Welche Kriterien hattet ihr für eine Tagesmutter, worauf habt ihr geachtet?Hab wohl eine "böse" erwischt zuvor!

  • Hatte eine Tagesmutter (TM) mit Pflegeerlaubnis etc. über das Jugendamt vermittelt bekommen. Nach ca. 6 Treffen mit ihr und meinem Kind und auch versuchten Rückzug meinerseits, damit diese beiden Kontakt aufnehmen können, habe ich mich gegen sie entschieden.


    Meine Kleine (2,7 Jahre alt) erzählte mir, dass sie böse wäre, sie schimpft und sie schlägt???!!! Ich kann nicht wirklich einordnen, ob das so passiert ist, meine Kleine hat eine lebhafte Fantasie. Wenn es tatsächlich so wäre... :amok::nawarte::amok:
    Fazit ist: Die Kleine macht zurzeit richtig Panik, wenn ich Termine habe und weg muss. Auch bei meinem Familienumfeld, was sie sonst so liebt (Opa, Oma, Tante). Wenn es klingelt an der Tür, sagt sie sofort, das ist nicht A. (die TM), fängt an zu weinen, wird richtig hysterisch. Irgendwie steckt das so tief jetzt in ihr drin und ich hab alle Hände voll zu tun, um ihr wieder Sicherheit zu vermitteln.
    Von meinem schlechten Gewissen mal abgesehen.


    Dazu muss ich schreiben, dass ich ziemlich schnell den Eindruck hatte, dass die TM recht unflexibel, regelrecht lahmarschig ist und sich mehr für mein Privatleben interessierte und wie ich das meister als AE, als ihr Augenmerk auf meine Kleine zu werfen und Motivation zu zeigen. Daher war ich schon recht aufmerksam und mein Bauchgefühl sagte mir nein, aber ich dachte, dass ich dem auch eine Chance geben muss. Und auch der TM.


    Bitte jetzt um eure Erfahrungen und eure Kriterien, was die Auswahl einer TM angeht. Und auch mal um die Bewertung der Reaktion meiner Tochter zuvor. Bin nunmehr ziemlich verunsichert. :thanks::thanks::thanks:


    LG


    Cata

    Ich bin und bleibe - hoffentlich - eine Kämpfernatur. Dazwischen bin ich mal schwach... :bigkiss

  • Hallo, es gibt nichts besseres als Dein Bauchgefühl ;)
    Meine erste Tagesmutter war sehr streng, ich hab sie zwar als sehr nett, aber nicht sehr liebevoll erlebt. Außerdem musste ich ständig mein Kind abholen, da es ihr zu viel wurde.
    Ich habe bei Ebay kleinanzeigen eine Anzeige gelesen, die mir sofort auffiel.
    Das Mädl war mir sofort sympathisch und es klappt alles super. Zwar weint meine Maus, wenn sie sie sieht, aber nur weil sie weiß, daß ich dann einen Tag weg bin. Sie läßt sich von der Tagesmutter auch sehr schnell beruhigen.
    Ich bin zufrieden!

  • Hi Cata,


    ich denke hier solltest Du unbedingt auf Dein Bauchgefühl hören... evtl. sogar mit der TM darüber reden... vielleicht auch mal beim JA nachfragen, ob die TM in irgendeiner Art auffällig wurde...



    Unsere TM wurde uns vom Tageselternverein vermittelt und dies in relativ kurzer Zeit...


    Wir haben sie dann kennengelernt (vom sehen kannten wir sie beide schon, was nicht ausbleibt, wenn alle Beteiligten im Innenstadtgebiet einer 44.000 Einwohnerstadt leben).
    Der Daddy meiner Kleinen kannte sie zudem noch von früher.


    Von Anfang an hatten wir das Gefühl, einen Glücksgriff gelandet zu haben.


    Außer unserer Tochter betreut sie noch 3 Tageskinder, im Alter von 8, 6 und knapp 2 (wie unsere).


    Sämtliche ""ungewöhnlichen" Aktivitäten werden mit uns besprochen, sei es zum Pferd der TM gehen, Waldtag vom Kindergarten ihres jüngsten Sohnes im Winter usw.


    In allem anderen hat unsere TM freie Hand, wir reden regelmäßig über alles mögliche, u.a. auch über die Spannungen auf der Elternebene.


    Mittlerweile haben wir ein fast freundschaftliches Verhältnis, die Kleine darf auch dort übernachten, wenn bei uns etwas ansteht...



    Unsere TM ist mehr als nur TM für unsere Kleine, ist extrem flexibel (bedingt durch die Arbeitszeiten des KV und mir)...




