Hallo
Bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und schlage mich schon eine Weile mit einigen Problemen herrum. Eigentlich denke bzw. beschäftige ich mich den gangzen Tag damit und drehe mich im Kreis.
Um vieleicht meine Situation oder meine Handlungsweise besser verstehen zu können muss ic ein wenig ausholen.
Ich bin seit der 1 Klasse bis zum 18 Lebensjahr in DDR Heimerziehung, danach JWH etc. gewesen. An diesem Säckel trage ich (und werde es auch mein ganzes Leben) "ordentlich" tragen. Nicht das ich die Vergangenheit nicht für mich bewältigt habe, das ist nicht das Problem, sondern das ich, auf Grund der dort in meiner Kindheit und Jugend existierenden Hack bzw. Rangordnung es nur möglich war, sich mit Gealt durchzusetzten oder unter zu gehen. Ich verabscheue Gewalt auf tiefste und war auch eigentlich immer derjenige, der ordentlich was ab bekommen hat. Leider bin ich aus diesem Grund und anderen (später mehr) immer oft sehr schnell aufbrausend und packe meinen Sohn auch oft mal derb an oder geb ihm einen Klapf auf den Hinterkopf. Nicht das ich ihn schlage oder das ich ihn damit sehr weh tue, aber auch das, was ich mache, ist mir schon zuviel an Gewalt. ICh weiß, das einige die Meinung vertreten, einen Klap oder eine Ohrfeige hat noch keinen geschadet,- ich bin kein Verteidiger dieser Maßnahmen.
Dazu kommt noch eine sehr komplizierte und stressige 9 Jahre anhaltene Beziehung mit einer sehr stark psychisch angeknaskten Partnerin, die seit fast drei Jahren beendet ist. Aus dieser Beziehung stammt auch unser gemeinsames Kind. Es ist ein Junge und ist jetut 6 Jahre alt. Meine Ex ist am 31.12.2004 in einer NAcht und Nebelaktion von Berlin ach Reihnland Pfalz abgehaunen zu einem anderen Mann, den sie vorher übers Internet kennen gelernt hatte. 5 Tage wußte ich nicht, wo sie mit dem Kind ist und wäre fast aus dem Fenster gesprungen...
Es folgte ein dreivirtel Jahr Rosenkrieg, wo ich kaum die Möglichkeit hatte mit unseren Sohn zu telefonieren, geschweige denn ihn zu sehen.
Im Oktober 2005 brachte sie mir das Kind zurück, weil er "dort unten" keine Ruhe gab und zu mir zurück wollte und weil sie (meine Vermutung) ihr neues Liebesglück richtig auskosten wollte. Ich war darüber froh gewesen.
Das Sorgerecht haben wir beide gemeinsam und im Februar diesen Jahres konnte ich mir erfolgreich das ABR erstreiten. Letztes Jahr wurde bei mir Krebs (bösartiger Tumor) diagnostiziert und ich hatte zwei schwere OPs, bei dem ich vom Ohr bis fast bis zur Brust aufgeschnitten wurde. Es ist jetzt ein Jahr her und nch immer habe ich diverse Einschränkungen wie Taubheit, Schmerzen und kann den linken Arm kaum bewegen. Bin nun auch schwerbehindert mit einem GdB von 70. Dazu kommt noch, das ich seit Jahren arbeitslos bin, trotz zwei abgeschlossener Berufe und immer von der Hand in den Mund leben muss. Wenn es ebay nicht geben würde, wären wir zwei schon fasz verhungert.
Wie gesagt lebt mein Sohn nun bei mir wieder und fühlt sich auch pudelwohl und gehört zu den besten in seiner Klasse.
