Der Klaps auf den Po

  • :hae: Jepp, die Kids haben selbstverständlich den Schlüssel für ihr Zimmer, sind ja alt genug.


    Ulrich, ich bin ehrlich entsetzt, wie du immer und immer wieder Verhalten gegen Kinder rechtfertigst, bei dem sie nichts lernen, außer sich hilflos zu fühlen, Angst zu empfinden, sich gedemütigt zu fühlen und irgendwann zurückschlagen - buchstäblich, verbal und/oder emotional.


    Ich hab auch schon "Böcke" geschossen - nur handverlesene Menschen, und meine Ansprechpartnerin der örtlichen Erziehungsberatung wissen davon, weil ich mich immer noch dafür schäme... nie, aber wirklich nie käme ich auf die Idee mich zu rechtfertigen und dem Kind die Verantwortung für meine Fehler in die Schuhe zu schieben. Genau das empfinde ich aber bei dir.


    nett. also nochmal um es dir zu erklären.
    1. nicht meine kinder haben sich eingeschlossen
    2. ich habe bisher keine türe öffnen müssen, da es hier soweit wahrscheinlich nicht kommen würde
    3. wenn dem dann tatsächlich so wäre, würde ich das nicht als meinen fehler ansehen, den ich rechtfertigen müßte
    4. um dir den wind aus den segeln zu nehmen - meine kinder haben ganz sicher keine angst vor mir, falls es bei punkt 2 den anschein auf dich erweckt
    5. mich kennen hier einige persönlich und ich glaube nicht, dass einer dabei ist, der sagen würde, dass meine kinder angst vor mir haben oder in irgendeiner weise eingeschüchtert sind.
    6. meine kinder haben meist den nötigen respekt erwachsenen gegenüber (bei frauen schon mal weniger, was aber an meiner einstellung denen gegenüber liegt. lange gespräche mit lottelustig hatte ich dazu bereits auch schon, habe es eingesehen und arbeite dran dies zu verbessern)
    7. ich habe jetzt hier ein paar extremsituationen geschildert, die nicht alltäglich sind. ich hatte eine dame von der erziehungsberatung hier, die nach 3 malen wieder gegangen ist, weil ich mit meinen kindern gut zurecht komme und sie keinen sinn drin sah dies fortzuführen, also glaube ich, dass ich es eigentlich gar nicht so verkehrt mache.
    8. ich bin wohl einer der wenigen, der hier offen schreibt. ich habe auch kein problem damit, da ich auch keina angst hätte, dass meine ex oder jugendamt oder wer auch immer das hier liest. ich habe nichts zu verstecken und kann das gut verantworten, was ich mache. ich bin mir sicherlich darüber bewußt, dass ich meine kinder nicht hauen darf, aber ich weiß auch, das selbst mitarbeiter vom jugendamt den klaps auf den hintern dulden.
    9. ich bin mit sicherheit auch nicht perfekt, aber ich denke das es meinen kindern gut geht, sie meist wissen wo ihre grenzen sind und das wir verdammt gut miteinander auskommen.

  • das selbst mitarbeiter vom jugendamt den klaps auf den hintern dulden.


    eine bekannte von mir hat genau deswegen ihre kinder verloren. die waren über sechs monate im heim. sei dir da mal nicht zu sicher.

  • Leute.. wir haben bisher 8 Seiten bei einem birsanten Thema geschafft, ohne dass sich jemand an den Kragen gesprungen ist. :respekt
    Bevor ihr jetzt weiter in die Tasten haut, wärs doch gut, wenn ihr eure eigenen Verhaltensmuster die bei der Erziehung angewand werden - nämlich durchatmen und runterkommen- nun auch hier zeigt ;)

  • Leute.. wir haben bisher 8 Seiten bei einem birsanten Thema geschafft, ohne dass sich jemand an den Kragen gesprungen ist. :respekt
    Bevor ihr jetzt weiter in die Tasten haut, wärs doch gut, wenn ihr eure eigenen Verhaltensmuster die bei der Erziehung angewand werden - nämlich durchatmen und runterkommen- nun auch hier zeigt ;)



    OT wollte eh grad ins bett gehen. und morgen gehts weiter :lach

  • :brille das verstehe ich insgesamt im Zusammenhang nicht.. und Eltern sind gar nicht ausgebildet, erziehen ja aber überwiegend und kommen sicher auch an ihre/unsere Grenzen :schiel

    Bezog sich rein auf folgendes Zitat

    fast jeder einigermaßen erzieherisch begabte mensch

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Meine Mutter sagte immer geschadet hat es nie einem, gebracht aber auch nix.