    An Deiner Stelle würde ich weitersuchen!


    Ich wünsch Euch von Herzen, das ihr genauso eine Perle findet wie wir!




    LG Carina

    Das mit s oder ß...ich steh dazu, ich kanns nicht...naja egal, Hauptsache Man(n)/Frau versteht was ich meine...


    Tippfehler dürft ihr gern behalten *fg


    ~und am Ende steht immer ein Anfang~ (Zitat City)
    ~Sommer ist was in Deinem Herz passiert~ (Zitat Wise Guys)
    manchmal bin ich ein ~Gänseblümchen im Sonnenschein~ (frei nach Ganz schön Feist)

  • Als ich eine Tagesmutter brauchte, war meine Kleine grad bissle über ein halbes Jahr alt. Es mußte ganz schnell gehen, ich hatte nur eine Woche Zeit (Vater hatte ja einen Schlaganfall und ich konnte/mußte meine Elterzeit abbrechen, aber mein Chef damals sagte auch: sie können kommen, fehlt grad jemand, dann aber sofort)...


    Das Jugendamt hatte eine Liste von Tagesmüttern, die alle auch im Tageselternverein und geprüft waren. 12 Frauen waren da drauf.
    Einige kamen nicht in Frage, da ihnen das Kind zu klein war, andre hatten keinen Platz so kurzfristig.
    Eine wurde mir von vorneherein gesagt, die hätte voll.
    Blieben 7 Frauen übrig... hab ich mir alle angeschaut, und immer mehr das Gruseln bekommen.
    Ich hatte ne innere Liste, was mir wichtig ist, als Pädagogin ist man vermutlich noch viel kritischer und hat höhere Ansprüche...
    Diese Liste brauchte ich aber nicht.
    Entweder, die TM sagte: das Amt zahlt soundso, das schreiben wir offiziell auf, inoffiziell krieg ich aber das doppelte... :amok:
    oder sie konnte meine Zeiten nicht (nachmittags)
    oder sie hatte nen Babytick, die ganze Wohnung voll mit Stubenwagen für ihre "lieblinge" - tollste Babypuppen, mit Namen, die jeden Tag umgezogen und aufgesetzt und abends hingelegt wurden... dafür aber eine Elektrische Schaukel für das echte Tageskind, damit es da drin sitzen kann und nix kaputt macht... :ohnmacht:
    Egal wo ich hingefahren bin, es war einfach nix und mein Kind hat nur gebrüllt...


    Einen Tag bevor es losgehen sollte, habe ich nochmal die eine Tagesmutter angerufen, die schon voll war. Das Telefonat war schon so herrlich unkompliziert. "ach, wenn das nachmittags ist, dann sind ja drei vom Vormittag schon wieder weg, 5 darf ich ja gleichzeitig. "
    Also hingeradelt, und geschaut:
    Hätte ich meine innere Liste noch gehabt, ich wäre wahrscheinlich schon im Hausflur umgekehrt, weil da völliges Chaos war, Fahrradhelme, Schuhe, Jacken... man hätte erschrecken können. Dann in der Stube ein riesiges Kindergewusel: drei Tageskinder und ihre eigenen drei, viel Spielzeug...Chaos.
    Mittendrin sassen wir am Tisch, mit nem Kaffee, der Mann kam von der Arbeit, setzte sich total nett dazu, ich wußte überhaupt nicht mehr, ob ich es da zu chaotisch, laut wild usw fand, oder wie auch immer...
    Meine Tochter hat mir dann die Entscheidung abgenommen. Es war das erste mal, dass wir irgendwo waren, wo sie nicht geweint hat, und wo sie nach ein paar Minuten signalisiert hat, dass sie auch zu den andern Kindern auf den Boden runter will.
    Sie ist mitten rein in das Gewusel gerobbt und war seelig, die Kinder total süß zu ihr, und wir Erwachsenen besprachen, wie es gehen kann. Plötzlich war alles ganz einfach.
    Und so ist es jahrelang geblieben!
    In dieser Familie konnte meine Tochter erleben, was ich ihr nie hätte bieten können: zwei Eltern, viele viele Kinder, Haustiere, Gemeinschaft, Essen mit allen zusammen, Streit und Versöhnung usw...
    Bis heute, obwohl inzwischen 750km zwischen uns sind, telefonieren wir mehrmals wöchentlich und besuchen uns gegenseitig in den Ferien - sie sind einfach unsre Familie geworden.
    Als ich damals krank wurde und in die klinik kam, gab es gar keine Diskussion, wo die kleine bleibt: "ne, die bleibt hier, die gehört doch zu uns, hier kennt sie sich aus!"


