Slovakei: Wechselmodell per Gesetz

  • ...die Realitätsferne lässt grüßen...



    Was ist realitätsfern, wenn das Modell in anderen Ländern seit langem funktioniert?



    Ich lese hier viele verwaschene Formulierungen und Phrasen.


    Die Grundvoraussetzung, nämlich der Wille, sich zu 50% in die Erziehung einzubringen, ist doch bei vielen gar nicht gegeben.


    Kein Wunder. Warum sollten sich sorgerechtslose Väter ohne Anspruch auf hälftige Betreuung auch groß kümmern? Wer Väter zu Statisten von Mamas Gnaden degradiert, braucht sich nicht zu wundern, wenn anstatt aktive Väter dann Statisten dabei rauskommen.




    Ich persönlich finde das Modell, wenn es entsprechend funktioniert, gut. Aber auf


    die Verhältnisse der meisten AE´s nicht übertragbar.


    Das macht doch gar nichts, schließlich ist Wechselbetreuung ein Modell für die Kinder, nicht um es AE möglichst bequem zu machen.

  • Werden die Kinder denn gefragt wenn Mama beschließt das Kind alleine zu erziehen? Doch wohl meistens nicht. Ich habe jedenfalls noch kein Kind erlebt, welches gesagt hätte, es würde gerne alleinerzogen aufwachsen.


    Das immer mehr Staaten automatisches Sorgerecht bzw. sogar die Möglichkeit der Wechselbetreuung anbieten ist doch logisch, denn der Weg der Alleinerziehung hat sich als Irrweg erwiesen. Je mehr beide Eltern sich um das Kind kümmern, desto unstrittiger ist das Klima, desto besser ist die finanzielle Versorgung des Kindes (Unterhaltszahlung), und desto geringer ist die Gefahr für das Kind Gewalt zu erleiden.
    Eigentlich müßte man umgekehrt fragen: Was spricht eigentlich für Alleinerziehung?

    :thanks:


    Besser hätte ich es nicht ausdrücken können !

  • Die Grundvoraussetzung, nämlich der Wille, sich zu 50% in die Erziehung einzubringen, ist doch bei vielen gar nicht gegeben.

    Genau deshalb - im Interesse der Kinder - haben sich viele Länder entschieden, das als Standart nach einer Trennung zu definieren.
    D.h. nur wenn schwerwiegende Gründe gegen das Wechselmodell (oder das GSR) vorliegen, d.h. das Kindeswohl gefährdet wäre, sollte eine andere Regelung gefunden werden.
    Allein schon das deutsche Wort UMGANG offenbart doch schon das grundlegende Missverständnis.
    Kinder haben ein Recht auf Mama und Papa - zu gleichen Teilen.
    Nicht umsonst kann man immer wieder lesen, das Trennungskinder am liebsten hätten, wenn beide Eltern wieder zusammen kommen.
    Das heißt nichts anderes, dass die Kinder alle beide Elter für sich beanspruchen - kann also logischerweise nur 50/50 heissen.

    Die Grundvoraussetzung, nämlich der Wille, sich zu 50% in die Erziehung einzubringen, ist doch bei vielen gar nicht gegeben.

    Die Grundvorraussetzung, nämlich der Wille, den anderen Elternteil (meist den Vätern) freiwillig 50% der Erziehung zu überlassen, ist doch bei vielen gar nicht gegeben.
    Genau wie in meinem Fall - alle Eckpunkte stimmen, aber Mutti will einfach nicht.
    Hier entsteht ein Machtgefälle, welches die deutsche Rechtsprechung auch noch zementiert, die ja die Mütter geradezu dazu auffordert, sich egoistisch zu verhalten.
    "Unrecht gewinnt oft Rechtscharakter dadurch, daß es häufig vorkommt." (Berthold Brecht)
    Nachgeworfene Macht über unschuldige Kinder zu besitzen ist eine Sache - sie zu missbrauchen eine ganz andere!



    Also nur noch ein Argument, das Wechselmodell als Basis einzuführen.

  • Nicht umsonst kann man immer wieder lesen, das Trennungskinder am liebsten hätten, wenn beide Eltern wieder zusammen kommen.
    Das heißt nichts anderes, dass die Kinder alle beide Elter für sich beanspruchen - kann also logischerweise nur 50/50 heissen.


    Wenn ein Kind aber nie mit mama und papa zusammen gewohnt hat, dann spricht in meinen augen auch nichts gegen die Alleinerziehung. Und wie schon oft gesagt, wenn jemanden der sich gar nicht kümmern will, aufgrund eines Gesetzes , sich hälftig kümmern muss, bringt das keinem was


  • Wenn ein Kind aber nie mit mama und papa zusammen gewohnt hat, dann spricht in meinen augen auch nichts gegen die Alleinerziehung.

