Ärger in der Kita

  • Hallo zusammen,


    abends wenn ich mein Gold ins Bett bringe plaudern wir ab und an noch ein wenig. Am Freitag hat mir mein Kind dann eröffnet, dass ein Junge aus der Einrichtung, ich nenne ihn mal Paul, sie gewürgt hat :wow .
    Ich habe mir dann von ihr zeigen lassen, wie Paul das denn gemacht hat, worauf mir mein Kind klar und deutlich die Daumen auf den Hals die restlichen Hände so gut es geht drum rum gelegt hat. Damit war für mich ein Schwitzkasten schon mal raus. ::)



    Zu Pauls "Vorgeschichte", muss man wohl Wissen, dass der Junge schon mal Thema einer Elternratssitzung im Dezember war, auf der Eltern ähnliches Vorfälle monierten und um Hilfe baten. Dies wurde letztlich von der Leitung des Kita negiert und es entstand der Eindruck, als wolle man das Thema, bis zu den Sommerferien aussitzen, da Paul (6) dann zur Schule geht.
    Dies mag auch daran liegen, dass die Eltern von Paul an dieser Sitzung nicht teilgenommen haben.



    Wie soll oder kann ich mich denn jetzt verhalten? Natürlich werde ich heute eine Gespräch mit der Kita führen, fürchte aber, dass mich diverse pädagogische Standardwordings, schnell an die Grenzen meiner sozialen Kompetenz bringen werden. :angry


    Ich gehe also mal davon aus, dass die Leitung wie bereits im Dezember erlebt, abwiegeln wird. Welche Möglichkeiten habe ich dann?




    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Hallo Over,


    wenn du deine Sorgen und Bedenken der Kiga Leitung mitteilst, und es dann wieder abgewiegelt wird, dann musst du mit der Faust auf den Tisch hauen. :nawarte:


    Sag ganz deutlich, wenn dieses Problem nun nicht Beseitigt oder Bearbeitet wird, dann wirst du dich an den Träger oder eben Vorgesetzten wenden.


    Das wirkt oft Wunder. Schlimm aber daß man soweit gehen muss, nur um sein Kind halbwegs zu schützen :kopf


    Lass dich auf jedenfall nicht abwimmeln oder hinhalten. Denn dieses Verhalten vom Jungen, aber auch der Eltern die nicht mal erscheinen wenn es um ihr Kind geht, ist nicht akzeptabel!



    edit: Die in der Kita haben viele Möglichkeiten bei solchen "Problemkinder". Die können das Jugendamt einschalten, dann wird an den Tisch gesessen. Habe das selbst schon ein paar mal mitbekommen, da ich auch schon immer im Elternbeirat bin, und viele Beschwerden über diese besagten Kids ankamen. Es ist einiges möglich zutun, nur muss es eben in Angriff genommen werden!

    LG
    Silke :wink

    Wer mit Menschen spielt, sollte Sie nicht unterschätzen, ......denn, wer den Teufel in Ihnen weckt,
    sollte das Feuer beherrschen.... Menschen die oft verletzt wurden, sind Gefährlich, .....weil Sie wissen, wie man überlebt !!!

    Einmal editiert, zuletzt von nimm2 ()

  • Evtl. solltest du mal die Eltern darauf ansprechen.
    Da "Paul" solch ein Verhalten ja des öfteren an den Tag legt scheint in der Familie was nicht ganz zu stimmen.
    Sollte alles nichts nützen würd ich mal beim JA anrufen und fragen wie es sein kann das ein "verhaltensaufälliger" mit gerade mal 6 JAHREN ohne jegliche Hilfe dasteht... egal ob seitens der KITA oder der Eltern...

