Probleme mit meinem Sohn

  • Hallo


    Bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und schlage mich schon eine Weile mit einigen Problemen herrum. Eigentlich denke bzw. beschäftige ich mich den gangzen Tag damit und drehe mich im Kreis.


    Um vieleicht meine Situation oder meine Handlungsweise besser verstehen zu können muss ic ein wenig ausholen.
    Ich bin seit der 1 Klasse bis zum 18 Lebensjahr in DDR Heimerziehung, danach JWH etc. gewesen. An diesem Säckel trage ich (und werde es auch mein ganzes Leben) "ordentlich" tragen. Nicht das ich die Vergangenheit nicht für mich bewältigt habe, das ist nicht das Problem, sondern das ich, auf Grund der dort in meiner Kindheit und Jugend existierenden Hack bzw. Rangordnung es nur möglich war, sich mit Gealt durchzusetzten oder unter zu gehen. Ich verabscheue Gewalt auf tiefste und war auch eigentlich immer derjenige, der ordentlich was ab bekommen hat. Leider bin ich aus diesem Grund und anderen (später mehr) immer oft sehr schnell aufbrausend und packe meinen Sohn auch oft mal derb an oder geb ihm einen Klapf auf den Hinterkopf. Nicht das ich ihn schlage oder das ich ihn damit sehr weh tue, aber auch das, was ich mache, ist mir schon zuviel an Gewalt. ICh weiß, das einige die Meinung vertreten, einen Klap oder eine Ohrfeige hat noch keinen geschadet,- ich bin kein Verteidiger dieser Maßnahmen.
    Dazu kommt noch eine sehr komplizierte und stressige 9 Jahre anhaltene Beziehung mit einer sehr stark psychisch angeknaskten Partnerin, die seit fast drei Jahren beendet ist. Aus dieser Beziehung stammt auch unser gemeinsames Kind. Es ist ein Junge und ist jetut 6 Jahre alt. Meine Ex ist am 31.12.2004 in einer NAcht und Nebelaktion von Berlin ach Reihnland Pfalz abgehaunen zu einem anderen Mann, den sie vorher übers Internet kennen gelernt hatte. 5 Tage wußte ich nicht, wo sie mit dem Kind ist und wäre fast aus dem Fenster gesprungen...
    Es folgte ein dreivirtel Jahr Rosenkrieg, wo ich kaum die Möglichkeit hatte mit unseren Sohn zu telefonieren, geschweige denn ihn zu sehen.
    Im Oktober 2005 brachte sie mir das Kind zurück, weil er "dort unten" keine Ruhe gab und zu mir zurück wollte und weil sie (meine Vermutung) ihr neues Liebesglück richtig auskosten wollte. Ich war darüber froh gewesen.
    Das Sorgerecht haben wir beide gemeinsam und im Februar diesen Jahres konnte ich mir erfolgreich das ABR erstreiten. Letztes Jahr wurde bei mir Krebs (bösartiger Tumor) diagnostiziert und ich hatte zwei schwere OPs, bei dem ich vom Ohr bis fast bis zur Brust aufgeschnitten wurde. Es ist jetzt ein Jahr her und nch immer habe ich diverse Einschränkungen wie Taubheit, Schmerzen und kann den linken Arm kaum bewegen. Bin nun auch schwerbehindert mit einem GdB von 70. Dazu kommt noch, das ich seit Jahren arbeitslos bin, trotz zwei abgeschlossener Berufe und immer von der Hand in den Mund leben muss. Wenn es ebay nicht geben würde, wären wir zwei schon fasz verhungert.
    Wie gesagt lebt mein Sohn nun bei mir wieder und fühlt sich auch pudelwohl und gehört zu den besten in seiner Klasse.
    Er ist ansich ein sehr liebes Kind und eigentlich auch unkompliziert zu handhaben, bis auf einige (seltene) extreme Bock bzw. Wutanfälle. Ganz die Mutter... In solchen Fällen sehe ich immer meine Ex vormit, weil sie ganz genau so drauf war/ist. Mein Sohn ist sehr redebefürftig (wenn ich das mal so ausdrücken darf) und sehr anhänglich, fast schon klettenhaft. Auch pullert er oft noch ein und weint des öfteren nachts und komt dann zu mir, wenn ich nicht wach werde. Mir ist klar, das das Jahr Zwangstrennung und was er dort erleben durfte (wurde immer abgestellt, musste sich von heute auf Morgen total neu anpassen etc.) noch lange nicht verarbeitet ist. Ich versuche so gut ich kann, für ihn dazu sein und er ist meine NR. 1. Leider ärgert es mich mächtig, das ich ihm nicht mehr Vater sein kann, wie ich möchte. Sehr selten habe ich Zeit für ihn, weil ich alles alleine machen muss ud aufGrund meiner Behinderung eben viel länger brauche. ICh stehe ständig unter Streß und Strom und wenn wieder mal die Stullenbüchs evergessen wurde oder wieder (wie jeden Tag) die Sachen vor Dreck stehen oder wieder ein Turnschuh fehlt etc. p.p. kann ich einfach nicht mehr, als gleich laut zu werden und ihn auch mal fest an den Schultern zu packen und laut ermahnend und oft auch brüllend auf ihn einzu reden.


    Ich weiß, das das falsch ist, aber ich bin eigentlich fix und fertig und ich denk nict darüber nach. Es kommt einfach wie aus der Pistole und den ganzen Tag kocht eigentlich das Faß und seine (für ein Kind seines Alters) völlig normalen "Fehlleistungen"bringen oft das Faß zum überlaufen. ICh plage mich sehr mit diesem Problem, weil ich weiß, das es ungerecht dem Kind gegenüber ist. Selbstverständlich rede ich immer mit ihm, nach unseren "Zusammenprallen" und er sagt imer, das es vergeben und vergessen ist, aber ich will das eigentlich nicht. Ich glaube nämlich, das er mir alles vergeben (verbal) würde, weil er ja keine andere Wahl hat und er in diesen Momenten die Situation auch unangenehm findet und gereinigt haben möchte.
    Es gibt Tage, manchmal vier, fünf am Stück, wo alles so ruhig und harmonisch abläuft und nicht das einzigste böse oder laute Wort fällt. Da habe ich dann auch die Kraft, bei Dingen ruhig zu bleiben und nicht gleich loszupoltern. Und dann gibt es Tage, wo garnichts geht. Eines kommt zum anderen etc.


