Von der Leyen´s neue Pläne....Familien werden ins Abseits gestellt

  • Ohne jetzt jeden Beitrag gelesen zu haben - ich fand die Erklärung lieber Nachhilfebrüftigen Kindern einen Gutschein ausstellen, als den Regelsatz z.B. um 7 € für alle Kids zu erhöhen, schlüssig.
    Für 7 € bekommt niemand Nachhilfe - für den Gutschein schon.


    Dann ist meine Tochter niemand....sie bekommt 4 Stunden Nachhilfe pro Monat und das kostet mich 68€ .....


    Und ich kenne viele ALG2 ler, die diesen Luxus für die Bildung ihrer Kinder investieren.....(okay, ich gebe zu, ich versuche seit der BGH Entscheidung von Februar diese Kosten ersetzt zu bekommen)


    sollen froh sein, nicht drauf angewiesen zu sein - wie auch bei Tafel und Co.


    Tafel...hier ländlicherseits ein Witz....ich hätte ohne Auto einen Fahrkostenfaktor per Bus von knapp 10€ ....um hin- und wieder zurück zu kommen...und meine Arbeitszeiten ermöglichen mir nicht mal, die Tafel aufzusuchen....und nun?

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • ...Ich kann zu Hause bleiben bei meinem Kidn, wenn ich mir das finanziell leisten kann oder der Vater mir als Mutter das Hausputtchendasein finanziert...

    Ziemlich abwertend dieser Ausdruck.
    So wie dein ganzer Beitrag vor Abwertung und Wut(?) strotzt.


    Stimmt, es ist ungerecht, dass jemand der arbeitet und knapp "über dem Satz liegt", keine Unterstützung mehr bekommt, die er eigenlich braucht.


    Meine Lösung ist aber nicht, zu sagen:" Dann sollen diejenigen, die noch weniger haben als ich, auch keine Unterstützung bekommen!"


    Sondern:" Ich will für meine Arbeit so bezahlt werden, dass ich diese Unterstützung nicht mehr brauche!"


    Mindestlöhne.



    Es ist nicht zu dementieren, dass es eben auch die gibt, die kein Geld in die Bildung und sonstigen wichtigen Dinge ihrer Kinder investieren weil andere Dinge für sie wichtiger sind.
    Und ich glaube nicht, dass das so wenige sind.


    Ein Vorurteil. Ich glaube das Vorurteil dann mal in die andere Richtung.


    In der Klasse meiner Tochter sind mindestens 2 "solcher" Kinder.
    Hauptsache im Kinderzimmer finden sich eine Wii, eine Playstation der neusten Generation und eine X-Box, daneben noch sämtliche Ausführungen des Nintendo DS und selbstverständlich werden auch immer die neusten Spiele sofort nach Erscheinen gekauft...


    Du hast den Flachbildfernseher vergessen...


    ...aber die Kinder schreiben in der Schule mit nur noch wenigen cm langen Bleistiften und brechen sich dabei halb die Finger...


    Mein Sohn hat auch solche Bleistifte. Er spitzt sie immer so weit runter, bis sie ihm kurz genug sind.
    Wii, Playstation, X-Box oder Nintendo hat er aber nicht.


    Was für eine Lösung seht ihr für solche Fälle?


    Marlenes Lösung finde ich ganz gut.


    So kann ich allerdings beim besten Willen nicht denken:

    Wer sollte aussortieren, welcher Hilfeempfänger "würdig" ist Geld zu erhalten und welche besser Gutscheine kriegen sollten?


    Das hier ist kein Vorurteil, sondern die Beobachtung einer Erzieherin, die jeden Tag mit Kindern aus allen Gesellschaftsschichten arbeitet:

    es sind beileibe nicht nur die sogenannten "armen" eltern , die wenig wert auf eine vernünftige ausstattung ihrer kinder legen...



    Diese Ansicht es an der Einkommensart der Eltern festzumachen ist einfach dumm, sry, ich kann es nicht anders ausdrücken.


    Ja.