    Du siehst, es hilft nix, sich irgendwelche Kriterien auszudenken, das Bauchgefühl - vorallem vom Kind muss stimmen.


    Wobei ich bei deiner Tochter schon auch das gefühl habe, dass sie eher Trennungsangst hat, als dass wirklich was reales passiert wäre. Und sie vielleicht formuliert, wovor sie Angst hat, was passieren könnte. :frag


    Wenn es die richtige TM ist, und du dir sicher bist: da geht es ihr gut, da erlebt sie etwas, was eine Bereicherung für sie ist, dann spürt sie das auch, und wird vielleicht mal weinen, weil die Regelmäßigkeit des Abgegebenwerdens sie nervt, aber du merkst dann den Unterschied.

  • Hallo..ich habe selber jahrelang als Tagesmutter gearbeitet,auch durchs Jugendamt..nimm Deine Tochter ernst und hole sie daraus!...wenn mehr erfahren möchtest ,kannst gerne PN schreiben..lg monsterbraut

  • Ich habe damals kurzfristig eine Tagesmutter gesucht für meinen Kleinen, der da 8 Monate alt war. Jobzusage am 2.10. und Startdatum am 20.10.. Freitags kann man keinen mehr erreichen, somit habe ich mich dann montags gleich bei der Stadt gemeldet, die mir eine Liste mit verschiedenen Tagesmüttern gab, die ich abtelefonieren sollte. Aber mir wurde auch gleich gesagt, dass die meisten wohl voll wären, da sie mesit zu August/September aufnehmen würden. Ich telefonierte alle ab (und es waren viele Frauen). Zu 3 Frauen durfte ich kommen und am Folgetag war ich bei zwei und mittwochs dann nochmal bei einer.


    Und ich muss sagen, es war ein teilweise Grauen.


    Nr.1: Drei 2-jährige Tageskinder, einen eigenen Sohn in dem Alter, und alles Jungs. Sie hatte noch einen Platz frei und im Sommer kein weiteres Kind aufgenommen, da ein 1-jähriges nicht zu der Gruppe passen würde. Ein Baby aber könnte sie gut nebenher noch mit betreuen, zumal es auch noch viel schlafen würde. Während meiner halben Stunde dort saß sie mit mir am Tisch, die Kinder spielten für sich alleine. Ob ich es heute spielen nennen würde, weiß ich nicht. Sie warfen sich mit dem Spielzeug ab, weinten viel und es war sehr laut. Mein Kleiner klammerte sich an mich, was er sonst kaum machte.


    Nr.2.: Da war ich um ca.13 Uhr, wo von den drei Tageskindern, die alle ein Jahr waren, gerade alle schliefen. Ihre eigenen Töchter, 3 und 5 Jahre alt, waren vom Kindergarten wieder da und spielten ruhig. Die Tageskinder waren nur Mädchen. Sie hatte eine schöne Wohnung, einen kleinen Garten, und besuchten einmal die Woche den Spielplatz, der 15 Gehminuten entfernt war. Drillingswagen vorhanden und meinen Sohn wollte sie dann im Tragesack nehmen. Als ich dieses gleich ablehnte (für mich sollte nur die Mutter diese Nähe zum Kind aufbauen und nicht auch noch die Tagesmutter) meinte sie, dann würden die Ausflüge erstmal ausfallen und sie viel zu Hause spielen. Ihrer Meinung nach müssen Babies viel getragen werden und das hätte sie bei meinem Kleinen auch gemacht. Unsere Erziehung passte da einfach nicht zusammen und wenn ich mir vorstelle, wie sie mir erzählte, dass ihre Tageskinder beim Mittagessen kochen neben ihr auf der Küchenzeile sitzen, da stand meine Entscheidung zum klaren Nein fest.


    Nr.3: Sie hatte vier Tageskinder. Zwillingsmädchen von fast 3 Jahren und zwei Jungs von gerade einem und fast 2 Jahren. Aufnahme im August von dem Jüngsten aus der Runde und Erfahrung mit Babies vorhanden, da ihre Tageskinder alle mit ca.7-11 Monaten zu ihr kamen. Sie hatte eigens dafür ihren Keller ausgebaut, ohne Fenster war dieser. Und aus Erzählungen ihrerseits hörte ich dann raus, dass sie kaum raus gehen, weil sie dafür erstmal alle Kinder anziehen müsste. Die Kindern würden viel selber spielen und das Mittagessen würde sie am Abend zuvor kochen und dann nur noch aufwärmen. Während dieserZeit wären die Kinder in der Küche, welche im EG war, und würden sich dort Bilderbücher anschauen. Mein Bauchgefühl sagte mir auch hier "Nein" und somit lehnte ich auch sie ab.


