Wie funktioniert das überhaupt????

  • Überlege auch eine Kur zu beantragen, da sowohl ich als auch die Kinder durch die Trennung/Scheidung enorm gestresst sind. Wie gehe ich vor??? Welche "Krankheiten" sind maßgebend zur Genehmigung einer Kur?? Wie funktioniert das mit dem Arbeitgeber?? Sind die Zeiten und Kurorte dann vorgeschrieben??? ich bin völlig ahnungslos!!! :hae: :hae: :hae: :hae:

    Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.

    Dante Alighieri

  • Die Indikationen für eine Mutter-Kind-Kur sind die so genannten mütterspezifischen Belastungen. Erschöpfung, Depression, Probleme mit dem Tagesablauf .... Besonders "förderlich" für eine Genehmigung sind gravierende Veränderungen im Leben, die das Ganze dann noch schlimmer machen: Trennung, Tod eines Anverwandten, gerade überwundene schwere Krankheiten die der Psyche noch weh tun.


    Wie geht man vor?


    1. Anruf bei der Krankenkasse "schicken Sie mir bitte einen Antrag"
    (lass Dich nicht belabschern von wegen "da wäre eine Reha aber besser")
    2. Besuch beim Arzt Deines Vertrauens, der soll Dir beim Ausfüllen des Antrags helfen - bzw. seinen Teil beitragen.
    3. Kur einreichen.
    4. Warten
    (4a. widersprechen, warten)
    5. Genehmigung kriegen.


    Du kannst oftmals bereits im Antrag eine Wunschklinik angeben, was bei vielen Krankenkassen toll klappt.
    Oftmals ergibt sich die Klinik aber auch aus der Indikation: Falls z.B. zur Erschöpfung noch Atemwegserkrankungen dazu kommen, liegt es nahe, an die See zu fahren.


    *edit*


    Zeiten ergeben sich aus dem Zeitpunkt der Antragsstellung. Allerdings werden für schulpflichtige Kinder oftmals Ferientermine reserviert, bzw. werden sie bevorzugt bei der Vergabe dieser Termine. Nach Genehmigung soll die Kur innerhalb von 4-6 Monaten angetreten werden (macht jede KK anders).


    Der Arbeitgeber:
    Dem gibst Du irgendwann mal Bescheid, fährst brav weg und kommst gestärkt wieder nach Hause.
    (nach der Kur gibst beim AG dann eine Bescheinigung ab, dass Du tatsächlich dort warst - die Zeit geht nicht vom Urlaub ab)

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Ich bin so vorgegangen wie Marlene es beschrieben hat. Jedoch tu ich mich voll schwer damit meinen Zettel auszufüllen. Ich weiß nicht was ich da reinschreiben soll. Dazu ist der Abschnitt so dermaßend klein, da passen höchstens drei Sätze rein. Und das reicht absolut nicht aus um meine momentane stressige Lebenssituation auch nur annähernd zu beschreiben.
    Darf ich da auch ein extra Zettel mit anhängen?

  • Aber natürlich darf man anhängen.


    Das Problem, das viele beim Ausfüllen haben ist: Frau hat absolut verlernt zu jammern. Würden wir uns das nicht tagtäglich verbieten, würden wir unseren Alltag gar nicht schaffen. Deswegen sitzt man da wie der Ochs vorm Berg und meint, nichts zu schreiben zu haben - bzw. weiß man nicht wo anfangen.


    Schreib aber keinen Roman. Kurze knappe Sätze. Ursache und Wirkung.

  • Das stimmt.
    Ich verwerf auch oft Gedanken was ich da reinschreibe. Mir ist es unangenehm zu schreiben das ich depressive Symptome zeige und ich oft mit meiner Tochter überfordert bin. Mir ist es unangenehm und ich denke dann, man Du übertreibst mal wieder dermaßend.
    Mir fällt es auch schwer sowas zu Papier zu bringen. Ich habe bisher noch nichtmal drüber geredet wie soll ich das dann einer wildfremden KK schreiben.
    Und mir graut es schon davor zu meinem Hausarzt zu gehen. Denn dem muss ich ja dann auch davon erzählen was ich bisher nie getan hab. Ich dachte immer ich krieg das alles auch ohne Hilfe hin und die Kur ist nur einer von vielen Schritten die ich jetzt gehen muss.