    Gutscheine ist imho nicht nur die diskriminierendste, sondern auch die allerschlechstete Methode und eine reine Schikane um den verhuschten, duckmäuserischen Mittelständler die so gern die Beine nach unten grätschenzu zeigen, das der "Bodensatz" auch mal die Peitsche zu schmecken bekommen.
    Wer auf das Knallgeräusch steht, bitte, ich finds zum speien :kopf


    Gutscheine in der Art, wie sie jetzt angedacht sind - da speie mit...


    ww

  • Hm :hae:


    also meiner Meinung nach werden "unbemühte" Eltern ihre Kinder auch nicht zum Sport, Musikunterricht, Nachhilfe usw schicken wenn es das kostenlos mit Gutschein gibt. Schließlich muss man da auch irgendwie hinkommen und Eltern müssen vielleicht warten ...kostet zumindest alles Zeit.



    kiki

    Wer glücklich ist, ist selber schuld!

  • In diesem Falle hätte der Steuerzahler dann das Geld gespart statt den unbemühten Eltern andere Annehmlichkeiten damit zu finanzieren.

  • Ich finde, die Kinder sind viel zu unterschiedlich, um etwas "Gerechtigkeit" in so eine Gutschein-Sache zu bringen. Der eine nutzt Sportverein, Essen und Musik, der andere nur Essen, und weil er auch keine Nachhilfe braucht, sondern sich für das Briefmarken sammeln als Hobby interessiert, guckt er in den Mond ... Außerdem wohnt er am A.... der Welt, und kommt ohne Hilfe (der Eltern, die aber leider auf Arbeit sind) nicht vom Wohnort zur Tanz-Stunde ...


    Aber was anderes bereitet mir dabei auch noch Bauchschmerzen. Hier ist es so, dass Kinder bei ALGII-Bezug "nur" eine bestimmte Summe z.B. zur Schülerbeförderung zuzahlen müssen. Gehen sie aber in einem anderen Kreis zur Schule (Gründe dafür gibt es ja nun mal genug für solche Entscheidungen), müssen sie komplett alles selber zahlen. Ebenso beim Essensgeld: Hier im Ort gibt es Mittel- und Grundschule. Wer aufs Gymnasium geht, muss fahren, und für die andere Stadt wird kein Zuschuß zum Essensgeld gewährt ... Will also wohl überlegt sein, wer zu rechnen hat ... Bildung hängt durchaus vom Geldbeutel ab.
    Dann gibt es noch (Landes-)Gymnasien (Sport, Musik, Begabtenförderung u.ä.), da gehen nicht nur Kinder von "betuchten" Familien hin, sondern auch ärmere Schichten versuchen sich dort, wenn es irgendwie geht ...
    Wenn also Arge A Gutscheine ausgibt für Sportverein C und D, Musikschule B oder X, oder für alle derartige Einrichtungen, aber bitteschön nur im Kreis der "gebenden" Arge und nicht bundesweit ... bleiben weiterhin viel zu viele Kinder / Familien auf der Strecke ... Evtl. nur deshalb, weil sie ihren Kindern gleiche Bildungschancen einräumen wollen wie den Kindern aus "normal verdienenden" Familien.

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

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  • Der eine nutzt Sportverein, Essen und Musik, der andere nur Essen, und weil er auch keine Nachhilfe braucht, sondern sich für das Briefmarken sammeln als Hobby interessiert, guckt er in den Mond ... Außerdem wohnt er am A.... der Welt, und kommt ohne Hilfe (der Eltern, die aber leider auf Arbeit sind) nicht vom Wohnort zur Tanz-Stunde ...


    Es geht hier um Bildungsschancen und um Sport. Wenn das Kind keine Nachhilfe braucht ist das klasse, muss dann auch keine Zeit dort absitzen. Aber was hat ein Hobby damit zu tun? Was ist an einer Tanzstunde besser als am Sportverein? Warum muss es das Bessere sein, wenn es hier drum geht, jedem Menschen wenigstens das Minimum zu gewährleisten?


    Gehen sie aber in einem anderen Kreis zur Schule (Gründe dafür gibt es ja nun mal genug für solche Entscheidungen), müssen sie komplett alles selber zahlen.


    Du, das wär's mir dann wert.
    Ich lese hier im Forum oft, was finanziert werden kann aus dem ALG2-Satz. Da müsste eine Fahrkarte für's Kind doch möglich sein?
    Es geht hier um Gleichheit bei den Grundbedürfnissen, nicht darum, jedes Kind optimalst zu fördern.


