Motivation zum Lernen hat mehr als gelitten..

  • Hallo Forum,


    ich bräuchte mal wieder Eure Hilfe.


    Sohnemann, 7 Jahre, besucht seit September die 1. Klasse Grundschule.


    Seit November häufen sich die Probleme.


    Anfangs war ja alles noch schön spielerisch - also ca. die ersten 8 Wochen, es kamen auch keine Beschwerden seitens meines Kindes. Er ging gerne hin. Jedoch hat er von Anfang an gesagt, dass die Klasslehrerin so rumschreit.


    Ich möchte auch betonen, dass nicht nur Sohnemann diese Schwierigkeiten hat. Auch andere Eltern (vorzugsweise die der Jungs) berichten ähnliches.


    Mittlerweile sagt er aber gar nix mehr, will auch überhaupt nicht mehr über die Schule sprechen.
    Auf meine Frage, dass jetzt dann nach den Ferien sich umgesetzt werden darf und ich möchte, dass er nach vorne geht (er hat mir vor kurzem gesagt, dass er manchmal an der Tafel oder am Overhead-Projektor die Buchstaben nicht erkennt - lt. Augenarzt aber alles ok) und ob er der Lehrerin auch gesagt, hat dass er manchmal nichts erkennen kann, sagt er nur "hätt ja eh nix genutzt"... hm ich weiss ja auch net.


    Anfangs konnte ich noch sowas wie Verständnis für die Lehrerin aufbringen, große Klasse (25 Kinder, davon 20 Jungs), neue Schule für sie usw.


    Aber das hat sich gelegt. Ich bin so wütend!


    Am Dienstag werd ich einfach nochmal - zum 4. Mal - in die Sprechstunde gehen (von ihr selbst kommt ja nix). Und dafür brauch ich eine Übersetzung "durch die Blume", da ich ansonsten befürchte, dass sie das alles an Sohnemann auslässt.


    Ich schreib das jetzt aber auch so runter, wie ich es ihr am liebsten um die Ohren hauen würde, wohlwissend, dass das so - wenn überhaupt - nicht geht und ich dann das Gegenteil wahrscheinlich erreichen würde. Also:


    1. zum wiederholten Male: sie soll die Kinder nicht so anschreien
    2. die Eltern sind anzurufen wenn ein Kind ganz offensichtlich krank (39,5 Fieber) ist, das Kind ihr dies auch mitgeteilt hat und sie mit den Worten abtat, dafür hab ich jetzt keine Zeit (und auch später nicht anruft)
    3. zum wiederholten Male: mein Kind ist von ihr zu motivieren - wie (wenn überhaupt) macht sie denn das?
    4. zum wiederholten Male: auch sie hat das Kind zu loben bei Erfolg bzw. für die Bemühung (und den hat auch er) - er kauft mir Lob daheim schon nimmer ab, weil er von der Lehrerin nichts hört in der Hinsicht
    5. ich es nicht mehr länger hinnehmen werde, ihre Beschwichtigung, dass die Klasse zu groß ist und sie für den einzelnen keine Zeit hat - ich brauch Infos und Tips, ich kann das daheim alleine gar nimmer abfangen
    6. mein Kind NUR mit ihr als Lehrkraft Schwierigkeiten hat- alle anderen loben ihn
    7. ob sie die Klasse auch noch im nächsten Jahr hat
    8. mein Kind lieber die 1. Klasse wiederholen bzw. die Schule wechseln möchte, nur damit er eine andere Lehrerin hat
    9. ob sie meint, dass er Förderunterricht braucht
    (zur Erklärung: sie hat sich noch nie dahingehend geäußert, wundert mich zwar nicht, aber ich möchte halt, dass Sohnemann in den Hauptfächern auch von jemand anders unterrichtet wird, das würde während des Unterrichts sein, also keine zusätzlichen Stunden) muss aber mit ihr besprochen werden, da man das beantragen muss :ohnmacht:
    10. dass ich erwarte, dass auch mein Kind mal den Platz wechseln darf - vorzugsweise nach vorne, hinten schwätzt er wohl sehr viel (woran das wohl liegen mag?)
    11. die Unterrichtsgestaltung sehr trocken ist - schreiben, Blätter, schreiben, Blätter....da würd doch schnell Langeweile und Frust hochkommen...
    12. vielleicht würde ihr nun im 4. Gespräch mal was positives über mein Kind einfallen?
    13. überhaupt die Gestaltung der Elterngespräche unter aller Sau ist (Monologe, Fragen an sie, worauf sie keine Antwort weiss oder auf die große Klasse verweist)
    14. dass ich einen Pädagogen für mein Kind brauche, die/der ihn sieht und sich auch mit ihm auseinandersetzen bereit ist, ihn bei Bedarf hilft...
    verdammt - einfach einen Lehrer für eine 1. Klasse!


