Schuluntersuchung - teilstationäres Internat

Hallo.
Ich bin in einer vergleichbaren Situation.Ich habe vor einigen Tagen ,auch nach der Schuluntersuchung ,hier in diesem Forum geschrieben.Mein Sohn hat eine visuelle - motorische Wahrnehmungsstörung und die Ärztin hat ihn nur bedingt für schulfähig erklärt. Gestern Abend hatte ich ein langes Gespräch mit unserer Kinderärztin und dort fielen auch Worte wie eingeschränkt,behindert, anders als andere Kinder usw.Mir war das gar nicht so bewusst...
Mein Kind ist ein echt unglaublich liebevolles Wesen der von allen sehr geliebt wird.Er ist kreativ, sprachlich absolut weit entwickelt und hat eine nicht zu umschreibende Phantasie.Er ist sensibel , verträumt aber es fällt ihm schwer, mit dem Stift in der Hand vorgegebene Dinge nachzumalen.
Er beobachtet die Welt sehr genau und findet seinen Weg sich in ihr zurecht zu finden.Nicht wie die Norm oder so wie es von der Masse erwartet wird.Aber genauso gut und vielleicht noch effektiver nur etwas langsamer.Ich habe keine Angst davor und liebe mein Kind trotzdem über alles.
Wir können uns die Kinder nicht aussuchen.Sie kommen so wie sie sind zu uns.Und es liegt an uns ihre Stärken zu unterstützen und ihre Schwächen zu akzeptieren.
Ich glaube nicht, dass du dein Kind in ein Internat geben mußt.Wenn dein Kind von dir weg soll/ muss ist das für das Kind wie eine Strafe für sein anders sein.Wenn ich mir vorstelle, dass mein Kleiner von mir weg gehen müsste weil irgendjemand der uns gar nicht kennt das so beschließt, würde ich kämpfen wie eine Löwin. Alleine der Gedanke lässt mich erschaudern. :hä
Schlafe erstmal darüber und überlege Dir was du machen kannst.Es gibt bestimmt auch bei Euch einen sozial- pädagogischen Dienst.Rufe die doch mal an.Den Gedanken, ihn noch für ein Jahr zurück stellen zu lassen finde ich eigentlich ganz okay. Ich weiß,aber Kopf hoch... es ist nicht leicht in so einer Situation hinsichtlich der Erwartungen und dem Leistungsdruck den unsere Kinder ausgesetzt sind.
Tief Luft holen....es geht weiter.Denke daran was du schon alles geschafft hast
Liebe Grüße von Lallu :strahlen

Meine Schwester wollten die Schulärztin zuerst wegen zurückgeblieben nicht einschulen. Meine Eltern haben sich durchgesetzt, Schule und Studium hat sie in einem Rutsch gemacht und ist heute Gymnasiallehrerin. Die Untersuchung ist wohl nicht sehr tiefgreifend.

Wieso soll denn ein Kind das ohnehin Probleme hat, rausgerissen aus dem Elternhaus besser lernen? Das klingt wiedersinnig.

Lass dir bloß nichts einreden.

Vor 2 Jahren sollte mein Sohn unbedingt auf die Geistigbehindertenschule,alle Therapeuten,Erzieherinnen hatten sich ganz klar für die KB Schule ausgesprochen.Interessierte die Ärztin vom Gesundheitsamt null(über deren Fachkompetenz nach 1 Stunde "ausführlicher" Untersuchung meines Sohnes setzte ich einfach mal ein )

Eine KB Schule gibt es hier nur im Landkreis Cuxhaven ,klar wollen die die Kids in Bremerhaven halten,da geht es schliesslich um Geld...

Hier ist es so das das Gesundheitsamt eine Empfehlung ausspricht ,dann das Schulamt über die Schule entscheidet.Auf mein Nachfragen was ich denn machen könne wenn das Schulamt Tim auf die GB Schule schicken will,dann müssen sie vor Gericht gehen,"gut dann würde ich das machen".

Mein Kind ist auf der KB Schule gelandet.

Thema Internat ich weiß nicht wie oft mir schon der Vorschlag gemacht wurde und jedesmal gehe ich hoch wie eine Rakete.Nur weil mein Sohn behindert /anders als die"normalen" Kids ist,ist das noch lange kein Grund ihn ins Internat zugeben.

