@ annelie
Ich kann Dir nur den Ratschlag geben, die Sache wirklich einzig und alleine den KV klären zu lassen und nein, das sage ich nicht weil ich Mutter eines Scheidungskindes bin, sondern weil ich auch Stiefmutter war und in einer ähnlichen Situation wie Du!
Ich habe mich für meinen Stiefsohn wirklich aufgeopfert, mehr getan als gut war (u.a. habe ich meinen Job von Ganztags auf Halbtags für ihn reduziert, viele Freunde vergrault...die nicht verstanden, warum ich mit 22 Jahren mit "das" antun konnte, usw.)...was ich aber erst weitaus später so wirklich realisiert habe.
Ich hätte viel mehr den KV machen lassen sollen, aber er war (wie deiner evtl. auch) da eher zurück haltend drin. Er wollte zwar unbedingt das der Junge zu uns kommt (der lebte damals bei der Mutter des KVs, die KM hat sich aus dem Staub gemacht, kam nur sporadisch zu Besuch...hielt auch mehr von feiern, rauchen, saufen und Männern), hat es aber nie geschafft es zu formulieren und richtig rüber zu bringen! Der Junge hing von Anfang an, und ohne mein Zutun, sehr an mir. Wollte ständig bei mir sein. Keine Ahnung warum, ich habe von jeher einen guten Zugang zu Kindern, vielleicht deshalb. Es war wirklich nicht geplant und im Gegensatz zu KV und Oma war ich immer dafür, das der Junge geregelten Kontakt zur KM hatte!
Am Schluss eskallierte Alles und es hat mir echt das Herz gebrochen...also mein - wirklich gut gemeinter Rat an Dich - halte Dich raus!!!! Laß den KV machen. Sei für ihn da und den Rest müssen die Eltern klären.
Ach ja, für diejenigen die es interessiert: bei meinem Stiefsohn ging es so aus. J-Amt und Fam-Gericht war der Meinung, der Junge gehöre zu uns. Oma und KM sollten Besuchsrechte bekommen. Was alles total ok gewesen ist. Die Oma wohnte nur zwei Häuser neben uns. Hätte den Jungen täglich sehen können. Wollte es aber nicht. Es wäre IHR Junge, den würde sie nicht hergeben! Auch nicht an ihren Sohn, dem KV des Kindes! Die Mutter und Oma taten sich dann auf einmal (obwohl sich vorher spinnefeind) zusammen, gingen gegen mich vor, ich wurde verläumdet, angeschrien, gemobbt, usw. was ich Alles ertragen hätte können, aber das Schlimmste war, das sie dem Jungen Lügen erzählten und mich vor ihm schlecht machten, obwohl ich NIE bis heute auch nur ein schlechtes Wort über eine der Beiden vor ihm gesagt habe. Ein Jahr lang wurde der Junge "rüber geführt" in unseren Haushalt, obwohl er schon vermehrt bei uns lebt (vier Tage die Woche) und das m.E. gar nicht nötig gewesen wäre, war nur ein ewiges Hin und Her, was dem Jungen definitiv nicht gut tat. Die Oma hat dann das Übergangsjahr sogar nochmal ein halbes Jahr verlängern lassen. Als der Junge dann endlich bei uns war, happy wohl gemerkt, hat ihn die KM am 1. Besuchswochenen (2 Tage nach dem Einzug bei uns) nicht mehr zurück gebracht. Und es ging wieder vor Gericht. Ich wurde in der Zeit schwanger, Risikoschwangerschaft, ging mir sehr, sehr schlecht. Gericht entschied sich dann nochmals für einen Gutachter. Der brauchte ein weiteres Jahr um raus zu finden, dass der Junge ja nun nach 1 Jahr sich schon bei der Mutter eingelebt hätte und das die Mutter nach 6 Jahren wo sie sich nie um den Jungen gekümmert hat, ja doch "gar nicht so verkehrt" sei und der Junge sollte bei ihr leben. Danach war drei Jahre lang Funkstille, weil sie den Jungen nicht an den Vater heraus gegeben hat.
Heute, sieben Jahre danach: Mein Mann und ich sind geschieden (wahrscheinlich auch wegen des Sorgerechtstreites...irgendwie haben wir das nie ganz verwunden), die KM hat den Jungen nach drei Jahren wieder zur Oma abgeschoben weil er ihr zu anstrengend wurde und ich lebe mit unserer Tochter alleine.
Trotz allen, mein Stiefsohn (wird er immer bleiben!!!!) hat als unsere Tochter zwei Jahre alt war, darum gebeten wieder Kontakt zu mir und seiner Halbschwester haben zu dürfen! Und hat dieses - auch gegen den Willen seiner Mutter - durchgesetzt!!!! Ich hatte zuerst Bedenken, wollte nicht, das unsere Tochter in den ganzen Tumult auch noch rein gezogen wird (unsere Trennung war sehr "vernünftigt", es gab auch keine Probleme mit der Besuchsregelung, das haben wir - bis heute - toi toi toi alles untereinander geklärt) und hatte auch wahnsinnige Angst davor, das MEINE Gefühle wieder aufreißen würden! Aber ich muss gestehen, ich bin froh, das der Junge den Schritt gewagt hat. Wir haben seit dem 1. Treffen das gleiche gute Verhältnis wie früher. Er wird immer mein Stiefsohn bleiben und ich werde ihn immer lieb haben!!!!!! Genauso wie er mich. Und seine Halbschwester!!!! Der Kontakt ist bis heute da! Eng und sehr vertraut. Er sieht in mir auch nach wie vor die Stiefmutter und weiß, das er jederzeit bei uns zuhause Willkommen ist.
So, das war MEINE Geschichte...vielleicht nimmst Du Dir daraus ein bisserl was zu Herzen! Patchwork ist NIE einfach. Es verletzt und es kann verdammt weh tun! Oftmals geht es gut...manchmal nicht, manchmal eskalliert es! Fakt ist...ich habe für mich daraus geschlossen, das ich Patchwork für unsere Tochter und mich NICHT möchte. Ich lebe seit sechs Jahren alleine mit ihr und möchte ihr ein stabiles Zuhause bieten!!!! Ein neuer Partner hätte es bei mir - nach meiner Vorgeschichte - echt schwer. Ob das nun gut oder schlecht, richtig oder falsch ist, keine Ahnung.