    Aber so Sätze wie "Der gehört mal richtig der Arxx versohlt!" Kenn ich auch. Klar das sit reine Hilflosigkeit, aber dazu zählen auch in meinen Augen das schubsen, hinterherziehen und mit Macht und Kraft die Kinder zu bestrafen.


    Meine Kinder sind bisher ohne den Klaps "groß" geworden. Mein Vater lehnt jegliche Art von Macht und Gewalt ab, weil er eben in seiner Kindheit genug davon einstecken musste.


    Ich habe hier eine Geschichte, darüber sollten wir mal eine Stellungnahme schrieben. Ich habe sie nicht geschireben, weil ich das emotional nicht verpacken konnte.


    Die Geschichte über Frieden von Astrid Lindgren

  • 8. ich bin wohl einer der wenigen, der hier offen schreibt.


    Das sehe ich allerdings auch so. Und auch wenn ich nicht immer der gleichen Meinung bin, kann ich das sehr schätzen...



    Ansonsten streue ich gerade pfundweise Asche auf mein Haupt und schäme mich bis an den Rest meines Lebensendes...:


    Irgendwie dachte ich bisher, ich hätte meine Kids einigermaßen gut großgebracht. Ohne Schläge (und ohne die berühmten "Klapse", die für manche was anderes als Schläge zu sein scheinen) und ohne gewaltsam geöffnete Türen, aber durchaus auch mit gelegentlichem, manchmal auch unberechtigtem Rumgebrülle (obwohl ich den Film "Brüllfalle" auch gut kenne) und diversen fiesen Aktionen meinen Kindern gegenüber. Ich hatte mich leider keineswegs so gut im Griff, wie es pädagogisch wertvoll gewesen wäre und obwohl ich theoretisch ein absolut friedlicher Mensch bin, war ich es meinen Kindern gegenüber längst nicht immer. Ich habe es weder immer geschafft, raus zu gehen, wenn ich wütend war - erst recht nicht bis 10 zu zählen! - noch haben sich meine Kinder raus schicken lassen...



    Keine Ahnung, wie andere es schaffen, bis auf wenige zugegebene Verhaltensausnahmen - perfekt will ja auch keiner sein - immer pädagogisch wertvolle Erzieher für ihre Kinder zu sein. Ich hab's nicht geschafft.
    Aber glücklicherweise :anbet:anbet scheinen meine Kids mir das nicht zu sehr übel genommen zu haben. Die sind :anbet:anbet:anbet trotzdem klasse junge Menschen geworden. Sie haben Anstand und Manieren, sind gut in der Schule, haben jede Menge Humor, zeigen geistige Freiheit und gleichzeitig Respekt gegen andere, sind als sozial anzusehen und beliebt sowohl bei Gleichaltrigen, als auch den vielen Rentnern in der Nachbarschaft... Und :anbet sie mögen mich trotzdem. :anbet



    Wie gut, dass bei den Kindern da noch mehr zum Tragen kommt, als die Perfektion der elterlichen Erziehung. :-)

  • Keine Ahnung, wie andere es schaffen, bis auf wenige zugegebene Verhaltensausnahmen - perfekt will ja auch keiner sein - immer pädagogisch wertvolle Erzieher für ihre Kinder zu sein. Ich hab's nicht geschafft.


    Das schafft auch niemand. Die Frage ist nur, empfindet man Gewalt als adäquates Mittel zur Erziehung von Kindern?


    Erreicht man durch Schläge / Tür eintreten oder anbrüllen das aus kindern reife, gefestigte Erwachsene werden?


    Meines Erachtens nach nicht, sie werden es vieleicht TROTZDEM aber nicht WEGEN der Gewalt!


    Natürlich kann man viel der Gewalt die man Kindern antut durch Liebe und Fürsorge wieder wettmachen, allerdings wird es umso schwieriger, je mehr Gewalt Kinder erfahren.



