14-jährige raucht

  • Natürlich muss man nicht immer gleich die Keule rausholen und gerade bei Pubertierenden auf jeden schritt achten, es könnte ja nach hinten losgehen. Nur... ich bin nicht der Freund meines Kindes sondern ein Elternteil. Und dementsprechend muss ich genau vermitteln, was ich für gut halte und was nicht. Das ist doch Erziehung. ich muss eben genau das Vorleben. Man kann das Rauchen außerhalb des Hauses nicht verhindern. Wohl aber innerhalb! Warum tun das manche nicht? Haben die, mal provokant gefragt, Angst davor, sich beim Kind unbeliebt zu machen? Geht es darum, dass das Kind stolz berichten kann: Mama ist so cool... bei der darf ich rauchen?

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  • Ich glaube, um als Eltern gegen das Rauchen überhaupt etwas ausrichten zu können, muss man erst mal verstehen, worin der besondere Reiz für das Kind besteht.


    Sind die Eltern selbst Raucher, nutzen Argumente wenig. Wieso soll ich als Kind lassen, was meine Eltern tun? Ich kenne einen Fall, in dem eine Mutter ihre Tochter mit einer Packung Zigaretten ins Wohnzimmer gesetzt hat mit den Worten: Wenn Du rauchen willst, dann los! Diese Packung rauchst Du jetzt und hier auf! Und wenn Du damit fertig bist, dann kommst Du raus und sagst mir, ob Du weiter rauchen willst! Ich habe keine Ahnung, ob man ein sehr spezieller Geist sein muss, um darauf anzuspringen, aber besagtes Mädel hat nach dieser Aktion (sie hat nie verraten, wie viele Zigaretten aus dieser Packung sie tatsächlich zu rauchen versucht hat...) nie wieder auch nur über das Rauchen nachgedacht--und ist heute 61.


    Ist es das "cool sein" mit Zigarette, dann könnte der dezente Hinweis darauf, wie dämlich andere mit der Kippe aussehen, vielleicht zum Nachdenken anregen. Ein befreundeter Vater hat es seiner Tochter gegenüber auch mal in etwa so formuliert: Rauch du ruhig, wenn du es nicht lassen kannst, aber wehe, ich sehe dich je wie eine N...e (übersetzt: Dame des horizontalen Gewerbes) auf der Straße mit der Kippe im Gesicht, dann wirst du die nächsten Ferien als Putzfrau im örtlichen Puff verbringen! Ich glaube, das Mädel war von dieser Ausdrucksweise seines Vaters ziemlich schockiert (der Mann ist Studienrat und unterrichtet Deusch am Gymnasium!), und durfte sich sicher sein, dass er diese Drohung nicht nur so dahergesagt hat. Bisher habe auch ich sie nie rauchen gesehen... ;)


    Ist es der Reiz des Verbotenen, nützen Verbote auch wenig, um dem bei zu kommen. Dann würde ich als Elternteil wahrscheinlich ähnlich wie hier beschrieben darauf bestehen, dass das Mädel nur zu Hause raucht und das Taschengeld dementsprechend nach unten kürzen--wer fürs Rauchen Geld hat, hat offensichtlich zu viel Geld! ;) Ich habe selbst im Alter von 20 wieder aufgehört mit dem Rauchen, weil ich mir nur entweder mein erstes Auto oder Zigaretten leisten konnte--und da war klar, was mir wichtiger war....


    Und wenn alles nichts hilft: Körperwelten! Diese Ausstellung, in der echte plastinierte Leichen zur Schau gestellt werden. Da waren einige Raucherlungen, Raucherbeine und Krebstumore auf Raucherbasis zu bewundern--und die Menschen, von denen die laut Aushang stammten, waren allesamt nicht biblisch alt geworden... Vielleicht ein "heilsamer" Gedanke?

  • Puh generell ein sehr, sehr schweres Thema und ich hoffe das ich noch ein paar Jährchen Zeit hab mich mit sowas auseinander zu setzen...


    Wobei ich mich da bei ein paar Vorrednerinnen anschliessen muss. Verbote grad was Ziggis/Alk angeht bringen glaub ich reichlich wenig. Hab des selbst von mir zu genüge in Erinnerung. Ich hab mit 11 Jahren meine erste Zigarette versucht, 2 Jahre später war ich voll bei der Sache. Meine Eltern haben zu dieser Zeit selbst noch geraucht, deswegen dauerte es bis sie es bei mir geschnallt haben bzw. mich ein Bekannter meines Vaters mal gesehen hat. Theater Zuhause war riesen gross, sobald meine Mum Kippen gefunden hat wurden die einkassiert (sehr zur Freude meines Daddys *grmpf*) Taschengeld wurde ne zeitlang reduziert, dann ganz gestrichen. Irgendwann war ich bei meinen ganzen Mitschülern verschuldet und als Schnorrer verschrien (Hatte schon fast was von Beschafungskriminalität) Irgendwann hatten meine Eltern es aufgegeben... Mit 15 fing ich meine Lehre an, hatte somit mein Gehalt... Arbeitskollegen die selber alle rauchten (und des in ner Artzpraxis) ... joa.. Teufelskreis :(


    Kurzum, Verbote und Sanktionen haben bei mir überhaupt nix gebracht.