    Hilfen habe ich keine, da nur meine Eltern, die weit weg wohnen und meine Mutter hat MS, Vater arbeitet bei der Polizei und meine Schwester hat selber ein Kind mit nem Mann, der in Schicht arbeitet als S-Bahnfahrer und selber genug Probleme.


    Seit dem das Kind auf der Wlt ist, war ich nicht mehr im Kino, oder mal alleine irgendwo ausgehen. Es dreht sich alles nur ums Kind und auch mein Gehirn scheint zu verkümmern, da ich mich ja ständig auf die Stufe eines 6 jährigen begebe (verbal) und außer Probleme und Sorgen hat mein Kopf nichts zu tun. Ich komme mir auch aufGrund der Krankheit wie ein alter Mann vor (bin 35) und möchte am liebsten die Augen zu machen und nur noch schlafen...
    Ich bin sehr un zufrieden mit dieser Situation und weiß mir keinen Rat.
    Zum Jugendamt brauche ich nicht gehen, denn die tollen Tips, die mir dort in dem Jahr des Rosenkrieges gegeben wurden, kann man sich an den Hut nageln. Eigentlich würde ich gerne mit meinem Sohn raus aus dieser dreckigen, unfreundlichen, lauten und schmutzigen Sadt Berlin ziehen. Raus in die Natur. Das würde ihm auch gut bekommen, aber leider kann ich das aus finanziellen Mitteln nict bewerkstelligen und so wird alles beim alten bleiben. Eigentlich erwarte ich keine direkte Hilfe (wie auch), aber es tut gut, sich das mal von der Seele zuschreiben...

  • Hallo Skylink :welcome,
    deine Geschichte hat mich sehr berührt und nachdenklich gemacht. Ich kann schon nachvollziehen, wieso man in so einer Situation nicht mehr so reagiert, wie man es eigentlich von sich selbst erwartet!!! Suche dir doch Gruppen hier in Berlin, damit du dich mit anderen "Leidensgenossen" austauschen kannst.


    Ich weiß leider nicht, was es da für Krebskranke gibt. Kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass ich mich gerne mit anderen Kranken aus der Rheuma Liga zusammen setze und austausche. Sicher ändert sich dadurch nicht sofort was, aber man hört andere Meinungen und kann drüber nachdenken. Außerdem könntest du so neue Kontakte knüpfen, die euch beiden sicherlich auch gut tun würden! :)


    Ich wünsche euch beiden alles Gute und haltet die Ohren steif!!


    LG
    s0nnenschein



    PS: Auch in Berlin gibt es schöne grüne Ecken, wo man ausspannen kann! Aus welchem Bezirk seid ihr Zwei denn?

  • Hallo Skylink! :wink


    Echt hefitg, was Du alles erlebt hast. :(


    Hast Du denn Kontakt zu anderen Alleinerziehenden? Gerade in einer großen Stadt wie Berlin wird es doch da genug Angebote geben. :frag

  • Hallo Skylink,


    Dein Geschichte macht mich sehr betroffen :troest und doch sehe ich bei mir die gleichen Probleme wie Du hast...und weiss ,dass es nicht richtig ist...und dennoch tut man es.
    Es ist klar, dass Du nach der Vergangenheit ausgebrannt bist! Da wird ein Kinoabend nichts dran ändern. :nanana Du musst wieder eine Basis für Deine Energien aufbauen um diese dann mit Energien zu versorgen. Momentan läufst Du im "Sparbetrieb".... und ohne Hilfe wird das nicht besser, im Gegenteil.


    Was ich Dir empfehlen möchte, und ich denke das sollte möglichst schnell geschehen.... beantrage eine Vater-Kind-Kur.... Du glaubst gar nicht, wie gut Dir und auch dem Kleinen die tun wird, und Du wirst mit neuer Kraft und neuen Ansichtsweisen in den Alltag gehen. Aufgrund Deiner gesundheitlichen Vorgeschichte etc. wirst Du garantiert KEINE Probleme haben, dies schnell durchzubekommen.


    Sollte kein Platz mehr in den Ferien sein, dann würde ich eine Kur ausserhalb der Ferien machen und mir von der Schule Deines Sohnes den Unterrichtsstoff der nächsten 3 Wochen mitgeben lassen.


    Du solltest evtl. eine Beratungsstelle aufsuchen die in Familiensituationen berät und Dir sogar eine Kureinrichtung vorschlagen kann (Caritas, Arbeiterwohlfahrt etc.)


    Und was das finanzielle angeht.... warst Du schon mal beim Amt und hast nachgefragt, was Dir alles zusteht? Es kann doch nicht sein, dass man bei Ebay sein letztes Hemd verkaufen muss, damit man nicht hungern muss :flenn


    Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen und dass Du bald wieder auf dem richtigen Weg bist, mit neuer Kraft und neuen Zielen vor Augen!

    Einmal editiert, zuletzt von Sunny ()

  • Hallo


    Danke erstmal für eure lieben Worte.
    Ich hatte krankheitsbedingt letztes Jahr eine Kur und das Kind war mit dabei und ich mus erhlich gestehen, das es mehr Streß gewesen ist, als zu Hause. Mit dem Kind auf einem Zimmer, ständig improvisieren zu müssen, alles war teuer etc. War froh und der Lütte auch, als wir beide zu Hause waren. Die Landschaft (die wir viel genutzt haben) war natürlich schön, aber ansonsten war es sehr anstrengend und nicht erholend. Vater-Kind Kur habe ich auch schon von gehört, bin aber nicht wenig verunsichert, ob es mir dann wie bei der anderen Kur im letzten Jahr ergeht.


