Rat zum neuen Haus-Wohn-Modellversuch bei Trennung/Scheidung

  • Hallo Zusammen,
    heute möchte ich Euch ein von mir erdachtes neues Wohnmodell vorstellen :idee und Eure Meinung dazu hören. Sollte Jemand von Euch so etwas ähnliches praktizieren, hätte ich gerne Eure Erfahrung damit.
    Ich muß noch gleich dazu sagen, daß es noch nicht ausgegoren und spruchreif ist. Am Dienstag habe ich eien Termin mit meinem Noch-Ehemann beim Mediator und möchte ihm den Vorschlag machen
    Kurz zur Vorgeschichte: Mein Mann und ich sind seit letztem Jahr August getrennt. Er wohnt seit Nov. in einer eigenen Wohnung und ich mit den Kindern weiterhin unserem neu gebauten Haus. Bisher ist noch nichts getrennt :( Wir haben noch unser gemeinsames Konto, er Steuerklasse 3, ich 5 usw.usw.
    Warum bisher noch nichts in der Richtung passiert ist liegt an den Belastungen fürs Haus. Wir sind bei einem Mediator und wollen mit ihm gemeinsam unsere Trennung vorantreiben.
    Für das Haus gibts mehere Möglichkeiten 1. verkaufen, Nachteil: schlechte Zeit, evtl. Schulden für beide und alles weg
    2.er behält das Haus und vermietet es Nachteil: er müsste mich auszahlen( obwohl er glaubt, daß es schon gut ist, wenn ich keine Schulden mehr habe-also nichts zahlen will :lach ), weitere Nachteil- Haus wurde mit öffentlichen Geldern gebaut und müsste großen Kredit ablösen
    3. ich behalte Haus, zahle ihn aus s.o. ;) Nachteil: Geld reicht so gerade, alleinige Belastung, bei Krankheit z.B. schnell finanzieller Ruin, keine Reserven


    4. mein Modell: wir bleiben beide Eigentümer des Hauses und teilen uns die monatlichen Belastungen incl. Rücklage für Reperaturen sprich: jeder 650€,
    ich bleibe im Haus für die nächsten 10 Jahre! dann sind die Kinder 22 u.20, ich stehe kurz vor der Rente :tanz und räume das Feld für meinen Mann.
    Nur zur Info, er ist 6 Jahre jünger als ich, hat also auch noch was davon ;) In der Zwischenzeit zahle ich ihm Miete, habe so an 500€ gedacht und er den Unterhalt für die Kinder. Wenn ich dann in 10 Jahren ausziehe, zahlt er mich aus Summe? und er bekommt das Haus komplett überschrieben.
    Das müsste natürlich alles notariell bescheinigt werden!


    So nun ran an die Tasten- ist das realisierbar? Habt ihr andere Modelle? Es wäre toll, wenn ich viele Tipps bekommen würde!


    LG Ute

    Vergiss niemals, dass du nur auf die Welt gekommen bist, um verehrt und geliebt zu werden.


    Konfuzius

  • Hm, da muss ich erstmal rechnen.


    Du zahlst 650 Euro fürs Haus plus 500 Euro an Miete an Ihn
    Er zahlt 650 Euro fürs Haus plus Unterhalt für die Kinder


    Würde sagen, das hebt sich dann wieder auf. Heißt jeder zahlt 650 Euro fürs Haus und er noch ein paar Euro zusätzlich für die Kinder.


    Hm, noch verstehe ich nicht, was er davon hat. Er zahlt die nächsten 10 Jahre das Haus zur Hälfte mit ab und bekommt es nachher überschrieben, aber nur, wenn er dich auszahlt??


    Dann hat er ja doppelt bezahlt, die Abtragung und die Auszahlung an dich, oder was habe ich nicht verstanden?

  • @ Annemarie
    Das Problem ist, daß er an dem Haus hängt und es alleine nicht finazieren kann: Unterhalt+Belastung. Er würde es mir nicht gönnen hier drin zu wohnen-
    da er sehr viel Eigenleistung reingesteckt hat.
    Fakt ist, die Kinder müssten ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen und das Haus wäre in 10 Jahren bestimmt mehr wert, als die Summe, die er an mich ausbezahlen würde. Ihm war es kurz nach der Trennung total wichtig, das Haus für die kinder zu erhalten. Mittlerweile denkt erauch ans verkaufen, wäre aber noch mehr mit finanziellen Verlusten verbunden.
    Ute

    Vergiss niemals, dass du nur auf die Welt gekommen bist, um verehrt und geliebt zu werden.


    Konfuzius

  • Ok, wenn er es dir aber nicht gönnt, darin zu wohnen, dann fällt deine alternative 4 doch eh weg.


