Der beste Zeitpunkt für die Kündigung

  • … ist genau wann?


    Ich habe gestern meinen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben, los geht’s im 2. Quartal. Jetzt hab ich sechs Wochen Kündigungsfrist aufs Quartalsende, müsste also spätestens in ca. 3 Wochen kündigen. Grundsätzlich fände ich es ja fairer, es gleich zu sagen.


    Meine Chefin wird aber furchtbar ausrasten, wenn ich sage, dass ich gehe. Sie ist sehr impulsiv und aufbrausend und ich weiß, dass die Wochen danach zur Hölle werden für mich. Andererseits macht es eigentlich auch keinen Sinn mehr, neue Kunden mit ihr zu besuchen, weil ich sie nicht betreuen werde. Das wiederum sollte sie ja wissen, um gleich jemanden anders einlernen zu können.


    Ich bin kein „nach mir die Sintflut“-Typ. Aber ich weiß die ideale Lösung nicht. Und das liegt mir schwer im Magen – ich kann mich gar nicht richtig über den neuen Job freuen.
    Ich muss dazu sagen, dass der Grund, warum ich gehe, meine Chefin ist. Ich bin erst seit einem Jahr hier und habe mich wahnsinnig auf den Job gefreut damals. Sie wusste auch, dass ich Kinder habe, ich hab ihr von Beginn an reinen Wein eingeschenkt, was die Betreuungszeiten und damit meine Arbeitszeiten angeht. Ich hab 40 Std. gearbeitet (davor im Job auch nie weniger, das ging 8 Jahre lang problemlos – TROTZ Kindern), hab auch Termine, die über meine reguläre Arbeitszeit gingen, wahrgenommen; wenn sie sie mir vorher rechtzeitig ankündigte, war es nämlich kein Problem, das zu organisieren. Das hat immer geklappt.


    Aber wehe, die Kinder waren mal krank (insg. bei 2 Kindern 7 Krankheitstage 2011) …. Sofort war die Hölle los. Obwohl ich mir immer Arbeit mit heim genommen habe. Noch schlimmer: Auch ich war mal krank. Auch da musste ich arbeiten. Als ich Ende des Jahres zusammen gebrochen bin, wars dann ganz aus bei ihr. Sie rief bei mir an und machte mir ein schlechtes Gewissen, weil jetzt andere mehr arbeiten müssen, weil ich ja nicht da bin. Als ich mich rechtfertigte und sagte, dass es auch nicht selbstverständlich ist, trotz Krankheit zu arbeiten und dass es durchaus Leute gibt, die gar nichts tun, weil sie eben krank geschrieben sind, brüllte sie nur: Aber nicht bei mir!


    Dies zum Hintergrund, damit ihr meinen Konflikt vielleicht besser nachvollziehen könnt.


    Wie würdet ihr das machen? Ich hab so Schiss, ihr die Kündigung hinzulegen. Brauch mal eure Meinungen.

    Gruß von Lanie :-)



    „Eine Krone ist nur ein Hut, in den es hineinregnet.“ Friedrich der Große (1712 – 1786)

  • Wie würdet ihr das machen? Ich hab so Schiss, ihr die Kündigung hinzulegen. Brauch mal eure Meinungen.


    Bei der Vorgeschichte, würde ich die Kündigung 1 Tag vor Fristende abgeben. Da dann auch gleich auf das Zeugnis hinweisen und Resturlaub und evt. nnoch ab zu bauende Stunden klären.


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Da du aus der Nummer nur 'rauskommst, wenn du reinen Tisch machst, kündige direkt.
    Dannach kannst du dich entspannen und die Tage zählen, dein Lächeln wird dann immer breiter.


    Lässt die Pseudochefin dich nicht in Ruhe, gehe mit deinem Eingangspost zum Arzt und verfahre nach angemessener Erholungszeit :brille wie von over unter Abs. 2 (nach der Kündigung) beschrieben.


    Volker :-)

  • Vielleicht jetzt, vor der Abgabe der Kündigung, mal ein Zwischenzeugnis anfordern.
    Weil Abgangszeugnisse dürfen nie schlechter sein als das Zwischenzeugnis.


    Wenn die Chefin fragt "warum?"
    Du willst deine Leistungen objektiv einschätzen können und sehen ob du in diesem Beruf Zukunft hast.
    Gerne möchtest du das schriftlich und nicht nur mündlich weil du es eben deiner biestigen Freundin mal so richtig zeigen willst ;)


    Gruß,
    PapaT

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

  • Achja, das Zeugnis. Die Idee ist ja nicht schlecht, aber gibts auch einen plausiblel klingenden Grund, warum ich nach soviel Stress ausgerechnet ein Zwischenzeugnis brauche? Den Braten riecht die doch sofort, oder nicht?

