Stern TV mal wieder ein Hartz IV Bericht

  • Hallo marikaroon,


    ich beziehe kein Harz IV mehr... :dribbel
    und ich habe auch schon einige Monate unter deim Harz IV-Satz gelebt, eben weil ich die Art und Weise, wie bedürftige Menschen sehr oft behandelt werden, als demütigend empfunden haben.


    Für mich bedeutet in diesem Land, dass Grundsicherung (Harz IV) die Menschenwürde nach Art. 1 GG nicht verletzen soll. Und wenn das Bundesverfassungsgericht über die Höhe dieser Sätze noch zu eintscheiden hat, dann scheint für etliche Menschen einiges im Argen zu liegen - zumindest nach deren subjektiven Empfinden.


    AB-Mama hat recht gut zusammengefaßt, was ich meine. Urlaub, das neueste Handy, etc. ist nicht notwendig und haben auch nix mit Menschenwürde zu tun.
    40 Stunden und mehr/Woche zu arbeiten, um sich von einem (frustrierten Mitarbeiter) der Arge demütigen zu lassen, weil das selbstverdiente Geld nicht reicht, hat mit Menschenwürde für mein Empfinden viel zu tun.


    Und ja, ich nehme mir heraus, gesundes Essen als Menschenrecht zu bezeichnen. Das hat nichts mit Luxus zu tun. Ich habe das Glück(!) in einem Land zu leben, in dem dies möglich ist. Das gleiche Recht gestehe ich Menschen zu, die von Harz IV abhängig sind.


    Auch wenn ich es vorher nicht ausdrücklich gesagt habe, bin ich der Meinung, dass jeder Harz-IV-Bezieher etwas für sein Geld tun sollte. Ob dies ein guter Schulabschluss, der überfällige Sprachkurs, die ehrenamtliche Mithilfe im Sportverein oder etwas anderes ist, wäre für mich nicht wichtig: beziehe ich Geld von der Gemeinschaft, sollte ich auch für diese etwas tun.


    OT: ich empfinde deine vielen Ausrufezeichen und Fragezeichen ähnlich wie Großbuchstaben. Könntest du dies bitte bleiben lassen. Danke.



  • Der Anteil dieser Menschen ist aber selbst laut Aussage der Arge verschwindend gering!


    http://www.spiegel.de/politik/…and/0,1518,673013,00.html



    Und ich bestreite, dass Ärzte leichtfertig krank schreiben.
    Und ich zweifle diese Unterstellungen an, dass Hartz 4 Bezieher so dreist sind. Wie schon gesagt, es ist ein verschwindend geringer Teil, der mißbraucht.



    Wie willst du im Übrigen feststellen, ob jemand wirklich krank ist? Das kann nichtmal der Amtsarzt bei verschiedenen Krankheiten.
    Wie willst du ein Burn Out oder ein Borderline beweisen.
    In der Medizin läuft es nicht mathematisch berechenbar. Und nicht alles ist per Bildgebung oder Blutbild nachzuweisen.


    Manchmal zählt auch, was der Mensch berichtet und angibt. Und ja, wenn ich fegen sollte, dann würde ich mich auch krank schreiben lassen. Ich kann nämlich aufgrund eines Lendenwirbelschadens nicht in leicht gebückter Haltung arbeiten. Fegen gehört dazu, macht mir Schmerzen. Meine Arbeit hingegen kann ich mir so einrichten, dass ich rückenschonend arbeiten kann. Mein Arbeitgeber unterstützt mich darin und schafft alles an, was ich für rückenschonendes Arbeiten brauche (das muss er sogar).
    Wäre ich irgendwo ein 1 Euro Depp, dann würd das niemand interessieren. Weil ich keine Recht habe und auch keine Wertigkeit.
    ---> Ich würd mich krank melden, obwohl ich grundsätzlich zu den Pflichtbewußten zähle.



    Ansonsten sitzen z.B Chefskretärinnen in Computerkursen zusammen mit Analphabeten. Sitz mal monatelang Zeit ab, die dich verrückt macht, weil du das alles besser weißt, als der Dozent.
    Oder IT Fachkräfte sollen Word und Excel lernen...ganztags!


    Sinnvoll wären personenabgestimmte Kurse und genaueres Hinsehen bei den Anbietern. Die Dozenten brauchen zum Teil selbst erstmal eine Fortbildung. man lese sich mal die Berichte von Teilnehmern im Netz durch.