Er ist ansich ein sehr liebes Kind und eigentlich auch unkompliziert zu handhaben, bis auf einige (seltene) extreme Bock bzw. Wutanfälle. Ganz die Mutter... In solchen Fällen sehe ich immer meine Ex vormit, weil sie ganz genau so drauf war/ist. Mein Sohn ist sehr redebefürftig (wenn ich das mal so ausdrücken darf) und sehr anhänglich, fast schon klettenhaft. Auch pullert er oft noch ein und weint des öfteren nachts und komt dann zu mir, wenn ich nicht wach werde. Mir ist klar, das das Jahr Zwangstrennung und was er dort erleben durfte (wurde immer abgestellt, musste sich von heute auf Morgen total neu anpassen etc.) noch lange nicht verarbeitet ist. Ich versuche so gut ich kann, für ihn dazu sein und er ist meine NR. 1. Leider ärgert es mich mächtig, das ich ihm nicht mehr Vater sein kann, wie ich möchte. Sehr selten habe ich Zeit für ihn, weil ich alles alleine machen muss ud aufGrund meiner Behinderung eben viel länger brauche. ICh stehe ständig unter Streß und Strom und wenn wieder mal die Stullenbüchs evergessen wurde oder wieder (wie jeden Tag) die Sachen vor Dreck stehen oder wieder ein Turnschuh fehlt etc. p.p. kann ich einfach nicht mehr, als gleich laut zu werden und ihn auch mal fest an den Schultern zu packen und laut ermahnend und oft auch brüllend auf ihn einzu reden.
Ich weiß, das das falsch ist, aber ich bin eigentlich fix und fertig und ich denk nict darüber nach. Es kommt einfach wie aus der Pistole und den ganzen Tag kocht eigentlich das Faß und seine (für ein Kind seines Alters) völlig normalen "Fehlleistungen"bringen oft das Faß zum überlaufen. ICh plage mich sehr mit diesem Problem, weil ich weiß, das es ungerecht dem Kind gegenüber ist. Selbstverständlich rede ich immer mit ihm, nach unseren "Zusammenprallen" und er sagt imer, das es vergeben und vergessen ist, aber ich will das eigentlich nicht. Ich glaube nämlich, das er mir alles vergeben (verbal) würde, weil er ja keine andere Wahl hat und er in diesen Momenten die Situation auch unangenehm findet und gereinigt haben möchte.
Es gibt Tage, manchmal vier, fünf am Stück, wo alles so ruhig und harmonisch abläuft und nicht das einzigste böse oder laute Wort fällt. Da habe ich dann auch die Kraft, bei Dingen ruhig zu bleiben und nicht gleich loszupoltern. Und dann gibt es Tage, wo garnichts geht. Eines kommt zum anderen etc.
Hilfen habe ich keine, da nur meine Eltern, die weit weg wohnen und meine Mutter hat MS, Vater arbeitet bei der Polizei und meine Schwester hat selber ein Kind mit nem Mann, der in Schicht arbeitet als S-Bahnfahrer und selber genug Probleme.
Seit dem das Kind auf der Wlt ist, war ich nicht mehr im Kino, oder mal alleine irgendwo ausgehen. Es dreht sich alles nur ums Kind und auch mein Gehirn scheint zu verkümmern, da ich mich ja ständig auf die Stufe eines 6 jährigen begebe (verbal) und außer Probleme und Sorgen hat mein Kopf nichts zu tun. Ich komme mir auch aufGrund der Krankheit wie ein alter Mann vor (bin 35) und möchte am liebsten die Augen zu machen und nur noch schlafen...
Ich bin sehr un zufrieden mit dieser Situation und weiß mir keinen Rat.
Zum Jugendamt brauche ich nicht gehen, denn die tollen Tips, die mir dort in dem Jahr des Rosenkrieges gegeben wurden, kann man sich an den Hut nageln. Eigentlich würde ich gerne mit meinem Sohn raus aus dieser dreckigen, unfreundlichen, lauten und schmutzigen Sadt Berlin ziehen. Raus in die Natur. Das würde ihm auch gut bekommen, aber leider kann ich das aus finanziellen Mitteln nict bewerkstelligen und so wird alles beim alten bleiben. Eigentlich erwarte ich keine direkte Hilfe (wie auch), aber es tut gut, sich das mal von der Seele zuschreiben...