    Gruß von Lanie :-)



    „Eine Krone ist nur ein Hut, in den es hineinregnet.“ Friedrich der Große (1712 – 1786)

  • Hallo Lanie,
    wenn deine Chefin so schräg drauf ist wie beschrieben, wird sie so oder so einen Megastress vom Zaun brechen.
    Shit happens. Reich ihr die Kündigung sofort rein, du stellst deine Arbeitskraft zur Verfügung, nicht deine Nerven.
    Ich hatte auch 2 mal in meinem Berufsleben so daneben gegriffen, da hilft nur ein dickes Fell, wenns zu schlimm wird, würde ich mich wegen dem Psychostress krankschreiben lassen.
    Sollte Sie dich mit sofortiger Wirkung freistellen... um so besser für dich, kannst dich dann bis zum Dienstantritt in der neuen Firma mal erholen.
    Lass dir nicht die Nerven klauen von einem schlechten Chef! Du hast nur ein Fell zu verkaufen, wenn das kaputt ist, kümmerts keinen Chef mehr.


    lg


    Kila

    Homo homini lupus est


    Gott vergibt, ich nicht

  • Hi Lanie,


    jetzt erst mitbekommen... Meinen Glückwunsch, dass es nun endlich geklappt hat... :blume ich freue mich für Dich!


    Ich würde auch jetzt kündigen und ich glaube, dass ist auch Deine Art... Wenn sie im Dreieck springt, sagst Du ihr auch ganz klar, dass Du bleiben würdest, wenn sie mehr Verständnis für Dich und Deine Situation gezeigt hätte...


    Wenn`s ganz schlimm wird, würde ich - was sonst auch nicht meine Art ist - Dir auch dazu raten, Dich krank schreiben zu lassen.. Auch wenn`s nicht Dein Ding ist, aber dann kannst Du "erholter" in den neuen Job gehen...


    Deine Chefin hat mit Dir das letzte JAhr zu viel Schindluder getrieben...da musst Du nun - mit neuem Job - einfach mal an Dich denken, o.k. !?


    Alles Liebe

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • Hallo,
    also ich würde gerade wegen meinen Nerven warten bis zum fast letzten Tag. Kannst sie ja um ein Gespräch bitten, indem Du ihr ganz ruhig erklärst, dass Du mit ihrem Verhalten nicht einverstanden bist u.s.w.. Und wenn sie dann laut wird, lächelst Du und sagst: "Sehen Sie! Deswegen kündige ich." Und gibst ihr das Schriftstück. Das würde mir sehr viel Freude bereiten und bis dahin hast Du noch Ruhe vor ihr.


    LG
    Lale

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

  • @ Lindsay: Genau, ich bin eigentlich auch niemand, der blau macht. (Absurderweise habe ich das ja aber immer getan letztes Jahr, wenn ich krank war - so ihre Sicht der Dinge.)
    Morgen habe ich noch einen ganzen Tag Außentermin mit ihr - da hab ich keinen Bock auf Stress, weswegen ich die Kündigung entsprechend dann am Mittwoch hingeben werde. Mir ist das irgendwie doch lieber so, ich hab am Wochenende nachgedacht. Solang ich die Kündigung nicht abgegeben habe, liegt mir das im Magen, weil ich immer drüber nach denke: Wie wird sie reagieren? etc. Das bringt mir nichts. So hab ich das hinter mir, und wenn sie sich quer stellt – sitze ich tatsächlich am längeren Hebel. Sie kann mir nichts mehr. Ich hab meinen neuen Vertrag in der Tasche, sie kann jetzt eigentlich nur noch sehen, dass sie mich möglichst bis zum Ende hier hält. Sie braucht mich, weil sie meine Arbeit nicht auffangen kann. Dazu ist der Laden zu klein. Ich werd ihr nicht blöd kommen. Aber ich werd mir auch nichts mehr gefallen lassen.
    Blöde Frage noch: Kann ein AG die Kündigung verweigern? Ich hatte mir überlegt, mir die Kündigung als „erhalten“ abzeichnen zu lassen. Was, wenn sie sich weigert? Kann sie dann rein theoretisch zu einem späteren Zeitpunkt behaupten, ich hätte nicht fristgerecht gekündigt? Und wenn ich per Einschreiben kündige (was ich persönlich eigentlich dämlich fände – ich möchte eigentlich schon „persönlich“ kündigen) und sie verweigert die Annahme? Verzeiht, wenn ich so paranoid bin, aber ich habe eben komische Erfahrungen mit ihr.

    Gruß von Lanie :-)



    „Eine Krone ist nur ein Hut, in den es hineinregnet.“ Friedrich der Große (1712 – 1786)

  • ich würde persönlich kündigen aber mit schriftlicher Kündigung in der Hand und sie soll es abzeichnen, dass sie es erhalten hat. Dann bist du auf der sicheren Seite und hast keinen Stress mehr.


