Ewiges Thema Taschengeld

  • Bin nicht so sicher ob das hierher oder in die Plauderecke gehört.


    Seit Wochen gibt es bei uns ein Thema: Die große Tochter erzählte mir das ein Klassenkamerad von ihr (15) im Monat 400.- TG bekommt. Davon muss der Junge keine Klamotten oder sonstwas bezahlen. Das Geld hat er wirklich für sich.


    Als ich das gehört habe war ich erst mal baff. Hallo? Wer als Ewachsener hat schon 400.- jeden Monat zum mal eben ausgeben.


    Meine Tochter und ich unterhalten uns nun oft darüber wo das hinführen soll. Was ist wenn man sein eigenes Geld verdient? Was bekommt er mit 18 (wenn er studiert). Lernt man den Wert eines selbt zusammengesparten Laptops kennen wenn man 2Iphones besitzt und einen Ipad (kein Scherz).


    Mir geht das nicht aus dem Kopf. Nicht das Tochter neidisch wäre oder ich ein schlechtes Gewissen habe, aber meinen die Eltern allen ernst das das OK ist?


    Was meint ihr?


    Gruß Strandläufer

  • Was ist so schlimm daran? (Wenn es denn wirklich stimmt?)


    Möglicherweise sind das ja dann Leute, die generell mehr Geld zur Verfügung haben als der Durchschnittsbürger? Da ist eben auch das Taschengeld fürs Kind etwas höher?
    Es gibt halt sehr unterschiedliche Lebensumstände (eines meiner Kinder hat mal einen Klassenkameraden besucht und war sehr beeindruckt von der Größe ihres Hauses - die Eingangshalle war sicher noch ein Stück größer als unsere Wohnung :D und Kind hatte das so eben noch nicht erlebt).


    Und wenn die Lebensumstände eben so sind, dass Geld zur Genüge vorhanden ist, dann muss man sich wahrscheinlich keinen Laptop zusammen sparen. Und trotzdem würde ich nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass solche Kinder Werte nicht schätzen können.


    Aber warum ist das bei euch nun so ein großes Thema?



    VG
    Ulla67

  • Also stimmen tut das wirklich.


    Warum das ein Thema ist? Das liegt an mir. Ich frage mich halt, mit welchen Ansprüchen ans Leben derjenige groß wird. Es ist ja nicht so das er sich das Geld "verdienen" muß. Er bekommt es halt.


    Klar haben meine Mädels viele Wünsche. Aber wenn Sie durch die Läden gehen und sehen was diese Wünsche kosten sind sie bei Ihren TG schnell am Ende. Was geht in jemanden vor der, gemessen an diesen alter, sich darüber keine Gedanken machen muss? Oder sind die Wünsche einfach nur auf anderen Niveau?

  • Hi,


    @strandläufer, meine Tochter hat einen Klassenkameraden, der bekommt 600 ... ;)
    Vater kenne ich, und der ist, vor paar Jahren Firmenbesitzer, einer erfolgreichen Firma, geworden.


    Wie der 16 geworden ist, hat der eine Disco gemietet :ohnmacht: ....mit DJs und allem ...


    Die können es sich leisten :frag ....so sag ich´s auch meiner Tochter ;)


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Warscheinlich bin ich zu diesen Thema nur falsch drauf....


    Wenn die Eltern Millonäre sindm seis drum. Der Sprößling braucht sich um seine Zukunft nicht wirlich Gedanken machen.


    Wenn Papi ne tolle Firma hat, auch OK. Dann isser halt später Sohn vom Chef.


    Kenne dei Eltern in diesn Fall aber auch. Papa & Mama verdienen halt mehr als andere. Die wollen, selbstverständlich, nur das beste für Ihren Sohnemann. Aber ist wenn ein 14Jährige jeden Monat mehr zum, einfach nur ausgeben hat, als die meisten Erwachsenen!


    Nochmal: Mit welchen Ansprüchen ans Leben wird dieser Mensch erzogen (mal etwas forscher formuliert)?

  • Zwei Mädels in der Klasse meiner Tochter bekommen immerhin 200 Euor - nur so zum verklatschen. Müssen sich nix davon kaufen...Ich fand den Betrag schon hoch...