    Grober Unfug, der als Alibi gelten soll.
    Warum sollte das Kind auf seinen Anspruch beide Elternteile - gleichwertig - für sich haben zu können, verzichten müssen ?


    Und wie schon oft gesagt, wenn jemanden der sich gar nicht kümmern will, aufgrund eines Gesetzes , sich hälftig kümmern muss, bringt das keinem was

    Doch - dem Kind !

  • Eigentlich wollte ich mich dazu nicht äußern, da ich mich als Wechselmodellgegner sehe und ich keine Lust habe, mir von irgendwelchen Leuten den Tag vermiesen zu lassen, nur weil sie mit meiner Meinung nichts anfangen können.


    Alles schön und gut, dass die Kinder beide Elternteile haben sollen, auch gut, dass der Kontakt gepflegt werden muss, aber sich dahinzustellen und zu sagen, es sollte Gesetzgebung werden und dann auch noch nicht umgangsbereite Elternteile das auflasten, find ich schon eine große Hausnummer.


    OT: Was ist eigentlich aus der "Kriegsgeneration" geworden, wenn doch das AE Dasein sich als schlecht herausgestellt hat abersicher? Soweit ich weiß sind das die Ehen, die halten, auch jetzt noch, und die Kinder hatten leider Gottes auch ungewollt nur ein Elternteil.

    liebe grüße
    famberle



    ... der wunsch nach einer tochter ward die mutter vieler söhne ... :sonne

  • Grober Unfug, der als Alibi gelten soll.
    Warum sollte das Kind auf seinen Anspruch beide Elternteile - gleichwertig - für sich haben zu können, verzichten müssen ?


    Doch - dem Kind !


    Bringt es einem Kind, wenn sich ein elternteil kümmert weil er es muss? Meinste nicht das die kids da merken?


    Und unfug ist es keiner, wenn der papa schon vor er geburt weg war und sich nur zwangsäufig kümmert und ihm dann noch aufzubürgen das er sich noch mehr kümmern muss und aufkommen muss obwohl er das so schon kaum will, dann ist das für mich kein alibi

  • aber sich dahinzustellen und zu sagen, es sollte Gesetzgebung werden und dann auch noch nicht umgangsbereite Elternteile das auflasten, find ich schon eine große Hausnummer.

    Wie schon radex schrieb, ist Wechselbetreuung ein Modell für die Kinder, nicht um es den Eltern möglichst bequem zu machen.
    Wer Kinder in die Welt setzt, hat die verdammte Pflicht, diese "Auflastung" zu tragen.


    Über OT Kriegsgeneration bemerke ich nur eines: die Verantwortung für vaterlose Kinder lag nicht in Gottes Händen, sondern im Wahlverhalten dieses ganzen Volkes.
    Ebenso wie noch zur Wahl der Volkskammer der DDR am 18. März 1990 16,4 % der Menschen genau die Partei wählte, die für das 40-jährige Terrorsystem verantwortlich war ...

  • Genau deshalb - im Interesse der Kinder - haben sich viele Länder entschieden, das als Standart nach einer Trennung zu definieren.


    Welche? Ich finde zwar Länder, die dieses Modell eher praktizieren, aber als "standartmodell" finde ich es nirgendwo :frag




    Wie schon radex schrieb, ist Wechselbetreuung ein Modell für die Kinder


    Eben! Also warum soll ein Kind dazu gezwungen werden, seine halbe Zeit bei einem Menschen zu verbringen, der es nciht will? Wo bitte soll denn da das Kindewohl sein?


    Nicht immer passt für alle alles, egal, wie sehr man es sich schönredet. Es gibt auch viele väter, die aufgrund ihrer Arbeit nichtmal die 14-tage-regelung schaffen, so gern sie das auch möchten( Mein Ex gehört dazu). Möchtest du die jetzt zwingen, ihren Job aufzugeben, weil DU der Meinung bist, das Modell, das dir vorschwebt muß von allen praktiziert werden?

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Eben! Also warum soll ein Kind dazu gezwungen werden, seine halbe Zeit bei einem Menschen zu verbringen, der es nciht will? Wo bitte soll denn da das Kindewohl sein?

