ADS Erfahrungsberichte erbeten

  • Hi :(,


    ich hab ja letzte Woche schon im Schule-Forum gejammert und es geht weiter. Aufgrund der Tips in dem Thread habe ich erstmal die HA für zuhause angesprochen, der KL ist damit einverstanden. Jetzt muss ich nur noch die Tante mal abfangen, die in der Ganztagsbetreuung die HA macht um mit ihr abzuklären. Er futtert fleißig seine Omega3-Kapseln, naja, die sind so winzig diese Juniors, das er damit Probleme hat, aber "wir" bekommen sie schon runter. Wenn ich ihn nicht zum Lachen bringe.
    Außerdem haben wir nächste Woche einen Termin für den Kia, wegen der Fortführung der Ergo und da möchte ich auch eine Überweisung zum Kinderpsychiater (braucht man die überhaupt?). Damit ich weiß, ob da irgendwo noch eine Lernschwäche drunter rumtümpelt, oder -eher unwahrscheinlich- Unterforderung (gilt 130 tatsächlich schon als hochbegabt?)
    Ja, man sieht also, ich bin nicht untätig gewesen und gedenke das "Syndrom" mit mütterlichen Ehrgeiz zu schlagen :nawarte:


    Aber ich bin auch etwas knittrig. Das er zur den Förderkursen muss, habe ich ja schon erwähnt, und auch das ich es in Bezug auf Mathe nicht wirklich verstehe. Wie es der Zufall so will habe ich auch eine Einladung vom Lehrer bekommen um "die Leistungen in Mathe und Deutsch" zu bereden. Er ist nicht der einzige, der zum Rapport gebeten wurde, und vielleicht mache ich auch zuviel Drama, wer weiß... Aber deprimierend ist es schon irgendwie.
    Im Moment mag ich keinen von uns. Mich weil ich mich zu lang hab belabern lassen, das noch Zeit ist, die Ärzte die ihm ums Verrecken keine Rezepte ausstellen wollte, und mich dauernd vertröstet haben. Der Lehrer der noch nicht mal wußte das Sohni Montags sowieso die HA mit mir macht, weil die Betreuung an seinem Arbeitsplatz das garnicht anbietet und überhaupt mal die ein oder andere Fortbildung besuchen sollte, scheint mir. Denn Sohn ist eben nicht nur unkonzentriert.


    Auf jeden Fall habe ich mit Sohni nochmal drüber gesprochen, woran das liegt, das seine Leistungen in der Schule nicht soo gut sind, er aber bei der Ergo und daheim, mit Anfangsschwierigkeiten, sehr gut dabei ist (wenigstens in Mathe). Er wüßte es nicht. Ich ihn gefragt, ob ihn die anderen Kinder stören und ablenken, denn das ist ja der wesentliche Unterschied: einmal jeweils eine Person, einmal 20 zappelnde Kinder - Jo.
    Das ist natürlich typisch ADS, aber vielleicht habe ich ihm die Antwort auch nur reindiktiert :Hm? Andererseits hat er nicht erst seit gestern Probleme und sinnigerweise war er zwar kein Schreikind, aber höchst geräuschempflindlich, was ja mit Reizüberflutung einher geht und als Kleinkind Ohren zu, das man sogar Schwerhörigkeit ausschließen mußte - Verhaltensweisen die man in dem Alter schlecht zu simulieren um weniger guten Leistungen in der Schule vor Mutti zu entschuldigen. Ich habe auch irgendwie den Eindruck, das er nur "funktioniert"; er geht zur Schule, macht seine Hausaufgaben, der Lehrer stuft ihn schlecht ein, er mag zuhause nicht mehr mit mir lernen, wobei das natürlich auch daran liegen könnte, das er ihm die Schule schon reicht. Aber so richtig Bock hat er auf garnichts scheint mir, außer vielleicht rausgehen oder Herbie gucken (das war eine Drama heute, als ich in ins Bett gestopft habe). Sogar in den Schwimmverein wollter er heute nicht. Er ist nicht deprimiert oder so, aber tümpelt halt so -lalala- vor sich hin....
    Ich weil manchmal garnicht mehr was ich denken soll. Vielleicht hat er ja keine ADS mit Wahrnehmungsstörungen, sondern eine niedrige Intelligenz? Aber wieso schlägt er mich dann in strategsichen Brettspielen, überrascht immer wieder mit seinem Denkvermögen? Das ist alles so verwirrend, paßt nicht zusammen und ja auch beängstigend, ich seh schon Sonderschule, ich bin doof, ich steiger mich noch total rein hier.


