Kind ist so "zutraulich"

Einerseits....freu Dich, das Du so ein offenes Kind hast. Stell Dir mal vor, der Kleine würde Dir nicht von der Seite weichen und nur an Deinem Rockzipfel hängen.

Andererseits kann ich Deine Bedenken auch verstehen, vor allem, was die Gefahren bei der ganzen Sache betrifft.
Ich denke, Du kannst einfach nur versuchen, ihn darauf hinzuweisen, dass nicht alle Mensch nett sind und ihm Gutes wollen.

Vielleicht kannst Du ihm ja versuchen zu erklären, dass er ruhig zu anderen gehen und mit ihnen reden darf, wenn Du dabei bist, ansonsten man sich aber von fremden Menschen "fernhalten" und nicht zu zutraulich sein soll.

Ist schwer zu beschreiben, aber ich denke, Du weißt, was ich meine.

Zitat von Fiocca

"Gott was bin ich froh, dass ich kein so verschrecktes Kind habe, was beim ersten Blick von fremden Menschen gleich in Tränen ausbricht" und "Warum kommt er eigentlich nicht zu mir - ich bin doch die Mama".

Sei froh, Deiner Liebe ist er sich SO sicher, dass er von Dir aus die ganze Welt erkunden kann/darf :daumen

Zitat von Fiocca

Aber wie entwickelt sich das ganze wenn er mal älter wird?

Er wird eine ganz natürlich Scheu entwickeln, keine Bange!

Zitat von Fiocca

Klar liegen zwischen jetzt und später noch einige Jahre an entsprechender "Erziehungs-Arbeit".

Vieles musst Du da nicht anerziehen, Kinder lernen das von selbst.

Zitat von Fiocca

Aber dennoch - wie ist und war das bei Euren Kids? Kennt ihr das? Wie seid ihr damit umgegangen?

Meine Tochter ist auch sehr offen gewesen in dem Alter. Und wier Du schon sagst, so lange die am Rockzipfel hängen, machen die das auch so.
Wenn Kinder später auf sich " allein" gestellt sind (z.B. im KiGa) , werden sie etwas distanzierter. Das rettende Mamaschiff ist ja nicht da. War zumindest bei meinem Tochterkind so

Zitat von rynn3009

Er wird eine ganz natürlich Scheu entwickeln, keine Bange!

Darauf kann man sich aber nicht verlassen.

Die beste Freundin meiner Tochter ist so ein offenes Kind, die redet mit jedem wie ihr der SChnabel gewachsen ist etc. pp.....da macht sich die Mutter schon manches Mal ordentlich Sorgen, trotz dass sie ihre Tochter dahingehend "instruiert" hat....

Ich glaube, das ist einfach ne Typsache...

Das hatte ich mit meiner Großen(7) vor 2 Jahren auch.

Die war überhaupt nicht menschenscheu,wo ich mir auch echt nen Kopf gemacht habe,was is wenn ich mal nich in der Nähe bin.

Ich habe ihr dann erklärt das es nicht gut is wenn sie Fremden Menschen aufn Arm springt und mit ihnen kuschelt oder ähnliches.Das kann sie mit mir,oder Oma oder Familie machen,

und dann habe ich ihr auch gesagt das es nicht nur liebe Menschen gibt und sie deshalb nie mit Leuten mitgehen soll die sie nicht kennt.

Sie hat auch im Kiga ständig mit den Erzieherinnen gekuschelt,da habe ich ihr gesagt das sie wenn sie zur Schule kommt j nich mit der lehrerin kuscheln kann,grins...was

sollen denn die anderen denken....naja sie hat es dann verstanden und hat es ab dem Zeitpunkt nicht mehr oft gemacht bzw tut es jetzt gar nich mehr,nur mit mir oder der Familie eben..

Zitat von Sprosse

Darauf kann man sich aber nicht verlassen.

Kann man sich bei Kindern überhaupt auf irgendwas verlassen ? :pfeif

Zitat von Sprosse

Ich glaube, das ist einfach ne Typsache...

DAS kommt bestimmt hinzu, keine Frage.
Meine Tochter quasselte früher auch jeden an. Aber mittlerweile sagt sie mir auch schonmal: "Du, die/den mag ich nicht !" und hält sich zurück.
Allerdings hat meine Tochter auch nie die körperliche Nähe fremder Menschen gesucht.