    Und klar, weiß ich, das ein Kinoabend keine Energie bringt ;-)


    Schon wenn ich aus der Wohnung gehe und in das tobende Leben muss (Berliner City) ist das Streß pur. Vom wöchentlichen Einkauf garnicht zu reden. Streß pur. Bin ständig müde und schlafe mehrmals am Tage ein. Hat jemand ne kleine Insel für mich ;-)
    Auch für das Kind ist dieser Dauerstreß Gift pur und wenn ich ihn aus der Schule abhole, und nach Hause komme, will er selber auch nur noch Ruhe und meint immer, wie sehr in der Lärm in der Schule nervt und alles ist ihm irgendwie zu viel. Er wurde ja (leider) auch schon (Dank des neuen Berliner Schulgesetzt) mit 5 Jahren eingeschult und muss Dinge leisten, die er eigentlich noch nicht kann. Er ist mit der Beste in seiner Klasse, ohne das ich das von ihm verlange oder Druck ausüber, aber der Preis ist seine Kindheit :-(


    Und vom Amt erhalte ich alles, was mir zusteht. Kindergeld und Unterhaltsvorschuss wird ja als Einkommen vom Amt mit verrechnet und alleine für seine EInschulung musste ich lange ansparen. ICh habe kein Problem damit, öfters mal Tütensuppe zu essen, aber das Kind brauch eben ständig neue Kleidung und Obt und Jogurt etc, eben ales, was ein Kind so braucht. Na da muss man halt bei sich selber noch mehr zusammen streichen. Das werdet ihr ja auch kennen...

    Einmal editiert, zuletzt von Skyuser ()

  • Hallo Skylink,
    ich kann mir in etwa sehr gut vorstellen wie es bei Dir ausschaut , denn auch ich musste seit einem Unfall und schwer gehbehindert seitdem in vielen zurückstecken.Nur hatte ich das Glück Kinder zu haben die etwas älter sind und schon sehr viel mithelfen , glaube mit einem so Kleinen von 6 JAhren würde ich oft auch Hilflos dastehen glaube mir.Man kann es sich als Laie kaum vorstellen wie es ist plötzlich nicht mehr so mobil zu sein ,sass ja sogar 6 Monate im Rolli und kenne auch solch leben wie Du denn meine Freundin ist auch links Gelähmt nach Schlaganfall.
    Muß ehrlich sagen hätte ich nicht eine liebe Freundin mit Auto die mit mir einkaufen fährt und immerhin sind wir ja 5 Personen , sähe ich auch alt aus.
    Wie gesagt es kann sich keiner vorstellen wie es ist plötzlich nicht mehr den Einkauf nach Hause schleppen zu können weil man ja auf eine Krücke angewiesen ist , oder einfach aus dem Auto springen und Geldbeutel in der Hand usw. geht nimmer.
    Denke auch solltest versuchen Vater-Kind-Kur zu beantragen damit Ihr beide mal durchschnaufen könnt.Eine Reha-Kur ist ja auch nichts wnen man ein kind dabei hat , weiß ich jetzt von meiner Freundin da ist man auf Kind gar nicht eingestellt.


    Laß Dich mal :troest und wünsche Dir viel Kraft !!!!

    Liebe Grüße Marion& Kids: :wink

    Einmal editiert, zuletzt von marion03 ()

  • Eine Reha ist aber nicht mit einer Vater-Kind-Kur zu vergleichen.... Das Kind wird als Begleitperson mitgenommen und im Grunde erhälst Du alles, was man braucht um entspannen zu können und auch ein wenig Energien wieder aufzuladen und Tipps, wie man sein Leben evtl. etwas stressfreier gestalten kann. Von Psychologischen Gesprächen ganz abgesehen.... die fand ich zwar auch öde, aber irgendwie haben die diese Gespräche unterbewusst doch mehr angeregt.


    Das mit dem einschlafen etc. erinnert mich an ein Symptom des Burn-Out-Syndroms.... und das wiederum kann, wenn es unbehandelt bleibt, zu starken Depressionen führen.... die dann wiederum... nein ich mags nicht sagen.... ziemlich übel enden können.... Da ist ne Mensbedingte Depri bei einer Frau nen Kindergeburtstag gegen....


    Ich denke, so wie sich Deine Zeilen lesen, bist Du nicht mehr soweit davon entfernt und Du solltest (auch wenn es Dir schwerfällt) dringend was dagegen unternehmen, denn Du möchtest ja auch wieder ausgeglichener für Deinen Sohn sein, das geht aber nur, wenn Du wieder Deine Energien auffüllen kannst....


    Ich erkläre es gern an einer Autobatterie.... im Winter belastet man diese ja ganz besonders... alle Verbraucher wie Licht, Sitzheizung etc. alle läuft... und der Batterie wird auf kurzen Wegen weniger Energie zugeführt, als wie ihr mit den ganzen Verbrauchern entzogen wird..... und irgendwann ist sie leer.... und wenn die "Basis" leer ist, läuft nix mehr. Das ist keine besonders gute Aussicht für die Zukunft....


    Evtl. könnte Dir da aber eher eine Beratungsstelle helfen.