    Der Vater ist ein ehenmaliger Landtagsabgeordneter und hat immernoch ein Baugeschäft.... Tja - so ist das eben....

  • Dann versuche ich mal meine Gedanken anders herum zu sortieren:


    Wenn ein Kind, im Vergleich zu seinen Altersgenossen/Klassenkameraden, ein solch hohes TG hat, wie lernt es den Umgang mit dem Geld.


    Bekannte von mir Überweisen ihren Töchtern ein relativ hohes TG. Dafür müssen diese aber ihre Klamotten selber kaufen. Somit stellt sich am Monatsende schon mal die Frage: cooles T-Shirt, Kino oder Handykarte.


    Meine Mädels haben ganz klassisch ein Sparschwein und stecken eisern jeden Monat ein paar Teuronen da rein. Die große ging Trödeln und ein klein wenig jobben und am Jahresende war der neue Laptop zusammen. Die kleine hat sich ihren eigene Fernseher (auf den ich schon neidisch bin ;) ) zusammengespart. Beide sind stolz auf ihre Sachen.


    Klar haben alle Recht wenn gesagt wird: Lass die Eltern doch. Wenn Sie es sich leisten können. Iss doch den ihr Bier.


    Wenn aber dann im Pausenhof mal eben ein Ipod vewettet wird, dann läuft doch was nicht gerade.


    LG Strandläufer

  • Wenn ein Kind, im Vergleich zu seinen Altersgenossen/Klassenkameraden, ein solch hohes TG hat, wie lernt es den Umgang mit dem Geld.


    Ich hatte einen Klassenkameraden, der hatte einen Bankdirektor als Papi und eine Chefärztin als Mami. Er hatte schon immer viel Geld, hatte Kumpels in die Kneipe eingeladen, hat tolle Reisen gemacht.... hatte als erstes ein Mofa, Moped, .... er hatte das tollste Auto und Klamotten, da hat's einen umgehauen. Der kam dann grad mal her mit einem Kashmere-Mantel und hat den nach zwei Wochen wieder ausrangiert, weil er einen schöneren gefunden hat.


    Ist das ungefähr die Zielgruppe, die Du meinst?


    Nun. Dieser junge Mann hat mit 18 Jahren als Schüler bereits mehr Geld verdient als sein Vater und steht auch heute ganz und gar nicht schlecht da was Luxus angeht. Und er ist immer noch ein richtig lieber Kerl. :lach


    Was ich meine: Wenn eine Familie über Überfluss lebt, muss sie nicht künstlich die Kinder "kurz" halten. Diese Familie muss so wie viele anderen Familien auch die Kinder nur lehren, mit Geld umzugehen ... egal wie viel es ist.

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • :D diese Frage würd ich mir gar nicht stellen. Mein Grosser bekommt 2 euro die Woche, bei jeder Erhöhung bekommt er auch eine Aufgabe mehr..sind jetzt am Verhandeln wegen 2,50 die Woche und dafür GS einräumen. Ich schätze, wenn man viel Geld hat, denkt man in anderen Dimensionen, jemanden wie die o.g. Eltern würde nie einfallen bei E... family einkaufen, für sie ist ne Jacke für 2000 viell. so was wie für mich für 30 euro??? Einfach andere Relationen, die sich auch im Taschengeld spiegeln und den Eltern angemessen erscheinen...Meiner Meinung nach...

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Ich sehe ein "zu hohes" Taschengeld ebenfalls skeptisch. Nur, weil ich viel Geld habe, muss ich doch meine Kinder nicht um die Erfolgserlebnisse bringen, sich etwas selbst zusammenzusparen. Da geht doch meist die Motivation flöten, selbst etwas aus dem Leben zu machen, wenn man von vorn und hinten mit Geld gepudert wird. Viele Negativbeispiele finden sich unter den Promi-Kindern, zum Glück gibt es auch das positive Gegenstück dazu.


    Ich finde aber auch, dass es immer mehr wird: Zum Abi werden "nebenbei" Führerschein und Auto (natürlich neu) geschenkt - das gab es zu meiner Schulzeit noch nicht so ausgeprägt. Da frage ich mich immer: Wie kommen solche Kinder bzw. dann junge Erwachsene klar, wenn das Geld von Elternseite nicht mehr fließt?


