Wie lange brauchen die Kleinen, bis sie nach einem Papa-Wochenende wieder "in der Spur" sind?

  • Hallo :wink


    meine Kinder hatten gerade über Ostern ihr allererstes Papawochenende ( Trennung war Nov. 08 ). Er hat sie Freitag abgeholt und mit zu seinen Eltern ins benachbarte Ausland genommen. Für die beiden Großen (Teenager) alles prima, aber die Kleine (fast 6) ist seit der Rückkehr Montag Abend völlig neben der Spur. Sie hatte ziemlich Heimweh und so große Sehnsucht nach Mama, es war vielleicht etwas zu lang für das erste Mal, ich weiss es nicht.


    Wir haben viel gesprochen seither. Sie bricht unkontrolliert in Tränen aus, klebt Tag und Nacht an mir, ist irgendwie dauernd traurig. Sie hatte sich wirklich auf das Wochenende gefreut, aber nun sagt sie, sie wünscht, sie wäre niemals mitgegangen, sie will nie wieder dahin und auch nicht so lange zum Papa. Meine Schwiegereltern sind anstrengend und haben ihre sehr eigenen Ansichten, aber ich denke doch, dass sie sich auch um die Kleine bemühen. Ich bin eigentlich immer bemüht, dass die Kinder ihren Vater sehen, naja, er nimmt sich nicht so wirklich viel Zeit dafür, er ist viel geschäftlich unterwegs (wobei, dieses Jahr eigentlich nicht mehr so viel...), die freien Tage hat er lieber bei seiner Freundin verbracht. Ich bin nun irgendwie etwas hilflos, klar spreche ich mit ihr, auch über die Trennung und dass wir eben nicht mehr zusammen sein wollen und können, dass das aber nichts mit den Kindern zu tun hat usw. - alles was man den Kleinen eben so erklärt, aber dieses total veränderte Wesen seit Ostern macht mir echt zu schaffen.


    Ihr habt vielleicht Erfahrungen, könnt ihr mir Tipps geben? Wie lange braucht ein Kind, um das jetzt zu verarbeiten? Klar, es gibt keine allgemeinen Werte, aber vielleicht Anhaltspunkte? Und was macht ihr, um euren Kleinen dieses Wechselbad der Gefühle zu erleichtern? Wird es besser, wenn der Umgang regelmäßiger ist (wobei ich darauf nicht wirklich zu hoffen wage, also auf den regelmäßigen Umgang)?


    Viele Grüße vom Einhorn

    For one human being to love another, that is perhaps the most difficult of our tasks, the ultimate test and proof, the task for wich all other tasks are nothing but preparation. ~ Rainer Maria Rilke ~

    Einmal editiert, zuletzt von Einhorn ()

  • hallo,


    das tut mir leid- aber leider ist das auch ganz normal.


    ich war bei einer erziehungsberatungsstelle (allerdings wegen mir) und dort haben wir das thema "heulen nach dem papa-wochenende" auch angesprochen. die dame meinte, es sei ganz normal, kann sich über wochen, monate oder im schlimmsten fall soagr bis zu einem jahr ausdehnen. sie brachte den vergleich: ein erwachsener hat 3wochen urlaub, relaxing und nichts-tun und muß dann am montag wieder zur arbeit. heulen könnten erwachsene da manchmal auch, bloß tun sie es nicht. die kids lassen den tränen freien lauf.


    man sollte durchaus trösten, aber nicht zuviel und nicht bemitleiden. deine kleine wird das lernen, sie ist ja auch nicht mehr so klein um die situation zu begreifen. mein großer z.b. (5 1/2) artikuliert schon, daß er nicht zu papa will "weils da immer so langweilig ist", allerdings versuche ich ihn mit worten und beschwichtigender "gewalt" auf sein papa-wochenende vorzubereiten. ich finde es auch wichtig, daß man als mutter/vater bei der/dem die kinder wohnen, die umgangswochenenden beim jeweiligen anderen elternteil unterstützt und eine regelmäßigkeit reinbringt. nicht gleich die flinte ins korn werfen, wenn das erste (!!!) wochenende mal mit tränen endet.


