Abitur und anschließendes Studium mit Kleinkind... wie habt ihr das gemacht?

  • Ich überlege meiner beruflichen Zukunft eine völlig neue Wendung zu geben und mich für September 2010 fürs Fachabitur an der Fachoberschule anzumelden und anschließend Sozialpädagogik zu studieren. Ich denke schon, dass ich es schaffen könnte und bin da recht zuversichtlich aber Situationen wie die, die jetzt eben entstanden ist (Kind ist urplötzlich krank geworden, bricht mir die ganze Wohnung voll, ich nachts am putzen) machen mir schon ein wenig Angst, dass es doch zuviel wird und ich wegen solcher Ausfälle dann mit dem Lernstoff nicht zu Rande komme, weil evtl. völlig übermüdet im Unterricht... Früher habe ich neben meinem Vollzeitjob (ohne Kind) immer noch einen Nebenjob gehabt und trotzdem einen guten Abschluss gemacht in der Ausbildung aber das ist ja nicht vergleichbar mit Kind, oder doch? Verwandte habe ich keinerlei in der Nähe und der KV ist weit weg und total unzuverlässig. Freunde habe ich hier schon ein paar die immer mal wieder einspringen würden aber im großen und ganzen bin ich auf mich allein gestellt.


    Ich habe hier gelesen, dass ein paar von Euch während des alleinerziehend-Daseins nebenher studiert haben. Ich würde mich über Erfahrungsberichte und Tipps sehr freuen...


    Gewitterhexe

  • ich studiere seitdem ich schwanger bin- erst so für lau nen semester politikwissenschaft und anglistik-nun habe ich im sommer den bachelor abgeschlossen- in anglistik und materielle kultur:texil- schwerpunkt vermittlung. bin jetzt im ersten fachsemester- master of education. werde also lehrerín :-)


    ich denke studium und kind ist gut vereinbar. mein töchterchen ist seit dem sie 2 ist 2 mal die woche in der kita. seit dem sie drei ist, 5 tage halbstagskindergarten (7.30-12.30Uhr). Ich habe aber zudem eine super tolle Großfamilie und eine ex schwiegermutter in spe die immer einspringen wenn irgendwas ist.


    ich denke aber..studium und kind ist gut vereinbar! kommt natürlich auf betreuungsmöglichkeiten in deinem umkreis an!

    ...Leben ist Zeichnen ohne Radiergummi...

  • Ich habe mich beurlauben lassen als Kind zwei kam und ich in die Heiße Endphase des Studiums kam.... ich war völlig fertig und überarbeitet. Im September geht KInd Nummer 2 in die Krippe und ich werde meine Prüfungen dann angehen. Also wenn das Kind betreut ist, sehe ich da keine großen Probleme! Ein Studium ist auch nix anderes als ein Job! Man muss sich eben nur selbst sehr gut organisieren und lange vor den Kommulitonen mit dem lernen anfangen, denn man kann in harten Phasen eben nicht Tag und Nacht lernen! Aber Alltagsorganisation ist für AEs ja auch nix Neues.



    Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Finanzierung der ganzen Geschichte steht! Man kann nicht noch einen Vollzeitjob nebenher machen.



    Und was das Studium angeht, es gibt Veranstaltungen die mit den Öffnungszeiten von KiTas nicht vereinbar sind. Also solang das keine Pflichtgeschichten und das STudium nicht sehr verschult ist, kann man diese natürlich meiden... Wenn nicht, braucht man eine sehr flexible Tagesmutter. Die Uni unterstüzt Studierende Mütter in der Regel, STudentenwerk und Gleichstellungsbüro sind dann die richtigen Anlaufstellen!



    Viel Erfolg!

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Hallo,


    danke schon mal für Eure Erfahrungen. Also ich habe mich informiert, dass ich BAFÖG bekommen würde schon mal für die Zeit des Fachabis. Für das Studium selbst muss ich mich nochmal erkundigen aber müsste ja eigentlich auch der Fall sein, wenn man es mir schon fürs das Abitur gewährt, dann sicher auch für das Studium. Die Altersgrenze von 30 Jahren gilt aufgrund der Erziehung eines minderjährigen Kindes nicht, von daher hätte ich da erstmal keine Probleme. Wohngeld kann ich ebenfalls beantragen genauso wie UVG weiterhin, Kindergeld und Sozialgeld für meinen Sohn. Da würden wir auf den ungefähr gleichen Stand kommen, den wir jetzt haben.