    Er hatte ein gutes Paket mit in die Schule gebracht: konzentrationsfähig, friedfertig, ausdauernd, kameradschaftlich, Blitzgedanken entwickeln, interessiert, kann Gespräche führen, Bücher und Geschichten interessieren ihn, aufgeschlossen, akzeptiert Regeln, kritikfähig... usw. (hab ich jetzt vom Abschlussgespräch Kindergarten Juli 2010 abgeschrieben) und ein Selbstbewusstsein, dass ich dachte, der wird noch den Lehrern erzählen wo es langgeht...


    Nach 2 Monaten Schule absolute Verwandlung...


    Kommt jetzt bei dem Gespräch wieder nur Gejammere über O-Ton: dies ist die unkonzentriertetse und lauteste Klasse, die ich je hatte.... beschwere ich mich erst beim Rektor und zwar massivst. Ich kam da noch nie mit irgendeiner nützlichen Information raus - die Frau ist einfach überfordert und hat keinen Bock. Was wär die nächste Stelle nach dem Rektor?


    Glaubt mir, ich hätt schon Anfang des Jahres den Buben aus der Schule genommen, ist bei uns jedoch nicht so einfach. Wir wohnen auf dem Land, nächste Grundschule ist 8 km entfernt - ausserhalb der Gemeinde - deshalb muss man nen Gastantrag stellen. Und nen Gastantrag wegen "zu großer Klasse und damit überforderter Lehrerin" kriegt man wohl net durch. Parallelklasse gibt es nicht. Daher sind wir der Lehrerin irgendwie total ausgeliefert.


    Es haben aber nicht alle Kinder Probleme mit ihr - wenn die Leistungen stimmen, die Kinder sich ruhig verhalten, hat sie auch keine Arbeit mit denen. Jedoch wenn ein Kind - so wie meiner - gesehen werden will, Aufmerksamkeit braucht oder Lob, um motiviert zu werden, das ist ihr wohl zuviel.
    Dazu kommen Verwechslungen im Zeugnis, bei Geburtstagen (sie verwechselt die Kinder).... usw. usf. Dann teilt sie Leseübungen aus, in denen z.B. die Buchstaben anders gedruckt sind als gelernt (das kleine l halt wie ein I ohne den Bogen unten). Natürlich liest Sohnemann dann ein großes i und nicht ein kleines L)..so dass ich schon hergehe und erstmal die Leseübung korrekturlese und ggf. ausbessere, da Sohnemann total gefrustet ist, wenn er sich sicher ist, das ist der Buchstabe XY und dann ist er es doch nicht...


    Ich hab das Gefühl, ich stehe mutterseelen-alleine da - auf die brauch ich micht net verlassen. Es ist alles so lieblos, zum Lachen muss man bei ihr in den Keller gehen, alles nur ne Abfertigung - und ja, auch die Eltern, mit denen ich näher in Kontakt bin, kommen sich so vor bei den "Monologen", keine Zeit für nix.


    Vielleicht bin ich nur verwöhnt vom Kindergarten? Da wusste man Bescheid nach nem Gespräch. Ne, von einer Pädagogin erwarte ich mehr - viel mehr!


    Lehrer der anderen Fächer mögen ihn, da macht er mit, ist interessiert, ja sogar in Kunst - und glaubt mir, mit malen hat er es nun wirlich net so :lach - ist er kreativ :wow lt. Zeugnis. Die WTG-Lehrerin, mit der ich sprach, lobt ihn nur.


    Er freut sich auch total, wenn er andere Lehrer hat, fragt aber auch, wieviele Stunde er heute die Klassenlehrerin hat (je weniger, desto besser).


