Mutter-Kind-Kur bei Depressionen?

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich bin nun seit 5 Wochen wegen Depressionen krankgeschrieben. Hatte schon vor der Diagnose überlegt auf Mutter-Kind_kur zu fahren. Der Kinderarzt meinte von seiner Seite aus wäre das kein Problem, da mein Lütter seit seiner Geburt immer gesundheitliche Probleme hatt (angefangen bei spasmaitischer Bronchitis, laufend Mittelohrentzündungen, PseudoKrupp, Fieberkrampf, mittlerweile das 2. mal Röhrchen usw).


    Nun hat meine Ärztin micha uch auf eine Kur angesprochen. Meine Angst ist es allerdings, da ich ja wegen Depressionen krankgeschrieben bin, dass meine Krankenkasse auf die Idee kommt mich allein auf Kur zu schicken. Das könnte ich aber so gar nicht gebrauchen. Ich denke, dass meine Depressionen schon in der Kindheit irgendwo begonnen haben. Habe in der Kindheit und Jugend sehr große Schwierigkeiten mit meinen Eltern gehabt und bin auch sehr früh ausgezogen.
    Ich denke, dass sich das ganze auch in der Beziehung zwischen meinem Lütten und mir widerspiegelt. Wir haben zwar eine sehr enges Verhältnis, ich kann mich aber kaum auf ihn einlassen. Kuscheln und toben ist für mich überhaupt kein Prooblem, aber jegliche andere Beschäftigung scheint mir immer zu viel. Es klappt nur kurzzeitig... Ich denke also, dass die Kur vor allem auch sein muss um den Umgang mit meinem Sohn wieder richtig zu erlernen.


    Hat von euch schon jemand Erfahrung gemacht mir einer Kur wegen Depressionen oder ähnlichem? Oder weiß jemand von euch wie begründet werden könnte, dass die Kur mit meinem Sohn zusammen durchgeführt werden muss?


    Achso zur Info, ich hab alleiniges Sorgerecht und keinen Kontakt zum "Vater". Auch aus der Beziehung gibt es einiges aufzuarbeiten...


    Vielen Dank schonmal und liebe Grüße

  • Ich persönlich glaube, dass eine Mutter-Kind Kur bei "echten" Depressionen (ich versuche abzugrenzen, gegen gelegentliche depressive Verstimmungen) nicht unbedingt der richtige Weg ist- wirkliche Krankheiten werden in Mutter-Kind Kuren nicht behandelt-
    Ich habe in den Kuren, in denen ich war, die Erfahrung gemacht, dass es Elternteilen, die krank waren (sowohl auf Grund von Depressionen, als auch z.B. wegen Alkoholismus) eher geschadet, als wirklich geholfen hat-


    aus meiner privaten Sicht wäre eine solche Kur dann sinnvoll, wenn Du die Depressionen überwunden, bzw. im Griff hast, um dann "gestärkt" wieder in den Alltag zu starten-


    Hier ein paar Beispiele, die ich erlebt habe-


    Wir haben abends z.B. hin und wieder ein, oder auch zwei Gläser Wein oder Bier getrunken- und somit auch der/die Alkoholkranke- einfach, um dazuzugehören... :( (es weiss ja offiziell niemand, warum wer in Kur ist)


    Ebenso gibt es oft so "pschologisch geleitete Gesprächsgruppen"- da aber jeder aus anderen Gründen zur Kur geht, kann man nicht erwarten, dass die anderen Elternteile Deine Depressionen nachvollziehen, oder verstehen können, bzw. evtl. permanent dagegenschiessen, weil- sie andere Vorstellungen haben :frag das ist schon ein wenig riskant-


    Mich hat man z.B. mal in eine Alleinerziehend Gruppe gesteckt- und es gab von Anfang an erhebliche Differenzen, unter denen gerade die Mütter, die extreme Probleme mit dem "alleine sein" hatten, gelitten haben-


    Auch ist es schwierig, wirklich Adopositaskranke Kinder mit einfach körperbehinderten in eine Sportgruppe zu tun- auch hier gibt es erheblichen Zündstoff, dem eine
    Mutter-Kind Kur nicht immer gewachsen ist-


    Vielleicht wäre für Dich eine Reha mit Kinderbegleitung sinnvoller?