    Ich hab schon bei hobbit.frodo gelesen, aber wir haben hier ja ADS mit Hypo-, nicht Hyperaktivität, und ich muss meinen Sohn nicht abmildern in seinem Verhalten, sondern den WECKruf läuten.
    Naja, da für uns die Odyssee erst anfängt, wollte ich hier mal nachfragen, wie das bei euch gelaufen ist, mit Therapie, Psychiatern usw. Sind die Test tatsächlich so umfangreich, ich hab da jetzt was gelesen das es min. 5h bräuchte eine Diagnose zu stellen.


    Edit: Eine Entschuldigung noch für die RS-Fehler, bin einfach müd und überspannt, und die Info das Sohn fast 8 ist und die 2. Klasse Regelgrundschule besucht.


    *seufz*

    3 Mal editiert, zuletzt von Raanan ()

  • Hallo


    wir haben ne Überweisung gebraucht aber erst wenn ich den Termin wusste.


    Hier ist oft WArtezeit von 6-9 Monaten.


    )Q von 130 ist hochbegabt.


    Die Omega kann wochen dauern bis es evlt anschlägt.


    Meine Kinder haben ADHS und heute gehts los zur Reha.


    lg

  • Anstatt Omega3 Kapseln kannste auch Zucker oder Salz geben, der Effekt ist derselbe.
    Wir brauchen für den Kinderpsychiater keine Überweisung, weiss aber nicht mehr wie es beim ersten Termin war.

  • Was bei ADS hilft:


    - Bei Routine-Aufgaben immer den gleichen Ablauf durchziehen,
    - Zeitbegrenzungen (du hast für deine Deutschhausaufgabe 30 Minuten Zeit... )
    - Lob
    - Bei Sonderaufgaben: Planung (schriftlich) und die dann durchziehen


    und Stärken herausfinden und diese fördern und betonen.


    PS: wenn erst mal herausgefunden wurde, was dein Kind fesselt, wirst du dich wundern, wie sehr es sich auf DIESE Sache konzentrieren kann!


  • Ist für mich ja immer wieder verwunderlich zu lesen was da an Massnahmen ergriffen wird. :Hm
    Wundert mich weil genau das was da helfen soll doch auch bei allen anderen Kindern so sein sollte. Das sind doch grundlegenden Dinge die ich für selbstverständlich halte. Die wende ich doch so schon an ohne dass das Kind krank ist.
    Das Ganze wirkt für mich so, als ob es diese Massnahmen dann vorher nicht gab und das Kind erst dann es bekommt wenn eine Diagnose da ist. :Hm


    Ist jetzt nicht angreifend gemeint, ich verstehe es nur nicht?



    Ich habe auch irgendwie den Eindruck, das er nur "funktioniert"; er geht zur Schule, macht seine Hausaufgaben, der Lehrer stuft ihn schlecht ein, er mag zuhause nicht mehr mit mir lernen, wobei das natürlich auch daran liegen könnte, das er ihm die Schule schon reicht. Aber so richtig Bock hat er auf garnichts scheint mir, außer vielleicht rausgehen oder Herbie gucken (das war eine Drama heute, als ich in ins Bett gestopft habe). Sogar in den Schwimmverein wollter er heute nicht. Er ist nicht deprimiert oder so, aber tümpelt halt so -lalala- vor sich hin....

    Ja, heisst das nun weil er nicht mag lässt Du ihn? Wo ist da der Druck, wo sind da die Regeln und Grenzen? Wie versuchst Du ihn dahin zu bekommen dass er lernt, ect. ?

    Einmal editiert, zuletzt von Czeltik ()

  • Wundert mich weil genau das was da helfen soll doch auch bei allen anderen Kindern so sein sollte. Das sind doch grundlegenden Dinge die ich für selbstverständlich halte. Die wende ich doch so schon an ohne dass das Kind krank ist.
    Das Ganze wirkt für mich so, als ob es diese Massnahmen dann vorher nicht gab und das Kind erst dann es bekommt wenn eine Diagnose da ist.



    Würde ich jetzt nicht so interpretieren.


    Ich denke mal, für Kinder ohne ADS ist es leichter möglich, mal "alle Fünfe gerade sein zu lassen".


    Bei ADS-Kindern musst Du echt immer dranbleiben, damit nichts entgleist. (So kenne ich das jedenfalls von meinem Patenkind)

  • Wundert mich weil genau das was da helfen soll doch auch bei allen anderen Kindern so sein sollte. Das sind doch grundlegenden Dinge die ich für selbstverständlich halte. Die wende ich doch so schon an ohne dass das Kind krank ist.


    Natürlich hast Du Recht, das ist was grundlegendes bei Kindern.


    Aber: Bei nem AD(H)S-Kind muss man da noch mehr hinterher sein als bei nem "normalen" Kind. Ein AD(H)S-Kind braucht ganz klare Strukturen, schon ne kleine Abweichung kann blockieren.
    Es braucht Rituale, die feste Größen am Tag sind.