    du solltest deiner tochter schon klar machen, daß sie jedes zweite wochenende bei/ mit papa verbringt und sie auch dahingehend ermunternd unterstützen. irgendwann wird es für sie auch spannend und sie hat nach ihrer sicht vielleicht alle 14tage "urlaub von mama".


    lg casha

    *that makes me nobody so fast after*

  • Hi Casha,


    danke für Deine Antwort. Vielleicht habe ich das falsch rübergebracht - ich möchte schon, dass es regelmäßigen Kontakt gibt, nur hat der Vater immer andere Pläne, so dass ich nicht darauf hoffen kann, dass er die Kinder regelmäßig jedes 2. Wochenende zu sich nimmt. DANN wäre es vielleicht auch einfacher. Es kommt bei mir so an, als denkst Du, dass ich sie nicht regelmäßig zum Papa geben will.


    LG vom Einhorn

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  • hallo,


    sorry, dass es so ankommt: ich denke nicht, daß du die kids dem vater vorenthalten willst. in keiner weise.


    wollte bloß verdeutlichen, daß wenn es auch schwer ist, die kids zu überzeugen zum papa zu gehen, es doch sein muß.


    der papa meiner kinder hatte auch lange zeit keine wirkliche regelmäßigkeit drin. bis ich auf einen termin beim jugendamt bestanden habe, wo der umgang dann als elternvereinbarung schriftlich festgehalten wurde- mit allen unterschriften drauf. vielleicht wäre auch das eine möglichkeit für euch. schließlich sollst du auch mal ausspannen und neue kraft sammeln können. ein wochenende nur für dich ohne an die kids denken zu müssen, lädt deine akkus wieder auf. und das ist auch für die kids wichtig.


    lg casha

    *that makes me nobody so fast after*

  • Okay, Casha :-) wollte nur Missverständnissen vorbeugen. Jugendamt ist leider keine Lösung, er reagiert extrem allergisch alleine auf das Wort. Er würde niemals mit mir beim JA irgendeine Vereinbarung treffen. Wahrscheinlich wird es auch "scheppern" wenn ich nun UHV beantrage, weil er "mit denen nichts zu tun haben will", aber ich habe gerade keine andere Möglichkeit mehr als UHV, von ihm kommt halt nix. Er möchte gerne UmgangRECHT aber keine UmgangsPFLICHT (und natürlich auch das ABR, da hatte ich auch mal einen Thread dazu geschrieben). Ich hatte das Thema schon mal angesprochen. Also sprich er will die Kinder nur holen, wenn er "Bock hat" (seine Worte, nicht meine...)


    Grüßle vom Einhorn

    For one human being to love another, that is perhaps the most difficult of our tasks, the ultimate test and proof, the task for wich all other tasks are nothing but preparation. ~ Rainer Maria Rilke ~

  • jajaja, das kommt mir alles so bekannt vor... :brille


    "jugendamt" ist ein böses wort.....eine vereinbarung wollte er auch nicht, weil "wir sowas gar ned brauchen". solange ich nach seiner pfeiffe tanzte, war auch alles in ordnung. nur irgendwann war ich es leid, ständig auf ihn zu warten und auf sein good-will zu hoffen, mal pünktlich zu kommen. ich bin dann standhaft geblieben und er beugte sich dann irgendwann und wir saßen beim jugendamt. naja, viel gebracht hat´s nix, weil er nach 3 umgangswochenenden schon die elternvereinbarung (zu meinen gunsten) umgeschmissen hat....aber das nur am rande....!


    umgangsRECHT hat er, aber die PFLICHT liegt bei dir, es ihm zu ermöglichen- und das tust du ja. also die einzige pflicht die er hat, ist beim umgangsRECHT die aufsichtsPFLICHT nicht zu verletzen. ich würde im eine klare ansage machen: entweder der umgang wird beim jungendamt geregelt oder du hast halt am wochenende, wenn er sich mal wieder spontan ankündigt keine zeit. bleibt standhaft.