    Für Eure Mutter-Kind Beziehung und für die gesundheitl. Probleme Deines Sohnes liest es sich für mich so, als wäre eine Mutter-Kind Kur schon das richtige- aber, ich würde es evtl. verschieben, bis Du Dich gefestigt genug dafür fühlst :troest

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Habe in der Kindheit und Jugend sehr große Schwierigkeiten mit meinen Eltern gehabt und bin auch sehr früh ausgezogen.
    Ich denke, dass sich das ganze auch in der Beziehung zwischen meinem Lütten und mir widerspiegelt. Wir haben zwar eine sehr enges Verhältnis, ich kann mich aber kaum auf ihn einlassen. Kuscheln und toben ist für mich überhaupt kein Prooblem, aber jegliche andere Beschäftigung scheint mir immer zu viel. Es klappt nur kurzzeitig... Ich denke also, dass die Kur vor allem auch sein muss um den Umgang mit meinem Sohn wieder richtig zu erlernen.


    genauso solltest du das in deinem Antrag begründen. Aber zuvor sollte deine Ärztin dich beraten ob Reha nicht vielleicht wirklich günstiger ist.



    Hat von euch schon jemand Erfahrung gemacht mir einer Kur wegen Depressionen oder ähnlichem? Oder weiß jemand von euch wie begründet werden könnte, dass die Kur mit meinem Sohn zusammen durchgeführt werden muss?


    Fehlende Betreuungsmöglichkeit für deinen Sohn.

    Egal, wie tief man die Meßlatte für den menschlichen Verstand legt, es gibt jeden Tag mindestens einen, der aufrecht drunter durchgehen kann! :pfeif:tuedelue

  • moin auch,


    @ Hasi1969


    Zitat

    ich denke auch das eine muki nicht das richtige ist, denn


    wenn du wirklich depressionen hast wird dir eine


    3 wöchentliche muki niht wirklich was bringen


    Also ich finde schon Du kannst Dich durchaus bei einer Mukiku um Deine Depressionen "kümmern" denn dort gibt es in der Regel ja auch Psychologen und Therapeuten es muss aber NACH der Kur dann weiter gemacht werden!


    @snooshy


    Zitat

    Hat von euch schon jemand Erfahrung gemacht mir einer Kur wegen Depressionen oder ähnlichem? Oder weiß jemand von euch wie begründet werden könnte, dass die Kur mit meinem Sohn zusammen durchgeführt werden muss?


    Also "nur" wegen Depressionen werde ich meine Kur nicht durch bekommen haben obwohl die bei mir auch mit ein Grund sind. Das solltest Du dann einfach nochmal mit Deiner Ärztin absprechen. Die Sache mit Deinem Sohnemann also wenn er selbst gesundheitlich eingeschränkt ist sind Therapien für ihn ja nun auch wichtig und ansonsten wie finchen78 schon sagte.


    Zitat

    Fehlende Betreuungsmöglichkeit für deinen Sohn.


    Denn meine Tochter z.B. ist körperlich gesund und auch seelisch daher hatte ich dementsprechend auch Angst das mir dann gesagt wird ne fahren Sie mal alleine aber ich habe meine Kur durch und fahre im Mai endlich nach Norderney!! :D
    Wenn Du sonst noch Fragen hast oder Hilfe brauchst Die helfen Dir.


    LG


  • Ja da gibts Psychologen oder Sozialarbeiter ( Therapeuten eher nicht ) - die sieht man in der regel 3 ganze Male in einer Mutter_Kind-Kur .... da kann man echt ne tolle und effektive Therapie machen... ganz davon zu schweigen, daß man bei echten Massiven Depressionen ( im gegensatz zu depressiven Verstimmungen ) eben oft ne medikamentöse Therapie als Vorrausetzung braucht um überhaupt Psychotherpeutisch zugänglich zu sein....