    Ich bin heute noch sehr starke Raucherin, hab´s lediglich in den Schwangerschaften geschafft aufzuhören, danach ging´s gleich wieder los... wie oft hätt ich mich deswegen in den Arsch beissen können. Nikotinpflaster-/Kaugummi´s, das Buch "Endlich Nichtraucher"... alles durch und nix gebracht. Ich hasse es, ich hasse mich deswegen und hoffe das ich irgendwann den Hebel noch finde damit ich ihn endlich umlegen kann.


    Was ich damit sagen will, selbst in meinem Erwachsenenalter, mit all dem Wissen wie schlecht und schädlich das Rauchen ist hab ich es immer noch nicht geschafft... daher denk ich das bei Deinem 14-jährigen Töchterlein eine wahnsinns Arbeit auf Dich zukommt um ihr das "auszureden"... sorry, meine Meinung :kopf

    Thomas-Luca 12 Jahre (achterbahn der gefühle)
    Maximilian 11 Jahre (genervtes etwas)
    Dominik 5 Jahre (öööhhhh mammmaaaaa?)
    Niklas 5 Jahre (lachsack)

  • Nur... ich bin nicht der Freund meines Kindes sondern ein Elternteil.


    Ja, eben nur der eine Teil. Und da merke ich mal wieder wo meine Grenzen sind. Ich soll das Geld ran schaffen, dass es 2 Kindern gut geht, wobei der eine ja schon erwachsen, aber trotzdem finanziell abhängig, kann entsprechend wenig für Tochter da sein, sprich sie ist den ganzen Tag sich selbst überlassen und abends gibt es kaum ein Gespräch, außer: Ich sage was und sie meint: Ich hasse dich. Dabei geht es mir selber gesundheitlich auch nicht so glänzend. Und irgendwie könnt ich jetzt gerad den Mond anheulen, weil ich das Gefühl habe, machtlos zu sein.

  • Ich habe selber mit 16 angefangen zu rauchen. Mein Sohn 16 ist absoluter Antiraucher. Mittlerweile wird ihm übel wenn er Rauch nur ansatzweise riecht. Ich habe mit ihm geredet. Ihm immer und immer wieder klar gemacht wie bescheuert ich in jungen Jahren war damit anzufangen. Ich habe ihm klar gemacht dass es eben absolut uncool ist.


    Als dann die Situationen gekommen sind mit 12 - 13, er in seiner Freundesgruppe, alle ne Fluppe in der Hand, da war das Verständnis so gefestigt, dass er allen einen Vogel gezeigt hat. Ich hab ihn bestärkt immer Sport zu treiben. Rauchen und Sport passt einfach nicht.


    Mir fiel es nicht schwer ehrlich zu sein und mich selber als dumm und unwissend zu bezeichnen überhaupt probiert und angefangen zu haben und Opfer der Sucht geworden bin. Ich bin mir sicher das war aber der richtige Weg.


    Wichtig war die Sache frühzeitig, bevor er Kontakt dazu hatte zu thematisieren denn in der Pubertät kann man seine Meinung zwar sagen, mehr aber auch nicht.

  • Zitat

    Ich gebe einem rauchenden Teen ganz sicher kein Geld mehr. Soll er/sie schnorren. Das wird den Freunden bald zu teuer.


    Klar, dem stimme ich zu.


    das schlimmste was dann kommt, sie klaut!


    Zitat

    Strafe wäre z. B. Umgang verbieten oder Chatverbot oder so.


    Verbiete den Umgang udn er wird erst recht intressant.
    Verbiete das Chaten sie finden ein weg.
    Zumal umgang verbieten in der Schule gg dürfte schwer sein.

    mein hirn weigert sich ständig, so langsam zu denken, wie meine finger tippen können. meine finger sind so damit beschäftigt, sich zustreiten, wer als erstes auf die tasten darf, das die nicht mal merken wie sie den gedanken hinterherhinken

  • Ich bin bestimmt nicht schuld, wenn ein Teen klaut, weil er/sie kein Zigarettengeld von mir kriegt. Das ist seine/ihre Entscheidung. Absolut kein Grund, das Rauchen zu finanzieren. Dann müsste mein Sohn ja auch klauen, weil er keine Markenklamotten kriegt. Wo soll denn das aufhören?