    und klar: wenn er keinen unterhalt zahlen will, dann mußt du uvg beantragen, allerdings schaut´s dann nicht so toll für ihn aus, wenn er zahlen könnte nur nicht will. aber das braucht dann ncht mehr deine sorge zu sein, da kümmert sich dann auch das jugendamt drum.


    sende ihm klare signale und fahre eine gerade linie. schau daß die 14tage regel eintritt, auch im sinne der kids, weil die brauchen regelmäßigkeit. sonst hängen sie irgendwann in der luft!
    alles gute und kopf hoch. du schaffst das schon.


    lg casha

    *that makes me nobody so fast after*

  • Einhorn: bei meinem kleinen ist es einfach heimweh. da ist weder die mama noch die grosseltern schuld. ich glaube, sobald eine regelmässigkeit da ist und die kinder wissen, dass es dann und dann we's beim anderen et gibt, wird sich das einspielen.


    dass sie so klammert würde ich als verlustangst deuten. hat mein kleiner auch! manchmal kommt die aus heiterem himmel. eine opa stirbt irgendwo, "wann stirbst du papa?" tagelang beschäftigt ihn das. er glaubt halt, dass nach mir niemand mehr für ihn da sein wird. mama ist ja weg...

  • umgangsRECHT hat er, aber die PFLICHT liegt bei dir, es ihm zu ermöglichen- und das tust du ja. also die einzige pflicht die er hat, ist beim umgangsRECHT die aufsichtsPFLICHT nicht zu verletzen.



    ups????


    SO stimmt das aber auch nicht.
    Er hat die Pflicht, zum Umgang. Das KIND hat zu erst mal das Recht auf den Umgang mit beiden ET`s! So stehts im Gesetz.
    Der Umgang muss zum Wohle des Kindes gestaltet sein. Das beinhaltet schon ein Bissel mehr, als nur die Aufsichtspflicht.


    Das Recht auf Umgang ist nicht vorrangig Elternrecht, sondern zu aller erst und zu oberst das Recht des Kindes.
    Würde das endlich mal so in die Köpfe und Herzen kommen, würden endlich mal die Kinder, um die es ja geht, gewinnen.



    UMGANGSRECHT IST KINDERRECHT!!!

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Hallo Einhorn



    meine drehen nach einem Papa Besuch / oder WE den restlichen Tag noch ein wenig am Rad, aber nach der Nacht ist es meistens wieder OK.
    Ich habe auch so ein unregelmäßiges Exemplar. Mal nimmt er sie, dann mal wieder länger nicht. Mal nur für eine Nacht, manchmal aber auch für eine Nacht und einen Tag. Komplett von Freitag bis Sonntag leider noch nie !
    Er kommt wann er will und bringt sie wann er will. Sprech ich ihn darauf an, denkt er immer ich will ihm den Umgang verbieten. Er versteht einfach nicht, das die Kinder eine Regelmäßigkeit brauchen.
    Ich habe es jetzt schon untersagt, einfach mal so Abends für 10 min. vorbei zu kommen, da meine kleine dann immer heult und mit will, er sich verdrückt und ich noch 2-3 std. damit beschäftigt bin , meine Lütte zu beruhigen !
    Wenn er sie das nächste mal holt, werd ich ihm klare Grenzen setzen. Ist ja auch blöd, ich kann ja auch nichts planen, da ich immer mit rechnen muss, das er innerhaslb von 10 min. vor der Tür steht und die Kinder abladen will !


    Versuch nochmal mit ihm zu reden, vorallem da es für die Kinder auch schwierig ist, so ohne festen Ablauf !