    Mein Sohn geht in einen Ganztageskindergarten und von den Öffnungszeiten würde sich das genau decken mit der Fahrt zur FH und zurück, evtl. kann ihn, wenns doch mal länger dauert, auch eine Freundin abholen. Das ist weniger das Problem. Eher halt die Krankheitsfälle....


    Die FH wäre leider nicht an meinen Wohnort. Ein Umzug in die Nähe schließt sich aus, die Pendelzeit mit dem Zug würde ich fürs lernen nutzen können (bis zur Landesgrenze hätte ich von der Uni aus auch ein Semesterticket für die Bahn), dann bräuchte ich noch ein Zusatzticket aber das kostet nicht die Welt. Diese Variante ist aber auf jeden Fall günstiger als in die Nähe der FH zu ziehen, da selbst Dörfer, die ca. 15 km entfernt von der FH liegen vom Wohnpreis her so teuer sind, dass ich für die gleiche Quadratmeterzahl wie jetzt ca. 200 EUR mehr zahlen müsste (bei den billigsten Wohnungen) oder ich müsste ein Zimmer weniger nehmen aber mit Kind in einer 1-Zimmewohnung. Da weiß jeder von uns, dass das nicht geht.


    Ein ehemaliger Klassenkamerad von mir hat vor kurzem das Sozialpädagogikstudium an der in Betracht kommenden FH gemacht und gesagt, dass diese FH sehr sozial eingstellt sei gegenüber Müttern mit Kindern und diese sogar auch in Ausnahmefällen mal die Kinder mit in die Vorlesungen nehmen konnten, wenns nicht anders ging.
    Studienzeit wären 3 Jahre, studieren müsste ich wegen dem BAFÖG in der Regelzeit.. wäre also nix mit mal aussetzen. Die Studienanwesenheit wäre von MO-DO jeweils max. 4,5 Zeitstunden oder eben Di-Fr, gleiche Stundenanzahl. Einmal fängts um kurz nach 8 Uhr an und einmal um kurz nach 10.00 Uhr. Der zweite Zeitrahmen würde mir von der Betreuung meines Sohnes her besser passen bzw. wäre auch nur dieser möglich.


    Für die Zeit, wo mein Sohn in die Schule kommt, ist er bereits im Hort angemeldet. Dieser würde auch bis 17.00 Uhr gehen.


    Von daher würde alles stimmen aber wie gesagt... die Härtefälle machen mir schon Angst... Zudem kommt noch, dass ich in Mathe echt noch nie so gut war und die FOS bereits jetzt sagt, Stoff aus der Realschule wird NICHT wiederholt, es wird vorausgesetzt, dass man sofort anknüpfen kann. Nach 10 Jahren ohne Schule und dann nur bescheidenen Matheleistungen wäre also Nachhilfeunterricht auf jeden Fall ein Muss.


    Gewitterhexe


    Gewitterhexe

  • ....Unser Kind war sowas von geplant....EX deutlich älter und schon lange berufstätig und ich Ende meines Jurastudiums, scheinfrei und direkt vor der Examensvorbereitung (durchschnittliche Dauer ca. 1,5 Jahre)....Dann Kind da, EX beruflich nur noch weg....mir ist alles über dem Kopf zusammengebrochen zumal unsere Kleine total schwierig war und nur geschrien hat....


    Dann nebenbei gelernt, als ich wenigstens wieder halbwegs die Augen aufbekommen habe. Dann Examenstermin anvisiert, mich nicht beurlauben lassen, gerlernt, EX nur weg.... -> Examensanmeldung nicht gemacht! Dann Examenstermin anvisiert, mich nicht beurlauben lassen, gerlernt, EX nur weg.... -> Examensanmeldung nicht gemacht!