    Der Tag X rückte näher und eine Betreuung war nicht in Sicht. Bis ich dann noch eine Allonce in der Zeitung las mit "ältere Dame sucht Kind zur stundenweise Betreuung". Ich rief dort an (inzwischen war der 10.10.) und konnte am gleichen Nachmittag noch vorbei kommen. 4OG, das wünscht man sich nicht und da dachte ich auch "oh je, wie will sie das mit Kind nur machen", aber die herzhafte Begrüßung ihrerseits ließ diese Zweifel gleich vergehen. Es ist eine kleine 3ZKB Wohnung, normal eingerichtet für eine ältere Dame, mit Spielzeug, welches sie von ihren Enkelkindern (beides Mädchen) noch hat, die in den Ferien zu Besuch sind. Sie wollte ein wenig Abwechslung, stundenweise in der Woche ein Kind betreuen, weil ihr ihre Enkel so sehr fehlen. Als ich ihr dann mein Anliegen der täglichen Betreuung berichtete, stutze sie erst, nahm es aber an. Der Kleine robbte gleich durch die Wohnung, nahm sich das Spielzeug und auch der Große fühlte sich dort wohl. Und auch, dass sie meinen Großen einmal die Woche nachmittags von der Kita abholt und mit betreut, war für sie kein Problem. Mein Bauchgefühl sagte mir da gleich ein "Ja" zu und als ich dann am 14.10. erfuhr, dass ich schon am 15.10. anfangen kann, nahm sie meinen Kleinen auch schon eher. Und wenn in den Ferien ihre Enkelinnen mit zu Besuch sind, ist sie trotzallem liebevoll zu meinen Kindern und meistert alles. Und selbst als sich meine Arbeitszeiten immer wieder änderten, stellte sie sich darauf ein und betreute bis zu 55h die Woche meinen Kleinen. So sehr war er ihr bereits an Herz gewachsen und der "Abschied" Anfang September 10 auch sehr schwer. Sie war keine "richtige Tagesmutter", wie alles es so schön nennen, aber eine nette ältere Dame, die mit viel Herz meinen Kleinen betreute. Und weil sie nur ihn hatte ging sie auch mit ihm für sich einkaufen, usw.. Alles das, was sie sonst alleine auch machen würde. Und ich fand es ok, denn mein Kleiner fühlte sich wohl bei ihr und von ihr zu Verlangen, dass sie nur noch während der Abwesenheit meines Kleinen (was tageweise erst nach 19 Uhr war) einkaufen gehen dürfe, fand ich unangebracht.


    Zum 7.9.10 kam mein Kleiner in die Krippe, weil ich mir wünschte, dass er auch Kontakt zu Gleichaltrigen hat. 1-2mal die Woche holt die Tagesmutter beide Kinder dort ab und betreut sie noch für 1-3 Stunden.


    Ich habe mich damals ganz auf mein Bauchgefühl verlassen und ich hätte eher meiner Arbeit abgesagt, als ihm zu einer Tagesmutter zu geben, wo ich kein gutes Gefühl habe und nur Angst, dass ihm dort etwas angetan wird.

    Ani mit Großer (08/2007) und Kleiner (01/2009)

  • Hallo,
    höre wie schon erwähnt auf dein Bauchgefühl.


    ich persönlich habe auch so meine Erfahrungen gemacht. Die 1. Tagesmutter habe ich gefeuert, weil sie grob fahrlässig war. Das ich das erfahren habe, habe ich meinen Nachbarn zuverdanken. Sie haben mich angesprochen und mir erzählt, was die Tagesmutter so "treibt". :angry Die war auch vom Jugendamt.
    Nach längerem hin und her habe ich für meinen Sohn dann eine neue Tagesmutter bekommen und die ist echt super.

  • Ich hab auch nach dem Bauch entschieden.


    Bei meiner Tagesmutter geht es echt chaotisch zu und mein Kleiner liebt es, weil es nach dem Motto geht: "Lieber singen als jedes Krümelchen wegräumen".
    Ich hatte echt Glück, die TaMu ist studierte SozPäd, hat 6 Kinder grossgezogen und macht richtig Programm jede Woche mit Singtag, Basteltag, Sporttag usw.


    Hör auf jeden Fall auf deine Tochter, sie muss da ja schliesslich den ganzen Tag verbringen und du musst die emotionalen "Scherben" aufkehren...

    "Je schlimmer seine Lage ist, desto besser zeigt sich der gute Mensch" Bertolt Brecht