    ♥♫ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ ♫♥
    ☜❤☞ i still haven´t found what i´m looking for ☜❤☞
    LG Jennylee

  • Hallo du, es kommt auf dein Kind an. Wenn es ein eher sensibles Kind ist, dann hat es daran extrem zu knabbern. Meine Kleine wurde nach jedem Umgang mit dem Vater schwieriger, trauriger, mehr durcheinander. Das ging soweit, dass sie Tics entwickelt hat. Einmal war sie danach so fertig, dass sie sich immer selbst gebissen hat. Diesmal das Naegelkauen angefangen etc. Jetzt hat sie den KV seit 2 MOnaten nicht gesehen und seitdem ist landunter bei uns. Man sieht daran, wie sehr es einige Kinder durcheinander bringt und wieviel Schmerz das mit sich bringt. Das naechtelange und unkontrollierte in Traenen ausbrechen haben wir jetzt seit 3 Monaten. Ich krieche dementsprechend auf dem Zahnfleisch. Meine Tochter hat auch mehrfach vor dem letzten Umgang gesagt, dass sie nicht will.


    WARUM hoeren wir nicht einfach auf unsere Kinder? Stattdessen hatte sie jetzt eine tolle Zeit mit ihrem Vater, danach ist sie ins Loch gefallen: Schreierei,Kinderpsychologe, Naegelknabbern, nicht mehr in den Kindergarten wollen und und und. Ich tu das meiner Tochter nicht mehr an. Ich bin froh, wenn sie wieder in der Balance ist und danach wird die Regelung so sein, wie sie IHR gut tut oder sonst garnicht. Mit einem KV, wo es null Regelmaessigkeit gibt, muss man das leider so durchziehen. Horch auf dein Kind.

  • Wenn man bedenkt, dass die Umgangswochenenden i.d.R. Spass und Fun pur sind, ists klar, dass die Kids etwas aussem Häusle sind. Das ist normal und ruft bei jedem Richter nur ein müdes Schulterzucken hervor.


    Da muss man durch. Auf beiden Seiten. Heute ist für meine Jungs der Alltag bei mir, und Spass und Fun bei Mama.


    Das ist eben so - und die Kids verstehen das mit der Zeit auch. Und wir Eltern kapieren es irgend wann auch.


    (Hoffentlich)


    LG Cobra

  • Eure Trennung ist ja noch ganz frisch und alles braucht seine Zeit.


    Was vorher eine Welt war sind nun 2 Welten.Die Kinder müssen sich immer wieder bei dem jeweiligen Elternteil umstellen und dann kommt noch das begreifen und verstehen warum Mama und Papa nicht mehr zusammen sind.
    So wie bei uns Erwachsenen auch braucht das eine Kind mehr Zeit und das andere weniger.


    Jedesmal wenn mein Sohni vom Papa We nach Hause kommt braucht er bis zu 3 Tage,je nachdem was er an dem Wochenende erlebt hat oder nicht.


    Gib Deiner Tochter einfach viel Zeit,denn schließlich muß sie ja auch noch Eure Trennung verdauen.



    Liebe Grüße


    Lichtzauber

  • Hallo du, es kommt auf dein Kind an. Wenn es ein eher sensibles Kind ist, dann hat es daran extrem zu knabbern. Meine Kleine wurde nach jedem Umgang mit dem Vater schwieriger, trauriger, mehr durcheinander. Das ging soweit, dass sie Tics entwickelt hat. Einmal war sie danach so fertig, dass sie sich immer selbst gebissen hat. Diesmal das Naegelkauen angefangen etc. Jetzt hat sie den KV seit 2 MOnaten nicht gesehen und seitdem ist landunter bei uns. Man sieht daran, wie sehr es einige Kinder durcheinander bringt und wieviel Schmerz das mit sich bringt. Das naechtelange und unkontrollierte in Traenen ausbrechen haben wir jetzt seit 3 Monaten. Ich krieche dementsprechend auf dem Zahnfleisch. Meine Tochter hat auch mehrfach vor dem letzten Umgang gesagt, dass sie nicht will.


    WARUM hoeren wir nicht einfach auf unsere Kinder? Stattdessen hatte sie jetzt eine tolle Zeit mit ihrem Vater, danach ist sie ins Loch gefallen: Schreierei,Kinderpsychologe, Naegelknabbern, nicht mehr in den Kindergarten wollen und und und. Ich tu das meiner Tochter nicht mehr an. Ich bin froh, wenn sie wieder in der Balance ist und danach wird die Regelung so sein, wie sie IHR gut tut oder sonst garnicht. Mit einem KV, wo es null Regelmaessigkeit gibt, muss man das leider so durchziehen. Horch auf dein Kind.