    Die von mir genannten Strafen bot ich ja nicht als Lösung an, sondern waren Negativbeispiele für den Umgang mit diesem Problem.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit


  • .... rauchst Du noch?? :wow

  • ...
    Ich bin heute noch sehr starke Raucherin, hab´s lediglich in den Schwangerschaften geschafft aufzuhören, danach ging´s gleich wieder los... ...


    Sorry für's off-topic, aber, das ist das, was ich als Ex-Raucher am allerwenigsten verstehen kann: Mehrere Monate aufhören können, und dann doch wieder loslegen? Warum tut man das?

  • .... so off topic ist das nicht.


    Wie erklären rauchende Eltern ihren Kindern, warum diese nicht rauchen sollen?


    Wie glaubwürdig kann das sein?


    Die Kids werden immer denken müssen: "Ha, da muss ja was dran sein, sonst würden sie es doch lassen!"

  • Jung und dumm... es war in den Schwangerschaften irrsinnig schwer. Zumal ich immer rauchende Partner hatte die auf meinen Umstand überhaupts keine Rücksicht nahmen... dieses unbandige Verlangen war die ganze Zeit über da und richtig, richtig hardcore. Schwer das in Worte zu fassen.
    Erschwerend kam hinzu das keine meiner Entbindungen und "Erst-Baby-Zeit" so verlief wie man sich des vorstellt. 1. Sohni kam mit ner Neugeborenen-Infektion zur Welt und hatte sich gleich noch nen Magen-Darm-Infekt eingehandelt und war noch ewig im KH. Stillen hat auch nicht funktioniert (zu wenig bis keine Milch) und ich grad mal 19... die Kippen daheim von Ex-Mann waren einfach zu verlockend. Mein 2ter Sohni kam 10 Wochen zu früh auf die Welt (gerissene Kaiserschnittnarbe), 8 Wochen KH, Stillen bzw. Milchabpumpen wieder ned möglich... wieder gefrustet, wieder der Griff zur Kippe... usw usw...


    Wie gesagt, schwer das zu erklären und sicherlich auch ned nachvollziehbar.

    Thomas-Luca 12 Jahre (achterbahn der gefühle)
    Maximilian 11 Jahre (genervtes etwas)
    Dominik 5 Jahre (öööhhhh mammmaaaaa?)
    Niklas 5 Jahre (lachsack)


  • Wie erklären rauchende Eltern ihren Kindern, warum diese nicht rauchen sollen?


    Wie glaubwürdig kann das sein?


    Die Kids werden immer denken müssen: "Ha, da muss ja was dran sein, sonst würden sie es doch lassen!"


    Wie das geht?
    Mit schonungsloser Ehrlichkeit.


    "Schau, so dumm machen die Kippen - man weiß wie schädlich und teuer sie sind und tut's trotzdem. Man nennt das Sucht. Nimm mich als abschreckendes Beispiel und fang es bitte erst gar nicht an."

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Mit 14 habe ich noch den Daumen drauf. Dann gibt es nur noch Schule, daheim und evtl zur Beratungsstelle.
    .


    Es gibt eine Zeit vor der Schule,es gibt Pausen und nach der Schule...

  • Wie das geht?
    Mit schonungsloser Ehrlichkeit.


    "Schau, so dumm machen die Kippen - man weiß wie schädlich und teuer sie sind und tut's trotzdem. Man nennt das Sucht. Nimm mich als abschreckendes Beispiel und fang es bitte erst gar nicht an."


    Warum hörst "Du" dann nicht auf?


    Ein Kind wird es nicht verstehen, dass man da nicht alles daran setzt, um es loszuwerden ....


    Die Erklärung kann niemals schlüssig sein.

    Einmal editiert, zuletzt von cobra ()

  • Ich habe bis vor zwei Jahren auch geraucht. Ich war sogar starke Raucherin. Bis mir mein Kind mit ihrer Singerei (rauchen macht die Knochen schwarz träller...) sooo auf die Nerven ging, dass ich von heut auf morgen aufgehört hab.


    Wieder anfangen geht nicht, weil meine Tochter eine echte Todesangst entwickelt hat in Bezug auf das Rauchen, seit sie vor einiger Zeit eine Sendung (Kindersendung) über Krebs gesehen hat.


    Sollte meine Tochter (jetzt 5 Jahre alt) irgendwann mal ankommen mit einer Zigarette in der Schnute, wird sie erstmal die passenden Töne von mir dazu hören. Zwingen aufzuhören kann ich sie jedoch nicht.