    Ich empfehle nochmals bei ernsthaftem Interesse:
    Die Tatsachenforschung zur Doppelresidenz des Kindes.
    Jan Piet de Man
    http://www.vafk.de/themen/wissen/gemeins…ja_und_nein.htm


    Original: Second chances. Ticknor & Fields, New York, 1989;: "Nicht ein Vater hat sich von seinen Kindern abgewendet, während bei Regelungen mit einem hauptsächlich betreuenden Elternteil 7% von den Vätern aufgehört hat, ihre Kinder zu besuchen. ) (...)

  • Das Beispiel hier war aber ein Vater, der sein Kind nie gesehen hat. Der vor der GEburt schon keinerlei Interesse zeigt. Und den willst du dann zwingen, seinen Job aufzugeben und alles umzustellen, weil ein Wissenschaftler jetzt sagt: es ist besser für das Kind,a uch wenn du da überhaupt keine Lust zu hast udn es dich nicht interessiert?


    Wenn die Bedinungen stimmen UND der entsprechende Umgangselternteil sowohl die Möglcihkeiten als auch das Interesse hat, ok. Aber es ist aus gutem Grund auch heute schon nicht möglcih, einen KV; der KEIN Interessse hat zu zwingen, sein Umgangsrecht wahr zu nehmen.


    Und nochmal: es kann keineswegs dem Kindeswohl entsprechen, sein halbes Leben bei jemandem zu verbringen, der keinerlei Interesse hat und das Kind nur "aufgebürdet" bekommt, mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch gewzungen war, sein Leben inkl. arbeit komplett umzustellen und evtl. auch noch weniger zu verdienen.


    Dazu kommt jetzt auch noch: klar, ein KV kann einen Säugling mit der Flasche füttern. Aber: gesundheitsmäßig ist es nachgewiesenermaßen besser, wenn das Kind mindestens 6 Monate voll gestillt wird. Das kann ein KV nciht gewährleisten. Möchtest du jetzt auch noch zusätzlich jede Mutter zwingen, nicht zu stillen, damit das Kind dann bei einem Vater ist, der es nicht haben möchte?


    Alle Menschen ins gleiche Schema pressen, weil man selbst es für besser hält ist einfach unmöglich und auch nicht notwendig.


    Wenn ein Wissenschaftler einen Bericht schreibt, das Schwarz depressiv macht, möchtest du dann auch für ALLE gesetzlich die Farbe schwarz verbieten, weil es für deine Situation gerade prima passt? ETWAS WAhlfreiheit sollte man den menschen doch noch zugestehen. Kürzlich hat Radex noch lang und breit darüber lamentiert, dass Männer gefälligst auch das Recht haben sollen, sich gegen ein Kind bzw. das Vater-sein zu entscheiden, und jetzt wird hier das genaue Gegenteil gefordert? Das auch Väter zu mehr verpflichtet werden, die es überhaupt nicht wollen?

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Auch durch einen zweiten Hinweis bekommt der Vortrag leider keine vorwärtsgerichtete Substanz. Die genannten Untersuchungen, meist in den 80ern publiziert und auf Überseestaaten ausgerichtet, geben letztlich zuwenig her. Und der redner selbst kommt irgendwie so gar nicht auf den Punkt. So sehr man sich gerne stark macht für ein Wechselmodell, ist es doch die Praxis, die dies letztlich immer wieder scheitern lässt. Ich befürchte, in Deutschland gibt es mehr gescheiterte Wechselmodellversuche von Eltern als solche, die erfolgreich mit den üblichen Abstrichen funktionieren. Kinder ins Feuer, in die Auseinandersetzung zwischen den Eltern zu schicken, das will man ja nun gar nicht.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich habe jedenfalls noch kein Kind erlebt, welches gesagt hätte, es würde gerne alleinerzogen aufwachsen.


    Wieviel Kinder haben dir denn schon anvertraut, dass sie ungern alleinerzogen aufwachsen?
    Und hast du schon mal jemals eine Vertrauensbasis zu einem Kind aufgebaut, in der es dir ehrlich sagt, was es über seine Situation denkt?

    Was spricht eigentlich für Alleinerziehung?


    Kontinuität und es gibt Kinder, denen das wichtig ist.

  • Über OT Kriegsgeneration bemerke ich nur eines: die Verantwortung für vaterlose Kinder lag nicht in Gottes Händen, sondern im Wahlverhalten dieses ganzen Volkes.
    Ebenso wie noch zur Wahl der Volkskammer der DDR am 18. März 1990 16,4 % der Menschen genau die Partei wählte, die für das 40-jährige Terrorsystem verantwortlich war ...


