Wenn ich mich in die Lage deines Lg versetze, dann versucht er eigentlich den ganzen tag, Euer Leben zu leben, dir zur Entlastung zu sein, aber sein eigene Leben findet nirgends statt. Das muß er wiederfinden, dabei kannst du ihn unterstützen. Irgendwie liest sich sein Leben wie das eines Gastes oder Aupair-Mädchens. Versteh mich nicht falsch, ist kein Vorwurf, und liegt genauso an ihm, das zu ändern.
Hat er irgendwo eine eigene Ecke? Ein eigenes Zimmer? Was hat er vorher gerne gemacht? Welche Hobbies kann er gesundheitlich noch machen?
Klar, ich verstehe das schon. Ich sehe das ja auch. Aber wie bringt man einen Menschen dazu, wieder ein eigenes Leben zu führen, wenn der kein Interesse dran hat? Er hat ein eigenes Zimmer. In dem bastelt er mit meinem Sohn an einem Rennrasenmähertraktor. Aber er kann auch nicht so lange stehen oder sich bücken.
Jetzt wartet er schon sehnlichst auf die Eröffnung der Motorsport-Saison. Er freut sich jedesmal tierisch, wenn irgendwo irgendein Rennen stattfindet, und wir in der Lage sind, hinzufahren. Ich freue mich auch, aber ich hab halt auch im Hinterkopf, dass er dann den ganzen Tag rumlaufen muss, an der Strecke stehen, ins Zelt krabbeln. Ich wünsche mir so sehr, für ihn und auch für mich und die Kinder, dass er wieder ein unbeschwerteres Leben führen kann.