    Deswegen denke ich, sollte man das Maß an Gewalt so gut wie möglich reduzieren. Ohne Gewalt geht es leider nicht , wir reden hier über Strassenverkehr und ähnliches oder auch das Zähneputzen oder den Arztbesuch. Auch hier übt man Gewalt am Kind aus.


    @ Ulrich: Deine Schlüsselnummer ist sehr einseitig. Du sagst man braucht keine Schlüssel, weil die Kinder sich im nächsten Streit einschliessen werden.
    Ich sage Dir, es werden sich nur solche Kinder einschliessen, die wissen, daß die Eltern die Privatsphäre des kindes nicht respektiert.
    Ein Kind bräuchte sich nicht einschliessen, wenn es wüsste, daß die Eltern das zimmer als Reich des kindes respektieren würde, in daß das Kind sich durchaus mal zurückziehen darf wenn es mit einer Situation überfordert ist.


    Einschliessen muss sich ein Kind nur, wenn es weiß, daß die Eltern keinen Respekt vor dem Rückzugsort des Kindes haben und auch den Wunsch des Kindes, sich zurückzuziehen nicht respektieren. Ein Kind zieht sich zurück, weil es Probleme hat, nicht weil es "bockig" ist. Kinder sind keine Erwachsenen, sie werden von Gefühlen überrannt und da ist es wenig hilfreich, wenn ein wutschnaubender Erwachsener hinterhertobt und seine Dominanz demonstriert!


    Die Tür zum Kinderzimmer einzutreten / -schlagen oder auseinanderzunehmen ist nicht nur respektlos und demütigend dem Kind gegenüber, es zeugt meines Erachtens davon, daß einem andere Mittel zur Kindererziehung ausgegangen sind und das ist in meinen Augen nichts worauf man stolz sein sollte!

  • Krümel, es gibt solche Kinder und solche Kinder.


    Ich kenne mein Kind und mein Kind probiert gerne aus. Sie hat einen Dickkopf hoch 10. Und ich weiss genau, hätte mein Kind einen Schlüssel, würde sie abschliessen - nur um zu sehen, was ich mache. Und nicht, weil ich ihre Privatssphäre nicht akzeptiere. Meine gehört zu den Kindern, die einfach unheimlich gerne Grenzen testen. Genausowenig würde sie sitzen bleiben, wenn ich ihr eine "Auszeit" auf der "stillen Stufe" verordnen würde.


    Schläge, Ohrfeigen, etc. - alles keine Frage - geht gar nicht. Aber die Stimme erheben und mal dem Ärger Ausdruck verleihen, ist meines Erachtens nach völlig in Ordnung (in Ausnahmesituationen natürlich!!!). Ich weiss nur, dass mein Kind es erst versteht, wenn meine Stimmlage den Ärger auch ausdrückt.


    Edith: Das Anschreien bezieht sich wie gesagt auf Gefahrensituationen und Situationen, in denen sie wiederholt nicht gehört hat! Beipiel: Das Rennen über das Sofa bei auswärtigen Besuchen, trotz vorheriger Ermahnung. Konsequenz: Motzen mit erhobener Stimme und Abbruch des Besuchs. Meines Erachtens nach keine Gewalt. :frag

    Einmal editiert, zuletzt von Northern Soul ()

  • Klapse oder Schläge gehören auch nicht zu meinem Erziehungsstil, aber wie ich schon in dem anderen Thread schrieb, nur Gott weiss wie oft ich schon gedacht habe "hör sofort auf, oder ich schaller Dir eine!". Gemacht hab ich es noch nie, ich ziehe mich in solchen Momenten erstmal aus der Situation und hole tief Luft.
    Anschliessend sage ich meinen Jungs aber ganz deutlich, dass ich jetzt sauer bin und ich diese Verhaltensweise nicht gut finde. Meine Kinder sollen wissen, dass mich manche ihrer Verhaltensweisen sauer oder traurig machen. Denn nur so haben sie die Möglichkeit sie zu ändern. Schlucke ich einfach runter, merken sie ja nicht einmal, dass mich das gerade ärgert.