    Wenn also Arge A Gutscheine ausgibt für Sportverein C und D, Musikschule B oder X, oder für alle derartige Einrichtungen, aber bitteschön nur im Kreis der "gebenden" Arge und nicht bundesweit ... bleiben weiterhin viel zu viele Kinder / Familien auf der Strecke ... Evtl. nur deshalb, weil sie ihren Kindern gleiche Bildungschancen einräumen wollen wie den Kindern aus "normal verdienenden" Familien.


    Was ist denn eine normal verdienende Familie?
    Ist das diejenige mit dem Briefmarken-sammelnden Sprössling, der auf`s bessere Gymnasium geht und auch sonst zur Elite werden soll?

  • Die Theorie hätte ich gerne mal belegt ....ich habe als ae nicht mehr Wäsche zu waschen, wie eine Familienmama....auch habe ich nicht mehr Kosten für Wasser und Strom, wenn ich einen Partner hier leben hätte (ausser den normalen Satz....aber darum geht es hier ja nicht)



    Paare mit Kindern, die ALG 2 beziehen, erhalten weniger ALG2, personenbezogen(bzw. der Personenkreis, wo neben dem Haushaltsvorstand nur noch ü 18 jährige leben), als ae´s .........(Regelsatz der über 18 jährigen ist geringer, kein Mehrbedarf für alleinerziehung fällt weg etc)....wenn Du da logisch drüber nachdenkst, kann das nicht am Strom- und Wasserverbrauch liegen


    DU nicht, aber andere halt. Es ging nicht darum was du mit oder ohne partner auszugeben hast. es geht darum was ein singel ohne kinder an ausgeaben hat und in dem zusammenhang hast du mit kindern mehr ausgaben. der zusatz an mehrbedarf für ae kompensiert das nichtvorhandensein des partners. denn vorher hätte er geld in die familie gebracht. sei es in form von regelsatz oder in form von einkommen durch arbeit. daher bekommst du mehrbedarf. die genaue ausformulierung findest du in den argerichtlinien deines sb. den kannst du gerne dazu befragen. ich habs nur frei wiedergegeben, den genauen wortlaut müsste ich abschreiben.
    paare mit alg2 und kindern beziehen nicht weniger alg2 als du, du bekommst nicht mal die hälfte des regelsatzes eines partners. von daher ist deine argumentation verkehrt überlegt. wenn ü18 jährige in einer erlaubten bg leben bekommen sie nicht den regelsatz der u25jährigen sondern den normalen von 323 euro pro person. für u18 jährige wird auch kein mehrbedarf alleinerziehend mehr benötigt, da diese sich selbst versorgen können durch arbeit und man auch selbst keine betreuungskosten mehr zahlen muss damit die kinderchen versorgt werden. du solltest deine überlegungen noch einmal überdenken.

  • [quote='janiundced',index.php?page=Thread&postID=654838#post654838]...Ich kann zu Hause bleiben bei meinem Kidn, wenn ich mir das finanziell leisten kann oder der Vater mir als Mutter das Hausputtchendasein finanziert...

    Ziemlich abwertend dieser Ausdruck.
    So wie dein ganzer Beitrag vor Abwertung und Wut(?) strotzt.


    Stimmt, es ist ungerecht, dass jemand der arbeitet und knapp "über dem Satz liegt", keine Unterstützung mehr bekommt, die er eigenlich braucht.


    Meine Lösung ist aber nicht, zu sagen:" Dann sollen diejenigen, die noch weniger haben als ich, auch keine Unterstützung bekommen!"


    Sondern:" Ich will für meine Arbeit so bezahlt werden, dass ich diese Unterstützung nicht mehr brauche!"


    Mindestlöhne.





    Mindestlöhne werden die Probleme eines Landes nicht lösen. Das zeigt vor allem das europäische Ausland, wo dadurch die Ausbeutung einfach noch schlimmer wurde. Entweder du arbeitest zu meinen Bedingungen oder du verlangst Mindestlohn und bekommst den Job nicht (oder fliegst). Was glabust du was passiert? Der Boss diktiert den Preis, nicht mehr du. Die Situation in Deutschland ist schon ganz ok so wie sie ist. Mein Beitrag strotzt nicht vor Abwertung oder Wut, ich finde nur manche Lamentierungen einfach mittlerweile langweilig. Man sollte sich immer wieder zum Ursprung zurückorientieren, so wie es mal war und wie es heute ist. Die meisten Leute vergessen das es ihnen heute besser geht als vor einigen Jahren noch. Sie sollten auch nicht vergessen das dies ganze Sozialnetz mal wegfallen könnte, wenn der Staat es sich nicht mehr leisten kann. Was passiert dann?

