Baby tot dank Homöopathie

  • Ich glaube, das Kind ist an dem gestorben, was ich bei einigen hier im Ansatz zu beobachten glaube: Es ist gestorben, weil jemand dachte, im Besitz der einzig richtigen Wahrheit zu sein.


    *edit* Was ich meine: Beides, die Schulmedizin und die alternative Medizin hat ihre Berechtigung. Solange die eine Sparte die andere nicht verteufelt.

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Alle, die Homöopathie grundsätzlich verteufeln, weil diese ja eh wirkungslos ist, denn ist ja eh nur Zucker drin etc... möchte ich bitten, mal in die Apotheke zu gehen um z.B. Belladonna oder Nux vomica in einer Potenz niedriger als D4 zu kaufen... das geht nicht, denn diese Mittel sind rezeptpflichtig.


    Seit wann sind Medikamente, die wirkungslos sind, rezeptpflichtig?

  • niedriger als D4


    Niedriger als D4 heißt, dass der Stamm weniger als 1:10.000 verdünnt ist. Da können dann noch wirksame Mengen des Ausgangsstoffs drin sein, die auch Nebenwirkungen haben können.


    Das hat nichts mit Homöopathie zu tun, sondern ist klassische Pharmakologie der Wirkungen von Stoffen.

  • Hallo Segelpapa,


    ähm... darf ich das dann so verstehen, dass Homöopathie erst ab D4 anfängt? Kannst mir das mal erklären?


    Was ich auch nicht versteh, wieso übernimmt die Kasse die Kosten für Homöopathika für Kinder bis 12 Jahren? - Hört die Wirksamkeit etwa auf, sobald der Mensch 5 Minuten älter ist? Wieso wird in den Krankenhäusern, in denen z.B. unser Sohn bisher gewesen ist, mit der größten Selbstverständlichkeit so weit als möglich auf Homöopathika zurück gegriffen; du mußt dort sagen, wenn du das nicht möchtest...



    Um Missverständnisse auszuschließen: die Allopathie verteufle ich nicht, allerdings lasse ich meine Familie soweit als möglich nur von solchen Ärzten behandeln, die mit mindestens diesen beiden Möglichkeiten suverän umgehen können, egal ob Kinder-, Haus-, Frauen-, HNO-Arzt oder Zahnarzt.
    Versucht mich ein "Behandler" - egal ob nun mit Dr. med xy oder ohne - davon zu "überzeugen", dass das eine nicht wirke, da nicht nachweisbar, oder die Schulmedizin grundsätzlich verteufelt wird, dann bin ich weg, bevor eine Behandlung überhaupt begonnen hat.


    lg
    maschenka

  • Hallo Segelpapa,


    ähm... darf ich das dann so verstehen, dass Homöopathie erst ab D4 anfängt? Kannst mir das mal erklären?


    Du hattest gefragt, warum die genannten Zubereitungen rezeptpflichtig sind. Darauf ist die Antwort: Weil sie in diesen Konzentrationen Wirkstoffmengen enthalten, die klassisch pharmakologisch und toxikologisch Wirkungen und Nebenwirkungen ausüben können.


    Die Entscheidung, dass solche Zubereitungen nicht frei verkäuflich sind, hat also nichts mit Homöopathie (oder homöopathischen Wirkungen), sondern mit dem bekannten klassischen Nebenwirkungsprofil zu tun. Eine solche Verschreibungspflicht ist deshalb auch kein Beweis für eine homöopathische Wirksamkeit sondern entspringt einzig und allein der klassischen Pharmakologie-Toxikologie.



    Krankenkassenabrechnungen von Homöopathika haben nichts mir Wirksamkeit zu tun.



    Edit: Wenn ich Arsen D2 (1:100) verdünne, dann verliert es nicht seine Giftigkeit, nur weil ich es beim Verdünnen gegen den Erdmittelpunkt geschüttelt ("potenziert") habe.

  • Hallo Segelpapa,


    ich habe nicht gefragt, warum z.B. Belladonna D2 rezeptpflichtig ist. Das steht da nirgends.