    Aber das hier von manchen sogar "das Laut werden" als Gewalt angesehen wird, versteh ich wirklich nicht mehr.


    Wenn meine Jungs sich in die Köppe bekommen und ich würde mich dann hinstellen und ihnen leise sagen, dass sie bitte bitte aufhören sollen, kann ich mir das auch gleich sparen und zuschauen wie sie sich die Köppe einschlagen. Das würden sie bei ihrer Lautstärke nicht mal hören.


    Ja, ich werde manchmal laut, wenn es notwenig ist. Und es wirkt bei meinen Jungs. Wenn ich laut werde, dann merken sie, dass sie schnell aufhören sollten.


    Ich hab vor ein paar Monaten einen Elternkurs gemacht und da wurde uns auch gesagt, dass es völlig okay ist, wenn man mal laut wird und den Kindern deutlich sagt, dass diese oder jene Situation nicht geht. Es geht nicht darum permanent zu brüllen, denn dann nehmen die Kinder das Gemecker auch irgendwann nicht mehr wahr. Aber ein lautes und deutliches Wort zum richtigen Zeitpunkt ist völlig in Ordnung.
    Ausserdem wurde dort gesagt, was ich auch immer denke, Strafen sollten immer etwas mit der jeweiligen Situation zu tun haben und nicht völlig aus der Luft gegriffen sein, vor allem bei kleinen Kindern.


    Ich verteile keine Klapse, aber ich verurteile auch niemanden pauschal, weil ihm mal die Hand ausgerutscht ist. Meistens wissen sie selbst, dass das nicht richtig ist und machen sich Vorwürfe. Ich meine jetzt nicht Eltern, die ihre Kinder prügeln und eh nix mehr merken, sondern diejenigen, die sich im Eifer des Gefechts einmal nicht beherrschen konnten.


    Das leben ist nunmal nicht schwarz-weiss. Manchmal gerät man in Situationen, die man so schnell nicht mehr unter Kontrolle bekommt und ich denke, dass eine Eltern-Kind-Beziehung, die ansonsten intakt ist, auch einen einmal verteilten Klaps verkraften kann, wenn man als Elternteil die Grösse besitzt sich beim Kind zu entschuldigen und zuzugeben, dass man Mist gebaut hat.



  • :thanks:

  • Das leben ist nunmal nicht schwarz-weiss. Manchmal gerät man in Situationen, die man so schnell nicht mehr unter Kontrolle bekommt und ich denke, dass eine Eltern-Kind-Beziehung, die ansonsten intakt ist, auch einen einmal verteilten Klaps verkraften kann, wenn man als Elternteil die Grösse besitzt sich beim Kind zu entschuldigen und zuzugeben, dass man Mist gebaut hat.

    Mein Großer hat schon deutlich mehr als einen Klaps bekommen bis ich es endlich schaffte mich aus der Situation heraus zunehmen.
    Dennoch kommt er bei jeden Besuch zu mir drückt mich und sagt Er hat mich lieb.

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Ich sage Dir, es werden sich nur solche Kinder einschliessen, die wissen, daß die Eltern die Privatsphäre des kindes nicht respektiert.
    Ein Kind bräuchte sich nicht einschliessen, wenn es wüsste, daß die Eltern das zimmer als Reich des kindes respektieren würde, in daß das Kind sich durchaus mal zurückziehen darf wenn es mit einer Situation überfordert ist.



    Kann ich so NICHT bestätigen.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Jo. das ist nämlich gar nicht so wichtig wie streng oder auch mit leichter körperlicher Gewalt durchzogen Erziehung ist. Wichtig ist vor allem eine Konstanz in den Regeln (diese führt zu Verlässlichkeit) und dass das Kind beachtet und ernst genommen wird. Die juristische Debatte um Gewalt ist da nur eine Krücke! Grausamkeiten jenseits von körperlicher Gewalt können Eltern bewußt und unbewußt begehen ohne das dieses juristisch zu fassen wäre.


  • Mit ruhig und reden, reden, reden komm ich bei meinen nicht ans Ziel. Brüllen und Konsequenz ist halt mein Weg.


    ich brüll auch ... :rotwerd , darum schrieb ich , dass junior an meinem ton weis , dass es fünf vor zwölf ist :D