    Meinen Kindern kann ich sagen: "Heute steht Termin x an, deshalb machst Du Deine Hausaufgaben direkt nach der Schule, gegessen wird auswärts!"


    Ein ADHS-Kind weiß, ich komm aus der Schule, dann habe ich x-Minuten in denen ich entspanne, dann kommt Mittagessen für die Dauer von... Danach ist Hausaufgabenzeit von bis...


    Meine Kinder beispielsweise könnten theoretisch ihre Hausaufgaben vor dem TV machen, ihnen macht auch der normale Lärmpegel in nem Klassenzimmer nichts bis wenig aus.


    Stell Dir ne 8-spurige Autobahn vor, die in Deinem Kopf ist. Du hörst das Auto auf der 1. Spur genauso wie das auf der 8.


    So gehts nem AD(H)S-Kind. Es kann Geräusche nur schwer ausblenden und jedes Geräusch ist gleich laut. Der Vogel vor dem Klassenzimmer ist so laut wie die Lehrerin, die die Aufgabenstellung vorliest. Genauso laut ist das Nase putzen des Banknachbarn, das vorbeischlurfen des Hausmeisters, das Rascheln des Papiers, das Kratzen der Kreide auf der Tafel und und und.


    Und dabei soll man sich konzentrieren können auf das was die Lehrerin sagt?


    Is schwer... und muss gelernt werden.
    Da man solche Alltagssituationen nicht vermeiden kann braucht ein Kind mit AD(H)S besonders klar gesteckte Grenzen, damit es den Alltag -und damit auch die Schule- besser meistern kann.


    @ TE Leider kann ich keine Erfahrungswerte beisteuern... Obwohl, was heißt leider, ich bin froh, das ich die Situation nur aus dem Freundeskreis kenne!


    LG Carina

    Das mit s oder ß...ich steh dazu, ich kanns nicht...naja egal, Hauptsache Man(n)/Frau versteht was ich meine...


    Tippfehler dürft ihr gern behalten *fg


    ~und am Ende steht immer ein Anfang~ (Zitat City)
    ~Sommer ist was in Deinem Herz passiert~ (Zitat Wise Guys)
    manchmal bin ich ein ~Gänseblümchen im Sonnenschein~ (frei nach Ganz schön Feist)

  • Ja, heisst das nun weil er nicht mag lässt Du ihn? Wo ist da der Druck, wo sind da die Regeln und Grenzen? Wie versuchst Du ihn dahin zu bekommen dass er lernt, ect. ?


    Tja, das ist das Dilemma. Er besucht eine Ganztagsschule, 1xErgo und Schwimmen in der Woche, tw. sind wir erst gegen 18 Uhr zuhause. Manchmal kann ich schon verstehen, das er einfach ausgelaugt ist, raus möchte und muss, mit seinen Freunden spielen. Lernen ist gut - aber draußen spielen kann nicht schaden. HA macht er ja, auch die Sternchenaufgaben (von sich aus) und Ergo = er bemüht sich. Aber wann wird es zuviel?
    Gestern war Elternabend, da habe ich das Schwimmen gut sein lassen, da es ohnehin zeitlich sehr knapp gewesen wäre. Dann dürfte er den Spätnachmittag mit seinen Freunden im naheliegenden Teich äugen, das das grüne lange Ding (?) bestimmt ein Krokodil sein muss.
    Und im Moment weiß ich ohnehin nicht ob es was bringt, weil wir waren in den Sommerferien fleißig, und seit 9 Monaten macht er wie gesagt Ergo. Aber 2 Wochen Schule und laut Lehrer alles noch beim Alten :frag? Wenn es wirklich daran liegt, das die Klasse für seine Reizschwelle zu laut ist, weiß ich nicht was außerschulisches Lernen bringt, außer Übung. Ich befürchte das er irgendwann ganz "zu" macht, wenn er von allen Seiten mit seinem Problem konfrontriert wird und er seitens der Schule kein Feedback bekommt, das es irgendwas nutzt.
    Ich möchte ganz konkret und von einem Facharzt wissen was er hat, bevor ich (weiter) was falsches oder Unnötiges mache. Als nächstes werde ich dem Lehrer lauschen und auf den Zahn fühlen, denn der weiß auch nicht was er selbst denkt, scheint mir.
    Hab gerade bei der ambulanten KJP angerufen, die schicken mir schriftlich einen Termin. Ich wußte das das dauert, aber trotzdem oweh... :ohnmacht:.


    Wegen dem Strukturiert, das haben wir größtenteils. Natürlich ist es nicht jeden Tag gleich, ist von meinem Arbeitszeiten/Betreuung nicht möglich und am Wochenende bleiben wir lockerer. Aber z.B. das nachhausekommen, ausspannen, HA anfangen, Kuchen oder Mittag je nachdem und dann mit den Freunden los, ist immer dasselbe und er hat auch seinen festen, sehr ruhigen Arbeitsplatz.