    Hier wird so getan, als ob der gemeine Hartz 4 Bezieher nix tut. Das stimmt so einfach nicht. Er sucht Arbeit, daszu ist er nämlich auch verpflichtet. Weißt er das nicht nach, dann wird er sanktioniert. Die Sanktionen betreffen aber nur 2,6 % laut Arge und somit kommen 97,4 % ihren Verpflichtungen nach.
    (Das sind zumindest die Zahlen, die ich gestern im Spiegel Interview gelesen habe)
    Wozu also die Aufregung?


    Edit: Ich lese hier auch immer nur, dass alle davon weg wollen und lieber arbeiten würden. Ich hab hier noch keinen gelesen, der sich frohen Mutes eingerichtet hat.


    "Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege. Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut" (Laotse)

    Einmal editiert, zuletzt von shawnee ()


  • Hartz 4 verletzt die Menschenwürde nach Art. 1. nicht. Das Bundesverfassungsgericht entscheidet darüber, ob die Sätze für Kinder angemessen sind, da gehts nicht um den Regelsatz für Erw. und mich würde es nicht erstaunen, wenn Karlsruhe sagt, die Sätze sind ok, sind sie auch. Rechne Vergünstigungen wie Klassenfahrtübernahmen drauf, das ist kein Extra, das sind Summen, die auch Berufstätige zusätzlich aufbringen müssen, die können nicht einfach nen Antrag stellen. Vom Regelsatz eines Erw. und eines Kindes bleiben bestimmt 400 Euro monatlich zum Leben und für Extras, das haben viele Berufstätige nicht. "Von Hartz 4 muss ich hungern, verhungern oder hab nix über für Kleidung, etc." - klar fällt der Urlaub flach und Unternehmungen kleiner aus, aber wer mir sagt, z.b. er kann keine Kleidung, etc. davon kaufen, der sollte an seinen Ansprüchen arbeiten.


    Ich muss auch jeden Monat meine Abrechnung einreichen, fühle mich dadurch in keinster Weise gedemütigt und in meiner Menschenwürde verletzt, denn ich möchte was zusätzlich vom Staat und nicht der von mir!!!


    Definiere mir Gesundes Essen - nur Bio - Untersuchungen zeigen, dass gerade in Tiefkühlgemüse alle Vitamine enthalten sind :brille

    "Der Vorteil der Klugheit und des Wissens besteht nämlich darin,
    dass man sich im Bedarfsfall dumm stellen kann.
    Das Gegenteil ist schwieriger."


    Kurt Tucholsky:rolleyes2:

  • Wozu also die Aufregung?


    Na weil in den Medien nicht die gezeigt werden, die brav alles machen und sich irgendwie mit knappen Kassen dadurch wuseln, ohne sich zu beschweren, sondern nur die "Sonderfälle". Die die "so viel haben", die die nicht arbeiten gehen wollen, oder eben die, die "auf hohem Niveau jammern". Das das der geringere Teil ist spielt keine Rolle. Die anderen sind nicht so interessant. Ich hab den Bericht mal wieder nicht gesehen ( Hab seit 4 Jahren kein Fernseher mehr), aber ich vermute mal, da wurde wie in den letzten auch kein einziger "Aufstocker" gezeigt.
    Der Mensch braucht ein Feindbild.
    Und die Medien brauchen Aufreißer, damit die Leute brav gucken.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Nach der Berechnung hab ich mich gefragt warum ich arbeiten gehe.

    Weil Arbeit haben nicht nur was mit Geld verdienen zu tun hat.


    Ich muss auch jeden Monat meine Abrechnung einreichen, fühle mich dadurch in keinster Weise gedemütigt und in meiner Menschenwürde verletzt, denn ich möchte was zusätzlich vom Staat und nicht der von mir!!!

    Ich hab Beides durch: arbeiten und aufstockend H4 - jetzt ist der Betrieb pleite und ich wieder ganz unten. Ich hab jetzt nur noch meinen 400,-€ Job. Und ich empfinde es tatsächlich als Unterschied, ob ich:


    - jeden Monat "nur" meine Abrechnungen einreiche und gut ist oder ob ich


    - alle paar Monate meine kompletten Kontoauszüge vorlege und erklären muss, was ich da bei e*** für 35,-€ verkauft habe,
    die Geldgeschenke von Oma und Opa an meine Kinder lieber im Sparstrumpf "verstecke", weil meine Kinder sonst mit diesem Geld vielleicht zu meiner Bedarfsdeckung beitragen müssen, ich fragen muss, ob ich bitte umziehen darf...


