle rankommen und sie dann auch ausdrücken oder rauslassen kann. (auf sinnvolle Weise - ohne meine Einrichtung kaputt zu schagen). So zynisch das nun klingt: Mir hat das Begräbnis von einer Freundin vor ein paar Monaten geholfen auf dem ich mal einen halben Tag "legal" einfach nur heulen konnte... das hat schon etwas gelöst...

  • babsid


    kannst Du nicht z.B. heulen wenn Du allein bist... oder unter der Dusche z.B.
    Das mach ich so. Als ich arbeiten musste habe ich mich oft auf dem Klo eingeschlossen um zu heulen .... ob die Kollegen wohl was gemerkt haben??


    Aber prinzpiell hast Du definitiv recht. Es wird sofort wieder zum Alltag übergegangen....und man muss funktionieren...


    Bei sowas schmerzt ja nicht nur der Verlust des Patners, der Zukunftsträume sondern auch noch diese Demütigung, dass eine andere offenbar besser ist.....
    Zudem wird man meist auch noch in eine finanzielle Unsicherheit bugsidert und es wird einem die schwierige Situation des AE auferlegt....total unfair in jedweder hinsicht... finde ich.


    Aber irgendjemand hier im Forum hat so eine Signatur: "auch aus Steinen die einem in den Weg gelegt werden kann man etwas schönes bauen"


    Der Spruch hat mir schon viel weitergeholfen. :)

  • Ich stecke ja noch mitten in der Trennungsphase, er ist ja noch nicht richtig ausgezogen, verbringt aber mehr zeit mit seiner Neuen als sich um die neue Wohnung zu kümmern oder um seine Tochter.


    Tja, was will man da machen?


    So schnell werde ich da wohl nicht drüber hinwegkommen, der Schmerz sitzt tief. Ich habe Momente, wo ich glaube, ja jetzt kannst Du wieder halbwegs normal denken und dann könnte ich nur noch heulen.


    Mich belastet diese halbe Trennung, da noch nicht richtig ausgezogen, sehr.


    Ich will abschließen können, meine Rückzugsmöglichkeiten haben und in Ruhe nachdenken können.


    Vielleicht auch feststellen, dass es tatsächlich das Richtige für uns Beide gewesen ist.


    Das kann ich aber nicht, solange er hier noch ein und ausgeht, seine schmutzige Wäsche in den Wäschekorb legt und sich abends neben mir ins Bett liegt.


    In solchen Momenten würde ich mich gerne an ihn rankuscheln, aber ich darf es nicht!


    Sicher werden wir uns oft sehen, wegen der Kleinen, aber das ist was Anderes, wenn ich nicht mehr kann, kann ich gehen.


    Ich habe noch ein hartes Stück Arbeit vor mir und lasse mir auch dabei helfen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einen Seelenklempner aufsuche, aber die Gespräche tun Einem richtig gut und bringen auch völlig neue Sichtweisen mit ein, die man selbst so nie gesehen hätte.


    Wenn ich den Weg gefunden habe, drüber hinwegzukommen, werde ich es Dir schreiben.


    Viele Grüße
    J

  • babsid


    kannst Du nicht z.B. heulen wenn Du allein bist... oder unter der Dusche z.B.
    Das mach ich so. Als ich arbeiten musste habe ich mich oft auf dem Klo eingeschlossen um zu heulen .... ob die Kollegen wohl was gemerkt haben??


    Aber prinzpiell hast Du definitiv recht. Es wird sofort wieder zum Alltag übergegangen....und man muss funktionieren...


    Bei sowas schmerzt ja nicht nur der Verlust des Patners, der Zukunftsträume sondern auch noch diese Demütigung, dass eine andere offenbar besser ist.....
    Zudem wird man meist auch noch in eine finanzielle Unsicherheit bugsidert und es wird einem die schwierige Situation des AE auferlegt....total unfair in jedweder hinsicht... finde ich.