    @TaYaPe
    Wir machen das jetzt laut Beipackzettel 3 Monate mit dem Omega3 und dann schaunwermal. Die 60,- Euro hab ich auch noch übrig.

    Einmal editiert, zuletzt von Raanan ()

  • Wundert mich weil genau das was da helfen soll doch auch bei allen anderen Kindern so sein sollte. Das sind doch grundlegenden Dinge die ich für selbstverständlich halte. Die wende ich doch so schon an ohne dass das Kind krank ist.
    Das Ganze wirkt für mich so, als ob es diese Massnahmen dann vorher nicht gab und das Kind erst dann es bekommt wenn eine Diagnose da ist.


    AD(H)S-Kinder sind nicht krank, sie funktionieren nur anders.


    Eine der grundlegenden Anders-Sein-Eigenschaften ist, dass sie zwischen 8 und 18 Mal länger brauchen, bis sie solche "selbstverständlich grundlegenden Dinge" verinnerlicht haben. Und das wo sie es sehr viel dringender brauchen als andere Kinder.


    Man stellt nicht nur Regeln auf und achtet auf Einhaltung. Als AD(H)S-Elternteil muss man sehr viel beharrlicher dahinter her sein, damit sich diese Regeln etablieren. Die Hirnwindungen von AD(H)S-Kinder gehen so viele Umwege, die alle beachtet und diskutiert sein wollen, bis sie sich dann in die Grenzen fügen.


    Es ist anstrengend. Sehr viel anstrengender als bei "normalen" Kindern wo das Schema "Regel aufstellen, Regel einhalten, Konsequenz durchziehen" sehr viel schneller klappen muss/kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • @Czeltik:


    Druck machen die ADS-ler sich meistens schon selber genug. Sie brauchen Anerkennung für ihre immense Leistung, das "Normale" zu regeln. Dazu kann man ihnen eben Wege zeigen - und ... ADS ist oft vererbt, deswegen ist es meistens in den Familien eben nicht so normal strukturiert wie in "normalen" Familien.

  • Hallo!


    Fühl Dich erst mal gedrückt. Ich weiß, dass es nicht leicht ist. Wir stehen auch gerade noch am Anfang.


    Woher weißt du, dass er einen IQ von 130 hat? Nach meinem Wissensstand fallen AD(H)S und Hochbegabung oft zusammen. Dadurch kann es sein, dass er sich im Alltag gleichzeitig unter- und überfordert fühlt. Überfordert mit den Reizen, die den ganzen Tag auf ihn einströmen und gleichzeitige intellektuelle Unterforderung, die auf Dauer auch depressiv machen kann. Es ist übrigens gar nicht so selten, dass Hochbegabte Kinder in einer Sonderschule landen.
    Gib nicht auf. Kämpfe für deinen Sohn!


    Apropo Struktur. Bei uns gibt es Fernsehen nur noch am Wochenende. Die Kinder gehen super damit um, es nimmt viel Spannung raus. Liest er, und wenn ja was? Habt ihr bei Euch eine Bücherei in der Nähe? Auch da, kann er sich Stoff für´s Gehirn holen.
    Und dir empfehle ich eine AD(H)S Gruppe, wo du dich mit anderen Eltern austauschen kannst.
    So, das solls für´s erste gewesen sein.


    Liebe Grüße
    Tine

    Früher hatte ich drei Theorien über Kinder. Heute habe ich drei Kinder und keine Theorie.


    Das letzte Kind hat ein Fell.

  • Ich weiß nicht, ob er einen IQ von 130 hat, wieviel, wie wenig, und v.a. wo wird dann hoffentlich einigermaßen verwertbar bei der KJP festgestellt. Nur wie abc-Mutter schon sagte gibt es wenigstens im Ansatz eine erbliche Komponente, und mir kommt 130 ziemlich niedrig vor, ich dachte eher an 140-145. Ganz ehrlich? Dann bin ich auch "hochbegabt", aber einen Doktortitel habe ich trotzdem nicht :pfeif.
    Und ich bin gestern nochmal meine eigene bucklige Verwandschaft durchgegangen und das was ich vom KV weiß. Da sehen die Zukunftsaussichten etwa so aus: Entweder er wird JuristIngenieurChemikerDiplomatUnternehmer oder er bekommt wegen sozialer Anpassungsstörungen, nicht mal eine Lehre auf die Reihe oder er begeht Selbstmord (gehäuft beim KV aufgetreten). Laut KV wurden bei Familienfeste regelmäßig die Tische zum Wackeln gebracht, dank der vielen Zappelmänner und wenn ich manchmal mit Sohn sitz und lern, hab ich das Gefühl 15 Jahre zurückversetzt zu sein und meinem Bruder bei den HA zu helfen. Der hätte auch Flöhe im Kopf, ich war der "zerstreute Prof" in der Familie und ich dachte schon in der Schwangerschaft, das er vermutlich ADHS haben könnte, wegen Vati der auch eine Springbohne ist.
    Hätte ich mal gleich einen Termin gemacht, bei den Wartezeiten (Galgenhumor). Ich glaube aber nicht an Hochbegabung, denn die Kinder sind wohl meist sehr fix im Lesenlernen? Naja, Logopädie haben wir auch schon hinter uns, Sprache ist nicht sein Ding :(.