    LG m_m_h
    _____________________________________________________________________


    Wer sich auf die Suche nach einem Tiger begibt, muss sich nicht wundern, wenn er einen Tiger findet. (indisches Sprichwort)


    Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee.

  • Wie das geht?
    Mit schonungsloser Ehrlichkeit.


    "Schau, so dumm machen die Kippen - man weiß wie schädlich und teuer sie sind und tut's trotzdem. Man nennt das Sucht. Nimm mich als abschreckendes Beispiel und fang es bitte erst gar nicht an."


    Lächerlich!


    Es ist klar erwiesen und belegt dass wesentlich mehr Kinder rauchender Eltern rauchen als Kinder nichtrauchender Eltern.


    Das kannst Du Dir schön reden wie Du willst, in dem Du selber rauchst machst Du Deinem Kind vor dass rauchen "normal" ist.


  • Es gibt eine Zeit vor der Schule,es gibt Pausen und nach der Schule...



    Klar, wenn er/sie unbedingt rauchen will, dann findet sich ein Weg. Aber ich würde es ihm/ihr verdammt schwer machen. In bayerischen Schulen ist das Rauchen auch für Lehrer verboten. Da müssten die Kids jedes mal das Gelände verlassen. Bei dem Wetter z.Z. nicht direkt lustig. Aber bitte, wer meint, er muss, der soll. Aber nicht mit meinem Einverständnis!

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Wir hatten ein Belohnungssystem. Mir wurde zugesagt, dass mir mein Führerschein bezahlt wird, wenn ich bis 18 nicht rauche. Das hat bis 18 funktioniert. Solche Verabredungen kenne ich auch aus dem Bekanntenkreis. Vielleicht lässt sich so etwas in irgendeiner Form ja noch mit deiner Tochter vereinbaren.

    Ich hab gelogen. :rotwerd Und habe die Grundgebühr bezahlt bekommen.


    Unter 18 Jahre gibt es Gesetze. Ich glaub der Erwerb und Besitz ist verboten. Also Verbot und die Verstoße ignorieren und wenn Du provoziert wirst Rauchutensilien einziehen.


    Das ist natürlich schwer zu vermitteln wenn man selber Zigaretten raucht. :rauchen

  • Es ist klar erwiesen und belegt dass wesentlich mehr Kinder rauchender Eltern rauchen als Kinder nichtrauchender Eltern.


    Das kannst Du Dir schön reden wie Du willst, in dem Du selber rauchst machst Du Deinem Kind vor dass rauchen "normal" ist.


    Das Kind hat zwei Elternteile. Einer davon ist fanatischer Raucher. Er verteidigt diese Freiheit indem er in Bahnhöfen und im Auto raucht, das Kind zuqualmt, seine Kippen hinter sich wirft (auch wenn da ein Kleinkind ist) und diese seine Freiheit regelmässig und penetrant nervtötend thematisiert. Mit Vorliebe, nachdem er sein Essen runtergeschlungen hat am Esstisch ... während die anderen noch versuchen, ihres noch zu genießen.


    Dummheit ist da nicht der schlechteste Ansatz finde ich ..... :daumen


    Bei meinem Neffen hat genau das funktioniert. Er war mit 9 mal spielerisch an einer Kippe, ihm wurde schlecht, die Sache war gegessen. Mit 12 haben seine Kumpels damit angefangen und er hat es erzählt. Also habe ICH ihm von Sucht erzählt. Von meiner. Und wie oft ich schon vergeblich versucht habe, davon loszukommen. Ich hab ihm erzählt, wie schön es ist zu stinken und raus zu müssen, wenn andere drin bleiben.


    Mich selbst als schlechtes Vorbild zu outen ist auch nicht der schlechteste Ansatz .... finde ich ... :daumen


    (gepaart war das übrigens mit der Zusage einer Finanzspritze zum 18. - hat er letztes Jahr fett grinsend eingestrichen)

  • Das Kind hat zwei Elternteile. Einer davon ist fanatischer Raucher. Er verteidigt diese Freiheit indem er in Bahnhöfen und im Auto raucht, das Kind zuqualmt, seine Kippen hinter sich wirft (auch wenn da ein Kleinkind ist) und diese seine Freiheit regelmässig und penetrant nervtötend thematisiert. Mit Vorliebe, nachdem er sein Essen runtergeschlungen hat am Esstisch ... während die anderen noch versuchen, ihres noch zu genießen.

    Danach bestimmt die Glimmstängel Marke Bahndamm Südseite. Ich glaube Niktionpflaster sind geschmacklich besser.


    Aber taugt auch was als negativ Beispiel. :daumen