Das stimmt, man kann sich im Grunde auf gar nichts verlassen. Wie oft haben die im TV Tests gezeigt, wo Kinder mit fremden mitgegangen sind, obwohl die Eltern die Hand dafür ins Feuer gelegt hätten, dass IHR Kind das nie tun würde...

Mein jüngerer Sohn war 3-4 als er so eine Phase hatte. Da hat er im Aufzug wildfremde Menschen auf die Hand geküsst. Und alle hatte er lieb :schiel Was war mir das peinlich!. Alle Männern, die lange genug still hielten waren sein "Papa". Ich war am verzweifeln :ohnmacht:

Aber wann genau und warum er wieder aufgehört hat, weiß ich heute nicht mehr. Ich hab ihn einfach immer wieder abgelenkt, wenn er auf jemanden zuhielt. Hab seine zärtlichen Anwandlungen abgefangen, so gut es ging. Er hatte bei mir auch ausreichend Zuwendung, daran hat es ganz sicher nicht gelegen.

Auch war er auf Kigaveranstaltungen immer verschwunden, weil er einfach keine Scheu hatte, mit jemandem mitzugehen. Alle Muttis und Erzieherinnen wussten Bescheid und behielten ihn mit im Auge. Ich hab oft Blut und Wasser geschwitzt (hatte ja noch 2 Kinder allein zu betreuen). Aber noch vor Schuleintritt war das vorbei. Er wurde halt "erwachsener".

Das alles hilft dir zwar grad nicht weiter, aber ich wollte dir nur mitteilen, dass ich das durch habe und ich bin sicher, auch dein Bub wird da mal vernünftiger werden. Er wird mit den Jahren ja auch verständiger.

Zitat von Villette

Da hat er im Aufzug wildfremde Menschen auf die Hand geküsst. Und alle hatte er lieb :schiel

Sorry, Vilette, das war bestimmt eine doofe Sache für Dich , aber trotzdem :

süß! :engel:lach

Meine Zwillinge sind jetzt 26 Monate und eine davon war immer sehr scheu, die andere "zutraulich"

Letztes Jahr im Sommer (da waren sie ca. 1,5 Jahre alt), wir an nem Baggerweiher, langer Strand und die zahme Maus marschiert los. Ich denk mir noch so "ach, lass laufen, die dreht schon um, wenn ihr niemand nachläuft", aber von wegen.... sie lief und lief und lief und blieb irgendwann bei ein paar Leuten stehen, quatschte sie voll und wäre glatt noch weitergelaufen, aber weil´s da grad um`s Eck ging und ich sie nicht mehr gesehen hätte, hab ich sie dann doch geholt. Geblieben ist sie nicht, sie hat sich wie selbstverständlich zu ner Familie ein paar Meter weiter gesetzt und Melone gegessen. Da saß sie ewig lang..... als hätte sie dort schon immer dazugehört :schiel

Voller Gottvertrauen ist sie immer noch, aber mittlerweile weiß sie doch, wo sie hingehört.

Sie werden verständiger und dann wird auch "Geh nicht mit Fremden mit" geübt. Ich glaube, dass gerade solche Kinder besonders viel Selbstvertrauen haben, was ihnen später auch zugute kommt, gerade wenn es um Abgrenzung geht.

Meine "Zutrauliche" scheint immer sehr in sich zu ruhen, während mein kleiner Schisserhase lieber ständig am Rockzipfel hängt und kaum ein Meter ohne Mama`s Hand laufen kann :crazy

Kenne ich auch.. war mal sehr extrem, gerade nach der Trennung hat sie liebend gern fremde Männer umarmt
Mittlerweile ist es aber sehr viel besser geworden. Sie sagt nicht mehr jedem guten Tag und als sie neulichs von ner älteren Dame angesprochen worden ist, in meinem Beisein, daß sie doch mitkommen sollte, weil da hinten ein Geldstück liegt, hat sie doch glatt "Nein" gesagt.. und liess sich auch nicht überreden und es war ihr egal, dass die Dame eingeschnappt war... und ich war stolz wie Oskar.

Hab versucht ihr beizubringen. daß man nicht mitgeht...
Ich: Was sagst du wenn der sagt "Komm mit, ich zeig dir ein Kaninchen?
Sie: Nein, ich komm nicht mit ich mag keine Kaninchen
Ich: und was wenn der sagt: Komm ich zeig dir ein Kätzchen?
Sie: Nein, Ich mag zwar Katzen komme aber trotzdem nicht mit....