    Die Ursachen liegen ja in den allermeisten Fällen nicht in der Zeit mit dem anderen Elternteil. Es wird den Kids dadurch nur die Trennung wieder stärker bewusst. Da ist die Trauer über das Nichtmehrzusammenleben mit dem anderen Elternteil. Da ist der Loyalitätskonflikt der entsteht, wenn sie den Eindruck haben, sie müssen den anderen Elternteil auch lieben (ist ja ihr Vater oder ihre Mutter) dürfen es aber nicht, da sie sonst von dem einen Elternteil nicht mehr geliebt werden. Je besser die Eltern miteinander klar kommen, desto besser geht es den Kindern - dass dies nicht einfach ist und es dazu zwei braucht, die dies wollen, ist mir klar. Aber die Ursache der Probleme liegen nicht im Umgang.

  • Wenn beide Elternteile positiv an der Sache arbeiten, ist das für die Kids gut verkraftbar, allerdings schwierig. Wenn von einer Seite nicht aktiv positiv gearbeitet wird, ist es schwer. Wenn von einer oder beiden Elternseiten das Missliche an der Situation verstärkt wird, wird es ungeheuer schwer fürs Kind ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Die Ursachen liegen ja in den allermeisten Fällen nicht in der Zeit mit dem anderen Elternteil. Es wird den Kids dadurch nur die Trennung wieder stärker bewusst. Da ist die Trauer über das Nichtmehrzusammenleben mit dem anderen Elternteil. Da ist der Loyalitätskonflikt der entsteht, wenn sie den Eindruck haben, sie müssen den anderen Elternteil auch lieben (ist ja ihr Vater oder ihre Mutter) dürfen es aber nicht, da sie sonst von dem einen Elternteil nicht mehr geliebt werden. Je besser die Eltern miteinander klar kommen, desto besser geht es den Kindern - dass dies nicht einfach ist und es dazu zwei braucht, die dies wollen, ist mir klar. Aber die Ursache der Probleme liegen nicht im Umgang.


    Entschuldige, aber das Pauschalieren ist hier sowas von Quatsch. Mein Ex und ich haben uns so super verstanden, dass meine Tochter vielfach dachte, dass wir sogar noch zusammen sind. Es gab nie ein boeses Wort. Gibt es bis heute nicht. Wir hatten Spass miteinander, haben zusammen Dinge unternommen. Im Grunde das perfekt geschiedene Paar. Hat trotzdem nicht geklappt. Wie gesagt ist meine Tochter hochsensibel. Wer sich damit mal befasst hat, weiss, dass aller guter Wille der Eltern in dem Fall nichts fruchtet. Der Abschiedsschmerz ist fuer so ein Kind jedesmal ein Trauma und das muss man ihm ersparen. Wie gesagt: ich spreche von Hochsensibilitaet. Es gibt dann noch einfach sensible Kinder oder einfach "normale" Kinder, die das GANZ anders wegstecken. PS: meine Tochter telefoniert jeden Tag mit ihrem Vater und sieht ihn auf Skype. Das stuerzt sie nicht in tiefe Kriesen, aber gibt ihr das Gefuehl, dass ihr Vater sie trotzdem liebt. Man kann das aber evt. nur verstehen, wenn man ebenfalls ein Kind hat, was hochsensibel ist oder eine sonstige Wahrnehmungsstoerung (ADHS, etc.) hat.