  • Kommt drauf an, wie hoch die "Gebühr" ist, die ich dafür zahlen muss. Ist die Gebühr genauso hoch oder nur geringfügig niedriger als der Wert der Chipkarte, kann sie ihre Karte behalten .... da ist mein Konto unkomplizierter. :lach

  • Ich gehe mal davon aus, dass die Chipkarte genau so ein Flop wird, wie die neue überteuerte Krankenkassenkarte (Millionen wurden in den Sand gesetzt).

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    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
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  • Unter Umständen ist man damit die Diskriminierung los, wenn Eltern außerhalb H4 auch zuschlagen (auf die Karten meine ich, höhö). Nur ist das ein Haufen Aufwand und Kosten und ob da immer das Kind hinter ist, wo der Name drauf steht, kann angezweifelt werden, wenn man den H4-Empfängern sowieso nur Wein&Weib&Gesang zutraut. Allein die Kosten für die Karten und Kartenleser dürfte immens sein, ohne eine gewisse Verbreitung ist das ohnehin sinnlos.
    Und das alles nur weil man H4-Empfängern nicht traut :ohnmacht:

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  • Ach, das System ist ausbaubar. Vielleicht wird ja eines Tages tatsächlich mal das Kindergeld auf solche Karten gebucht .... oder die 100 Euro Schulgeld .... oder sonstwas. so verkehrt finde ich den Ansatz nicht. Und Kartenleser kosten heute nicht mehr die Welt.

  • @ MarleneE,


    deine Antwort auf meinen Beitrag ärgert und verletzt mich sehr.
    Genau solche Menschen, die so etwas äußern, sind es, die einige Kinder als "Elite" hinstellen.
    Mein Kind (als ein Beispiel von vielen) geht seit einem Jahr auf ein Gymnasium, wo es mit seinen Fähigkeiten anerkannt und gefördert wird (wie andere eben mit Gutschein evtl. bald im Sportverein vor Ort, je nach Talent und Bedarf !!). Und ich hatte tatsächlich eine Hemmschwelle, weil ich ja nur ein (z. Zt. aufstockender) ALGII-Empfänger bin! Aber auf einem "normalen" Gymnasium langweilte es sich, ebenso bereits in der Grundschule. Also was tun? Es gibt nun einmal solche Kinder und derartige Schulen, und das nicht ohne Grund! Das hat überhaupt nichts mit "Elite" zu tun, maximal mit "aus dem Leben etwas machen wollen, fördern ...". Chancen. Bildungschancen.
    Manch AD(H)Sler z. Bsp. (die Betroffenen mögen das bitte nicht mißverstehen hier an dieser Stelle!) ist "nur" ein verkannter Hochbegabter, mancher Zappelphilipp ein verkanntes sportliches Ass ...!


    Es gehen noch viele andere Kinder in die Schule, in die mein Kind geht, ohne sich als "Elite" zu fühlen. Nur verstanden fühlen sie sich!
    Und nicht alle haben pralle Geldbeutel.
    Und was das "mir wert sein" (-> Fahrkarte usw.) betrifft: Ja, mir ist es das auch wert. Wir haben gemeinsam lange gerechnet. Doch nach einem Jahr sehe ich die finanziellen Grenzen immer deutlicher. Es sprengt meinen Rahmen oft genug. Und ja, ich verzichte inzwischen sogar manchmal auf Essen. (Wo soll man sonst auch sparen?) Sachen für mich nicht mal aus der Kleiderkammer (bei uns kostet das was).
    Und es würde durchaus helfen, wenn das Kind in M. mal mit Gutschein ins Schwimmbad könnte, aber wenn es in N. Sozialgeld bezieht, gelten (vermutlich) dann nur dort die Gutscheine, und ich wohne nun mal dort und Kind mit Hauptwohnsitz demzufolge eben auch ... Ebenso Sportverein in M., mal am Wochenende ein Zoobesuch oder Museum (auch Bildung!) ... Alles nur in N. möglich, obwohl er fast nie dort ist? Essgeld ebenso ... aber das schrieb ich ja bereits im anderen Beitrag. Es kommt vieles zusammen.