    Ich habe gefragt, warum z.B. Belladonna D2 weniger mit einem Homöopathika zu tun haben soll als in D 12. Beides gibt es von der DHU. Nur weil mit den heute bekannten Möglichkeiten in D 12 nix mehr nachgewiesen werden kann - im Gegensatz zu D2, bedeutet dies nicht, dass ein Mittel in einer Potenz kleiner als D4 kein Homöppathika mehr ist. Oder verstehe ich das falsch? - anders gefragt: Sind Niedrigpotenzen bis einschließlich D3 keine Homöopathika, weil diese pharmakologisch nachweisbare (Neben-)Wirkungen haben? Wenn dem so ist, möchte ich gern mehr darüber wissen, z.B. in form eines Linkes. Danke.


    Ich habe gefragt, seit wann Medikamente, die wirkungslos sind, rezeptpflichtig sind. - Und in diesem Zusammenhang bitte ich zu berücksichtigen, dass Homöopathika für Kinder bis einschließlich 12 Jahren auf einem Kassenrezept verordnet werden dürfen. Wieso ist das so?



    lg
    maschenka

  • Maschenka, ich glaub du hast nicht richtig verstanden, was Segelpapa sagen wollte. Oder wolltest es nicht verstehen.


    In einer niedrigen Potenz sind diese Mittel eben nicht (neben)wirkungslos. Und deswegen rezeptpflichtig.


    Ich geb mal ein hübsches Beispiel. Meine Schwägerin hat früher auch auf Globuli geschworen. Und Neffchen auch brav die empfohlene Menge gegeben,
    wenn sich zB eine Erkältung angekündigt hat. Hat wohl auch geholfen, jedenfalls schwor sie drauf. Nun, Neffchen fand die kleinen Perlchen putzig - und hat
    eines Tages irgendwie die Flasche in die Finger gekriegt und sich ungefähr die 3/4 des noch vorhandenen Inhaltes reingezogen. Schwägerin sofort beim Giftnotruf angerufen - die haben sich totgelacht. Und ihr empfohlen, beim nächsten mal Smarties statt Globuli zu geben, die seien günstiger und der Placebo Effekt (den es tatsächlich gibt!) der gleiche, man müsse nur dran glauben. Neffchen hat das ganze ohne jegliche Schäden überstanden, nimmt immer noch ab und an Globuli, weil es ihm hilft. Bei meiner Schwägerin haben Globuli keinerlei Wirkung mehr.


    Um noch mal was zum Placebo Effekt zu sagen - Glaube kann Berge versetzen und durchaus (Selbst-)heilende Wirkung haben. Das wissen auch Krankenkassen.

    Liebe Grüsse
    Sabine


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    Die meisten Frauen wählen ihr Nachthemd mit mehr Verstand als ihren Mann
    - Coco Chanel-

  • Nebenbei : es gibt auch einige " echte " Medikamente , die sogar zugelassen sind und geprüft, die aber keinerlei Pharmazeutische Wirkung haben... Nur den Placeboeffekt.... Die werden auch durch Ärtze ganz normal verordnet und von den Kk gezahlt.. Weiß nur eben kaum einer der Patienten , daß da keinerlei wirksames Zeug drin ist....

  • Um noch mal was zum Placebo Effekt zu sagen - Glaube kann Berge versetzen und durchaus (Selbst-)heilende Wirkung haben. Das wissen auch Krankenkassen.


    Und aus dem Grund wirken Globuli auch bei Kindern und Tieren?!


    Globuli wirken anders als Chemie. Deshalb ist es auch nicht schlimm, wenn man mehrere Fläschchen auf einmal einnimmt. Globuli wirken gemäß der Häufigkeit der Einnahme. Je häufiger am Tag, desto stärker ist die Wirkung.


  • Globuli wirken anders als Chemie. Deshalb ist es auch nicht schlimm, wenn man mehrere Fläschchen auf einmal einnimmt.


    Das stimmt so nicht ganz Chrystal. Wenn du Glück hast, geht das Ganze unmerklich an dir vorbei, es kann aber auch sein, dass du in die sog. Arzneimittelprüfung gerätst und genau die Symptome bekommst, gegen die das Mittel sonst hilft.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Hallo Lunatic,


    ich habe Segelpapa sehr wohl verstanden, nur leider bisher keine Antwort auf meine konkrete Frage erhalten (das mag auch einfach am Faktor Arbeit/Zeit liegen :-) ): "Sind Niedrigpotenzen bis einschließlich D3 keine Homöopathika, weil diese pharmakologisch nachweisbare (Neben-)Wirkungen haben? Wenn dem so ist, möchte ich gern mehr darüber wissen, z.B. in form eines Linkes. Danke."