  • Hallo Skylink,
    Dein Beitrag hat mich sehr erschüttert... Da wird immer vom Sozialstaat geredet und dass alles für alle immerzu getan wird und dann gibt es immer wieder Einzelne, die durch das Netz durchrutschen und dann echt dumm dastehen. Die Idee mit der Vater-Kind-Kur kann ich allerdings auch nur wirklich Dir ans Herz legen, es ist was komplett anderes, ob man eine ...-Kind Kur macht oder "nur" was für sich selbst und das Kind als Anhängsel dabei hat. In den Eltern-Kind-Kur Betrieben sind alle auf Kinder eingerichtet und beide können sich erholen, jeder für sich und auch beide zusammen. Man kann neue Dinge ausprobieren /(z.b. verschiedene Entspannungstechniken) und sich über gemeinsame Aktivitäten auch wieder auf neutralem Grund und ohne Streß näher kommen. Ich selbst lebe seit einem Jahr hier an der Nordsee, wo das Leben unendlich ruhig und ohne Hektik verläuft, komme aber ursprünglich aus dem Rhein-Main-Gebiet, wo Hektik auch den Alltag bestimmt, daher kann ich nachfühlen, wie es Euch in Berlin geht. Hier an der Nordsee gibt es ziemlich viele Kureinrichtungen für Vater/Mutter und Kind, versuch doch mal, hier einen Platz für Euch zu bekommen. Und wenn Ihr beide wieder etwas mehr Energie getankt habt und dann auch vielleicht die eine oder andere Methode erlernt habt, Euch im Alltag mit positiver Kraft zu erfüllen (was auch ohne Geld funktioniert), dann wird sicherlich auch Dein Problem in Sachen Ausrasten kleiner werden. Ich drücke Dir die Daumen, dass das klappt und Ihr einen schönen Platz bekommt, irgendwo, wo es auch wirklich nett ist (so wie hier zum Beispiel:-))
    Liebe Grüße und alles Gute!

  • Hallo Skylink,


    :troest


    ihr beiden habt schon eine Menge erlebt und viel durchgemacht. Das zeigen deine Schilderungen.
    Was empfindest du für deinen Sohn?
    Kannst du aus diesen Empfindungen nicht die Kraft schöpfen die du brauchst um eine Veränderung herbeizuführen. Sicher ist das Geld ein größes Problem, aber ich glaube aus deinen Schilderungen herausgehört zu haben, dass du einen Umzug aufs Land als Chance siehst Eure Situation zum Besseren zu wenden. Siehst du denn keine Möglichkeit das nicht doch irgendwie zu bewerkstelligen?


    Ich weiß ja nicht, inwieweit du dich schon bezüglich deines GdB hast beraten lassen. Wahrscheinlich hast du dich schon ausgiebig informiert. Nichts desto trotz ist es vielleicht sinnvoll, wenn du heir mal ein wenig stöberst:


    http://www.berlin.de/sen/sozia…rehabilitation/index.html


    ich hoffe diese Informationen können Dir ein wenig weiterhelfen.

    "Wo immer ich auch wandere,
    welchen Ort ich auch
    Heimat nenne,
    mein Reichtum liegt in
    meinem Herzen,
    in Allem, was ich erfuhr,
    und im wahren Traum
    meiner Seele."


    R. Blum

  • Danke für den Link. Werd ich mal bei Gelegenheit stöbern.
    Du fragst, was ich für mein Kind empfinde. Hm, wie meinst du das?
    Allgemein, oder situationsbezogen?
    Ich meine, wenn ich mein Kind nicht sehr lieben würde, hätte ich ein Jahr darum und um das ABR gekämpft?
    Er ist meine Nr.1 aber nicht mein Prinzschen. Es gibt klare Regeln und Linien, die er einzuhalten hat und ich gestehe mir ein, das es mir nicht immer so einfach fällt Verbote und Strafen (die ja in Wut schnell ausgesprochen oder verhängt werden) auch wirklich durch zu setzen. Erstmal tut es mir immer sehr weh, wenn ich sehe, das er traurig ist, zweitens frage ich mich immer (und habe keinen, mit dem ich darüber reden kann, also muss alles mit mir alleine ausmachen), ob ich nicht einige Dinge überbewerte und er ja erst 6 Jahre ist und oft denke ich auch an seine sehr komplizierte Schwangerschaft inkl Geburt und seiner Voll Op (eine Niere wurde entfernt) mit 4 Monaten und die Beziehung mit meiner Ex ist sicherlich auch nicht spurlos an ihm vorübergegangen un die Zwangstrennung von mir auch nicht. Nicht, das ich nun alles für ihn entschuldige. So ist es nicht. Da kenne ich meinen Lümmel schon, aber oft sitze ich abends da und weine einfach, weil ich nicht weiß, ob ich alles so richtig mache und ob das alles so richtig ist...
    Klar auf Grund meiner Kindheit will ich natürlich dem Kind all das geben, was mir als Kind fehlte und das waren vor allem Liebe und das einfach für einen dasein. Ich lasse meinem Sohn viele Freiheiten und beobachte viel und halte mich im Hintergrund. Ich greife ihm immer unter die Arme und reede sehr viel mit ihm. Aber es gibt manchmal auch Situationen /Tage, da häuft sich einiges, was er so (wie jedes andere Kind auch) anstellt und da könnt ich ihm den Hosenboden versohlen. Meist packe ich ihn dann derb an, schreie rum und "schmeiß" ihn dann in sein Zimmer und versuche wieder runter zu kommen. Sitze dann meist in der Küche, rauche drei, vier und höre sein weinen und mir zerbricht das Herz und mir stehen selber dann (wie jetzt beimschreiben) de Tränen in den Augen und ich könnte nur noch schreien, weil ich keinen Ausweg sehe. Ich bin dann auch sauer über meine eigene (dem Kind gezeigte Wut, in dieser Intensivität) und meine eigene Unfähigkeit Konflikte trotz besseren Wissens nicht besser geregelt zu bekommen. Ach man, macht mich das wieder depressiev. Mein Soh spielt gerade in seinem Zimer und ich werde ihn jetzt ganz doll knuddeln gehen und ein schönes Abendbrot zaubern und ne extra lange Gechischte gibt es heute auch. Auch wenn die Brotbüchse, zweu Buntstifte, die Trinkflasche und das Mitteilungsheft spurlos in der Schule verschwunden ist. Aber heute gab es mal keine lauten Worte, sondern nur ein Naschverbot für den heutigen Tag. So dann ihr Lieben :-) Schön, so ein Board gefunden zu haben, wo man sich mal zwanglose die Seele frei reden kann...