  • Was hinter den Kulissen läuft,wissen Eltern oft nicht und das ist auch gut so.
    Ich kann mir kaum vorstellen,dass die Erzieher das nur komplett aussitzen werden und wollen.
    Viele Infos dürfen einfach auch nicht weitergegeben werden,was aber nicht heisst,nur weil man nichts genaues gesagt bekommt,läuft auch nichts.
    Die Erzieher sind sicher an den Eltern dran,anders kann ich es mir nicht vorstellen.
    Ein weiterer Aspekt ist mit Sicherheit,dem Buhmann -Image des Kindes entgegenzusteuern .
    Da mag man als Mama oder Papa sagen,oh man,aber was ist mit meinem Kind,aber glaub mir,das andere Kind ist mit Sicherheit in grösseren Schwirigkeiten...
    Natürlich darf kein Kind ein anderes würgen und gesagt werden muss das in jedem Fall,aber mehr wirst du als Papa erstmal nicht mitbekommen,der Rest wird laufen ohne dein Wissen und ohne das Wissen der anderen Eltern.
    Die Kita muss signalisieren,ja,wir wissen das,wir schauen drauf ,dies auch tun-wobei es immer wieder Ecken geben wird,wo so was passieren kann...volle Überwachung geht nicht.
    Ich würde an deiner Stelle hingehen,es sagen und deutlich darum bitten,vermehrt ein Auge darauf zu haben.
    Ich habe auch immer wieder Eltern,die sich beschweren (zu recht) über ein anderes Kind und ich weiss,dass die von mir viel mehr hören wollen,als ich sagen darf und will,was aber nicht heisst,dass ich das nicht ernst nehme.
    Ich gebe das an meine Kollegen weiter,in der Teamsitzung ist das dann Thema und es wird ein Elterngespräch geführt...und auch mit den anderen,betroffenen Kindern wird geredet.Das Thema Hilfe holen,nein sagen usw...
    Nach aussen hin halte ich mich aber wie gesagt bedeckt und versuche nur deutlich zu machen,dass ich vermehrt darauf achten werde und das tue ich auch so gut es geht.
    Sprich das an und evtl sprich auch mit den Eltern des betroffenen Kindes...sollte sich das wiederholen.
    Das ist das was du machen kannst in der Kita und zuhause versuche deine Tochter zu stärken,sich Hilfe zu holen.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Ich bin der Meinung, dass man als Erzieherin schon ein paar Sätze mehr sagen kann, als: "Ich schau vermehrt danach!"
    Wenn es selbst Thema bei Elternabenden ist könnte z.b. eine klare Ansage wie: "es sind bereits Schritte/Wege eingeleitet worden die hoffentlich bald zur verbesserung des Umgangs mit Paul und den Kindern beitragen werden...


    So hat man nicht zuviel preisgegeben, weiss allerdings auch das die Thematik ernst genommen wird und eben nicht, wie im ET angegeben wird, bis zur Einschulung ausgesessen wird. Denn DAS ist keine Lösung! Jeder weiss doch das auf dem Schulhof nichts besser wird...

  • Wie soll oder kann ich mich denn jetzt verhalten? Natürlich werde ich heute eine Gespräch mit der Kita führen, fürchte aber, dass mich diverse pädagogische Standardwordings, schnell an die Grenzen meiner sozialen Kompetenz bringen werden.


    Wir hatten mal was ähnliches. Es war nicht so, dass die KiTa nichts machen wollte, aber so schnell konnten sie den Knaben halt nicht in den Griff kriegen. Mit den Eltern reden war sinnlos, der AE-Elternteil hat die Kinder zu Hause mit dem Gürtel geprügelt und war allenfalls im Suff anzutreffen.


    Pädagogisch gesehen komplett daneben aber wirkungsvoll: Ich hab mir damals "unseren Paul" gekrallt und ihm in einer stillen Ecke in allen möglichen Farben und Varianten erklärt, was IHM widerfahren wird, wenn mein Kind jemals wieder einen blauen Fleck haben wird - egal von wem. :engel

  • Bei mir war vor ca. 13 Jahren ein extremer Fall im Kiga und da mit der Leitung nicht zu reden war, bin ich zu einer Beratungsstelle
    und die haben dann imn der Einrichtung "Klartext" geredet!
    Die Eltern wurden zum Einzelgespräch geladen, das Kind aus der Gruppe genommen etc.
    In Fällen, wo es nicht so krass war, hab ich es wie Marlene gehandhabt.

  • Also:



    Die Leitung war recht einsichtig und hat für´s erste zugesichert das Thema nochmal an alle Kollegen und Kolleginnen zu adressieren und angekündigt, dass Paul bis zum Ende seiner Kita-Laufbahn, nicht mehr ohne Aufsicht bleibt :Hm:frag



    Also mal abwarten, was passiert oder eben auch besser nicht.