Als letztens das Theema Internat wieder auf den Tisch kam(Gesundheitsamt) fragte ich nach ob mein grosser da auch hin solle schliesslich hätte er eine Teilleistungsschwäche in Deutsch,würde mich ja wundern das mich da noch keiner gefragt hätte auch er passt ja nicht ins Schema "normal".

Wenn Eltern sich entschliessen ihr Kind ins Internat zu geben finde ich das völlig ok.

Inszwischen frage ich mich manchmal ob für die "Fachleute" die Vorstellung vom Zusammenleben mit einem behinderten Kind nur gruselig ist.Die deknen alle Eltern müssten doch froh sein wenn das anstrengende Kind weg ist.Na und Geld bringt es auch in die Kasse.

Liebe Grüße

Ute

Liebe Lady La Luna,

oh man, ich musste echt mehrmals schlucken, als ich das alles las.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Sonne im Herzen.

Ich weiss ja nicht, welches Ausmaß die Beeinträchtigung hat, daher hier vielleicht ein neuer Tipp für dich:

Was ist (auch in Hinblick auf deine Heilpraktiker Anwärterschaft) denn mit einer Waldorf Schule?
Bei uns in Köln gibt es z.B. die integrative Waldorf Schule, in der 4-5 Kinder einen erhöhten Förderbedarf haben - auch werden ab nächstem Jahr so genannte Brückenklassen eingeführt.
Diese Brückenklassen werden übrigens ab SJ 2011 bundesweit eingeführt.
Das Konzept von (integrativen) Waldorfschulen ist die bekannt?
Falls nicht, kann ich es dir gerne zukommen lassen!

Ich hoffe, dir vielleicht eine Alternative genannt zu haben.
Falls du noch Fragen hast, gerne kannst du mir schreiben.
Ich kenne mich schon auf dem Bereich der LB/GB Schulen aus.

Liebste Grüsse und fühl dich :troest
LotteLustig

Zitat von Lady La Luna

Falls er in den anderen beiden Schulen nicht zurechtkommt..kann ich mir das immernoch überlegen. Er ist mir einfach zu jung für sowas.
Ich kann das nicht.

:troest Und Du musst das auch nicht!

Ich bin überzeugt davon, dass man einem so jungen Kind den Boden unter den Füßen wegreißt, wenn man es aus seinem liebevollen Umfeld nimmt. Die Liebe der Familie gibt Halt und macht stark. Niemand kann mir erzählen, dass schulische Förderung mehr wert sein soll.

Ich habe nicht generell was gegen Internate, aber nicht in dem zarten Alter und nicht wenn eine so liebevolle Mutter da ist, um das Kind aufzufangen und es zu stützen.

Es gibt genug Alternativen. Der Sohn einer Bekannten ist erblindet und sie sind deswegen in die Nähe einer geeigneten Schule gezogen. All das würde ich tun, bevor ich ein Kind die ganze Woche über weggebe.

Du findest bestimmt die richtige Schule :daumen

Hallo Lady Luna,

lass dich mal :troest .

Du kennst dein Kind besser als jeder andere.

Nichts an deiner Entscheidung deinen Burschen nicht ins Internat zu geben ist egoistisch.

Kinder egal ob "normal" oder anders können sich doch nur weiterentwickeln,Fortschritte machen wenn sie sich wohl fühlen,wenn es ihnen gut geht.

Das sollte immer im Vordergrund stehen,ist ein Kind unglücklich nützt doch die beste Förderung nichts.

Liebe Grüße

Ute

Hallo Lady,

den Entwicklungsstand Deines Sohnes betreffend würde ich mich eher auf Aussagen des SPZ in Hannover verlassen.

Wenn ich mich recht erinnere, gehst Du dort doch hin ... oder?

Aus den dortigen Stellungnahmen lässt sich doch sehr präzise der tatsächliche Entwicklungszustand Deines Kindes messen.

Einer Unterbringung des Kindes in einem Sprachheilinternat in Bad Salzdetfurt würde ich nur zustimmen, wenn das Kind auch tätsächlich mit wöchentlichen Trennungen umgehen kann.

Der Kater :brille