    Meno, ich frag mich grad, wer da mehr bzw. zuerst motiviert werden muss. Sohnemann oder Lehrerin?


    Jetzt ist es doch länger geworden...


    Wie bring ich das alles (1.-14.) "lehrergerecht" rüber? Punkte 1.,3. und 4. hatte ich schon beim letzten "Elterngespräch" angebracht, möchte aber nochmal was sagen dazu.
    Wie motiviere ich mein Kind? Lob hilft schon nix mehr, da er nur noch dazu sagt ja ja, das sagst auch nur du.



    Vielen Dank Euch!


    :blume

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

    Einmal editiert, zuletzt von tanimami73 ()

  • Ich glaube die Lehrerin kennt ihre ganzen Defizite schon selber, ihr diese wiederholt aufzutischen bringt m.M. nach gar nichts. Am besten durchblicken lassen dass man vorhat gemiensam mit anderen Eltern eine Beschwerde einzureichen und zwar nicht bei der Direktion der Schule sondern beim Oberschulrat.
    Hab mich damals um die Schulangelegenheiten meines Bruders gekümmert und alle Gespräche halfen nichts, bis der Oberschulrat zur Sprache kam, ab da gings plötzlich ohne Schikane und deutlich freundlicher ;)

    Gestern standen wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt weiter! :hae:



    Sommer ist wenn man trotzdem lacht!!! :sonne :sonne :sonne

  • gar nicht :frag
    Du findest nichts gutes an dieser Lehrerin... im Gegenteil-
    sie muss sich quasi völlig umkrempeln, um Deine Wünsche zu erfüllen-


    Ich würde ein Gespräch mit dem Direktor vorziehen, und versuchen, ob mein Kind die Klasse wechseln kann-
    Ersatzweise würde ich einen Schulwechsel anstreben...

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Ich kann deinen Frust und deinen Unmut verstehen. Leider ist es oft so, dass die meisten Kinder anfangs voller Motivation sind und Spaß an der Schule haben. Leider verlieren sie dieses oft innerhalb einiger Zeit. Natürlich ist Lernen nicht nur Spaß, aber mit Spaß und Erfolgserlebnissen lernt es sich einfacher.


    Sei froh, dass zwischen deiner jetzigen Wut und ein Gespräch mit der Lehrerin noch eine WE ist. So kannst du dich etwas beruhigen. Ich finde Eltern, die sich engagieren sehr gut. Auch das Gespräch mit der Schule suchen finde ich super.


    Aber, stelle deine Fragen an die Lehrerin nicht so fordernd. Du bringst sie mit der Formulierung automatisch in die Verteidigungsposition. Das ist teilweise sehr angreifend formuliert.


    Ich würde auch anregen, einen Elternstammtisch abzuhalten. Dort kann man alle Eltern mal fragen, wie sie die Situation und die Lehererin so wahrnehmen. Vorrausgesetzt, es erscheinen genügend. Oft wird sich ja nur hinter dem Rücken aufgeregt, aber nichts unternommen.


    Man sollte versuchen, die Schule und die Lehrer nicht als Feinde zu sehen. Ich hab mich auch schon oft über den ein oder anderen Lehrer aufgeregt. Ein Gespräch hat oft viel geholfen.


    Wenn bei so einem Elternstammtisch oder meinetwegen auch mal bei Nachfragen zwischendurch bei anderen Eltern, herauskommt, dass viele Kinder Probleme mit der Lehrerin haben, sollten die Elternsprecher das Gespräch mit der Lehrerin suchen. So ist der Lehrerin auch klar, dass mehrere Kinder sich nicht wohl fühlen.


    Grundschule empfand ich bisher als die anstrengendste Zeit, was Schule betrifft. Auf dem Gymnasium läuft die Kommunikation um einiges besser. Sorgen, Ängste und Nöte der Kinder, aber auch der Eltern, werden ernst genommen und gemeinsam nach Lösungen gesucht.

  • Ich würde ein Gespräch mit dem Direktor vorziehen


    genau das, und zwar vorzugsweise mit allen "betroffenen" Eltern zusammen, damit er auch merkt: das ist nicht nur das Problem deines Kindes (dann wäre nämlich vermutlich dein Kind schuld).

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...