    Ich wollte lediglich auf die Verschiedenartigkeit der Kinder aufmerksam machen und das eben einige "leer" ausgehen würden im Vergleich zu Nachhilfe-Gutschein-Nutzern.
    Aber es ist durchaus nicht nur von Nachhilfe und Bildung die Rede bei den Gutscheinen oder Chipkarten oder was auch immer, sondern auch vom gesellschaftlichen Leben / Kultur usw., so habe ich es gelesen und verstanden. Und davon sollen alle betroffenen Kinder profitieren.


    Und ja, genau deine Ansicht (>es geht nicht um optimalste Förderung<) legte mir das Amt auch nahe. (Klar, man kann auch seine Fähigkeiten verkümmern lassen.)
    Was in vielen Schuljahren Unterforderung oder ggf. auch Überforderung aus einem Kind werden kann, weiß fast jeder, der nachdenkt.
    Und das kann (oder etwa doch :hae: ) nicht im Sinne unseres händeringend Fachkräfte-suchenden Landes sein ...


    In vielen Orten, so z. Bsp. in unserem, sind die Sportvereine überbelegt, da könnte keiner mehr aufgenommen werden, nur weil er mit Gutschein kommt. Man will es ja nicht zwingend ungenutzt lassen, jetzt, wo man könnte ... Und neue Vereine? Woher das Geld nehmen dafür ... die Kommunen haben auch nichts ... und Verantwortliche (zur Betreuung) wachsen nicht einfach aus dem Boden. (Da sitze ich mal ausnahmsweise an der Quelle und weiß, es läßt sich oft niemand finden dafür ...)


    Ich möchte hier stellvertretend für viele Schüler anmerken, dass diese das "Elite" eher als Beleidigung empfinden als als etwas "Gutes". Sie sind oft "anders", ja. Und sie leiden oft darunter in unserer aufgeklärten, zivilisierten Gesellschaft. Dieses Wort und die dazugehörige Einstellung wird oft mißbraucht von Mitmenschen, die sich höchstens oberflächlich und unbetroffen mit dieser Thematik auseinandersetzen.
    Bildung bedeutet nicht zwingend "nur" Nachhilfe. Bildung, wenn sie für alle mach- sprich bezahlbar sein soll, muß für jeden gelten. Also auch besonders sportliche an Sportschulen, besonders musikalische an Musikschulen usw. . Nicht nur "unterste" Stufe auf "Normal-Niveau" heben, und gut ist es ...
    Besonders begabte Kinder können nichts für ihre besondere Begabung, und so manches Mal gäben sie viel darum, anders, normal zu sein. Auch die Eltern haben es sich nicht ausgesucht.


    Ich merke, ich verteidige mich hier, weil ich (natürlich) ein schlechtes Gewissen habe. Menschen wie dir gegenüber z. Bsp. .
    Ja, weil ich weiß, ich kann es mir eigentlich nicht leisten. Finanziell. Und Ansichten wie deine verstärken solche Gedanken.


    Sehr nachdenkliche Grüße ...

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

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  • Ach, das System ist ausbaubar. Vielleicht wird ja eines Tages tatsächlich mal das Kindergeld auf solche Karten gebucht .... oder die 100 Euro Schulgeld .... oder sonstwas. so verkehrt finde ich den Ansatz nicht. Und Kartenleser kosten heute nicht mehr die Welt.


    Ja und Nein. Ich bin mir nicht sicher: Würde man dieselben Lesegeräte nehmen wie für EC-Cash? Die kosten immerhin 10,- Euro im Monat und noch die Transaktionsgebühr. Musikschulen, Vereine müßten also ausschließlich für "Karten-Kinder" solche Dinger anschaffen. Die obligatorische Schüler/Studenten-Nachhilfe wäre damit auch passé.

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  • Egal welches System, es wird nie jedem ganz gerecht werden.
    Muss es meines Erachtens auch gar nicht.