    Die Frage ist eben, mit wieviel Euro er dich in 10 Jahren abfinden soll. Und woher soll er das Geld dann vorallem nehmen.


    Ganz ehrlich, denke es geht kein Weg daran vorbei das Haus zu verkaufen.

  • Hallo,


    ich finde es gut, daß Du dir solche Gedanken machst und nach einer für beide Seiten akzeptablen Lösung suchst. Unabhängig davon kann ich Dir aber nur empfehlen, alles mit Hilfe eines Notars schriftlich festzuhalten. Wenn Euer Verhältnis noch gut ist dürfte es ja wohl kein Problem sein gemeinsam einen Notar aufzusuchen, der dann einen entsprechenden Vertrag aufsetzt, in dem alles geregelt ist.

  • Hi!


    Du schreibst "neu gebautes Haus" - wie alt ist den das Haus? Wenn es erst vor ein paar Jahren gebaut wurde, dann ist ja jetzt auch noch nicht viel auszuzahlen, wenn es einer allein übernimmt.


    Mein Mann hat mir unser Haus nach 4 Jahren überschrieben und ich hab ihm nix dafür zahlen müssen, das kommt doch drauf an wie viel schon abbezahlt ist...

    "Und eines Tages spürst du genügend Kraft, Mut
    und Zuversicht, um dich von den Fesseln des Zögerns und der
    Angst zu befreien und zu neuen Ufern aufzubrechen."
    (Jochen Mariss)

  • Naja - es kommt auch darauf an ob zb einer der beiden mehr Eigenkapital am Anfang eingebracht hat.... Das muss ja auch berücksichtigt werden ....


    Wir wohnen noch beide im selben haus... aber in getrennten Wohnungen. Kosten werden geteilt - Haus gehört uns ja auch 50/50....


    Ich weiß erhlich gesagt nicht ob ich an stelle des Mannes so einem Modell zustimmen würde.... Denn da habe ich ja letztlich nur Kosten und keinen Vorteil vom Haus...


    Wie hast Du dir zb die Verteilung der Kosten für Reparaturen gedacht ? ( die werden in den kommenden Jahren anfallen --- ob man will oder nciht... ) oder zb die Kosten für Grundsteuer etc..?

  • Hallo,
    wie ich schon geschrieben habe, ist es ja nur eine Überlegung.
    Auch ich würde ja investieren in ein Haus, was mir hinterher nicht gehört. Mein Mann hätte die Option das Haus zu behalten, würde halt zur Zeit nicht drin wohnen.
    Das würde er auch nicht, wenn er es vermieten würde.
    Das Haus ist 5 Jahre alt und wir haben ca. 25.000 € abbezahlt und das Grundstück auf dem das Haus steht wurde durch Erspartes gekauft, noch einmal 25.000 €.
    Also was wäre daran verkehrt in 10 Jahren die 25.000€ ( 1/2 von dem, was bis jetzt abbezahlt) und 1/2 von dem was bis dahin abezahlt wurde zu verlangen?
    Ich will doch nicht die Hälfte des Hauses, obwohl mir das rechtlich zustehen würde. Ich habe schließlich auch die ganze Zeit mitgearbeitet, wenn auch Teilzeit, um dazu beizutragen das Haus zu finanzieren.
    Die monatlichen Raten, die ich angegeben habe sind höher als die abzuzahlende Tilgung und somit würde monatlich ca. 200 € für anfallende Reperaturen
    zurückgelegt.


    Danke für die Hinweise


    Ute

    Vergiss niemals, dass du nur auf die Welt gekommen bist, um verehrt und geliebt zu werden.


    Konfuzius

  • Nur so zum Verständnis. Ihr habt in 5 Jahren 25k€ getilgt.
    Das sind 400€ Monat.


    Dann habt Ihr noch 2x 650€ Zinsen. Das sind 1700€ Belastung pro Monat.
    Das ist zuviel für einen. Auch ohne 2% Rücklage für Reparaturen.


    Wenn Ihr (beide) die Wohnung behalten wollt solltet Ihr vorher alles klären.
    Wer hat Nutzungsrecht und wie lange. Wieviel Miete wird gezahlt.


    Ich habe die Erfahrung gemacht das nach eine 1/2 Jahr die Sache schnell vergessen und es gibt böses Blut

  • Man zahlt doch aber nicht nur Tilgung - sondern auch Zinsen.. Und das ist der hauptteil dessen was man monatlich zahlt,.... Die tilgung macht ja nur 1% bis 2% aus...


    Wenn ich das so hochrechne komme ich auch zu einer Belastung die sehr , sehr hoch ist.....