    ... und auch diese Väter haben dieses Regime gewählt und haben ihre Kinder nicht gefragt, ob sie damit einverstanden sind, dass der Vater in den Krieg geht. Da wurde auch, wie du so oft in anderen Beiträgen erwähnst, das Kind "übergangen".


    Hast du in der DDR gelebt? Also ich schon, wenn auch eher am Ende dieses Staates und selbst da war es kein Spaziergang, aber das gehört nun wahrlich nicht hierher.

    liebe grüße
    famberle



    ... der wunsch nach einer tochter ward die mutter vieler söhne ... :sonne

  • Wie schon radex schrieb, ist Wechselbetreuung ein Modell für die Kinder, nicht um es den Eltern möglichst bequem zu machen.
    Wer Kinder in die Welt setzt, hat die verdammte Pflicht, diese "Auflastung" zu tragen.


    Wenn es ein Modell gibt, das sich tatsächlich ausschließlich am Interesse des Kindes orientiert, dann das "Nestmodell". Nicht die Kinder nomadisieren wöchentlich von einer Wohnung zur anderen, sondern die Eltern kommen zum Kind.
    Das wird interessanterweise nicht in gleicher Form unterstützt wie das "Wechselmodell" - Warum? - Welche "neue Familie" lebt das mit?... Also ist die Wechselbetreuung ein Modell, das es den dies fordernden Eltern ermöglichen soll, ihr neues Leben zu leben und gleichzeitig das Gefühl zu behalten, für ihr Kind zumindest für 50 % da zu sein.


    Interessant finde ich auch die Aufmachung des Threads. Da werden gesetzliche Möglichkeiten als unumstößlicher Standard vorgestellt, obwohl dies offensichtlich nicht der Realität entspricht.

  • Eben! Also warum soll ein Kind dazu gezwungen werden, seine halbe Zeit bei einem Menschen zu verbringen, der es nciht will? Wo bitte soll denn da das Kindewohl sein?
    Nicht immer passt für alle alles, egal, wie sehr man es sich schönredet. Es gibt auch viele väter, die aufgrund ihrer Arbeit nichtmal die 14-tage-regelung schaffen, so gern sie das auch möchten( Mein Ex gehört dazu).


    Was kein Wunder ist in einem Land in dem der leibliche Vater oft ohne Sorgerecht und erst recht ohne Betreuungsrecht ist, und in seiner Bedeutung für das Kind nicht selten hinter dem Next der Mutter und dem Haustier rangiert. Wie soll da ein Sinn für Kinder aufkommen?
    Wer Alleinerziehung und alleiniges Sorgerecht propagiert und der Meinung ist, alleine zu wissen was gut oder schlecht für´s Kind ist, wird das nie erreichen. Gott sei Dank sind andere Länder uns da inzwischen Jahrzehnte vorraus, und haben längt begriffen, daß man beiden Elternteilen entgegenkommen muß, damit das Kind nicht drunter leidet.



    Möchtest du die jetzt zwingen, ihren Job aufzugeben, weil DU der Meinung bist, das Modell, das dir vorschwebt muß von allen praktiziert werden?


    Ich persönlich will niemanden zwingen, ich sehe allerdings, daß das Wechselmodell in immer mehr Staaten eingeführt wird, und das es wir hier in Deutschland sind, wo die größten Probleme im Familienrecht existieren.

  • Warum sollte das ein Problem des Wechselmodells sein? Auch zusammenlebende Paare mit Kind können arbeitslos werden. Was ist denn bei denen, wenn ein ET arbeitslos wird?


    Dann kann es mitunter passieren das man zusammen wegzieht und dort neu beginnt! Bei getrennten Leuten Leuten ist das aber etwas anders. Kv wird nun im Juli arbeitslos. Da er weder zahlt, noch sich kümmert ist es mir völlig egal wie es beruflich mit ihm weitergeht! In der Beziehung war es mir das nicht! :aetsch

  • Kontinuität und es gibt Kinder, denen das wichtig ist.


    Was nützt einem Kind die Kontinuität, wenn nur ein Elternteil da ist? Das ist die Kontinuität in der Mangelverwaltung.
    Oder um es mal plastischer auszudrücken: Ein Einbeiniger wünscht sich auch keine Kontinuität, sondern ein 2. Bein, damit er besser stehen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von radex ()


  • Oder um es mal plastischer auszudrücken: Ein Einbeiniger wünscht sich auch keine Kontinuität, sondern ein 2. Bein, damit er besser stehen kann.


    Falsch! Kommt nämlich drauf an, wie der Mensch zum Einbeinigen wurde! War es durch lange, schwere Krnakheit dann wünschen sich diese Menschen nur noch eine gut sitzende Prothese!