    Wirklich leid tun mir die Kinder um die sich keiner Gedanken macht.
    Warum haben wohl 8% der Schulabgänger nicht den geringsten Abschluss?
    Die meisten, weil ihre Eltern sich nicht die Bohne drum kümmern.


    Da sind unsere Kinder, über die wir hier sprechen, doch eigentlich in sehr guten Positionen.

  • Ich wollte lediglich auf die Verschiedenartigkeit der Kinder aufmerksam machen und das eben einige "leer" ausgehen würden im Vergleich zu Nachhilfe-Gutschein-Nutzern.


    Es kann aber nicht jede Verschiedenheit hier miteinbezogen werden. Es geht um die Chancen auf Grundbildung - mehr kann ein Staat nicht leisten.


    In vielen Orten, so z. Bsp. in unserem, sind die Sportvereine überbelegt, da könnte keiner mehr aufgenommen werden, nur weil er mit Gutschein kommt. Man will es ja nicht zwingend ungenutzt lassen, jetzt, wo man könnte ... Und neue Vereine? Woher das Geld nehmen dafür ... die Kommunen haben auch nichts ... und Verantwortliche (zur Betreuung) wachsen nicht einfach aus dem Boden. (Da sitze ich mal ausnahmsweise an der Quelle und weiß, es läßt sich oft niemand finden dafür ...)


    Sorry, aber man kann sich die Probleme auch herbeireden.


    Bildung bedeutet nicht zwingend "nur" Nachhilfe. Bildung, wenn sie für alle mach- sprich bezahlbar sein soll, muß für jeden gelten. Also auch besonders sportliche an Sportschulen, besonders musikalische an Musikschulen usw. . Nicht nur "unterste" Stufe auf "Normal-Niveau" heben, und gut ist es ...
    Besonders begabte Kinder können nichts für ihre besondere Begabung, und so manches Mal gäben sie viel darum, anders, normal zu sein. Auch die Eltern haben es sich nicht ausgesucht.


    Nochmal. Es geht um die gleichen Chancen auf eine wie immer definierte Grundbildung. Besonderes musste schon immer besonders finanziert werden. Egal ob das nun eine Schule für Hochbegabte ist oder eben ADHS-Therapien.


    Musikschulen, Vereine müßten also ausschließlich für "Karten-Kinder" solche Dinger anschaffen. Die obligatorische Schüler/Studenten-Nachhilfe wäre damit auch passé.


    Ich hatte es so verstanden, dass dann alle Kinder solche Karten haben sollen?


    Glaub doch nicht, dass "reiche" Eltern diese Karten nicht nutzen wollen, wenn es einen einigermaßen attraktiven Anreiz dafür gibt?


  • Es kann aber nicht jede Verschiedenheit hier miteinbezogen werden. Es geht um die Chancen auf Grundbildung - mehr kann ein Staat nicht leisten.



    Nochmal. Es geht um die gleichen Chancen auf eine wie immer definierte Grundbildung. Besonderes musste schon immer besonders finanziert werden. Egal ob das nun eine Schule für Hochbegabte ist oder eben ADHS-Therapien.

    Ein Auszug aus dem schon gestern hier eingestellten Link:
    Die Bildungs-Chipkarten sollen Kindern von Hartz-IV-Empfängern den
    Zugang zu Musikunterricht und Sportvereinen sowie zu Schwimmbad- und
    Museumsbesuchen ermöglichen.
    http://www.spiegel.de/wirtscha…les/0,1518,711491,00.html


    = nur Grundbildung?


    Ursprünglich ging es nicht um Grundbildung, sondern mehr Geld für HartzIV-Kinder. Daraus wurde die Diskussion, kein Geld in die Hände versaufender Eltern, lieber Gutscheine. Daraus wurde die Diskussion, wofür Gutscheine ... Wenn nun daraus folgt, dass nur soundsoviel % der HartzIV-Kinder von dem Gutschein-System profitieren, ist der ursprüngliche Zweck verfehlt. Dann bekommt HartzIV-X-Familie mehr als HartzIV-Y, obwohl das so nicht sein darf. Es sollten die Leistungen für ALLE HartzIV-Familien neu geordnet werden!