    Bei echten Depressionen hilft keine Mutter.Kind.Kur - da sollte es dann eher ne reha sein - und dafür muss man vorher alles ambulante ausgeschöpft haben..

    Einmal editiert, zuletzt von Laetitia ()

  • Hallo Snooshy,


    ich bin selbst (in kürze seit einem Jahr) wegen Depressionen krankgeschieben.
    Ich hatte eine Mutter Kind Kur beantragt und wegen dauer der Krankheit/Bearbeitungszeit dann weiter eine Reha beantragen müssen.
    Diese habe ich nun endlich (6 Wochen Reha), nach einem 3/4 Jahr, durch. Es dauerte so lange da die RV sich viel Zeit lässt.


    Ich könnte niemals ohne meinen Sohn fahren und kann Dich absolut verstehen.
    Er mußte schon miterleben, wie ich mich verändert habe und ihn für 6 Wochen fremd unterbringen wäre fatal.


    Es ist immer leicht gesagt, daß man ohne Kinder eher die Chance hat gesund zuwerden. Doch wie soll das funktionieren, wenn keine enge vertraute Person sich ums Kind kümmern kann und selbst wenn, dann die Kraft nach Kur oder Reha aufbringen sich seinem Kind wieder zu Nähern!


    Mein Sohn darf mit . Es sind auch noch andere Kinder im Haus. Kinderbetreuung ist gesichert!


    Laß Dich nicht vom vielen Papierkram abschrecken und versuche Dein Glück! :strahlen



    Ps.Ich habe die Erfahrung gemacht, daß mir hier Vorort die Hilfen erst nach ewig langer Wartezeit zur Verfügung steht.(Bin immer noch auf der Warteliste)

  • bei depressionen kann ich nur empfehlen auf eine Mutter-kind-station einer psychologischen klinik zu gehen.
    meine schwester war mit ihren zwei kleinen nach einem burnout anfall in der Inn-Salzach klinik Wasserburg
    und auch meine mama war dort.


    dort kannst du neben therapeutischen gesprächen auch durch basteln/werken/nähen... rausfinden
    was einem hilft sich selbst in den griff zu bekommen wenn ein arger depi schub kommt.


    meiner mam und meienr schwester hat das besser geholfen als die zwei mutter/kind kuren die meine
    schwester gemacht hat.


    Lg

    Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann


    und worüber zu schweigen unmöglich ist.


    (Victor Hugo)

  • Vielen Dank erstmal für die vielen lieben Antworten ;)


    Ich war heute erneut bei meiner Ärztin. Haben dann darüber gesprochen wie wir weiter vorgehen. Auf jeden Fall wird schnellstmöglich eine Therapie angestrebt und medikamentös bin ich seit 5 Wochen in Behandlung ;)


    Sie befürwortet eine Mutter-Kind-Kur aus dem Grunde, dass ich im Oktober bereits 4 Wochen beruflich von meinem Sohn getrennt war und um unsere Bindung und auch den Gesundheitszustand meines Sohnes in den Griff zu bekommen.


    Ich denke, dass es mir auch gut tun wird mich einfach mit anderen auszutauschen, ich merke doch wie ich mich immer mehr zurückziehen und kaum noch Kontakt zu jemanden habe, deswegen führt mich mein Weg ja auch hier ins Forum :)


    Um meine Depressionen in den Griff zu kriegen ist glaube ich an erster Stelle die medikamentöse Behandlung so wie die Therapie wichtig und ob mir die Kur da wirklich bei helfen kann, weiß ich immernoch nicht. Ich denke aber dass ich einiges nützliches mitnehmen kann aus der Kur, wie zB im Alltag Zeit für sich zu schaffen oder Entspannungsmöglichkeiten, sowie den Umgang mit meinem Sohn erneut erlernen...


    Ich werde euch auf jeden Fall weiter auf dem laufenden halten und bin für eure Antworten, Meinungen und Tipps dankbar :thanks:

  • Wenn das dein Ansatz ist das es dir eigentlich ehr um die Beziehung zum Kind geht und nicht um die Behandlung von Depressionen in der kur - dann los...