  • Lieber Skylink,


    ich finde es schon mal äußerst bemerkenswert, dass Du darüber reden bzw. schreiben kannst. Das ist doch schon mal etwas!
    Klar, läuft nicht immer alles glatt und die Kinder machen oft das Gegenteil von dem, was sie eigentlich sollen! Das können Dir hier sicherlich viele bestätigen! Und meiner Meinung nach gibt es auch die "perfekten Eltern" nicht! :troest


    Jeder macht doch mal Fehler und Fehler sind dazu da, um daraus zu lernen! Es liegt doch in der Natur des Menschen, wie man auf eine bestimmte Sache reagiert. Ich beneide die, die in jeder Lage den kühlen Kopf bewahren und ruhig reagieren, selbst wenn die Kinder ihnen auf den Kopf steigen würden. Also mir hat die Gabe auch niemand mit in die Wiege gelegt. :flenn


    Ich mache mich auch meinem Sohn gegenüber bemerkbar, wenn dies und jenes nicht klappt..... :nudelholz.... zum x-ten Mal diverse Sachen in der Schule sich spurlos in der Luft auflösen und man denkt, ständig mit einer Wand zu reden :wand


    Ach ja, glaub mal, manchmal ist es auch einfach der Zustand "allein zu sein" . Wenn jemand da wäre und einem nach so einem chaotischen Tag abends einfach mal schön in den Arm nimmt und gut zuredet, würde man vielleicht da ganz anders drüber denken.....


    Trotz allem, man muss immer das Beste draus machen und man wird reich an Erfahrungen, das kann einem keiner nehmen! Jeder muss seinen eigenen Erziehungsstil finden und ab und an auch mal ein paar gute Gespräche führen, um so auch mal Sorgen los zu werden. ;)


    Denn "Reden" hilft ungemein!!!! LG


    Das wird schon!!!!!

    Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss.


    Johann Wolfgang Goethe

  • hallo...


    deine Geschichte hat mich auch sehr berührt...
    Die Situation der Machtlosigkeit, gegenüber seiner eigenen "Ausbrüche" kennt man ja...ich zumindest :wow


    manchmal kann ich auch nicht anders als einfach nur laut werden.Es kommt auch vor, dass mein Großer mal n Klaps aufn Hintern bekommt.


    Aber so wie du es schreibst nicht. Wobei ich nachvollziehen kann, dass deine Situation mit meiner überhapt nicht vergleichbar ist.


    Wenn ich jetzt spüre, dass mein Punkt erreicht ist, und die Schule, Haushalt, Finanzen, Umzug etc einfach zu viel werden, dann hab ich die Möglichkeit einen Ausgleich zu finden, da ich dann meine Kinder zu meiner Mutter bringen kann, um einfach mal auszuspannen...
    Was ich dann auch dringend nötig hab.


    Ohne diese Möglichkeit...oh man...frag mich nicht :wand


    Von daher kann ich mich meinen Vorrednern nur anschliessen...


    Ich erkenne, dass es dir leid tut, dass du deinen Sohn liebst und eine Lösung suchst...
    Das ist viel wert...es gibt genug andere, denen es egal wäre...


    Ich hoffe, dass es einen Weg gibt der für euch beide Entlastung schafft...


    Und wer weiß, in einer Gruppe mit anderen Betroffenen ergeben sich vielleicht Bekanntschaften in denen sich Freundschaften knüpfen lassen...Gespräche, Erlebnisse...vielleicht ne nette Frau?


    Alles ist möglich...der Weg wird lang und sicher nicht einfach...


    Ich drück dir die Daumen!


    :knuddel

  • @ Skylink,


    ich habe Dir diese Frage gestellt, da ich sie für sehr wichtig hielt. Sie war in keiner Form als Angriff gemeint. Es war schon oben zu lesen, dass du ihn sehr liebst. Ich habe dich auch gefragt, ob du nicht aus diesen Gefühlen heraus Kraft sammeln kannst.


    In meinen schwierigsten Zeiten - ich muss zugeben, dass es Lapalien waren, gegen das, was du erlebt hast - war es meine Liebe zu meinem Kind, die es mir ermöglicht hat weiterzumachen. Dein Sohn braucht dich und deshalb musst du Kraft finden deine Situation zu verändern.


    Eine andere Frage:
    Du schreibst oben, dass du einen GdB von 70 hast. Hast du denn schon versucht eine Pflegestufe zu erhalten? Damit könntest du Pflegegeld beantragen und dir jemanden suchen, der dir im Haushalt hilft. Das wäre doch ein Möglichkeit, dich zu entlasten. Auch könntest du beim JA (auch wenn sie dir nicht wirklich geholfen haben) aufgrund deiner Behinderung Hilfen zur Erziehung beantragen.

    "Wo immer ich auch wandere,
    welchen Ort ich auch
    Heimat nenne,
    mein Reichtum liegt in
    meinem Herzen,
    in Allem, was ich erfuhr,
    und im wahren Traum
    meiner Seele."


    R. Blum

  • Im Prinzip haben die anderen schon alles geschrieben, und vor allem dem Vorschlag einer Vater-Kind-Kur stimme ich sehr zu.


    Was mich wundert, ist, dass die Mutter keinen KU zahlt. Laut Gesetz ist sie nämlich verpflichtet, sich Arbeit zu suchen um den KU zahlen zu können, es sei denn sie betreut ein weiteres Kind unter 3 Jahren.