Ein Anfang zumindestens

Das nennt sich Distanzlosigkeit und kann durchaus ein Problem werden - bei manchen Kindern legt es sich nicht von allein, auf die muss man ständig aufpassen, weil es auch ausarten kann und ab einem bestimmten Alter eben nicht mehr "niedlich" ist.

Zitat von Haselmaus

Das nennt sich Distanzlosigkeit und kann durchaus ein Problem werden - bei manchen Kindern legt es sich nicht von allein, auf die muss man ständig aufpassen, weil es auch ausarten kann und ab einem bestimmten Alter eben nicht mehr "niedlich" ist.

Da Nähe und Distanz zu Fremden doch sehr stark kulturell gefärbt ist und somit zum sozialen lernen eines Kindes gehört, sollte man vielleicht den Ball doch etwas flacher halten.
In anderen kulturellen Zusammenhängen würde ein distanziertes Verhältnis zu Fremden eher als falsch und merkwürdig beurteilt.
Z.B. kann in der Türkei niemand verstehen, wieso man einem fremden Kind nicht über den Kopf streicheln darf.

Danke Rynn :daumen

Ich wollte grad ansetzen, denn ich halte es für ziemlich übertrieben hier von einer Störung anzufangen. Das Kind ist noch keine 1,5 Jahre alt. Ich finde das Verhalten nicht unnormaler, als das genaue Gegenteil. Ich habe hier immerhin beides und meine Kinder ticken sowas von normal.

Zu den kulturellen Unterschieden fällt mir ne Geschichte ein, die ich neulich in nem Heft gelesen habe. Eine Mutter besuchte ihren in Indien arbeitenden Mann mit dem gemeinsamen Baby und der Taxifahrer spuckte wohl in die Hand und verteilte den Sabber im Gesicht von der Kleinen.... sollte wohl ne Art Segen sein :ohnmacht::brille

Zitat von TiMiDa

sie hat sich wie selbstverständlich zu ner Familie ein paar Meter weiter gesetzt und Melone gegessen. Da saß sie ewig lang..... als hätte sie dort schon immer dazugehört

:lach:lach:lach
Kenn ich, meine Große hat sich sogar mal im Restaurant einfach zu ner anderen Familie gesetzt...(fand ich damals überhaupt nicht witzig...)

Aber: mittlerweile ist sie 10 Jahre alt und quatscht wirklich niemanden fremden mehr an...wäre viel zu peinlich

Zitat von KaMe

:lach:lach:lach
Kenn ich, meine Große hat sich sogar mal im Restaurant einfach zu ner anderen Familie gesetzt...(fand ich damals überhaupt nicht witzig...)

Aber: mittlerweile ist sie 10 Jahre alt und quatscht wirklich niemanden fremden mehr an...wäre viel zu peinlich

Ach Du liebe Zeit, weil Du von Deiner Großen erzählst........ mein Sohn hat es als Kleinkind nicht ertragen können, wenn irgendwo Jemand alleine saß. Da war er super sozial und hat sich dazugesetzt, ob im Biergarten oder sonstwo. Wir waren dann mal in nem Bierzelt und da saß ein Mann allein und.... :rotwerd er sah sehr verwahrlost und dem Alkohol zugetan aus. Mein erster Impuls war "oh Gott, mein Kind, bloß weg da", aber ich wollte die soziale Ader von meinem Sohn ja fördern und ihn auf gar keinen Fall dazu bringen Menschen nach dem Aussehen zu beurteilen, also hab ich aus der Ferne beobachtet wie er den Mann zugelabert hat und mächtig geschwitzt :schwitz . Er muss da so zwischen 2 und 3 Jahren alt gewesen sein. So übel der Mann aussah, so nett hat er zurückgeplaudert und sich über die Gesellschaft gefreut und ich hab mich geschämt, weil ich gleich Vorurteile gehabt hatte :rotwerd

Mein Sohn hat sich übrigens auch völlig normal weiterentwickelt und ist alles, aber sicher nicht distanzlos.

ich hab hier auch so ein exemplar hier :brille

wenn wir auf n spielplatz sind dann hab i weniger angst das er irgendwo runter fällt und so sondern eher das er mit fremden mitgeht.

er qüatscht auch fremde einfach voll oder hat sich auch schon mal bei ner andern frau auf n schoß in der sbahn gesetz (weil halt nirgend anders platz war) i hab da a nur gedacht ohhhhhh gott hilfe

werde jez wohl nach nem kindgerechten buch in die richtung schauen um ihm die gefahren kindgerecht näher zu bringen