    Ich könnte Millionen auf dem Konto haben, dennoch bekämen meine "armen bedauernswerten" Kinder das gleiche Taschengeld wie ihre Klassenkameraden.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • *off-topic* Ich hätte gerne die Anschrift der Eltern mit dem vielen Taschengeld - würde mich dort gerne als Adoptivkind bewerben ...



    *on-topic*: Ich denke, man tut seinen Kindern keinen Gefallen, wenn man ihnen nicht den Umgang mit Geld beibringt - dazu gehört auch, dass es Grenzen gibt ;).

  • In der Klasse meiner Tochter (14) ist es mit dem Taschengeld auch ziemlich durchwachsen. Da ist zwischen 20 Euro und 200 Euro alles dabei.


    Meine Tochter bekommt 25 Euro im Monat, muss sich davon sogar Kleidungs-Extrawünsche und auch einen Teil zum Handy-Guthaben selbst bezahlen. Wenn sie jammert, dass sie damit nicht rumkommt, und dass xy aus ihrer Klasse doch viel mehr Taschengeld bekommt, dann sage ich:


    "Wir haben einen bestimmten Betrag im Monat zur Verfügung, davon kann ich dir und deinen Geschwistern Taschengeld zugestehen, in genau dieser Höhe. Bekommst Du mehr, musst Du auch mehr selbst bezahlen, es kommt aufs selbe raus, denn nur, weil ich Dir mehr Taschengeld gebe, habe ich nicht gleichzeitig mehr zur Verfügung. Was ich Dir gebe, fehlt mir. Wenn ich eine Gehaltserhöhung bekomme, gebe ich diese prozentual an Euch in Form von Taschengeld weiter. Wenn xy so viel Taschengeld bekommt, dann verdienen ihre Eltern sicherlich mehr."


    Ich würde meinen Kindern immer angemessenes Taschengeld zugestehen. Wenn ich mehr verdiene, sollen sie auch mehr bekommen. Kinder aus reichen Familien müssen doch auch lernen, mit viel Geld umgehen zu können. Ich glaube nämlich eher, dass Kinder, die künstlich kurz gehalten werden, später eher zum prassen neigen, wenn sie endlich alleinige Macht über ihr geld haben.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Ich sehe ein "zu hohes" Taschengeld ebenfalls skeptisch. Nur, weil ich viel Geld habe, muss ich doch meine Kinder nicht um die Erfolgserlebnisse bringen, sich etwas selbst zusammenzusparen.


    Die reichen Kinder sparen sich halt was anderes zusammen als die armen Kinder. Sparen lernen sie trotzdem.


    "Angemessen" ist eben nicht von der Leistungsfähigkeit anderer abhängig sondern von der eigenen.

  • es gibt eltern die haben halt mehr geld.meine tante und ihr männle auch,die besitzen einen campingplatz und da lebt der sohn auch in einer ganz andern welt.markenklamotten,da bekomm ich dat flennen.und es darf absolut kein anderer mit den sachen rumlaufen.aber viell. liegt das auch an der großstadt.aber ich muss zugeben,da bin ich neidisch (nicht wegen den klamotten).wäre das net toll wenn man sich ums geld keine sorgen machen müsste???dann würde ich bestimmt meinem kind auch so viel taschengeld geben,könnt ich ja dann auch locker :flenn


    ich will auch...naja,man darf ja noch träumen dürfen :sleep

  • Wir haben ein regelrechtes Taschengeldsystem:


    1. Reines Taschengeld - bei meiner 15-jährigen sind das 25€
    2. "Klamottenpauschale" - ebenfalls 25€
    3. Geld für außergewöhnliche Haushaltshilfe (haben wir eingeführt, nachdem unsere Putzhilfe aufgehört hat) - z.B. 10 € für Fensterputzen oder so...

  • Meine Tochter 15 bekam seit Mitte vergangenen Jahres die Hälfte vom damaligen Kindergeld (168 Euro) = 84 Euro.