    Dein Sohn und du haben viel durchgemacht, da bleibt schon einiges hängen und muss verarbeitet werden. Klar, dass man dann nicht immer ruhig bleibt, wenn wieder alles auf einmal kommt.
    Aber versuch ruhig zu bleiben. Wenn du merkst, dass es in dir hochkocht, weil dein Sohn mal wieder einen Bleistift verloren hat, geh ins Schlafzimmer und verkloppe dein Kopfkissen. Dem tut das nicht weh!
    Und wenn du dich beruhigt hast, redest du mit deinem Kind. Biete ihm an, seinen Fehler wieder gut zu machen, indem er dir im Haushalt o.ä. hilft. Damit fühlt er sich ernst genommen.
    Oder du verpflichtest ihn, "verschlumperte" Sachen vom eigenen Taschengeld zu ersetzen. Mein Sohn muss das nämlich und seitdem verliert er viel weniger und achtet mehr auf seine Sachen! :D


    So lieb du dein Kind hast, du brauchst auch Kontakt zu Erwachsenen. Also geh raus, such dir eine Selbsthilfegruppe, geh zum Alleinerziehendentreff, mach einen Kurs an der VHS o.ä.
    Und erkundige dich nach Hilfen im Haushalt. Es ist schon erleichternd, wenn man jemanden einkaufen schicken kann oder eine Hilfe die Bügelwäsche übernimmt.
    Versuche auch, dir den Abend z.B. für dich zu gestalten oder zwischendurch mal die Beine hochzulegen. Wenn du diese Pausen brauchst, gestehe sie dir ein. Aber so wie sunny schon schrieb - lass checken ob es nicht ein Burn-Out-Syndrom ist.


    Wenn du bei ebay handelst, musst du übrigens auch alle dort gewonnenen Einkünfte bei der Arge angeben. Erwischen sie dich, kann das eine Sperre geben! Damit wär ich echt vorsichtig.


    Last but not least: Deine Signatur ist Klasse!!! :daumen

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hallo


    Habe deine Frage nach der Liebe zu meinem Sohn auch nicht als Kritik aufgefasst ;-) Sorry, wenn meine Antwort so rüber gekommen ist.
    Leider habe ich zu meinen GdB keinen Buchstaben, so das eigentlich der Ausweis für mich nutzlos ist. Ja ich weiß, das man im Arbeitsverhältnis Vorteile hat und auch sonst Vergünstigungen hat, aber die habe ich auch als HarzIV Empfänger (verbilligter Eintritt etc.)
    Sicher kann ich auch viel Kraft aus der Liebe zu meinem Sohn schöpfen, aber das reicht nicht aus. Mein Soh ist zwar vom Chrakter sehr lieb,aber auch sehr anstrengend, da er mir kaum eine freie Minute lässt und immer irgendwas zu erzählen hat und beschäftigt werden möchte. Dazu kommt noch die Schulanforderungen, die auch nicht ohne sind und fast jeden Tag Hausaufgaben. Ich find das schon recht "fett". Meine Hoffnungen liegen eigentlich darin, das ich mir oft sage, das er ja älter wird und damit auch selbstständiger. Aber den Gedanken finde ich auch nicht so besonders schön, weil dieser Wunsch ja meiner "Hiflosigkeit" entspringt. Dabei will ich eigentlich garnicht, das er älter wird. Wenn er Morgends die letzten Meter zur Schule läuft mit seinem großen Ranzen, dann tut mi das irgendwie weh im HErz, weil ich sehe, das er eigentlich schjon ein Großer ist und schon so selstständig. Warscheinlich tut es deshaöb auch weh, weil ich -wie jeder anderen Eltern auch wissen- das die Kinder sich immer mehr abnabeln, je älter sie werden und irgendwann ziehen sie aus. Im Augenblick ist eigentlich mein Kind mein Lebensmittelpunkt und mein einziger Lebenssinn. Ich weiß nicht, was mal sein wird, wenn er mich nicht mehr braucht...
    Klar wird bis dahin noch viel Wasser die Spree runter fließen, aber die Zeit vergeht ja so schnell. Mir ist, als ob es erst gestern war, wo MAx seine ersten Worte anfing zu sprechen oder seine ersten wackeligen Schritte zu machen und nun geht er schon in die Schule und wird dieses Jahr im Oktober 7 Jahre...
    Ich mache mir es auch imer sehr schwer (schwerer als ich vieleicht müsste) weil ich ein Kämpfer bin und versuche von niemanden abhängig zu sein und allein allein zu bewerkstelligen, solange ich es kann. Ich will von niemanden abhängig sein und niemanden Dank schulden. Es macht moch ja auch etwas stolz, wenn ich sehe, wie sich das Kind entwickelt und wie wohl er sich bei mir fühlt und ich versuche alles mögliche mit ihm zu machen. Ob mal einen langen Videoabend am Wochenende mit Chips und Eis, oder einen X-Box Zocknachmittag. Viele Fahrradtouren, Lagerfeuer, baden, Ausflüge usw.
    Aber den Preis den ich dafür zahe ist groß... Ich meine ich habe da so ein Ehrgeiz. Ich war immer das schwarze Schaf in der Familie und meine Eltern sehen mich wohl immer nch so und ch habe die letzten zwei Jahre nicht einmal von meiner Verwandschaft gehört, das sie es gut finden, was ich leiste. Die können mir mal alle kreutzweise, echt... Diese geheuchelten Standdardbesuche alle Jubeljahre. Wie ich das hasse.
    Wenn ich von dieser Welt gehe, will ich wenigstens "diese Sache" gemeistert haben, wenn ihr versteht, was ich meine...