    Ich empfinde es schon als Unterschied, jeden Tag zur Arbeit zu gehen oder jeden Tag zu hoffen, endlich eine Antwort auf wenigstens eines der 8 Bewerbungsschreiben in diesem Monat zu bekommen, und hoffentlich nicht in den den Wald gehen zu müssen, um für 1,-€ am Tag dort Blätter zu fegen oder ein halbes Jahr in einem Kurs Dreisatz lernen zu müssen, was man schon längst kann...


  • Ich muss auch Zahlungseingänge auf dem Konto belegen, mein Kind hat ein Taschengeldkonto, auch dafür werden Nachweise erwartet, bei jedem Folgeantrag, alle 6 Monate. Da ist es egal ob ich Vollzeit arbeite oder nen 400 Euro Job hätte. Ich mail sogar freiwillig nach jedem Gehaltseingang den Kontoauszug hin, ich hab meine Ruhe und Amt ist beruhigt. Trotzdem fühle ich mich dadurch nicht in meiner Menschenwürde verletzt, denn ob ich nun Wohngeld beantragen würde oder ALG2, Nachweise muss ich überall erbringen, ich hab nix zu verbergen und neugieriger als das Finanzamt sind die auch nicht :brille

    "Der Vorteil der Klugheit und des Wissens besteht nämlich darin,
    dass man sich im Bedarfsfall dumm stellen kann.
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    Kurt Tucholsky:rolleyes2:

  • Zitat: (mein Zitatebutton ist weg, wo ist der denn hin? )


    Wohngeld beantragen würde oder ALG2, Nachweise muss ich überall erbringen



    Das stimmt so nicht. Beim Wohngeld muss ich keine Kontoauszüge bringen. Es genügt ein Lohnnachweis einmal im Jahr.


    "Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege. Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut" (Laotse)

    Einmal editiert, zuletzt von shawnee ()

  • Und wenn ich gucke, was ich brauche für mich alleine, bin ich locker für mich bei ca. 200 Euro im Monat damit mein Kühli voll ist, wäsche sauber, ich gepflegt bin und Klamotten am Arsch habe die nach was aussehen, und ich mich so gesund ernähre das ich arbeiten gehen kann ohne Mangelerscheinungen zu bekommen !


    Wenn ich bedenke wie teuer selbst eine "günstige" Schultasche für ein Kind ist und was die die Schule verlangt was man haben muss für das Kind, bin ich bei der Einschulung locker bei 200 Euro !


    Ich greife mir dieses Zitat hier grad mal raus.


    Menschenwürde bedeutet "Klamotten, die nach was aussehen"?
    Menschenwürde bedeutet, einen neuen Schulranzen der Berechnung zugrunde legen zu dürfen?


    Darf ich anmerken, dass berufstätige Menschen sich diese Wünsche von nirgendwoher erfüllen lassen können? Wenn sie das alles brauchen, dann sparen sie es sich zusammen. Dann muss eben mal ein gebrauchter Ranzen her oder die Patentante wird angeschnorrt. Die Frage "worauf habe ich Anspruch?" erübrigt sich.


    Wann hab ich eigentlich das letzte Mal hier in Deutschland einen Menschen mit Mangelerscheinungen gesehen? :Hm Und hatten diese Menschen dann in ihrem Einkaufskorb Cola, Chips, Kippen und Weissbrot - wo es doch im gleichen Geschäft auch Wasser, Äpfel, Tee und dunkleres Brot gab?


    Warum muss ich meinem Kind sagen "das können wir uns nicht leisten" und bei einem H4-Empfänger soll der gleiche Satz ein Verstoß gegen die Menschenwürde sein?