    Aber gut, es war einen Versuch wert, dir auch andere Seiten näher zu bringen, oder zu zeigen, dass es nicht so einfach geht im Alltag. :tuedelue

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Ein Auszug aus dem schon gestern hier eingestellten Link:
    Die Bildungs-Chipkarten sollen Kindern von Hartz-IV-Empfängern den
    Zugang zu Musikunterricht und Sportvereinen sowie zu Schwimmbad- und
    Museumsbesuchen ermöglichen. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale…,711491,00.html


    = nur Grundbildung?


    Offenbar zählt das neuerdings zur Grundbildung, ja.
    Versteh ich nicht wirklich, muss ich aber auch nicht.


    Und nein, es geht (meiner Meinung nach) nicht nur um die H4-Kinder, sondern hoffentlich endlich mal um alle Kinder und um gleiche Chancen auf eine akzeptable Grundbildung.


    Die andere Seite ist mir übrigens durchaus bekannt, keine Sorge. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • In dem Sportverein wo ich tätig bin (knapp 300 Mitglieder Fußball, Turnen, Volleyball und Rückengym. und Walking hauptsächlich für die Mamis) hatten wir diese Diskussion mit dem v. d. Leyen Vorschlag. Auch in unseren Verein sind einige Kinder, welche zu den Kreis gehöhren. Unser Kinderbeitrag beläuft sich zur Zeit auf 40 Euro für die Kinder (Geschwisterkinder 20 % Rabatt) und 50 Euro für die Erwachsenen (JAHRESBEITRAG). Für die Rückengymnastikgruppe ist es teurer, da dies von einer Physiotherapeutin betrieben wird (15 Euro im Monat), ein Teil des Beitrages übernehmen manche KK´s. Da gerade in klassischen Sportvereinen, die Beiträge für Kinder eh nicht allzu hoch sind, fragten wir uns was das ganze soll außer die Vereinsausgaben in die Höhe zu treiben.


    Wir kamen über ein, dass die Familien, welche ihren AR.... nicht hochbekommen auch mit einer Chipkarte ihre Kinder nicht in Verein geben, auch werden diese aus Bequemlichkeit ihre Kinder nicht zur Nachhilfe oder in die Musikschule gehen lassen. Doch das sind die Familien, die es immer schon gegeben hat, bereits weit vor HartzIV. Die ganze Diskussion ist für mich völliger Schwachsinn. Den Problemfamilien kann nur geholfen werden, mit Sozialarbeitern, die die Kinder anstatt sie nur zu verwalten und gelegentlich in der Woche einen Jugendtreff im Problemstadteil anbieten, in die Vereine stecken. Mit einer Chipkarte ist denen nicht geholfen. In den Familien gilt auch viel die Meinung, das Bildung nicht wichtig ist. Nachdem Motto, hinterher wollen die noch studieren, anstatt etas anständiges zu arbeiten (typischer Proletenspruch einer Arbeiterfamilie, oder die es war....).


    Wenn schon Sonderleistungen außerhalb des Regelsatzes:


    - kein Schulgeld
    - kostenlose Ferienfreizeit, notfalls unter Zwang vom Jugendamt (damit das rumgammeln in den Sommerferien ein Ende hat)
    - kostenloser ÖPNV für die Kinder
    - Förderung außerhalb der Schule


    Aber die ganze Diskussion wird eben nur mal wieder polemisch geführt ohne das Übel an der Wurzel zu packen.
    1,7 Mio. Kinder kommen nicht alle aus den Assi-Verhältnissen wie die Medien uns das vorgaugeln. Die meisten von denen landen in ALGII wegen der Senkung der Realeinkommen, Arbeitsplatzwechsel bzw. -verlust (seit 1995 sinken die Löhne real).


    Wer heute seinen Arbeitsplatz als Facharbeiter oder mittlerer Angestellter verliert, wird sich wundern unter welchen Bedingungen er woanders eine neue Chance bekommt. 1,6 Mio. Aufstocker plus ihren Familien lassen grüßen.


    Regelsatz zu hoch oder zu niedrig, dass ist eigentlich garnicht der Problemfall in vielen Familien, sondern die niedrigen Löhne. Oder warum beschweren sich mittlerweile unsere Nachbarländer bei der EU???

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    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
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    Einmal editiert, zuletzt von RobertK ()