    Bei uns zb ist die deutlich geringer.. Etwa 900 Euro Zinsen und Tilgung frü beide Zusammen... ... für immerhin insg. fast 200 qm Wohnfläche.... Das was mein Anteil daran ist würde mich eine Wohnung auch kosten. Und trotzdem ist es aufgrund meines geringen Verdienstes ein Brocken , denn bei einem Haus sind die Nebenkosten deutlich teurer ... Hinzukommen erste Reparaturen ....Grundsteuer, Erbpacht, etc. etc. Mir würde mit meinem Verdienst kein Makler dieses haus vermieten......

    3 Mal editiert, zuletzt von Laetitia ()

  • Hallo,
    die Belastung für das Haus betragen z.Zt. 1100 € für Tilgung und Zinsen. Da ein KFW 60 Kredit und ein Bausparer dabei sind, fällt die Tilgung für die beiden höher aus. Für das Bauspardarlehen muss noch ca 2 Jahre gezahlt werden, dann sind im Monat 150€ weniger zu zahlen,bzw. kann mehr getilgt werden.
    Es kann sein, daß manches verkehrt rüber kommt, aber ich wollte nur Eure Meinung hören. Ich bin selber hin und her gerissen. Am meisten würde es mich schmerzen, wenn das Haus verkauft würde und wir noch nicht einmal das Geld bekommen würden was noch an Darlehen zu zahlen sind. Es würden schon allein für die Ablösung 10.000€ an Vorfälligkeitszinsen anfallen. :schwitz
    Die Idee das Haus umzubauen, damit wir dort jeder eine eigene Wohnung haben, wurde schnell verworfen.
    @ :respekt für laetitia. Ich finde das toll, daß ihr das schafft. Habt ihr beide neue Partner oder einer von Euch? Funktioniert das?


    Ute

    Vergiss niemals, dass du nur auf die Welt gekommen bist, um verehrt und geliebt zu werden.


    Konfuzius

  • Mein "Heim" wurde dies Jahr 10 - ach...


    Naja, wenn ihr 50.000 € schon bezahlt habt, würde ich über einen Verkauf nachdenken - muss ja nicht schnell und zum schlechten Preis sein.
    Wenn ihr beide mit plus 5-10.000 € reicht das doch für ein neues Leben...


    ... warum sich mit aller Kraft für die Bude aufopfern. Ich weiß, es war ein Traum - aber das Leben und die Ansprüche ändern sich...


    Eine dauerhafte Vertragsbeziehung mit Reparaturen und Übergabe mit dem Ex würde ich meiden - das können harte 10 Jahre werden
    und keiner weiß was passiert (Job/Geld, neue Bezieung/Kinder).

  • @ famus : ob es funktioniert ? naja - mal mehr , mal weniger..... Aber im Großen und Ganzen haben wir uns arrangiert.


    Kostenmässig funktioniert es einigermassen.


    Partner haben wir beide - allerdings wohnen die nicht bei uns.


    Unsere Überlegung war damals einfach : ohne dieses Arrangement hätte ich nicht mehr arbeiten gehen können ( Keine Betreuung währedn der Fürschicht von 5 Uhr bis zum Schulbeginn) und das Haus hätte def. verkauft werden müssen. Und da hätten wir ein fettes Minus gemacht... Und im Mittelpunkt der Überlegungen stand auch unsere Tochter , die so die Möglichkeit hat beide Eltern täglich zu sehen wann immer sie will - und keinen verliert..


    Dieses haus war für uns beide als Altersvorsorge gedacht... ( Mitfreies Wohnen im Alter ) - was anderes ist jetzt nicht mehr drin. Warum sollten wir das aufgeben wenn es möglich ist es zu halten?


    Sicher - mit der einen vermieteten Wohnung wäre das lukrativer - aber es geht auch so...

  • Lena wahrscheinlich wird es aufs verkaufen herauslaufen, doch muß bis dahin auch eine vernünftige Lösung gefunden werden! z.Zt. sind die Immobilienpreise im Keller, also müssten wir noch warten. Das was bisher bezahlt wurde ist dann leider aich weg :(


    @laetitia Die Idee war die gleiche, Altersvorsorge und nicht unbedingt für die Kinder. Wer weiss, was die mal machen werden. Mit meinem Ex unter einem Dach würde nicht funktionieren. Er benutzt zur Zeit noch die Garage und sieht noch nicht einmal nach den Kindern, wenn er da ist. Aber sollte mal was im Garten rumliegen, was seinen Augen nicht gefällt, gibts Zoff :nudelholz:kopf:wand

    Vergiss niemals, dass du nur auf die Welt gekommen bist, um verehrt und geliebt zu werden.


    Konfuzius