    Davon muss sie sich aber....
    1. Ihre Hygieneartikel selbst kaufen
    2. Einen Teil ihrer Textilien (Shirts, Unterwäsche, Pullis etc. )
    3. Rest ist ihr Taschengeld


    Das ganze haben wir erstmal probehalber eingeführt, aber siehe da, jeden Monat blieb noch etwas für ihr Sparbuch (10-20 Euro) übrig.


    Seit vergangene Woche bekommt sie nun 92 Euro (sie ist 16 geworden).


    Bevor ich diese Regelung eingeführt habe, bekam sie 20 Euro und sie meinte das wäre zu wenig. Da hatte ich ihr zur Aufgabe gestellt, wieviel sie benötigt, wenn sie den größten Teil selbst kaufen müßte. Bei ihrer Aufstellung kamen damals 75 Euro raus. Da habe ich gesagt, gut ich stocke noch 9 Euro auf, dann ist das die Hälfte des Kindergeldes. Aber das ganze ist erstmal zur Probe. Da sie ein eigenes Konto bekommt sie den Betrag monatlich per Dauerauftrag. Die Kontoauszüge lasse ich mir von ihr vorlegen.

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    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
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  • Es liegt wirklich an die finanziellen Verhältnisse. Man kann die Oberschicht mit der Mittelschicht oder gar mit der Unterschicht vergleichen. Und das wir hier in Deutschland drei Schichten haben ist jedem klar. Wobei es kaum noch die Mittelschicht gibt, dafür aber vermehrt die Unterschicht.
    Man kann nicht das Taschengeld dieser Menschen vergleichen, denn wie schon erwähnt wurde ist das Gedankengut völlig anders.
    Man sollte auch nicht vergessen, dass Eltern, welche viel Geld verdienen auch oft miese Arbeitszeiten haben und sicherlich auch aus schlechtem Gewissen heraus ihren Kindern mehr Geld zur Verfügung stellen.
    Ich sage nicht, das dies akzeptabel ist. Ich habe selbst so meine Vorstellungen wie eine perfekte Erziehung aussehen kann, welche jedoch aufgrund der Gesellschaft gar nicht funktionieren kann. Demnach muss ich bei meinem Kind zurückstecken und mich anpassen. Was jedoch nicht heißt, das mein Kind für´s nichtstun massenhaft Taschengeld bekommt.
    Hilft mein Kind nicht mit im Haushalt und vor allem, räumt es nicht selbständig seinen Kram aus den gemeinsam wohnenden Räumen, sprich Küche, Wohnzimmer, Lesezimmer, wird eine Mahnung ausgesprochen und bei Wiederholung das Taschengeld gekürzt. Ich bin nicht sein wegräumer. Ich gehe regelmäßig arbeiten und mein Kind ist alt genug um ordnung zu halten. So habe ich es von Anfang an erzogen.


    Fazit: Taschengeld ist gut und schön. Im Idealfall sollte es den Aufgaben und das Alter des Kindes angepasst werden. Geld muss man sich verdienen, so ist das Leben und wenn Kinder es in den Rachen geschoben bekommen und es für schwachsinniges Zeugs ausgeben dürfen, fördet es zwar die wirtschaftliche Lage, jedoch nicht die Wertschätzung.

  • und bei Wiederholung das Taschengeld gekürzt.


    Vielleicht OT, trotzdem mein Einwurf: Taschengeld sollte NIE gekürzt werden. Andere Konsequenzen sind zielführender!

  • Man kann es kritisieren, das ist klar. Da mein Kind keinerlei Einwände hat und den Sinn in dieser "Bestrafung" sieht, kommen wir ganz gut klar. Des weiteren weiß mein Kind von Anfang an, wo die Grenze ist und kann sich selbst überlegen, ob es seine Sachen liegen lässt oder nicht. Hier geht es vielmehr um die Konsequenz. Und wenn diese gehalten wird und nicht hin und her diskutiert wird, was nun liegen bleiben darf/kann und was nicht und wann etwas liegen bleibt, ist alles übersichtlich und geordnet.
    Immerhin gibt es auch Bonusgeld für die ein oder andere Erledigung. Man sagt auch Taschengeldaufbesserung dazu.