  • Downunder


    ich gebe Dir vollkommen Recht.Für die Kinder bricht jedesmal eine halbe Welt zusammen und wenn man ihnen noch sooft sagt das beide Elternteile sie lieben und sie auch nichts mit der Trennung zutun haben schieben die Kids sich doch mit die Schuld in die Schuhe.
    Mein Sohni hängt auch sehr an seinem Vater.Er ruft ihn zwar nicht an jedoch hat er lange Zeit von seinem Vater erwartet das der sich jeden Tag meldet.Lange Zeit hat mein Sohn ständig geweint,war agressiv und fing sogar an ins Bett zu machen.Gerade die hochsensiblen Kinder achten auch darauf wie wir Erwachsenen uns verhalten.Achten auf jede Geste und jedes Wort,sie haben ganz feine Antennen und bekommen sehr schnell mit wie man dem Ex gegenüber eingestellt ist.


    Gebt den Kindern was sie brauchen und noch ein bißchen mehr allerdings ohne Regeln geht es auch nicht denn schnell ist auch von den Kindern die Grenze überschritten und sie fangen an beide Elternteile gegeneinander auszuspielen.


    Liebe Grüße


    Lichtzauber

  • Ich bin von den Auswirkungen des regelmäßigen Wechsels auf unseren Sohn ( 8 Jahre) ziemlich frustiert.


    Mein Sohn reagiert an und nach den Mama-Tagen in der Schule mit erheblichen(!) Verhaltensauffälligkeiten, die seine Leistung und seine soziale Integration in der Klasse erheblich(!) beeinträchtigen. Das findet sich auch in der schriftlichen Dokumentation der Klassenlehrerin so wieder. Wir haben ein 10Tage-bei-mir 4-Tage-bei-der-Mutter Wechsel-System. Es ist oft so, dass die 10 Tage bei mir im Rahmen der Möglichkeiten ruhig verlaufen, dann geht er zur Mutter und an den beiden Mama-Tagen wird in der Schule dann oft ein Scherbenhaufen angerichtet, den ich hinterher mit ihm gemeinsam erst einmal wieder 1 - 2 Tage beseitigen muss. Nach dem Rück-Wechsel (Sonntag abends) zu mir, kann es sein, dass er montags wieder normal in die Schule startet, es kann aber auch sein, dass die erste 1 - 2 Tage noch schwierig sind.


    Kurz, mein Sohn kommt mit dem Wechsel in einer Weise nicht zurecht, die erhebliche negative Auswirkungen auf die Schule haben. Es kommt bei ihm aber hinzu, dass er eine ADS-Diagnose hat. Solche Kinder haben sehr viel mehr als andere Kinder Probleme mit Änderungen der Tages- und Wochenrhythmik. Die können damit nicht zurchtkommen. Er bräuchte eigentlich einen möglichst gleich ablaufenden ritualisierten Tagesablauf an den Schultagen....


    Die Regelung ist gerichtlich so festgelegt. Das Gericht weiß genau um diese Problematik, ist aber zuletzt dem Argument der Verfahrenspflegerin "Wechselprobleme hat jedes Kind" gefolgt. Es lässt sich daran derzeit nichts ändern, ohne erneut vor Gericht zu gehen, erneut mit Gutachtern und der ganzen Mühle, die das Kind wieder erheblich belasten würde.... :(


    Viele Grüße,
    Segelpapa


    Edit: Schreibfehler

  • Wenn mein Sohn bei seinem Papa war, klappt es mittlerweile ganz gut. Als er 3, 4 Jahre alt war, war er immer 1 - 2 Tage total durch den Wind, und das jede Woche, weil er ja jedes WE 1 Nacht/Tag beim Papa ist. Inzwischen klappt der Wechsel aber problemlos.
    Diese Woche war er allerdings 2 Tage bei meinen Ex-Schwiegereltern, gemeinsam mit seinem verzogenen Cousin, dem er alles abschaut. Als ich ihn gestern wieder abgeholt habe, war er total neben der Spur, war total frech und aufsässig. Da musste ich ein ernstes Wörtchen mit ihm reden, dass er genau weiß, dass es so bei uns nicht läuft (und bei seinem Papa auch nicht). Wenn die Oma so ein Verhalten toleriert, ist das ihr Problem, bei mir weht ein anderer Wind. Er hat dann ca. 1 Stunde alleine Ball gespielt, Selbstgespräche geführt und rumgeschimpft ... dann war wieder alles OK und er war wieder "normal".