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Ich muss auch Zahlungseingänge auf dem Konto belegen, mein Kind hat ein Taschengeldkonto, auch dafür werden Nachweise erwartet, bei jedem Folgeantrag, alle 6 Monate. Da ist es egal ob ich Vollzeit arbeite oder nen 400 Euro Job hätte. Ich mail sogar freiwillig nach jedem Gehaltseingang den Kontoauszug hin, ich hab meine Ruhe und Amt ist beruhigt. Trotzdem fühle ich mich dadurch nicht in meiner Menschenwürde verletzt, denn ob ich nun Wohngeld beantragen würde oder ALG2, Nachweise muss ich überall erbringen, ich hab nix zu verbergen und neugieriger als das Finanzamt sind die auch nicht :brille

    Na dann scheint es auch hier wieder einen Unterschied in der Handhabung der einzelnen Ämter zu geben.
    Als ich Vollzeit gearbeitet habe, musste ich nur die monatliche Abrechnung einreichen und den einen dazu gehörigen Kontoauszug. Auch musste ich nach einem halben Jahr weder einen neuen Antrag, noch alle anderen Auszüge vorlegen.


    Und es gibt sogar einen Unterschied im Gefühlsleben der Menschen. Für dich mag das alles völlig in Ordnung und toll sein - vom Gefühl her. Das heisst aber nicht, dass alle anderen H4 Empfänger gefälligst genau so empfinden müssen.


    Da auf den Kontoauszügen ja nicht nur alle Einnahmen (die vom Amt zu überprüfen sind und was ich auch als nachvollziehbar und relevant empfinde), sondern auch alle Ausgaben einzusehen sind, überlege ich mir sehr wohl, was ich bar und was ich mit EC-Karte
    bezahle. Dabei geht es nicht darum, ob ich was zu verbergen habe oder
    nicht, sondern um meine Privatsphäre.
    Wenn du so locker damit umgehen kannst, ist das schön für dich. Ich empfinde das als unangenehm und als Einschränkung meiner Menschenwürde.


    Wenn ich Wohngeld beantrage, muss ich einen Einkommensnachweis vorlegen: Gehaltsabrechnung oder Steuerbescheid, Kindergeldbescheid und einen Nachweis über Unterhaltszahlungen. Das kann ein Gerichtsbeschluss oder 1 entsprechender Kontoauszug sein.
    Das Wohngeldamt überprüft keine Kontovorgänge. Auch Taschengeldkonten der Kinder muss man hier nicht offen legen.


    Auch das Finanzamt kann nicht sehen, wann ich für wieviel Euro beim Aldi (oder Lidl oder Plus usw) einkaufen war...


    Aber wie gesagt - jeder geht anders damit um.

  • Das stimmt so nicht. Beim Wohngeld muss ich keine Kontoauszüge bringen. Es genügt ein Lohnnachweis einmal im Jahr.


    Das Wohngeldamt kann Kontoauszüge verlangen zum Nachweis, dass die Miete in der angegebenen Höhe überwiesen wird.


    Mir gehts hier aber eigentlich darum, dass ich in vielen Situationen des Lebens Nachweise erbringen muss, kann z.b. auch beim JA passieren, obs nun Nachweis ist, dass Unterhalt bezahlt wurde oder man Unterhalt erhalten hat. Und ICH möchte etwas, also warum soll ich mir und den Mitarbeitern das Leben schwer machen, wenn ich nix zu verbergen habe.
    Auf mein Konto gehen auch schon mal Überweisungen, die ich zur weiteren Zahlung verwende (Urlaub mit Freunden), solche Dinge kann ich erklären und belegen auf Nachfrage und ich bin mir nicht zu schade dies zu tun und kann verstehen, wenn da Nachfragen sind. Der Mitarbeiter arbeitet nach Gesetz und wie überall im Leben, so wie ich ihm entgegentrete, so wird mir geantwortet.
    Denn wie sollte sonst überprüft werden, ob Angaben korrekt sind.
    Nach bestem Wissen und Gewissen, haa!


    Ich räume aber ein, dass meine Sichtweise nicht unbedingt die eines Jeden ist ;)

    "Der Vorteil der Klugheit und des Wissens besteht nämlich darin,
    dass man sich im Bedarfsfall dumm stellen kann.
    Das Gegenteil ist schwieriger."


    Kurt Tucholsky:rolleyes2:

  • Menschenwürde bedeutet "Klamotten, die nach was aussehen"?


    Natürlich nicht.


    Menschenwürde bedeutet, einen neuen Schulranzen der Berechnung zugrunde legen zu dürfen?


    Auch nein.