    Vielleicht kannst du mir diese Frage beantworten.





    Hallo Chrystal,


    deine Aussage, man könne mehrere Fläschchen am Tag von Homöopathika einnehmen, teile ich nicht. :scared


    vg
    maschenka

  • Der Vater zur Polizei: “Schulmedizin hätte ihr Leben verlängert… aber sie hätte dabei mehr gelitten. Schulmedizin wird sie nicht heilen und das ist es, woran ich stark glaube.”

    Die Schulmedizin hätte ihr leben verlängert und sie hätte dadurch nicht viel mehr gelitten als durch das was ihre Eltern ihr schon angetan hatten.


    Ich habe selber schon eine Sepsis gehabt mit multiplen Organversagen. Wegen der Folgeschäden wären mir fast die Beine amputiert worden. Ohne die Schulmedizin wäre ich jetzt tot.
    Gut meine Beine sind vernarbt, Teile meiner Arme auch. Aber ich lebe und mir geht es sehr gut.


    LG Lille

    Liebes Leben


    Wenn ich sage "kann mein Tag noch schlechter werden"
    dann ist das eine rhetorische Frage und keine Herausforderung!

  • Es gibt eben keinerlei Studien die beweisen würden, daß es echte pharmakologischen reproduzierbare Effekte bei Hömoöpathie gibt...


    Und das sie anscheinend auch bei Kindern und Tieren wirkt kann auch daran liegen, daß auch da eben der Placeboeffket ( letztlich also auch die Selbsheilung des Körpers natürlich funktioniert ) _ denn der hat aber auch gar nichts mit " Glauben " zu tun , sondern einfach damit , daß sich jmd. ausführlich mit einem beschäftigt.... Auch streicheln kann heilen... auch da werden nämlich best. körpereigene Hormone ausgeschüttet die eine Heilung begünstigen können... Zb eben den schmerz nehmen etc ooder den Stress..


    Wisst ihr eigentlich was am Hochgebirgsklima so hilfreich für Neurodermitiker und Ashtmatiker ist?? Dei in der Höhe deutlich erhöhte Auschüttung körpereigenen Cortisols....


    Nur ein Beispiel für die Selbstheilung des körpers.......


    Ich hatte übrigens vor ein paar Wochen auch die Vorstufe zu einer Sepsis druch den Biss einer Katze. Innerhalb von Stunden konnte ich zusehen wie sich eine Phlegmone entwickelte--- Und spüren konnte ich es am Schmerz. ich jedenfalls bin in die notfallambulanz des KH gefahren und dort wurde mir auch gesagt, daß das das einzig richtige gewesen war... Sofortige Hochdosierte Cyclosporine und das täglicheEröffne der wunden und Entfernen der Wundsekrete konnte die Sepsis noch verhindern.... Der rote Streifen allerdings war da ( ist Vorbote ). Wer sich bei sowas auf homöopathie etc verlässt der ist einfach nur doof.


    übrigens: die KK bezahlt bei Kindern bis 12 auch stinknormales nasenspray aus Kochsalzlösung und andere relativ " normale " Mittelchen des täglichen Gebrauchs! das ist kein Beweis für pharmakologische wirksamkeit..

    3 Mal editiert, zuletzt von Laetitia ()

  • möchte ich bitten, mal in die Apotheke zu gehen um z.B. Belladonna oder Nux vomica in einer Potenz niedriger als D4 zu kaufen... das geht nicht, denn diese Mittel sind rezeptpflichtig.


    Seit wann sind Medikamente, die wirkungslos sind, rezeptpflichtig?


    ich habe nicht gefragt, warum z.B. Belladonna D2 rezeptpflichtig ist. Das steht da nirgends.


    Ich habe gefragt, warum z.B. Belladonna D2 weniger mit einem Homöopathika zu tun haben soll als in D 12.


    Passt nicht zusammen. Ist auch egal.


    a)
    - Wenn ein Wirkstoff drin ist, der in diesen Dosen pharmakologische und toxikologische Wirkungen hat, dann kann es sein, dass diese Wirkungen günstig (bei bestimmten Patienten mit Krankheiten) oder ungünstig (Nebenwirkungen) sind. Ist zu wenig drin oder gar nichts, dann kann dieser Wirkstoff nicht mehr diese bekannten oder unbekannten pharmakologischen Wirkungen haben.