    Bevor ich das nehme, was ich kriegen kann,
    warte ich lieber darauf,
    bis ich das bekomme, was ich haben will!!!
    :tanz

  • Hallo,
    ein Thema das ich nur zu gut kenne. Mein Sohn war vor kurzem das erste mal eine ganze Woche bei Großeltern und Papa. er ist 4 Jahre alt. Ich war von anfang an alleinerziehend und dadurch hat das Kind keinen Trennungsschmerz miterleben müßen.
    Mein Sohn war ganze 2 Wochen total durch den Wind! Er war extrem agressiv im Kindergarten und hat die anderen Kinder geschlagen geschubst und sogar gebissen. Er war total aufmüpfig und hat nicht auf die Erzieher und auch nicht auf mich gehört. Einen Augenblick später hat er dann angefangen zu heulen und war untröstlich!
    Das ganze hat wie gesagt 2 Wochen gedauert, nach einer (!) Woche Umgang!
    Schlimm daran ist auch, dass nicht nur mein Sohn und ich darunter leiden, sondern auch die anderen Kinder im Kiga die er verprügelt. Und wofür das alles? Ich finde es schwer hier das Kindswohl zu sehen. Und was im Gesetzesbuch über wer hat welche Rechte steht hilft in solchen Situationen rein gar nix!


    Ist halt ein Spagat für die Kleinen!


    Tips kann ich Dir leider keine geben. Ich habe die Hoffnung, dass alles besser wird, sobald die Umgangswochen Normalität werden. Dann ist es für das Kind Alltag und es hat sich hoffentlich daran gewöhnt ab und zu eine andere Umgebung zu haben.
    Alles gute Dir

  • Waere einfach schoen, wenn da mal jemand hinter die Kulissen schaut. Man liest in saemtlichen Scheidungsratgebern, wie wichtig der regelmaessige Kontakt zum anderen Elternteil ist. Die Probleme, die damit verknuepft sind (fuers Kind!!) sind leider kaum beschrieben. Als Eltern kann man nur abwaegen. Ich habe keine Lust, dass mein Kind mit gerade mal 3 lernen muss, dass die ihm am engsten stehende Person (ausser ich) es immer wieder verlaesst und es dann in eine tiefe Kriese stuerzt (was soll daraus spaeter werden? Verlustaengste in der Partnerschaft sind doch vorprogrammiert!). Aus dieser Kriese folgt ja noch viel mehr. Mein Kind ist jetzt wegen 3 Wochen Umgang seit 2 Monaten fix und alle. Wie beschrieben: unglaublich aggressiv wechselt ab mit absolut untroestlichen Traenenausbruechen. Andere Kinder schauen komisch, die Erzieher sind ratlos, das Kind fuehlt sich noch mehr im Abseits und man selbst ist auch noch leicht ueberfordert durch schlaflose Naechte und Kind, was einen haut etc.


    Waere schoen, wenn das Thema Umgang mal wirklich differenziert gesehen wird (vor allem auch im Hinblick auf Hochsensibilitaet (bis zu 15% aller Kinder, AD(H)S (auch keine Seltenheit mehr), Asberger etc). Ich hab mal 2 Scheidungskinder (erwachsen) gefragt, wie sie das sehen: einstimmig meinten sie: wir haben uns nur eins gewuenscht: dass unsere Eltern wieder zusammen sind. Da das nicht ging, war uns der Umgang dann auch relativ egal. Ob nun alle 2 oder 4 Wochen oder noch seltener. Natuerlich muss ein Kind wissen, dass es vom anderen Elternteil noch geliebt wird und nicht in Vergessenheit geraet. Aber dieses krampfhafte nach Plan bestimmte Umgangsrecht muss ich immer mehr in Frage stellen. Ich kenn ein Scheidungskind, was alle 4 Wochen von Berlin nach Muenchen fliegen muss, um den anderen Elternteil zu sehen (er ist 8 Jahre alt!) :kopf Inwiefern das dem Kind gut geht.....