Haben Eure Kinder Euch schon weinen gesehen?

  • Edit meinte eben, es komme durchaus darauf an, warum man(n) weint. Ich hatte Phasen, wo ich wegen "jeder Kleinigkeit" geheult habe. Das sollte natürlich nicht sein. Da ich sowieso nah am Wasser gebaut habe und bei vielen Filmen, Büchern usw. in Tränen ausbreche ... ist es natürlich z.T. schwierig den Kindern zu erklären, warum man jetzt gerade feuchte Augen hat.


    Aber ich finde auch die Reaktion der Kinder oft so schön. Sie merken es oft schon, bevor das Wasser die Augen verlässt, kommen her und fragen in einer zuckersüssen Stimme: Papa, was ist los? ... das sind Gelegenheiten, den Kindern auf eine sehr schöne Art und Weise nahe zu kommen.

  • Seit Anfang der Schwangerschaft und bis heute bin ich total emotiv geworden. Vor dem Weinen sehen, hat meine Tochter mich bestimmt im Mutterleib schon weinen gehört. Heute weint sie mit sobald sie mich dabei 'erwischt'. Daher versuche ich schon seit eine Weile das zu vertuschen oder gar keine Tränen raus zu lassen, damit sie nicht mitleiden muss. Ich habe mit mir selbst sogar Uhrzeiten und Ort abgesprochen um zu leiden bzw. weinen. Sonst funktioniert der Alltag gar nicht. Na ja.... als Alleinerziehende hat man eigentlich nie Zeit übrig! :kicher


    Schöne Grüße


    C.

  • Als mein Mann letztes Jahr plötzlich gestorben ist, habe ich viel und oft geweint, auch vor den Kindern und mit den Kindern. Aber auch jetzt noch kommen mir die Tränen, dann versuchen meine Mädels, mich zu trösten und aufzuheitern.


    Ich habe ihnen aber immer gesagt, warum ich weine (traurig, erschöpft...), damit sie es nicht auf sich beziehen.

  • Ja, meine Kleine hat mich auch schon weinen sehen.
    Seit sie da ist bin ich generell näher am Wasser gebaut.
    Da kullert auch mal ein Tränchen, wenn ich den "Regenbogenfisch" vorlese :rotwerd

    Ich höre 10 Stimmen in meinem Kopf...9 sagen ich bin verrückt- eine summt... :crazy

  • Meine haben mich auch schon weinen gesehen. Wieso sollte eine Mama nicht weinen (dürfen)????? Es gehört genauso zu den Gefühlen im Leben wie Lachen, Wut, Angst!
    Ich fand das als Kind schlimm... Meine Mutter hatte kein Leben, und zuletzt auch ihre Tränen verloren.. Das habe ich als Kind nie verstanden, und in Momenten wo sie weinen hätte müssen, tat ich es und fragte nur immer wieder, warum sie nicht weint.... Sie konnte es schon gar nicht mehr,...... Sehr schlimm!

  • Mittlerweile glaube ich, dass ich abgestumpft bin - innerlich wie tot. Ich weiss gar nicht, wann ich das letzte Mal geweint habe. Früher haben mich z.B. Video's von Geburten direkt zum Weinen gebracht, inclusive massiver Gänsehaut. Heute lächel ich, fühle mich ein wenig berührt, aber es kommt gefühlsmässig gar nicht mehr an das heran, was ich früher mal gespürt habe.
    Ob das eine Schutzreaktion ist? Im Rahmen der Therapie in der Tagesklinik habe ich häufig Situationen aus der Vergangenheit schildern müssen, die für mich schwer auszuhalten waren. Selbst da wunderte man sich, dass ich das so "unbeteiligt" schildere, als ob mich das gar nicht betreffe. Hoffentlich finde ich die Tränen irgendwann wieder... :frag

  • Ja, mein Sohn hat mich schon öfters weinen sehen und mich auch sehr, sehr lieb getröstet :platz

  • Ich weine vor Wut, vor Trauer und weine wenn ich mich über eine tolle Aktion meiner Kids freue und ja, sie haben es auch schon gesehen. Finde es auch nicht schlimm, da weinen ein Gefühl ist und zum Leben dazu gehört wie Lachen. Ich denke, wenn man ihnen kindgerecht erklärt warum man weint, ist es nur halb so schlimm.

  • Ich sehe das genauso! Die Kinder merken doch, wenn es einem nicht gut geht!
    Es ist normal und authentisch. Ich erkläre ihnen, kindgerecht, warum es mir nicht gut geht, ohne meine Sorgen auf ihnen abzuladen selbstverständlich.
    Ich halte es sogar für wichtig, da sie merken, dass man sich ausweinen kann und erzählen kann wenn es einem nicht gut geht, statt mit der Traurigkeit und den
    Problemen alleine zu sein....

  • Hallo.
    Ja ich habe einmal ganz schlimm geweint, 1 Tag vor Weihnachten, weil wirklich alles zusammen kam an diesem Tag ( fast kein Geld, Vergangenheit, keiner da, Zweifel an mir selbst usw usw)
    Meine Kleine war damals 7 Jahre alt, wir waren am Kekse backen, Müslikekse, der Teig lief zu einem großen Blech Keks zusammen- da war es vorbei mit der Maskerade.
    Sie meinte nur, als ich voll am Heulen, vor dem Backofen saß: "Mami, du musst doch nicht weinen wegen den Keksen, ist doch nicht schlimm, dann haben wir eben einen Monsterkeks, ist doch klasse!" und setzte sich auf meinen Schoß und drückte mich ganz fest.
    Hin und wieder kann auch ich diese Maskerade nicht aufrecht erhalten und dann purzeln Tränen- mir war es lange "verboten" zu weinen und irgendwann habe ich es mir selbst verboten.
    Klar merken die Kurzen, dass etwas nicht stimmt und wenn, dann versuche auch ich, dass sehr kindgerecht zu erklären.
    Dennoch sag ich auch bei gewissen Themen: Es gibt Kindersachen und es gibt Erwachsenensachen. Dann weiß sie meist auch Bescheid, das es kein Thema für sie ist =)

    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird.
    Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.(F. Nietzsche)
    Melancholie = Das Vergnügen, traurig zu sein. (V. Hugo)