    Wann hab ich eigentlich das letzte Mal hier in Deutschland einen Menschen mit Mangelerscheinungen gesehen? :Hm Und hatten diese Menschen dann in ihrem Einkaufskorb Cola, Chips, Kippen und Weissbrot - wo es doch im gleichen Geschäft auch Wasser, Äpfel, Tee und dunkleres Brot gab?


    Na ja, ich sehe solche Menschen schon. Weniger in Geschäften mit voll geladenen Einkaufskörben. Eher bei der "Tafel" oder auf der Strasse. Manchmal auch in der Schule.


    Warum muss ich meinem Kind sagen "das können wir uns nicht leisten" und bei einem H4-Empfänger soll der gleiche Satz ein Verstoß gegen die Menschenwürde sein?


    Ich denke nicht, dass es die Regelsätze sind, die die Menschenwürde berühren. Es sind auch nicht fehlende Markenklamotten oder der nagelneue Schulranzen von Sc***.
    Es ist der Umgang. Die Einstellung gegenüber H4 Empfängern und die ewig leidige Diskussion über diese faulen Menschen, die den ganzen Tag nix tun außer die Hand aufzuhalten.

  • Ich denke nicht, dass es die Regelsätze sind, die die Menschenwürde berühren. Es sind auch nicht fehlende Markenklamotten oder der nagelneue Schulranzen von Sc***.
    Es ist der Umgang. Die Einstellung gegenüber H4 Empfängern und die ewig leidige Diskussion über diese faulen Menschen, die den ganzen Tag nix tun außer die Hand aufzuhalten.


    Der erste Satz ist mir der wichtigste.


    Warum muss ich mir denn dauernd danhören, die Regelsätze seien menschenunwürdig, viel zu niedrig und überhaupt?


    Wie sollen berufstätige Menschen mit dem oft gehörten Gejammere und "das ist ungerecht, das hab ich nicht" umgehen?


    Seltsamerweise sind es nämlich nicht die Mindest- und Geringverdiener, an denen sich die Ansprüche einiger H4-Bezieher orientieren.

    2 Mal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Es ist der Umgang. Die Einstellung gegenüber H4 Empfängern und die ewig leidige Diskussion über diese faulen Menschen, die den ganzen Tag nix tun außer die Hand aufzuhalten.


    dagegen kannst du aber leider nichts tun. Wie schon gesagt, der Mensch braucht ein Feindbild, und schwarze Schafe - die es ja nunmal definitiv gibt - bilde da immer eine gute Ausgangsbasis, um allgemein zu schimpfen.


    Meine Eltern waren nicht anders, besonders mein Vater. Jetzt haben sie selbst 2 Kinder, die beide unverschuldet ALG II bekommen. Und meine jüngere Schwester ist nur knapp dran vorbei gerauscht. (Wobei, Leben könnte sie von ihrer Arbeit auch nicht alleine. Wohnt aber noch zu Hause.). Im Bekanntenkreis meines Vaters sieht es nicht viel anders aus, auch bei Leuten, die er seit Jahren kennt, und bei denen er weiß: die haben immer gearbeitet und wollen auch arbeiten. Das hat dann bei ihm zu einem umdenken geführt. Er sieht aber auch gerade bei meinem Bruder, was der tut, um da raus zu kommen. Da bekommt er es hautnah mit, da mein Bruder im gleichen Haus wohnt. Von mir hört er natürlich nur, was ich unternehme, wo ich mich bewerbe, und wo es wieder eine Absage gab - oder garkeine Antwort.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...




  • Naja ..
    ich will sehen wie du von 360 Euro noch sparen kannst..
    Ich will dich sehen wie du mit einer roten Schlaghose und einer Blumenbluse durch die Strassen rennst !
    ich denke schon das man was gutes zum Anziehen haben soll damit man dir vielleicht weniger ansieht das .. ach vergesst es ...


    Nein und der Satz soll nicht an die Menschwürde .... aber ICH finde es tut weh ... da war das wort Würde nicht drin !!!
    Ich finde es gibt solche und solche .. leider bewahrheitet sich immer, auch wenn ein Vorstand der Arge was anderes sagt, sich hinter Zahlen versteckt, die Sachbearbeiter eh durch Mogeln schön reden, H4 ist eine Rutsche ins ganz tiefe Loch, und es ist verdammt schwer da wieder von abzukommen !


