Medizinstudium - alleinerziehend

  • Hallo ich bin zwar schon eine weile hier registriert aber leider nie wirklich aktiv.


    ich bin gerade am verzweifeln, vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen.



    ich bin 24 jahre, meine tochter ist 3 jahre alt. ich werde diesen sommer endlich mit dem abitur fertig sein und mein größter wunsch ist es humanmedizin zu studieren.


    und ja ich weiß was es bedeutet aber es gibts nichts anderes was mich zufrieden stellen würde und da ich sehr ehrgeizig bin, glaube ich das auch schaffen zu können.


    nun ist es aber so, dass ich im letzten halbjahr ein ziemlichen absturz hatte, das war die zeit als der vater meiner tochter sich komplett verzogen hat. die kleine litt unheimlich, ich auch und unterhalt gabs auch keinen mehr. ich war einfach am ende.


    naja diese sache hat meinen schnitt natürlich enorm runtergezogen, sodass er sich wohl auf 2,1 am ende belaufen wird.


    ich habe nun schon von vielen gehört, dass man mit kind irgendwelche vorteile bei der studienplatzvergabe haben soll. ich finde dazu aber absolut nichts. weiß jemand ob da was wahres dran ist? und kennt sich jemand aus, bzgl. eines antrags auf nachteilsausgleich?



    ich wäre überglücklich wenn mir jemand weiterhelfen könnte :( google liefert keine ergebnisse.

  • ich weiß was das bedeutet. ich komme auch selbst aus dem medizinischen bereich und ich bin es gewöhnt mich an extremsituationen anzupassen.


    das ist aber nicht meine frage, denn mir geht es um die zulassung. nicht wie ich das bewältigen kann.


    und soll ich, nur weil es schwer wird von meinem traum absehen und mein leben lang bereuen es nichtmal versucht zu haben? nein das entspricht nicht meiner person.



    trotzdem danke für deine schnelle antwort.

  • Hallo,


    Über die Vergabe von Studienplätzen kannst Du Dich bei der ZVS erkubndigen, das ist die Zentrale für die Vergabe von Studienplätzen.



    Ist zwar schon ne Weile her bei mir aber soweit ich weiß, werden ein Teil der Plätze über Nmoten, ein Teil über Auswahlgespräche bzw. Direktbewerbungen vergeben. Ein weiterer Teil über Wartezeit, damals 8 Semester, was heisst, daß Du nach 8 Semestern auf jeden Fall einen Platz bekommst. In Hannover gab es damals eine Kinderbetreuung direkt an der Uni.



    Leider ist das Studium sehr zeitintensiv, morgens von 9-12 Vorlesungen, Nachmittags von 14-18 Uhr Kurse.



    Falls Du noch Fragen hast, schiess los, ist aber wie gesagt, ne Weile her bei mir, aber ich hab Freunde, die noch studieren.

  • ich komme auch selbst aus dem medizinischen bereich und ich bin es gewöhnt mich an extremsituationen anzupassen.


    Ich wollte Dich keinesfalls entmutigen, diese Land braucht gute Medizinerinnen :-)
    Dein Engagement in allen Ehren: Ich wollte Dir nur zu Bedenken geben, dass diese Extremsituationen ja jetzt nicht nur DICH betreffen, sondern auch Dein Kind.
    Mein Ex ist Kardiologe und ich habe allein für seine Vorbereitungen zur Facharztprüfung(en) mitunter mehrere Wochen auf seine Gegenwart verzichten müsen.
    Ich hab im Job ständig mit AIPlern und PJlern zu tun, und weiß, wie hart die ran müssen.


    Ich kenne viele Ärzte, die kaum Familienleben haben, weil der Job immer nur fordert, möglichst flexibel zu sein.
    Familienkompatibel ist das Ganze kaum.
    Auch sowas sollte man bedenken, v.a. wenn man noch so jung ist wie Du und vielleicht irgendwann nochmal ein Kind möchte.


    Wollte Dir nur nen Stups geben, weil Du Dich jetzt noch anders entscheiden könntest :frag

  • Meines Wissens werden 40% der Plätze über Numerus clausus und Wartezeit vergeben, 60% der Plätze über direkte Auswahl der Hochschulen. Beim Wartezeitkontingent der einzelnen Hochschulen spielen zusätzlich soziale Kriterien eine Rolle. Die Hochschulen wenden neben Abiturnote und Ortspräferenz bei der Einzelauswahl zusätzliche Kriterien an wie Einzelnoten, Befähigungstests, Auswahlgespräch, bestehende Berufsausbildung und Sonstiges.


    Über Google kommst du schenll an die relevanten Informationen

  • Hallo,


    habe auch mal gegoogelt und folgender Satz sprang mir entgegen



    Die Betreuung eines Kleinkindes begründet keinen Härtefall für die Zulassung zu einem gewünschten Studienganz!



    Ich würde sagen "Hut ab" daß du diesem Weg gehen willst - ganz viel Glück und Erfolg wünsch ich dir dafür.

    tanze als würde dich niemand sehen
    liebe als wäre dein Herz nie gebrochen
    singe als würde dich niemand hören
    & lebe als gäbe es keinen Morgen

  • Man muss aber sagen, daß sich die Situation im Lande gerade für Ärzte ändert.


    Da es einen absoluten Mangel gibt, da Fachärzte gerne auswandern um in Schweden oder England für das dreifache des Gehaltes hierzulande zu arbeiten, kann man sich die Jobs hier aussuchen und einige Krankenhäuser übernehmen Kita Kosten oder ähnliches.


    Die Arbeitsumstände sind zwar immer noch unter aller Sau, aber ich sehe einen Silöberstreif am Horizont ;)




    Mein Arbeitgeber ist sehr flexibel und meine Arbeitszeit mit Kind konnte ich mir Quasi aussuchen, wir haben zusammen ein sehr gutes Modell gefunden.




    Das AIP wurde Gott sei dank abgeschafft, so daß das Anfangsgehalt bei einer Vollzeitstelle ohne Dienste so ca. bei 1700 € liegt.




    Das Studium selbst wird wohl ein Problem werden, denn Nachmittags ist es schwer eine Kinderbetreuung zu bekommen, oder kannst Du da auf Familie zurückgreifen?




    Kannst Du denn in Deiner Stadt Medizin studieren?

  • Vielen Dank für eure Beiträge


    hab jetzt bei Hochschulstart (ehm. ZVS) angerufen. Wohl der klügste Weg denn alles andere sind nur Gerüchte.


    Vorteile bringt es mir also keine, lediglich Wartesemester durch die Unterbrechung während des Abiturs.


    Ja ich werde mein Glück in diesem Jahr in Lübeck versuchen, da komme ich mit allen Vergünstigungen auf 1,2 oder 1,3. Vielleicht reicht das ja fürs AdH. Ansonsten heißt es eben 4 Jahre warten, mein Traumberuf ist mir auch das Wert.


    Und zur Kinderbetreuung: Meine Tochter geht momentan in die Kita und durch meinen Stundenplan bleibt sie da meißt auch bis 17.00. ich glaube für sie würde das keine so gewaltige Veränderung bedeuten und denke umso älter sie wird, umso besser kann man das händeln.



    Und wer weiß vielleicht ändert sich ja auch noch wirklich was, während meiner Wartezeit.


    Danke!