    Das sind alles nicht so prickelnde Aussichten, bzw. hab ich keinen Bock die Würfel einfach rollen zu lassen. Natürlich sollte man das nicht überbewerten, Erziehung macht den Unterschied. Aber irgendwie haben wir eine gewisse Tendenz zum, ich sage mal, "Wahnsinn" :Hm. Und ich mach da jetzt nicht schlapp, nicht bei dem was ich von der Verwandschaft weiß. Das ist ganz wichtig das ihm geholfen wird, und er nicht in den Mühlen der Konformität zertreten wird.


    Fernsehen tut er wenig, nur wenn wirklich mal ein Film läuft. Ich hab auch festgestellt, das das total wurscht ist: Es wird nicht besser, aber auch nicht schlechter. Wir sind eigentlich fast jede Woche in der Bücherei, die kennen ihn schon, als er noch aus dem Kiwa über die Theke lugte. Er liest "Trivalliteratur" wie Spongebob-, und Sendung mit der Maus-Hefte, Kinderspiegel, holt sich aber auch regelmäßig Bücher zu Themen die ihn gerade interessieren: Menschlicher Körper (Innere Organe, Biochemie), Haie, Dinos natürlich und aktuell: Die Tiefsee. Das ist das RundumSorglos-Paket: seltsame große Tiere, Kraken, Fische mit Scheinwerfern, Meer und das Beste: U-Boot Roboter mit Greifarmen(!).
    Womit man ihm garnicht kommen darf sind Ritter, Piraten, Indianer und die alten Klassiker, da kippt er vornüber vor Langeweile. Versteh ich auch nicht, aber jedem das Seine. Er ist eben modern...


    An eine Selbsthilfegruppe habe ich auch schon gedacht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Raanan ()

  • ADS bedeutet Leben in Extremen. wenn einen das Thema nicht Interessiert dann ist es sehr schwer sich darauf zu konzentrieren schwerer als für andere , findet man das thema Allerdings Spannend ist man dort ungeheuer Leistungsstark.


    Die Kernprobelme eines ADSlers sind Motivationmangel und Hyperfokus. Darum schläg er dich auch in den Spielen das macht ihn Spass , während man in der Schule ,vorallen wenn man recht Inteligent ist schnell gelangweilt und schon darum unkonzentriert ist nimmt man dort auchnoch wie weiter oben schon erläutert alles um einen herum auch mit wahr.
    Bei den Spielen ist es genau umgekehrt man nimmt nichts anderes mehr war und richtet seine Volle Konzentration darauf.
    Das ist bei jedem so , nur ist das bei ADSlern halt viel Stärker ausgeprägt.


    Ich finde es auch wichtig nicht nur die Schwächen sondern auch die Stärken hervorzuheben. ich seh ADS jetzt auch nicht unbedingt als Krankheit denn der Hyperfokus kann auch ein Vorteil sein.


    Nur ist Schule grade Regelschule nicht grade vorteilhaft für einen ADSler....Pasiver Frontalunterricht ist so ziemlich das schlimmste was einen ADSler Passieren kann. Es kann zum Beispiel gut sein das den Sohn sich bei den Mathe HA total abquält weil er keine Lust dazu hat , und damit schon zu viele Negative Erfahrungen gemacht hat, Dir dann aber beim einkaufen die Preisezusammen rechnet einfach mal so aus Spass fällt ihm dann auch gar nicht schwer.


    Es ist für alle Kinder wichtig zu verstehen warum man das nun Lernen muss , aber auch hier denke ich für ADSler besonders. Es gehört auch zum ADSler das man Autoritäten nicht immer so ernst nimmt wie man es Marschmal vielleicht sollte. Ein Weil der Lehrer das Gesagt hat ist keine zufriedenstellende Antwort.


    Noch was zu der Reizt Wahrnehmung es ist nicht nur so das man alles andere auch noch hört man Denkt auch Überalles andere nach.