    Und wenn sie dich nach der Kündigung schickaniert...dann würde ich in mich hineinlächeln und die Tage zählen.



    Flore

  • Hi Lanie,


    ich würde in jedem Fall persönlich Kündigen. Auch wenn sie ausrastet.


    Ich hatte so was auch mal: da hatte ich drei Monate zum Quartal Kündigungs-Frist und habe fristgerecht gekündigt. Mein Chef hat mir sofort das LogIn am Rechner gesperrt und erwartet, dass ich mich die nächsten vier Monate mit stupiden Hilfsarbeiten in die Besenkammer setzte. :scared


    Ich bin dann zu einem vertraulichen Gespräch zum Liebling des Chef gegangen und habe ihm gesagt, dass ich gekündigt habe. Und da ich jetzt nicht mehr gefeuert werden kann, möchte ich einen Betriebsrat gründen und er wäre wegen seiner guten Beziehungen das perfekte 5. Gründungs-Mitglied, auf das wir anderen so lange warten würden. Ob er mitmachen würde? :tuschel


    Fünfzehn Minuten später hat mich der Ober-Ober-Boss angerufen: man möchte mir keine Hindernisse in den Weg legen, bla bla: FREIGESTELLT bis zum Ende der Kündigungs-Frist :D


    Also: nur Mut! :daumen


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.

  • Dann wäre sie schön blöd, denn dann darf sie Dich bezahlen, aber Du lässt Dich krank schreiben.


    Klar, aber so meinte ich das nicht. Verweigern im Sinne von: Dann kommt sie (also ich) nicht rechtzeitig raus und kriegt Stress mit dem neuen AG ...

    Gruß von Lanie :-)



    „Eine Krone ist nur ein Hut, in den es hineinregnet.“ Friedrich der Große (1712 – 1786)

  • Ich weiß.
    Ich glaube nur ncht, daß sie sich das trauen wird.


    Ansonsten würd ich wirklich erstmal um ein Zwischenzeugniss bitten.


    Sag halt, Du machst das immer nach einem Jahr.


    Oder sei halt ehrlich und sag, daß für sie wohl eine Arbeitnehmerin ohne Kinder besser geeignet wäre und Du dem nicht im Weg stehen willst ;)

  • Verweigern im Sinne von: Dann kommt sie (also ich) nicht rechtzeitig raus und kriegt Stress mit dem neuen AG ...

    eine fristgerechte/ordentliche Kündigung kann sie meines Wissens nach nicht verweigern...

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • kündige jetzt direkt - also nach dem Tag mit den Außenterminen und wirf an dem Tag an dem Du kündigst, die Kündigung morgens nochmal schriftlich mit Einschreiben ein - sollte sie es dir verweigern, die Kündigung zu unterschreiben, bist Du auf der sicheren Seite - da ja das Einschreiben unterwegs ist und ebenfalls fristgerecht eintrifft.


    Und sollte sie Stress wegen des Zeugnis machen, das willst Du asap, wenn sie will, dass Du eine ordentliche Übegabe machst und nicht am Ende noch alle Kunden mitnimmst, ups?

  • Kunden darf ich nicht mitnehmen, steht im Arbeitsvertrag. Ist ja auch ok.
    Kündigen konnte ich noch nicht, weil ich am Dienstag wieder einen Aussetzer hatte und bis Freitag krank geschrieben war. Ich wollte halt eigentlich persoenlich mit ihr sprechen darueber. Meinem Freund wäre es am liebsten, ich würde noch eine Woche daheim bleiben, weil ich nicht mehr zur Ruhe komme. Aber je länger ich krank geschrieben bin, desto wütender wird sie doch. Und es sind noch 8 Wochen. Ich traeume sogar schon nachts von ihr, schlafe schlecht. Erholung? Fehlanzeige.


    Alle sagen, ich sei blöd, wenn ich selbst jetzt noch alle Kraft in die Firma stecke und dass ich mir Ruhe gönnen soll, um den neuen Job entsprechend gut antreten zu können. Aber noch ne Woche krank? Die wird doch eh schon stinkig wegen der Kündigung. Mensch, sorry, dass ich hier so "rummache" aber ich weiss nicht, was ich tun sollte und was nicht (mal abgesehen von der Kündigung, die auf jeden Fall Montag raus geht).

    Gruß von Lanie :-)



    „Eine Krone ist nur ein Hut, in den es hineinregnet.“ Friedrich der Große (1712 – 1786)

  • Jup, zieh die Konsequenzen, danken wird es dir eh niemand......jeder ist sich selbst der nächste. Wenn du schon Bauchweh hast...ist es besser, du gehst nicht mehr hin, es ist dein Leben, und deine Psyche.