    Und sorry wenn ich jetzt ausfallend werde ... die Zeit, die manche hier im Forum verbringen, und meckern das sie zu wenig bekommen sollten mal anfangen nachzudenken..


    Ob ich 3 Stunden vor dem PC sitze oder ob ich 3 Stunden arbeiten gehe !!!
    Nun kommt nicht, wer passt auf meine Kinder auf .... wer passt denn jetzt drauf auf, während man die Foren durch forstet ??

    Alles was Kinder brauchen, habe ich auch! Das was Kinder nicht brauchen, habe ich auch nicht.

    *********************************************************************************

    Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft

    Einmal editiert, zuletzt von PapavonMaundSo ()

  • Hallo Laura,


    danke für die Info.


    Also eine Bedarfsgemeinschaft mit Kind/ern erhält den Betrag X von der Arge monatlich ausbezahlt.
    In diesem Betrag X ist der Satz für Kind/er (y) enthalten.
    Wenn y zu niedrig ist, und dies moniert u.a. der deutsche Kinderschutzbund, dann ist X insg. auch zu niedrig.


    Es gibt mindestens genau so viele Menschen, die deine Einschätzung einer Karlsruher Entscheidung nicht teilen... darüber zu diskutieren ist müßig.


    Zitat

    Rechne Vergünstigungen wie Klassenfahrtübernahmen drauf, das ist kein Extra, das sind Summen, die auch Berufstätige zusätzlich aufbringen müssen, die können nicht einfach nen Antrag stellen.


    Das ist so nicht richtig und sicher von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt bzw. möglich. Ich konnte innerhalb dieses Forums feststellen, dass selbst innerhalb eines Bundeslandes verschiedene Regelungen bestehen.


    Zitat

    Vom Regelsatz eines Erw. und eines Kindes bleiben bestimmt 400 Euro monatlich zum Leben und für Extras, das haben viele Berufstätige nicht. "Von Hartz 4 muss ich hungern, verhungern oder hab nix über für Kleidung, etc." - klar fällt der Urlaub flach und Unternehmungen kleiner aus, aber wer mir sagt, z.b. er kann keine Kleidung, etc. davon kaufen, der sollte an seinen Ansprüchen arbeiten.


    Das hängt auch davon ab, wo du lebst. Deine Aussage mag für NRW gültig sein, in München, Hamburg oder Stuttgart ist es mit Sicherheit anders, die insg. wesentlich höheren Lebenshaltungskosten werden nicht berücksichtigt, die zugrundeliegende Berechnungsgrundlage geht von einem bundesdeutschen Schnitt aus und berücksichtigt die regionalen Begebenheiten nicht.


    Es geht dabei nicht um das Einreichen von Abrechnungen - und ich bin mir sicher, das weißt du auch. Ich habe im Freundes- und Bekanntenkreis haarsträubende Erfahrungen mitbekommen, die konsequenterweise zu einer Dienstaufsichtsbeschwerde bei der nächsthöheren Stelle führten.


    Wenn du tatsächlich eine Definition für gesundes Essen suchst, bitte ich dich z.B. auf der Homepage der deutschen Gesellschaft für Ernährung zu recherchieren oder dich bei der Ernährungsberatung deiner Krankenkasse beraten zu lassen. Die Praxis in unserer Familie wäre zu sehr o.T. :brille

  • Ich will dich sehen wie du mit einer roten Schlaghose und einer Blumenbluse durch die Strassen rennst !


    Jetzt mal wirklich wieso kaufst du so eine Kombination überhaupt? Ich persönlich finde es gibt auch günstige gutaussehende Klamotten. Ich gehe auch oft in Second Hand Geschäft und kaufe dort und laufe trotzdem nicht rum wie Kalle Wirsch.


    Gut das man von 20 Euro die Woche nicht leben kann ist aus meiner Sicht klar, aber jetzt mal ehrlich wenn ich nach allen Abzügen usw. noch 360 Euro im Monat über hätte,das wäre eine Goldsegen.

    "Wenn jemand einmal deine Seele berührt hat, wirst du immer wieder danach
    suchen es erneut zu erfahren. Und manchmal hast du Glück und erfährst
    es noch mal."

  • Ob ich 3 Stunden vor dem PC sitze oder ob ich 3 Stunden arbeiten gehe !!!
    Nun kommt nicht, wer passt auf meine Kinder auf .... wer passt denn jetzt drauf auf, während man die Foren durch forstet ??