    Aber irgendjemand hier im Forum hat so eine Signatur: "auch aus Steinen die einem in den Weg gelegt werden kann man etwas schönes bauen"


    Der Spruch hat mir schon viel weitergeholfen. :)

  • @ finchen: Oh Gtt, das würde ich nicht aushalten..
    wir waren auch noch ca. eine Woche gemeinsam in der Wohnung, weil er sich noch nicht 100prozentig entschieden hatte und dann kamen so sprüche wie: Aber ich darf dich doch noch berühren... Da kam ich mir so "ausprobiert" und ausgenützt vor. ER wollte irgendwie von MIR getröstet werden, dass er so ein schwere entscheidung zu treffen hat. Als er dann ein paar tage auf Dienstreise war bin ich mit den Kindern zuerst zu einer freundin und dann zu meinen eltern und dort geblieben. Im nachhinein gesehen hätte ich ihn einfach rausschmeißen sollen, aber dazu hatte ich nicht die kraft!

  • Lovrel:


    naja, eigentlich nein, ich kann gar nicht gut weinen, und dann hatte ich ja meine zwei Kinder, die völlig verwirrt waren, weil wir ziemlich überstürzt zu meinen Eltern gezogen sind (von München nach Wien), die wollte ich nicht zu viel allein lassen oder noch mehr verstören. ich hab nur in beratungsstellen bei der psychologin geweint. Aber irgendwie läuft das immer alles über gespräche, die ja auch wieder rational sind...
    ich hatte irgendwie an tanzen oder so gedacht, hab dann selbstverteidigung/kung fu ausprobiert um meine agressionen loszuwerden, aber das war der völlg falsche lehrer und es war mir auch seelisch zu belastend mich mit angriffen und gewalt auseinanderzusetzen... Vielleicht probier ich es jetzt mal mit malen, aber das problem ist, in kursen oder therapien kostet das alles halt ziemlich viel geld und zuause fehlt mir die ruhe.
    Erniedrigt fühl ich mich noch immer, ich hatte eh noch nie ein überdimensioniertes selbstbewußtsein...

  • babsid


    oft denke ich auch: ich möchte mal wieder was malen.... doch ich weiß gar nicht was :(
    Habe auch schon überlegt das ganze mit Hilfe von Krativität zu verarbeiten aber bisher habe ich es nur in Form von Forenbeiträgen verarbeitet. Man kan sowas auch irgendwie nicht erzwingen, wenn es raus will so sucht es sich seinen Weg... man kann im Grunde nur abwarten.


    Wobei mir fällt ein, dass ich in der letzten Zeit viel über die Sache geträumt habe... nur habe ich die Träume alle schon wieder vergessen^^ ,....war aber oft Sex mit dem Ex dabei^^ :pfeif

  • Das mit der Kreativität kenne ich. Ich habe auch versucht mal wieder "was zu machen", wollte auch malen und so saß ich oft ewig lang vor einem weißen Blatt... Es hilft halt nichts und man weiß bloß, MAN MUSS DA DURCH!


    Ich finde gut, dass Du Dir professionelle Hilfe holen willst, das hilft. Ich konnte mich nicht ablenken und trotz immer schlechter laufender zwischenmenschlicher Beziheung konnte ich meine Hoffnung nie ganz zu Grabe tragen.
    Dieser Jahr habe ich echt gedacht, ich schaffe das nicht mehr, ich gebe auf, ich werde ihn wohl ewig lieben und in dem Moment konnte ich loslassen. Ich habe nicht mehr verkrampft irgendwas gesucht oder gehofft zu finden, ich hatte mich abgefunden. Ich wollte nicht mehr um ihn kämpfen, ich wollte es einfach geschehen lassen und lernen damit umzugehen, hn nicht gehen zu lassen.


    Jetzt ist es gut, er ist weg. Einfach weg. Wir haben uns auch nocmal gesehen, wegen unserem Sohn, aber es ist weg. Das Gefühl. Ich habe nur Mitleid für ihn, er hat sich entschieden sich größtenteils aus dem Lebens seines Sohnes rauszuhalten. Ich SEHE und ERLEBE, was er verpasst...für scheinbare andere "Glücksmomente"



    Es wird bestimmt dauern, es kann auch ganz schnell gehen, aber dann ist es irgendwann vorbei und Du kannst das was ist auch wieder genießen.