Latein oder Französisch?

  • Wenn es in NRW sein sollte, dann besser Französisch. Latein geht nur bis in die Einführungsphase der Oberstufe (Klasse 10) an den meisten Schulen.
    D. h. ab Klasse 10 mußt Du eine neue Sprache hinzu wählen! Die Franzosen haben es dann besser, die können bis in die 12 französisch behalten.
    Frage mal nach in der Schule, wie es gehandhabt wird. Entweder wählt man Latein zur 10. ohne Latinium ab, oder man hat drei Fremdsprachen für ein Jahr.

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    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
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  • Latein geht nur bis in die Einführungsphase der Oberstufe (Klasse 10) an den meisten Schulen.
    D. h. ab Klasse 10 mußt Du eine neue Sprache hinzu wählen


    das ist so nicht richtig,
    da Englisch als Fremdsprache bis zum Abi durchaus ausreichend ist....


    Tochter hat Franz in der 10 abgewählt, und Sohni wird Latein abwählen...
    eine weitere Fremdsprache (zu Englisch) ist nicht nötig!

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Das Entscheidende ist letztlich die Motivation des Schülers. Was man will, geht einem leichter von der Hand. Das ist natürlich frei nach dem Motto: Für die Schule, nicht fürs Leben lernen wir ...


    Latein als Voraussetzung/Grundlage für andere romanische Sprachen zu lernen entspringt dem überkommenen humanistischen Lernverständnis. Heute heißt es aber: Die Nähe von Französisch/Spanisch/Italiensch ist ähnlich groß zueinander wie zu Latein. Die romanische Zweitsprache lernt man einfacher, wenn man eine romanische Vorsprache hat.


    Da die deutsche Grammatik in Schule wie Uni mal in Verbindung mit lateinischer Grammatik gelehrt wird, immer häufiger aber auch eigenständig (was der deutschen Sprache mehr entspricht), gibt es da auch nur noch vereinzelt Synergieeffekte.
    An den Universitäten wird vielfach für einige Studiengänge eine besondere Lateinprüfung gemacht. Es hilft, wenn man das große oder kleine Latinum hat. Aber es befreit nicht von der Prüfung. Und schon zu meinen Zeiten sind 70 % der Leute mit Großem Latinum durchgeplumpst und waren dann im selben Kurs wie die "Neulerner".
    Die Althistoriker brauchen Latein. Die Mediävisten müssen eh das Küchenlatein neu büffeln. Die Neuhistoriker müssen meist Prüfungen in Französisch und ... ablegen...
    Verlangt die eine Uni das Latinum, findet sich mit Sicherheit eine andere, die es nicht verlangt. Und wenn: Latein ist eine Pauksprache und im Gegensatz zu den lebenden Sprachen am Schreibtisch lernbar.


    Sinnstiftend finde ich sie nicht (und ich habe sie gelernt). Und obwohl ich einen Beruf ausübe, zu dem Latein Voraussetzung war: Ich habe Latein in meinem ganzen Berufsleben vielleicht vier- oder fünfmal gebraucht. Und da hätte ich ein Nichtwissen ersetzen können. Ich brauche aber regelmäßig meine lebenden Sprachen.


    Entscheidend bleibt aber, dass der Schüler mit seiner Entscheidung ein Ziel sieht und das erreichen will.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.


  • das ist so nicht richtig,
    da Englisch als Fremdsprache bis zum Abi durchaus ausreichend ist....


    Tochter hat Franz in der 10 abgewählt, und Sohni wird Latein abwählen...
    eine weitere Fremdsprache (zu Englisch) ist nicht nötig!


    Wir haben in etwa beide Recht....


    hier mal aus der Broschüre des Schulministeriums NRW Seite 11


    Wenn in der Sekundarstufe I keine zweite Fremdsprache erlernt
    wurde, muss eine Fremdsprache in der gymnasialen Oberstufe neu
    belegt werden (nur als vierstündiger Grundkurs möglich).


    Bis zum Abitur muss entweder eine zweite Fremdsprache oder ein
    zusätzliches naturwissenschaftlich-technisches Fach (auch Informatik,
    Technik, Ernährungslehre) belegt werden.


    https://services.nordrheinwest…rstufe_-_druckfassung.pdf



    Die zweite Fremdsprache kann man nur weglassen, wenn man einen naturwissenschaflichen Schwerpunkt hat!