    Sitz dein Sohn in der Klasse und soll da irgendwelche Sachen Rechnen, und im Raum reden 2 Mädchen übers Reiten und 2 Jungs über Fussball (um mal nen paar klischees zu bedienen ;) ) Die Lehrerin Schreibt schon mal was an die Tafel. Denkt er über Fussball nach , Über Pferde , schaut schon mal was Die Lehrerin an die Tafel geschrieben hat. Rechnen muss er ja auch noch ...und auserdem Beschäftigt ihn Grade die Frage Warum kreide auf der Tafel ein quietschendes geräusch erzeugt. Wo er grade beim Fussball ist , hat er in der Pause mit Max gespielt. Morgen trifft er sich mit Max ach mal überlegen was wir dann Spielen können. ....Da kommt man schnell schon mal durcheinander macht blöde Fehler ..Rechnet Plus statt Minus oder so ... während man die eine Aufgabe schon gelöst das hat und nur noch das ergebniss Aufschreiben muss Fängt man schon mal an die Nächste Aufgabe zu Lösen.


    Klar Strukturen sind Wichtig aber auch ne Krücke. Es hilft zum Funktionieren und Sachen geregelt zu bekommen , aber an muss auch auf Passen das man nicht zu sehr einengt. Denn wie schon gesagt besoners Leistungsfähig ist man wenn man das machen kann wozu man grade Lust hat und sowas muss auch gefördert werden.


    Auserdem solltes du dich Vieleicht schon mal mit dem Thema Ritalin Auseinader setzen , ich wil damit ausdrücklich nicht sagen das das deinen Sohn auf jeden fall hilft und Notwendig ist. Aber es ist halt eine Sehr schwere Entscheidung , Schlieslich gibt man einem Kind ein Mittel welches
    Amphetamin (auch als Speed bekannt) sehr Ähnlich ist, auf der anderen Seite währe eine Schule auf der das Kind Intellektuell unterfordert ist eine Katastrophe , denn dann wird es ganz ganz Schwierig mit der Konzentration.

  • Pasiver Frontalunterricht ist so ziemlich das schlimmste was einen ADSler Passieren kann.


    Zat: Viel von dem, was du geschrieben hast, finde ich gut. Einem Punkt möchte ich widersprechen.


    Nach meiner Erfahrung ist der strukturierte Frontalunterricht in einer Klasse, in der Kinder "klassisch" zu zweit oder noch besser einzeln sitzen und in dem den Kindern klare Vorgaben gemacht werden, was zu tun und zu lernen ist, viel besser für ein ADS-Kind, als die unstrukturierte Gruppenarbeit am Gruppentisch. ADS-Kinder können schon im Stadium des eigenständigen Entscheidens scheitern, was jetzt getan werden muss.


    Ich denke gelegentlich darüber nach, ob die Zunahme der Diagnose AD(H)S nicht auch zu einem Teil mit geänderten Unterrichtsformen (z.B. freier, auf Kommunikation ausgerichteter Unterricht im Sitzkreis und an Gruppentischen) zu tun haben kann.

  • Jein. Es liegt daran das Gruppentische dazu führen das mehr gelabert wird welches dann zu den oben beschriebenden Ablenkungen führt.
    Und ja es stimmt selber wissen wo man anfangen soll ist ein Problem.
    Allerdings ist es auf der anderen Seite auch sehr schwierig einfach nur zuzuhören. man hat nen teil den der Lehrer gerade noch mal erklärt schon verstanden und fängt dann an über andere Sachen nach zudenken, Pasivität ist immer Schwierig für ADSler. Gerade wenn zu ADS noch erhöhte Intelligenz kommt passiert das sehr schnell.
    Dann wird es oft schwierig wieder den einstieg zu finden. Lernen durch begreifen ist meiner meinung nach für ADSler noch wichtiger als für andere Kinder.
    Gruppenarbeit ist auch des wegen schwierig weil die Anderen Kinder ja anders Denken....in anderen Strukturen.
    Ich glaube eher das die "klareren Strukturen" auch nen stückweit das Problem sind es fällt die beachtung der Persönlichen Stärken und Schwächen dann schnell mal unter dem Tisch.
    Ich selber hab in der Schule viel durch Fragen stellen gelernt, fragen die die anderen in den Moment oft nicht beschäftigt haben. Es ist sehr wichtig die zusammenhänge zu verstehen Stumpfes auswendig lernen ist dafür um so schwieriger. Grade in Naturwissenschaftlichen Fächern in der Grundschule Hauptsächlich Mathe. wird einem zuviel nur erzählt was man machen muss , nicht aber warum, Besser wäre es die Kinder dahin zu bringen die Sachen Selber herauszu finden. Aber im Frontal Unterricht ist sowas halt schwer möglich.



    *edit* Was ich damit sagen will. Pasiver Frontal Untericht....Funktioniert vielleicht macht aber wenig Spass und lässt dem Kind nicht die Möglichkeiten seine Leistungsfähigkeit zu entfalten.