    Dann schwere Vorwürfe von EX wieso er mich zu Hause durchfüttern soll, ich soll gefälligst neben meinem und seinem Haushalt, der gesamten Kinderbetreuung jetzt endlich meinen Abschluss machen - aber bitte mit Bestnote. Das war letzten Winter....dann wollte er plötzlich ein zweites Kind....natürlich neben meinem Studium.


    Ich habe mich letzten Sommer getrennt aus vielen anderen aber auch aus diesen Gründen! Habe mich vier Monate nach der Trennung fürs Examen angemeldet und schreibe in genau einer Woche ab dem 01.03.2010. Das nenne ich mal Erfolg. Unabhängig vom Bestehen oder Nichtbestehen bin ich jetzt schon superstolz auf das was ich ALLEINE geleistet habe.


    Mein Kind ist seit November dann ganztags in die Krippe gegangen und am WE einen Tag zur Omi und einen Tag zum Papa.
    Da konnte ich lernen....allerdings ist das auch Augenwischerei, denn ich musste die meiste Zeit erstmal schlafen, sonst konnte ich nichts kapieren von dem was ich las!!!


    Also viel Glück bei Deinen Plänen. Immerhin bist Du bereits AE...das erhöht die Chancen - meiner Ansicht nach - auf einen Studienabschluss gewaltig ;o))))

    ...just lookin' so badly nice....'till I bite your ass.... :D



    Einmal editiert, zuletzt von Sawadeeka ()

  • Ich studiere auch seit der Schwangerschaft und habe mich nicht beurlauben lassen, 7 Wochen nach der Geburt habe ich wieder Seminare besucht (was ich allerdings jetzt nicht mehr machen würde).
    Habe das große Glück dass meine Mutter immer einspringen kann wenn etwas ist wie Krankheit oder Seminartermine die außerhalb der Krippenöffnungszeiten liegen.
    Ich studieren an der Uni und ist daher nicht so ganz verschult, ich kann mir meine Seminare aussuchen je nachdem welches zeitlich passt.
    Falls dein Kind krank wird, kannst du immer mit deinen Dozenten sprechen, ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht.
    Zu schaffen ist das aufjedenfall, allerdings muss man mit keiner oder sehr eingeschränkter Freizeit rechnen.

  • hi gewitterhexe!


    Das geht alles - auch ohne Family, KV o.ä., aber du benötigst eine vernünftige Betreuung - am Besten ganztags.
    Bei Prüfungen, Klausuren etc. ist es aber leichter, wenn vielleicht Oma oder Opa zu Besuch kommen und dich entlasten oder dein Kind Oma-Urlab macht (Wenn dein Kind alt genug ist).


    Aber denk dran...porbieren geht über studieren!!
    Ich bin überzeugt, du machst das gut!
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Hi!


    Also ich seh die Schwierigkeit nicht im Studium- da kann man vieles schieben, basteln, reden, ohne Anwesenheit hinbekommen etc....
    Bei Sozialpädagogik wirst du eh viele Hausarbeiten und Projekte haben und weniger Klausuren.


    Ich stell es mir mit der Schule schwierig vor, da sind ja auch die Fehltage begrenzt und wenn der Lehrer sagt, da is Klassenarbeit, dann is sie da.
    Für die Zeit brauchst ne wirklich gute Betreuung.
    Allerdings hast du da dann auch öfter mal Ferien in denen du dann die liegen gebliebenen Hausarbeiten wieder aufholen kannst.


    Für die Mathenachhilfe- freunde dich mit dem Streber der Klasse an- du wirst kein Geld haben um jemanden zu bezahlen wenn deine Lücken so groß sind und du so viele Stunden brauchst.
    Fang am besten jetzt schon an, hol dir Übungsbücher die zum selbststudium geeignet sind. Das heißt, nicht nur Aufgaben mit Ergebnissen, sondern Lösungswege die erklärt sind.
    Schau auf den Lehrplan.
    Wenn ich mich recht erinnere: Zinsrechnungen, Kurvendiskussion, ...


    Viel Erfolg!