    Wen fragst Du? Die berufstätigen Steuerzahler oder die nicht-berufstätigen Forumities hier?

  • ich denke schon das man was gutes zum Anziehen haben soll damit man dir vielleicht weniger ansieht das .. ach vergesst es ...


    Gut ist aber nicht gleich teuer. Es kommt natürlich drauf an, wo man etwas einkauft, das betrifft Lebensmittel genauso wie Anziehsachen. Man muß auch mal die Augen aufhalten. Ich habe mir im Sommer 1 Kleid, 1 Rock und 1 Jeans gekauft - neu, zusammen für 25 €. In einem ganz normalen Klamottenladen. Einfach, weil die gerade Angebote hatten.


    Und auch, wenn von den 359 € noch einige Dinge bezahlt werden müßen schaffe ich es durchaus, monatlich mal etwas Geld beiseite zu legen. udn wenn es "nur" pro Monat 10 € sind. Das muß ich im übrigen auch, das ist in dem Satz mit vorgesehen, falls mal Waschmaschine o.ä. kaputt geht. (ok, seit ich nicht merh rauche, vorher wars eng :D ).


    Es ist alles eine Frage des einkaufens. 2-3 mal die Woche MC, döner oder Pizza ist natürlich nicht drin - es sei denn, ich komm mti 2 1-euro-burgern pro Tag aus - und täglich Steak klappt auch nicht. Aber wenn man die Augen aufhält, dann kann man auch günstig einkaufen und leben, und trotzdem seinen Bedarf an Fleisch und Gemüse decken. Dann ist es eben nicht das 3-5 Euro-brot vom Bäcker, sondern das 99 - cent brot aus dem Supermarkt. Sind auch körner drin und ist lecker. Und ich kann auch durchaus mal die 5 m weiter gehen, um dann mein Gemüse nicht in dem Supermarkt zu kaufen, sondern eben weiter den Berg hoch beim türkischen Supermarkt, wo es günstiger ist, aber nicht schlechter.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Der erste Satz ist mir der wichtigste.


    Warum muss ich mir denn dauernd danhören, die Regelsätze seien menschenunwürdig, viel zu niedrig und überhaupt?


    Wie sollen berufstätige Menschen mit dem oft gehörten Gejammere und "das ist ungerecht, das hab ich nicht" umgehen?

    Ich finde das Wort "menschenunwürdig" im Zusammenhang mit Sozialleistungen auch unzutreffend.


    Vielleicht ist es aber auch was ganz anderes, was dahinter steckt. Als berufstätiger Mensch bist du zuerst einmal mehr wert in der Gesellschaft, als ein arbeitsloser Mensch. Bei diesem Grundsatz spielt das Einkommen keine Rolle.
    Wenn du arbeitest, zahlst du. Wenn du nicht arbeitest, kostest du.


    Du wirst finanziert von denen, die arbeiten. Du bist ein Schmarotzer.
    Und das bekommst du auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit unter die Nase gerieben: ob das in der neuesten Schlagzeile der B***zeitung ist oder bei der Diskussion mit Anne Will,
    ob das auf dem Elternabend ist, wo fleißig getuschelt wird oder ob deine Kids das in der Schule direkt zu spüren bekommen, weil du wieder für irgendeinen Ausflug den Förderverein angeschnorrt hast - was natürlich kein Geheimnis bleibt.
    Oder ob es hier im Forum ist, wo du dich beschimpfen lassen musst, endlich deinen Hintern hochzukriegen - alle anderen schaffen das ja schließlich auch...


    Es entwickelt sich ein Grundgefühl: du hast keinen Wert für diese Gesellschaft.
    Und dieses Gefühl wird bestärkt durch das wenige Geld. Und es wird noch einmal bestärkt, wenn du auf deine ständigen Bewerbungen keine Antwort bekommst. Es ist nämlich leider nicht mehr so, dass jeder der arbeiten möchte, auch Arbeit bekommt...


    Ich will damit nicht sagen, dass es zu wenig Geld ist. Gar so wenig, dass die Menschenwürde angetastet wird. :nanana
    Ich will damit sagen, dass es sich insgesamt mit einem schlecht bezahlten Job erheblich menschenwürdiger leben lässt als mit H4.
    Menschenwürde kann man nicht an einen Eurobetrag festmachen.