    *Alles Häschen und so *

    Einmal editiert, zuletzt von Zat ()

  • In AD(H)S-Schulen gibt es ausschließlich Frontalunterricht ohne jegliche Ablenkung durch Bilder an der Wand und sonstige Störfaktoren. Die Kids fällt es dann leichter, zu focussieren.

  • Das mit der Sitzaufteilung habe ich mir gestern auch überlegt. Die Kinder sitzen ganz basisdemokratisch an 3 Tischen, t-förmig angeordnet, jeweils eine 6er Gruppe. Also so: =|. Kennt man ja.
    Während er dem Lehrer noch einigermaßen zuhören kann, wenn der vorn was sagt, und Ruhe herrscht, fängt das Labern dann an, sobald ein Arbeitsblatt o.ä. bearbeitet werden soll. Ich hätte ihn ja gern nach vorn setzen lassen. Aber wo ist vorn bei so einer Anordnung :frag? Und an jeden Gruppentisch wird so viel und so laut geredet, seinen Worten zufolge. Rein von der Arbeitsweise ist der gerade Blick nach vorn wo die Musik spielt (Lehrer Tafel > ||||| Schüler) imho günstiger, als wenn man sich erst dahin wenden/drehen muss, 2 Mitschülern gegenüber sitzt, einen daneben hat und nochmal 2 auf der anderen Seite. Beim Frontalunterricht würde man nur max. 2 neben sich haben. Die Kinder lenken sich zu leicht zu sehr ab. Man bedenke das es sich hierbei um Grundschüler handelt, nicht um Oberstufenschüler oder Studenten. Lustigerweise sind in unserem Schulungsraum in der Arbeit die Tische klassisch angeordnet. Vorn spielt die Musik, Schwätzchen kann man halten wenn man zur Kaffeemaschine schlurft, Teambesprechung ist im großen "Viereck" wo jeder jeden sehen kann.


    Um daraus einen Schuh zu machen: Es wird wie im Frontalunterricht gelehrt, aber in Häkel-Gruppen zusammen gehockt :Hm.

    2 Mal editiert, zuletzt von Raanan ()

  • Um daraus einen Schuh zu machen: Es wird wie im Frontalunterricht gelehrt, aber in Häkel-Gruppen zusammen gehockt :Hm


    Worst Case für nen ADSler....zumindest wenn wir Beschrieben Arbeitsbläter unter solchen Umständen gelöst werden sollen . Hab ich ja oben schon beschrieben.


    Zum Thema Frontaluntericht noch mal ganz kurz...obwohl es nicht das eigentlich Thema ist. Gut daran ist das Es Klare Strukturen gibt das hilft ADSler.
    Die Passivität ist aber auch ein ziemlich großer Nachteil. Es wird darum auch ohne Bilder an der wand ziemlich schwer sein sich über lange zeit nur darauf zu Konzentrieren.


    Wichtig ist das man selber Aktiv werden muss beim Lernen dann fällt es leichter das zu verinnerlichen und sich auch darauf zu Fokusieren.
    Arbeitsbläter sollten in Einzelarbeit und in Ruhe gelöst werden wenn es um TRainig geht. zb ausweniglernen des 1X1. Die Zeiten in den nur der Lehrer erzählt und das Kind zuhören muss solten begrenzt sein.
    Aber wichtig ist auch das die Kinder auf einige Sachen Selber kommen . dann vielleicht in der Gruppe was Diskutieren.


    Für zuhause sollte man wennmöglich versuchen Lernen nicht immer danach aussehen zu lassen. Lernspiele , oder aufgaben das Alltages miteinbeziehen.
    würd ich mal sagen ....Hilft aber auch allen Kindern ;)