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Hallo zusammen,



    nachdem mich am folgenden Tag noch eine Erzieherin aus der Gruppe angesprochen hat, dass es ihr leiber gewesen wäre, ich hätte mit Ihr gesprochen, statt mit der Kita-Leitung, habe ich heute eine neue Info bekommen.



    Ich habe die Einrichtung telefonisch informieren wollen, dass mein Gold heute von der Mutter einer Freundin aus ihrer Gruppe abgeholt wird. So weit, so gut.


    Zufällig hatte ich die stellvertretende Leitung der Kita am Telefon, die mir dann auch noch eine Information mitgeben wollte.


    Eine Erzieherin aus der Gruppe, hat mit den beiden Kindern eine "Konferenz" gemacht. Diese hat ergeben, dass Paul, meine Kind gar nicht gewürgt habe, sondern er habe gesagt, dass er das tun würde. :rolleyes:



    Und nu?


    Gut die Info war erstmal kurz und knapp , trotzdem bin da grade mal etwas verwirrt. Ich werde mein Gold jetzt gleich abholen und mal schauen, ob sie von selbst etwas erzählt.
    Aber ist das normal, so vor zu gehen?
    Ist es ein sehr großer Unterschied, ob glaubhaft vermittele, dass ich jemanden würgen will/werde oder ob ich dies durch eine Geste ausdrücke?
    Hat mein Kind gelogen, oder nur zu plakativ vermittelt?


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Ich finde es vollkommen wurscht, ob Paul nur gedroht hat oder wirklich die Hände (vielleicht als Drohgebärde nur leicht) an den Hals deines Kindes gelegt hat - entscheidend ist, dass dein Kind Angst davor hatte und dass Paul lernen muß, dass er sowas nicht darf.
    Das die Erzieherinnen mit beiden Kindern gesprochen haben halte ich für selbstverständlich, vielleicht ein bißchen spät?
    Ich gehe davon aus, dass sie Paul klar gemacht haben, dass drohen auch schlimm ist und dass sie deinem Kind vermittelt haben, dass es sich immer an sie wenden kann und Unterstützung bekommt!
    Bissle unprofessionell finde ich, dass es anscheinend wichtig ist, mit wem du da sprichst - ich finde, jeder der da arbeitet sollte in so nem Fall Ansprechpartner sein, oder zumindest dann an denjeneigen verweisen der zuständig ist.

  • Hat mein Kind gelogen, oder nur zu plakativ vermittelt?


    Egal wie es wirklich gewesen ist - wird sich höchstwahrscheinlich nicht mehr klären lassen - gelogen hat deine Tochter mit Sicherheit nicht, denn das würde bedeuten, dass sie bewusst und vorsätzlich die Unwahrheit gesagt hat. Ein Kindergartenkind kann das m. E. noch nicht, besonders wenn sie phantasievoll und kreativ sind ;)


    Ich könnte dir dazu reichlich Geschichten von meinem Sohn in diesem Alter erzählen :D . Einige Male hat er nachweislich Geschichten, die er nur gehört hat, als seine Erlebenisse weitererzählt. Aber diese Geschichte hatte ihn so beschäftigt, verinnerlicht, nachgespielt, dass er irgendwann überzeugt war, sie auch tatsächlich erlebt zu haben :lach . Insgesamt hat dies zu einigen auch schmunzeligen Anekdoten seines Lebens geführt ;) .


    Jetzt oute ich mich mal als Mutter eines Rabauken, wenn auch noch nicht so sehr im Kindergartenalter, seine aktivste Zeit hatte er in der Grundschule :ohnmacht: .
    Formulieren wir es mal sachlich neutral. Sein Tun führte zu Abdrücken, die auch noch einige Zeit später deutlich sichtbar waren :tot .
    Solche Hautverfärbungen hast du aber nicht bei deiner Tochter erkennen können, oder?


    An deiner Stelle würde ich meinem Kind klarmachen, sollte so etwas noch einmal vorkommen, wobei es egal ist, ob im Gespräch oder im Tun, sofort eine Erzieherin zu informieren.