Stinkstiefel läßt grüßen... 13 und ständig schlechte Laune

So ihr Lieben, jetzt meld ich mich mal wieder zurück. Vielen Dank für Eure vielen hilfreichen Antworten. Leider konnte ich keine davon lesen, bevor die Situation hier eskalierte. Als ich am Montag von der Arbeit kam, war Schluss mit lustig. Zigarettenstummel die aus dem Fenster flogen, mehrere zerdepperte Feuerzeuge im Hof, das scheppert ja so schön und ist ja soo cool in Verbindung mit den aus TEEBEUTELN selbstgedrehten Ziegaretten...

Ich hab also versucht, nochmal vernünftig mit ihm zu reden. Er hat mich als Scheißmutter beschimpft, mir gesagt er würde mich nicht mehr als Mutter wollen und ist abgehauen. Er ging auch nicht an sein Handy. Seine große Schwester konnte ihn dann erreichen und ihr erklärte der Bursche, er würde nicht mehr heimkommen. sie erklärte ihm, dann müssen wir die Polizei rufen, er solle sich besinnen. Tat er nicht. Die Polizei würde ihn eh nicht finden.

Tja weit gefehlt. Sie haben ihn gefunden und heimgebracht. Versuch eines Mediationsgesprächs - gescheitert. Mein Lebensgefährte kam dann auch dazu, der schaffte ein wenig Zugang zu ihm, und machte ihm klar, dass es so nicht geht, und dass wir morgen mit ihm zur Beratung zum Jugendamt gehen würden. Er müsse nichts befürchten, solle sich aber einfach mal beraten lassen und sich mal ansehen, was es für Alternativen zur Familie gäbe, wenn er so weitermacht. Er hat ihm auch gesagt, dass wir angst um ihn haben, nicht nur, wenn er wegläuft. Alles Dinge, die ich ihm leider im Moment nicht mehr sagen kann... :flenn

Wir haben sofort für den nächsten Tag einen Termin beim Jugendamt vereinbart. Dort wurden ihm die Alternativen aufgezeigt. Erziehungsberatung und regelmäßige Gespräche wurden vereinbart und die Dame dort hat ihm ziemlich deutlich gemacht, dass er so nicht weiterkommt.

Ich bin mit den Nerven durch, den Rest der Woche krankgeschrieben zuhause. Meine Kollegen und mein Chef haben zum Glück Verständnis.

Hoffentlich schaffen wir das!

...und er bringt mich zum Wahnsinn! Und meinen Freund mittlerweile mit. Dieser ist echt die Ruhe in Person, handelt seltenst unüberlegt, sagt so gut wie nie irgendwas verletzendes, denkt sich lieber seinen Teil. Aber sogar der ist mit seinen Erfahrungen (24 und 18) am Ende.

Sohnemann hat innerhalb 3 Monaten über 600 Euro vertelefoniert. Vom Festnetz. Auf Handy. Heimlich Nachts. Und ich hab in unserem Baustress die Kontoauszüge nicht regelmäßig kontrolliert. Hab schon mal eine hohe Telekomabbuchung gesehen, aber ich dachte, da sind Gebühren für Stördienst dabei. Falsch gedacht, die wurden vom anderen Konto abgebucht. Es geht hier um Kosten, die er noch im alten Haus verursacht hat.

Gut. Ich hab mir einen Einzelverbindungsnachweis schicken lassen und siehe da, diverse Mobilfunknummern, jeden Abend ab 21.00 Uhr bis teilweise morgens früh um vier! Ich habs nicht gemerkt. Ich brauch nie ein Telefon, hab zwar schon das eine oder andere Mal das Gerät in seinem Bett gefunden und geschimpft, weil Akku leer, aber mir nicht viel dabei gedacht.

Ok, nun hat er also Schulden, denn ich sehe nicht ein, dass er da so ungeschoren davon kommt.

Diese Schulden hat er seit Juli und er hat noch keinen Cent zurückgezahlt. Ich habe dann die Taschengeldzahlungen bis auf einen geringen Betrag eingestellt. Quasi eine Pfändung. Und ich habe den Betrag freundlicherweise auf 300 Euro gekürzt, also einen Vergleich.

Ich habe ihm freundlich aber deutlich erklärt, dass ich erwarte, dass er sich einen Job sucht, damit er mal erkennt, wo Geld herkommt, und damit er vielleicht überlegt, bevor er es rauswirft.

Tja. Bis jetzt tut sich nix. Im Gegenteil:

Er hat Schmierflecken in eine nagelneue teure Hose gemacht, weil er sie in der Freizeit getragen hat. Seitdem liegt die Hose in der Ecke, das juckt ihn gar nicht, obwohl er nun nur noch zwei andere Hosen hat.

Er hat mir gestern erzählt, er braucht einen neuen Zirkel. Jetzt schon, obwohl das Schuljahr erst angefangen hat und er zum xten Mal einen neuen Zirkel bekommen hat.

Er sagt, er geht nicht Prospekte austeilen, die 40 Euro im Monat sind ihm zuwenig.

Er möchte auch nicht Pfandflaschen zurückbringen (unsere eigenen, keine fremden), weil er für 5 Euro nicht mit den stinkenden Flaschen herumläuft.

Er könne ja sowieso und überhaupt gar nicht arbeiten, weil er ja zweimal die Woche in einer Hausaufgabenbetreuung ist, die er Kindergarten nennt... tja, hat er sich selber eingebrockt.

Er jammert rum, er muss zum Friseur und ich könne ihm doch von dem Geld das er mir schuldet nochmal was leihen, dann müsse er eben mehr zurückzahlen.

Er möchte sich vom Weihnachtsgeld ein Handy und ein Laptop kaufen. Ja, denkt der der kriegt so viel zusammen? Weiß der überhaupt den Wert des Geldes?

Zudem provoziert er, wo er kann, beleidigt uns, seine Geschwister, mich. Er kommt demonstrativ nicht zum Abendbrot, sondern erst, wenn alle fertig sind und die Küche sauber ist und macht sich dann irgendwas, was extrem viel Dreck macht. Aufräumen tut er dann nur oberflächlich.

Was man ihm sagt tut er einfach nicht, was man ihm verbietet, tut er trotzdem. Er geht wann er will und kommt wann er will. Er hält sich nicht an Vereinbarungen. Sagt man, morgen stehen wir alle um acht Uhr auf, wir müssen dieses oder jenes zusammen erledigen, steht er einfach nicht auf. Da hilft nix. Kein wecken, kein nasses Handtuch... er steht einfach nicht auf. Er kommt dann um halb vier Nachmittags ausm Bett gekrabbelt und verschwindet drauße, ohne zu sagen wo er hingeht.

Steht man nicht hinter ihm, erledigt er aufgetragene Arbeiten nicht.

Sagt mir, was soll aus dem Jungen werden?

Gibt es Programme beim Jugendamt, wo Eltern lernen, wie man richtig handelt und wo Kinder wieder auf den richtigen Weg gebracht werden?

Was würdet ihr unternehmen?