  • Hallo Kai


    Es ist ja nicht so, das ich gleich sauer oder laut werde, wenn er mal ein Bleistift verliert :-)
    Oft dann, wenn viel zusammenkommt. Wie letztens z.B.
    Morgens wird gegessen wie eine Sau, wozu gibts ein Teller? Der Tisch, Stuhl, Fußboden und das saubere T-Shirt vollgekleckert. Also schnell sauber machen, neues T-Shirt anziehen lassen. ZEit drückt, weil in 10 min die Schule anfängt. Ihm fällt nun ein, das er dringend noch mal groß auf Toilette muss. Danach beim Händewaschen alles nassgespritzt und neue Hose muss her.
    Also neue Hose an, Ranzen schnappen und los. Unterwegs fällt ihn ein, das er nicht wie sonst seine Frühstücksdose und Trinkflasche eingesteckt hat und beide Sachen noch auf em Tisch stehen, also wieder zurück, 5 Treppen raufgehetzt, Frühstück geholt und ab zur Schule. Nachmittags hole ich ihn ab. Mütze (Basecap ist verschwunden, in der neuen JEans ist ein fetter Dreiangel inkl. auggeschrammten Knie. Die Horterzieherin mahn mich an, das MAx sich heute mit einem anderen Jungen gerangelt hat und im Mitteilungsheft steht, das Max 5 min zu spät kahm und ich solle doch zukünftig darauf achten, das das Kind pünktlich zum Untericht kommt. (Der Lehrerin ist meine Situation bekannt). Nach der Schule noch zur Post, danach einkaufen. Kind nervt nur rum, was er alles möchte. Vergesse ständig, was ich schon im Wagen habe (euromäßig), Er nervt trotz Ermahnungen weiter, hat Durst Hunger etc. und ich sage, das es in ner halben Stunde Abendbrot gibt und er schon nicht verhungern und verdursten wird. Zu Hause fertig angekommen, weil wieder Mord und Totschlag bei Real.
    Zu Hause auspacken, Packung Eier fällt auf den Küchenboden, alles vollgesaut. Kind kommt auf Socken und latscht voll rein usw. usw. und irgendwann platz mir dann der Kragen und es gibt ein Donnerwetter.


    Bezüglich ebay ist mit derr Arge geklärt. Bis 100€ darf man anrechnungsfei dazu verdienen. Und mich interessiert es eigentlich nicht, was die Arge sagt. Ich handel nicht gewerblich, sondern es findet bei meinen Verkäufen nur eine Vermögensumschichtung bzw.Umwandlung statt. Es wird also kein Gewinn erwirtschaftet. Habe mich schon erfolgreich gegen Begehren der Arge zur Wehr setzen können. "Die" spinnen doch wohl, mir steht das Wasser bis zum Hals und wenn ich mein Eigentum weit unter dem Beschaffungswert auf ebay "verschleuchdern" muss, dann hält der Staat die Hand auf? Ne, nicht bei mir! :kopf


    Bezüglich Vater-Kind Kur... Wo bzw. bei welcher Stelle beanragt man das?

    2 Mal editiert, zuletzt von Skyuser ()

  • Hallo Skylink,


    da hast du ja mit einem Jungen fast mehr action als ich meistens mit meinen beiden.


    Zum Einkaufen habe ich einen Tipp: schreib dir einen Zettel. Wenn du die Kassenzettel der letzten Einläufe sammelst, weißt du auch genau, wieviel was kostet und kannst so genau planen, wieviel Geld du ungefähr ausgeben wirst. Meine Jungs dürfen sich eim Einkauf einmal pro Woche etwas aussuchen: entweder Joghurt ODER Süßes ODER Cornflakes ODER einen Milchshake ODER...da bleibe ich auch absolut hart. Ich kann mir ja auch nicht ständig kaufen, was mir gerade gefällt.


    Wenn du es schaffst und kannst, kommst du mit selber kochen billiger weg als mit Tütensuppen. Plane einfach für die Woche genau vor und kaufe streng nach Zettel ein. Dann vergammelt auch nichts mehr und man kauft keinen überflüssigen Mist.


    Bei uns gibt es auch die Regel, dass ab einer Stunde vor der Mahlzeit nicht mehr genascht wird, sonst haben die Kids keinen Hunger mehr.
    Und zu trinken gibt's eh nur Wasser oder Tee, ganz selten mal Saftschorle (selbstgemixt).


    Die Brotdose und Saftflasche packe ich übrigens meinen Jungs immer selber ein, wenn sie sich früh anziehen oder gerade frühstücken. Da weiß ich, dass sie alles haben.
    Den Toast schmiere ich fertig und stelle ihn direkt auf einem Teller meinen Kids an den Platz.
    Die Kleckerei kenne ich allerdings auch, mein Großer ist mit seinen Gedanken nämlich immer sonstwo - aber nie bei der Sache.


    Ach, ich kann dich so gut verstehen...aber trotz der ganzen Probleme die man eben so hat, liebe ich meine Jungs und würde sie nie hergeben! So wie du deinen nicht hergeben würdest... ;)

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Also skylink,es ist schon so ziemlich alles von meinen " Vorschreibern" geschrieben worden.


    Ich bin alleine mit meinen vieren,und hier können es sicher noch viele andere mehr nachvollziehen,wie anstrengend es sein kann.


    Aber ich bin auch sehr berührt von deiner Geschichte,und möchte dir mal sagen,dass ich es toll finde,wie du es bis jetzt gemeistert hast.Und wieviele Gedanken du dir machst!!


    Ich hoffe,es klappt mit deiner Vater-Kind--Kur,falls du dich dazu entschliessen solltest!!