  • Mein Sohn ist hyper, und ich habe ein Mittel was seine Konzentration fördert. Ob das nun auch bei hypo hilft weiß ich nicht. Ginseng. Aber es schadet ja nix, ich würds mal ausprobieren.
    Es ist ja so, daß ADSler umgekehrt anspringen auf Medikamente wie normale Gehirne. Was uns beruhigt, putscht sie auf. Was uns aufputscht, beruhigt sie. Deshalb ist in Ritalin und den anderen Medikamenten (die nur andere Namen haben) Koks, Speed, Extasy enthalten. Und deshalb wirkt das homöo Mittel Zappelin nicht, weil es auf beruhigenden Pflanzen aufbaut............. Ginseng hat meinem Sohn sehr geholfen und er nimmt es auch momentan wieder, da er Konzentrationsschwierigkeiten hat.
    Eigentlich müßte das Schulsystem umgestellt werden, völlig anders aufgebaut sein. Kriegen wir aber so schnell nicht hin und höchstwahrscheinlich werden sich darum erst unsere Kinder kümmern............. Nun sind wir gezwungen, unsere Kinder da irgendwie funktionierend hineinzuquetschen. Alleine diese Vorstellung macht mich ziemlich fertig. Ich muß maßregeln, schimpfen und kämpfen. Mit meinem Sohn und mit den Pädagogen........ Aber ich helfe ihm soweit, daß er sich zumindest halbwegs konzentrieren kann mit Ginseng.
    Schule ist und bleibt bei uns ein negativ besetztes Thema im Leben........ Da gibt es nix zu verhübschen. Er ist stolz wie Oskar, wenn er mir irgendwas gutes zeigen kann. Und er versteht die Lehrer nicht, die nicht mit ihm diskutieren wollen. (Und sei es auch nur darum, daß er sein Waveboard mit in die Klasse nehmen möchte, was gegen die Regel ist). Er kann alle in Grund und Boden diskutieren. Die Lehrer haben verständlicherweise dafür keine Zeit. Aber das interessiert meinen Sohn in dem Moment nicht. Und er begreift nicht, daß die Erwachsenen es einerseits als unheimlich wichtig empfinden, seine Meinung frei äußern zu dürfen. Aber auf der anderen Seite nicht bereit sind sich einer Diskussion zu stellen. So sieht er das auf jeden Fall. Und ich kann das nachvollziehen. Denn alles was wir im Erwachsenenalter erstreben wollen, haben die Kinder bereits. Gleichberechtigung, Alle-sind-gleich, freie Meinungsäußerung, alte-Zöpfe-abschneiden, kreative Ideen umsetzen, Immer-weiter-forschen, Spiritualität. Für all das beginnen Erwachsenen Kriege.
    Schwierige Gratwanderung.
    Und ein ADS-Kind sieht das alles nochmal viel gewichtiger. Bei ihnen ist ja alles immer extremer. Ein ADSH-Kind lebt dieses aus und ein ADS-Kind verkriecht sich. Mein Sohn lebt es, ich hab mich verkrochen und bin in eine andere Welt gehüpft.
    Beide Kinder hören nach einer Weile nur noch bla-bla von Erwachsenen. Kennt ihr "Peanuts"? So wie dort die Erwachsenen reden, so hören sie uns, wenn wir zu lange reden.
    Aber eines haben sie gemein: sie wollen lernen. Zuhause fragt mich mein Sohn Löcher in den Bauch, liest Fachliteratur, guckt Dokus......... Das Schulsystem schafft es nicht mehr, die Kinder zu unterrichten. Und die Kinder sind schuld? :kopf
    Sehr schade, was momentan abgeht.
    Aber wie gesagt: versuch Ginseng. Es wirkt recht schnell. Ich gebe meinem 2 am Tag, morgens und mittags. Wenn es hilft, wirst du es innerhalb einer Woche bemerken. Du bekommst es in Supermärkten oder beim Schlecker..........
    :)

    Alles wird gut!........ wann auch immer.............


  • ...
    Zuhause fragt mich mein Sohn Löcher in den Bauch, liest Fachliteratur, guckt Dokus......... Das Schulsystem schafft es nicht mehr, die Kinder zu unterrichten. Und die Kinder sind schuld? :kopf
    Sehr schade, was momentan abgeht.
    ...


    Hi Ylvi!


    Was du beschreibst, klingt mir sehr nach einer Unterforderung deines Sohnemanns. Und wenn er in der Lage ist, Fachbücher zu lesen, ist das eher ein Hinweis auf eine mögliche Hochbegabung, als auf ADHS. Hast du ihn mal darauf testen lassen? Allgemeinärzte und Pädagogen sind relativ schnell mit einer ADHS-Diagnose bei der Hand, wenn ein Junge in der Schule auffällig ist. Chronische intellektuelle Unterforderung eines hochbegabten Kindes löst aber die gleichen Verhaltensauffäligkeiten aus, wie ADHS.
    Der Junior einer Arbeitskollegin wurde auch als ADHS eingestuft, bei einem IQ-Test stellte sich dann Hochbegabung heraus. Er wechselte auf eine spezielle Schule - und die Verhaltensauffälligkeiten gehören seit dem der Vergangenheit an...


    lg Uwe (aka Alien)

    Wenn du mit Gott sprichst, bist du religiös - wenn ER mit dir spricht hast du eine Psychose... (Dr.House, 2.Staffel, Folge 15) :devil:


    Zwei Dinge sind unendlich: Das Weltall und die menschliche Dummheit - Obwohl, beim Weltall bin ich mir nicht sicher... (Albert Einstein)


    "Ich bin keine Antisemitin - ich finde alle Religionen gleich irrational..." (Bones - die Knochenjägerin)