    - Die Hypothese, dass die Anwendung des Begriffs "Homöopathie" etwas mit der Verdünnung/Potenz zu tun habe, kommt von dir, nicht von mir, das musst du also selbst beantworten.


    b)
    - "Homöopathie" ist ein relativ simples Gedankenkonstrukt. Man will Krankheitserscheinungen behandeln, in dem man etwas gibt, wovon man glaubt, dass es genau solche Beschwerden selbst hervorrufen kann, die der Patient hat. Es wird oft kombiniert mit der Idee, dass die wirksame Substanz durch Verdünnen unter bestimmten Formen des Schüttelns wirksamer wird (Schütteln gegen den Erdmittelpunkt oder durch Schlagen gegen Holz oder Leder). Die Verdünnungen können so hoch sein, dass ein Tropfen auf die Wassermenge von 50 Erdkugeln verdünnt wird. und davon nimmt man wieder ein Tröpfchen. Durch das Schütteln gegen den Erdmittelpunkt soll eine der Ausgangssubstanz innewohndende Information auf diese riesige Wassermenge übergegangen sein und dann viel wirksamer sein, als wenn man es gar nicht verdünnt hätte.


    - Die Aufzeichnung der symptomauslösenden Wirkungen von Homöopathika beruht oft auf zweifelhaften Methoden. Beispielsweise erhält eine bestimmte Anzahl von Probanden ein Mittel und gibt dann an, welche Symptome sie (zuerst) verspüren. Dies wird dann dem Mittel zugeschrieben. Kontrollen (Placebo) werden meines Wissens bei solchen Prüfungen nicht mitgeführt. Eine Testreihe im Winter wird also gehäuft grippeartige Symptome hervorbringen, die dann dem Stoff zugeschrieben werden. Oder sie beruhen auf sonstigen nicht kontrollierten Aufzeichnungen.


    - Es wäre nichts dagegen einzuwenden, dass solche Ideen Ausgangspunkt von wissenschaftlichen Prüfungen sind. Hiergegen wehrt sich die klassische Homöopathie aber durch einen logischen Zirkelkreis. Homöopathie sei so individuell, dass kontrollierte Untersuchungen eben nicht durchgeführt werden könnten. Eine innere Selbstkontrolle findet nicht statt.



    c)
    - Einem solchen Ansatz steht die evidenzbasierte Therapie gegenüber (nicht "Schulmedizin" oder "Allopathie" oder was immer). Evidenzbasiert heißt: Eine Therapie, bei der unabhängig von der Methodik (Arzneimittel, Heilbäder, Pflanzliche Arzneimittel, Chirurgie, Psychotherapie, Massage, etc. ) bei klar beschriebenen Krankheiten durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt ist, dass das Verhältnis von Nutzen zu möglichen Risiken günstig ist. Evidenzbasiert heißt, dass man sich im Klaren darüber ist, wie gut das Wissen ist, das man hat und worauf es beruht. Es gibt, je nach Qualität der Information und der Untersuchungen unterschiedliche "Evidenzklassen" (A,B,C).


    - Kein Mensch käme auf die Idee zu diskutieren, ob "Chirurgie" wirksam ist oder nicht. Sinn macht es nur sich bei bestimmten Erkrankungen (gebrochenes Bein) zu überlegen, ob es vorteihaft ist zu operieren, mit welcher Methode, ob ein Gips auch reicht etc.


    - Eine Diskussion um Homöopathie wird dagegen in der Regel nicht darum geführt, ob ein bestimmtes Mittel in einer bestimmten Konzentration (Potenz) in einer bestimmten Situation wirkt, sondern es geht bei solchen Diskussionen leider meist sehr schnell um das Weltbild "Homöopathie" als ganzes, um die Philosophie, alles oder nichts, um Glaubenssätze.

  • Diese Diskussion ist absolut fruchtlos!!!
    Ich arbeite im Gesundheitsbereich und höre genau die gleichen Argumente die auch hier genannt werden immer und immer wieder.


    Die eine Seite wird die andere nicht überzeugen können und andersrum geauso.


    Schön wäre es allerdings einfach dem andren seine eigene meinung zuzustehen.
    Ein bischen toleranz!!!!!