  • Bei Max wurde in der Schwangerscaft erst Downsyndrom diagnostiziert und später hieß es, er habe ADS. Es war bis zu seinem 4 Lebensjahr auch ganz schlimm mit seiner Hibbeligkeit und seiner Motorik. Aber ich habe mich nicht von den Ärzten bequatschen lassen, irgendwelche Therapien zu machen und Medikamente auch nicht. Meine Mutter meint, in der Aphotheke gibt es rezeptfrei Zappelin (oder ähnl.) aber ich halte davon garnichts und ich werde mein Kind nicht ruhig stellen, nur weil es sehr lebhaft ist. Motorische Probleme hat er auch noch heute und als kleinen Ausgleich habe ich ihn in der Schule in eine Ballgruppe "gesteckt" wo viele motorische Übungen spielerich gemacht werden und ich merke, das sich seine Motorik mit dem älter werden verbessert und er kann nun auch schon ohne Stützräder Fahrrad fahren. Mein Sohn hat von der Mutter, (wie drück ich es nur aus?) einen psychischen Defekt vererbt bekommen, nämlich das er ständig abschaltet, sich dann nicht mehr auf seine Täigkieten konzentiert und dann passieren die Mallöre. Dazu kommt immer noch seine Motorikprobleme, das er z.B schlecht Dinge koordinieren kann. Eingießen in ein Glas oder Becher geht ganz selten ohne Klecken, weil das Glas überläuft oder er daneben kippt. Klar könnt ich das für ihn machen, aber er muss das ja lernen. Ihm das abzunehmen würde ihn das zwar leichter machen, aber helfen in seiner Entwicklung nicht.
    Er ist dann in solchen Situationen auch total abwesend und ich sehe ihm das dann in seinen Augen an, das er nicht mehr "da" ist und ich muss zwei, dreimal was laut sagen, damit er wieder "zurück kommt" Auch muss ich sowieso alles vier, fünfmal sagen, damit es klappt, weil er alles vergisst, weil er woanders mit seinen Gedanken ist und was weiß ich...
    Beispiel: Max, nach dem Abendbrot Hände und Mund mit Seife waschen und dann auziehen. zwei Minuten später werden nur die Hände gewaschen und nicht mit Seife. Handtücher wäscht ja Papas Waschmaschine aleine...)
    Danach: Max, alles in die Wäsche (Wäschebox) außer die Hose, die kannst du Morgen nochmal anziehen. Beim Ausziehen fragt er mich, was in die wäsche soll und was nicht. Man, da kann ich selten ruhig bleiben, weil das so unendlich nervt, alles tausendmal zu sagen. Ich weiß aber, das dieses mit den Gedanken woanders sein kindstypisch ist, aber bei ihm ist das extrem und warscheinlich ist da auch wirklich ADS im Spiel. Ich versuche schon immer die kleinen Aufgaben und Pflichten kurz in einzelne Arbeitschritte aufzuteilen, aber nicht mal das klappt immer... Er und ruig sitzen? Man das ist eine oft eine Zappelorgie. Ich hätte manchmal Lust den Buben festzukleben oder festzubinden, weil das so unendlich nervt... Aber es ist ja nicht immer so und ich merke, wie es seit Jahren immer besser wird und sehe da keinen Handlungsbedarf bezüglich Ärzten. Auch seine Kinderärtzin, die ihn seit der Geburt kennt, meint das sich das alles noch weiter verwächst. Ein weiteres Problem ist (war bei mir als Kind genauso), das er vom geistigen Entwicklungsstand seinen Altergenossen um ca 2 Jahre vorraus ist.Man kann mit ihm über wissenschaftliche Dinge reden, da werden manche blass. Gestern beim Abendbrot war die Photosynthese eine halbe Stunde Diskussionsgrundlage. Er fängt aus heirem Himmel mit solchen Themen an und lässt aber auch nicht locker, wenn man ihn mit altergemäßen Antworten "abspeist". Er will alles gaaaaaaaanz genau wissen, der kleine Schlaukopf (Papa ganz mächtig stolz ;-). Er könnte (will ich garnicht) der Klassenbeste sein, wenn er nicht so verspielt wäre und so "schluderig" und teilweise oberflächig. Ich werde noch ein Jahr warten, bis bei ihm der Schulrytmus richtig sitzt und werde dann sehen, das er irgendwo in eine AG rein kommen kann, wo sein Gehirn Futter bekommt.
    In der Schule erfährt er kaum die richtige Förderung. Man muss sich mal seine Erklärungen über bestimmte Dinge anhören, da denkt man, es spricht ein Erwachsener. Andere finden das immer sehr lustig, ich eher erschreckend, weil er erst 6 ist und sich oft schon so erwachsen gibt und ich will doch, das er ein kleines Kind ist und sich auch so benehmen kann. Ich will damit sagen, das er eben altergemäß ist. Vieleicht spielt da auch meine Angst mit, denn mir hat man damals in der DDR einen Hirnschaden unterstellt, danach Behandlung mit Medikamenten und Heimweinweisungenen etc. nur weil man nicht erkannt hat (oder erkennen wollte, weil Individualförderung gab es in der DDR nicht) das ich eben weiter war, als andere.


    Naja, ist wieder ein Roman geworden ;-)
    So, nun muss ich los, dringende Dinge erledigen. Einen schönen Tag euch noch.

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  • Kann es möglich sein, dass er einfach unterfordert ist und eben deswegen meint, sich nicht konzentrieren zu müssen? Wurde er mal auf "Hochintelligenz" geprüft?


    Es gibt doch neben Logopäden (sind ja für die Sprache) Ergotherapeuten (sind doch für die Motorik) und da gabs noch was.... Manno... also ich würde ihn mal dahingehend untersuchen lassen (von einem Fachmann)... auch das wird wieder Zeit und Nerven kosten, aber es nützt ja nichts, denn irgendwas muss sich ja an der Situation ändern müssen. Sonst werdet ihr Beide auf Dauer nicht glücklich.


    Übrigens hab ich meinen Sohn grad in Deinem entdeckt mit der "Hibbeligkeit" usw. Ich denke, das sind Energien, die einfach raus müssen.... momentan ist das wieder ganz schlimm mit seinem rumgehibbel und er muss immer alles so schnell sagen usw. .... im KiGa ging es auch schon los, dass man mir meinte, es KÖNNTE ADS sein.... aber nee, ich denke einfach, dass der kleine Kerl unterfordert ist.... wenn der nicht rauskommt und irgenwas auf dem Zettel hat, dann ist er einfach voller Energien... leider fangen die Fußballvereine etc. erst mit 5 Jahren hier an... ich war sogar schon mal am überlegen, ob ich ihn in einen Karatekurs stecke.... da lernt er "zuhören" und "nachmachen"... und sich für einen Moment "konzentrieren" mit der Mischung des "Auspowerns"...


    Ich war übrigens als Kind genauso... ich konnte nicht stillsitzen oder ruhig sein.. ich hab als Kind schon sehr früh meiner Mutter ne Frikadelle ans Ohr genagelt mit meinen kindlichen Ausführungen.... bis meiner Mutter die Ohren geklingelt haben.... bei uns ist es nichts anderes, von daher mache ich mir da wenig Sorgen, er kommt halt nach seiner Mutter :brille