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    2 Mal editiert, zuletzt von RobertK ()

  • Auch bei uns steht diese Entscheidung an, zwar erst für die 6.Klasse, aber ja mit diesen Gedanken habe ich mich wohl auch schon auseinander gesetzt.
    Ich hab mich schon immer in den Hintern gebissen, kein Latein in der Tasche zu haben. Aber gut die Lütte muss selbst entscheiden- aber dennoch, Französisch kannste auch noch dazu nehmen, falls sich der Berufswunsch ändert und auch nebenher ( nach der Schule ) in einem Kurs lernen.
    Wenn vorweg schon Lateinkenntnisse vorhanden sind, wird man sich bei späteren Entscheidungen mit einem Französisch Kurs auf alle Fälle leichter tun.


    Deshalb sieht es bei uns nun so aus, dass die Lütte erstmal Latein nimmt und evtl. später französisch dazu, oder sogar dann die 3.Möglichkeit mit italienisch.

    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird.
    Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.(F. Nietzsche)
    Melancholie = Das Vergnügen, traurig zu sein. (V. Hugo)

  • Nicht nur in allen romanischen Sprachen, auch im Englischen und im Deutschen steckt sehr viel Latein! Insofern ist die Sprache nicht wirklich tot, sie ist einfach aufgegangen in den europäischen Sprachen und wer Latein gelernt hat, dem fällt es sehr viel leichter, andere Sprachen zu erlernen.


    Mich haben meine Eltern ungefragt in eine Lateinklasse gesteckt und ich habe mich 7 Jahre damit herumgequält, weil ich damals nicht der logisch-analytische Typ war - aber im Nachhinein bin ich sehr dankbar dafür! Allerdings hätten 3-4 Jahre womöglich gereicht...


    Ich habe die deutsche Grammatik erst durch Latein begriffen. Außerdem konnte ich später schnell ein wenig Portugiesisch, Spanisch oder Italienisch lernen für meine Reisen - sehr praktisch.
    UND ich kann mir so viele Fachausdrücke und Fremdworte ableiten, egal ob medizinische, botanische....
    Latein ist einfach ein Teil unserer Kultur.


    In der 9. habe ich dann Französisch dazugenommen, das aber nach dem ersten Halbjahr wieder abgewählt, das war mir zu heftig. Trotzdem bin ich auch in Frankreich klargekommen...


    Wer also eh schon eine logisch-mathematische Begabung hat, der sollte die Chance nutzen und ein paar Jahre Latein lernen.
    Es wird dann nicht allzu schwierig sein - und man kann ein Leben lang davon profitieren!


  • UND ich kann mir so viele Fachausdrücke und Fremdworte ableiten, egal ob medizinische, botanische....


    Mach mal: "Scaptia (Plinthina) beyonceae" oder "Hyla stingi" (durchaus übliches Biologenlatain), wenn man nicht in die spezielle anatomische Terminologie einsteigen möchte reicht für Bio ein recht dünnes Heftchen zur Ableitung der latainisierten Fachbegriffe.


    Ansonsten sind biologische Fachbegriffe heute oft englisch, die international gebräuchlichen deutschen Fachbegriffe sind schon älter: "Zugunruhe" ist etwa immer noch gebräuchlich (das stelle man sich jetzt indisch ausgesprochen vor: etwa: Sukunruhe, mit langem S). Der einzige Sinn an Latain (so man nicht generell der Sprachenfan ist) ist diese universitären Powerkurse zu vermeiden, die sind bei Leuten die ich kannte und die mitten drin waren eine unnötige Schinderei, teilweise auch ein Grund zum Studienabbruch oder Fachwechsel.

  • Ich habe mir Tipps von der Klassenlehrerin geben lassen.
    Die sagte klar, meine Tochter ist ein Latein typ, weil sie strukturiert denkt und in Mathe gut ist.
    Was will ich mehr? Da wird es dann wohl Latein werden....


    :wink


    Supercalifragilisticexpialigetisch


    :rolleyes:

  • Ich habe damals mit Latein angefangen.
    Ob ich es wiedertuen würde? Vielleicht.
    Ich habe nie viel gelernt. Kann aber jetzt das große Latinum vorweisen.


    Ich glaube vieles, was ich in Latein gelernt habe ist unbewusst. Angefangen von grammatikalischen Ausdrücken über gewisses logisches Denken.
    Latein ist logisch.


    Französisch hatte ich ab 9. Klasse und habe es auch brauchbar zu sprechen gelernt.


    Liebe Grüße an dich
    Finegirl

    Nicht zu wissen, was man will ist schlimm, schlimmer noch ist jedoch nicht zu wissen was man nicht will.
    (Ich hoffe, das ist kein Zitat)