  • Ich bin so vorgegangen wie Marlene es beschrieben hat. Jedoch tu ich mich voll schwer damit meinen Zettel auszufüllen.


    Ich habe meine Kur über den Hausarzt, und den Arzt der Kinder beantragt. Ich mußte gar nicht viel ausfüllen. Das meiste hat mein Doc ausgefüllt....Kur wurde sofort genehmigt, ich durfte mir Kurhaus aussuchen, und selber mit denen einen Termin abmachen.


    War fast so, wie Urlaub buchen...leider waren nur die Koffer 7 Tage auf Reise, ich mußte die Kur am Anreisetag absagen (das war 02/09), nun traue ich mich nimmer, noch mal zu beantragen

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • Hallo Carmen,


    das schlimmste an diesem "Zettel" ist, die Hosen runter zu lassen. Im "Zettel" steht dann: "siehe Anlage 1 (bis ...)


    Es ist schlimm, nein, fühlt sich schlimm an, weil man in diesem Augenblick des ehrlichen Schreibens quasi sein "Scheitern als starke Frau" dokumentiert, die eigene Hilf-losigkeit, die eigene Hilfs-bedürfigkeit.
    Andererseits, und das hat es mir erleichtert, könnte ich die Kopie, welche ich mir behalte, als Arbeitsgrundlage (lies: Veränderungsgrundlage) für die Maßnahme selbst und auch für die Zukunft sehen.


    :troest


    Viele Grüße
    maschenka


  • sowas hatte ich alles gar nicht. Klar gab es Bögen, wo ich was ankreuzen mußte, aber ich fand es nicht niederwertend.....denn ich wollte doch etwas. Und wenn ich etwas will, muß ich auch gut begründen, warum ich es will.


    Hat der Arzt schon gut begründet, reicht es, indem man schreibt: Siehe ärztliche Empfehlung....mehr muß die KK nicht wissen

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  • Hi Iceshine,


    für den Erstantrag mag das je nach Diagnose ausreichen. Bei einem vorzeitigen Antrag reicht das nicht.
    Für meine Reha im letzten Jahr war es für mich hart - es war nicht niederwertend, das war mein Empfinden von Peinlichkeit und Scham - die Wahrheit, bis dahin wohlgehütet, zu schreiben. :(


  • Für meine Reha im letzten Jahr war es für mich hart -


    Hallo Maschenka,


    wenn Du eine REHA für Dich beantragt hast, ist es etwas anderes wie eine Mutter- Kind-Kur.


    Man darf die Unterschiede nicht vermischen, auch wenn das Ziel im Prinzip das gleiche ist

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  • :wink Iceshine,


    ähnliches gilt auch bei der vorzeitigen Wiederholung einer Mutter-Kind-Kur: du mußt gut begründen, das fühlt sich u.U. wie Hose-runterlassen an... :frag

  • Genauso ist es ---- Bie vorzeitiger Mutter-Kind-Kur gehts wirklich ans Eingemachte - da muss man sich outen.


    Bei der ersten Kur hatte ich keinerlei Selbstauskunftsbögen , keinen Tagesablauf etc.- nicht mal ein Anschreiben das einiges erklärte - einfach nur die nackten Formulare und Atteste - und innerhalb von 5 Tagen die Kur genehmgigt...

    Einmal editiert, zuletzt von Laetitia ()

  • Bei der vorzeitigen Beantragung wird natürlich etwas genauer hingekuckt von den Krankenkassen.


    Hier handelt es sich aber um ganz normale Anträge. Es ist zwar nicht leicht zuzugeben, dass frau knapp vor der Überforderung ist und der Haushalt bereits leidet - aber wenn es mal aufgeschrieben ist, ist's wenigstens ausgesprochen.