meine sohn ist verhaltensauffällig

  • Heute hatten wir den zweiten Eintrag in drei Tagen von der Mathelehrerin unseres Sohnes. Er hat mal wieder gestört und wir sollten mit ihm reden. Der Vater meines Sohnes war auch anwesend und wir hatten eine heftige Diskussion, sowohl mit unserem Kind, als auch untereinander. Wir beide sind in diesem Thema einer Meinung und haben uns entschlossen einen Brief an die besagte Lehrerin zu schreiben. Wir haben ihr geraten unserem Sohn im Unterricht stärker die Grenzen aufzuzeigen, denn solches Verhalten kennen wir von zu Hause nicht. Weder bei seinem Vater noch bei mir.



    Vielleicht hat ja jemand einen Tip welche Konsequenzen man anwenden kann wenn unser Sohn mal wieder mit einem Eintrag über schlechtes Benehmen nach Hause kommt. Mttlerweile kann ich meine Enttäuschung und meine Traurigkeit über sein Benehmen meinem Sohn gegenüber kaum noch verbergen.

    Der größte Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen.

  • Mit deinem Sohn zur Ergo gehen, ihn und sein Problem vorstellen ist nicht verkehrt. Evtl. hat die Therapeutin Lösungsvorschläge. Spontan ist mir die Erziehungsberatungsstelle eingefallen, dort findest du kompetente Ansprechpartner. Sport ist, wie schon mehrfach erwähnt sicherlich eine gute Idee. Wenn es finanziell und organisatorisch unproblematisch ist, wäre das eine gute Möglichkeit für deinen Sohn seine Energie sinnvoll zu kanalisieren.

  • Dein Sohn ist bei dieser Lehrerin nicht nur verhaltensauffällig, er ist bereits in der Verweigerungsphase. Kinder machen so was aber nicht aus Bosheit und Trotz, sondern es ist Selbstschutz.


    Es ist wichtig, mit der Lehrerin zu reden - damit er motiviert statt gestraft wird. Und genau das Gleiche solltet Ihr auch zu Hause tun. Nicht strafen, sondern belohnen, wenn es gut geklappt hat.


    Nach dem wenigen, das Du geschrieben hast, liegt klar eine Teilleistungsstörung vor - welche das ist, müssen Fachleute beurteilen. Psychologin und Ergotherapie sind schön und gut, ersetzen aber nicht den Facharzt.


    Ich hasse Ferndiagnosen, aber ich würde an Eurer Stelle doch in Richtung ADHS und / oder Diskalkulie forschen lassen.


    Und: Es muss schnell gehen. Wenn in der ersten Klasse schon solch massiven Probleme auftreten, wird's in Zukunft eher schlechter als besser. Dann ist der schulische Werdegang des Kindes vorprogrammiert.

  • Hallo,


    nun melde ich mich auch noch.


    ich glaube nicht, dass die Diagnostik schon ausreichend war um zu erkennen, wo die Probleme Deines Kindes herkommen. Es ist daher im Moment zu früh sich zu überlegen, was die richtige Vorgehensweise/Therapie ist (Ergo, Familienhilfe, Erzieherische Maßnahmen, Förderung von Teilleistungsschwächen wie Legasthenie, Dyskalkulie etc.).


    So gehört z.B. zur Frage einer AD(H)S-Diagnose eine standardisiserte Bewertung von Seiten der Schule. Das hat die Psychologin wohl nicht gemacht. Auch andere neurologische und medizinische Ursachen (Asperger, Absencen, Stoffwechselerkrankungen etc.) müssen bedacht werden. Das gehört auch nicht in die Hand eines Psychologen, sondern eines mit Schulproblemen vertrauten Kinder-und Jugendpsychiaters.


    Bei Dyskalkulie helfen weder Ergotherapie noch Familienhilfe, bei ADHS höre ich sehr unterschiedliches zu Ergotherapie (viele sagen, die Kinder hätten Spaß es würde aber nichts bringen), bei manchen Ursachen muss bzw. kann man medikamentös behandeln.


    Also, sucht euch einen guten Kinder- und Jugendpsychiater, der möglichst seinen Schwerpunkt im Bereich Schulprobleme hat, macht mit ihm die notwendig Diagnostik und entscheidet dann, was ihr (sparsam aber gezielt) an Therapie und Verhaltensmaßnahmen durchführen könnt und müsst.


    LG


    Segelpapa1

  • Mittlerweile habe ich auch das Gefühl das die Diagnose der Kinderpsychologin nicht ausreichend war. Sie hatte gefragt ob sie die Klassenlehrerin anrufen kann, da diese ja viel besser das Verhalten im Unterricht beschreiben kann. Ich habe dazu eingewilligt. Auf mein Nachfragen hin habe ich dann aber erfahren das sie das nicht gemacht hat. Ich muß mir ja noch von der Psychologin eine Verordnung zur Ergotherapie holen und da werde ich die Diagnose schriftlich haben und dann werde ich das hier mal genauer ausführen.




    @Segelpapa1




    Danke für den Tip mit dem Kinder- und Jugendpsychiater. Dann werde ich mich mal hier in Berlin auf die Suche machen.




    Vielleicht kennt jemand eine guten Kinder- und Jugendpsychiater in Berlin. Für Tips bin ich sehr dankbar.

    Der größte Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen.

    Einmal editiert, zuletzt von hobbit.frodo ()

  • Hallo,


    Berlin ist ja kein Dorf, da gibt es sicher gute Ärzte.


    Du kannst z.B. in diesem Forum nach geeigneten Kinder- und Jugendpsychiatern für deinen Postleitzahlbereich nachfragen (keine Angst, ist ein ADHS-Forum, d.h. aber nicht, dass dein Kind ADHS hat)


    www.adhs-anderswelt.de


    Die haben Listen z.T. mit Kurzkommentaren (z.B. "von Schulen empfohlen" etc.). Die bereits erhobenen Befunde der psychologien kannst du ja dann mitbringen, das erspart ggf. Doppeltestungen.


    Viele Grüße,
    Segelpapa1

  • Hallo hobbit,


    Zitat

    Vielleicht hat ja jemand einen Tip
    welche Konsequenzen man anwenden kann wenn unser Sohn mal wieder mit
    einem Eintrag über schlechtes Benehmen nach Hause kommt. Mttlerweile
    kann ich meine Enttäuschung und meine Traurigkeit über sein Benehmen
    meinem Sohn gegenüber kaum noch verbergen.



    ich mach es mit meinem Sohn ( ADHS ) anders herum.
    Ich habe ein Belohnungssystem. Jeder Tag wo er mit gutem Benehmen nach Hause kommt, bekommt er ein Smilie ( bei schlechten Benehmen, gibt es keinen Abzug aber auch kein Smilie ). Mit der Lehrerin ist abgesprochen das schlechtes Verhalten sofort gemeldet wird.
    Wir haben ausgemacht das er bei einer bestimmten Anzahl von Smilies eine Belohnung bekommt, die wird mit Anzahl der Smilie größer.
    Auch in der Schule bei seiner Lehrerin hat er einen Topf den er mit Perlen voll bekommen muss, um seine Beklohnung der Lehrerin zu erhalten. Er muss/darf im Unterricht nicht mehr bocken, nur weil er nicht dran kommt und muss wie andere Kinder auch warten.
    Ich empfehle Dir mal das Buch " Wackelpeter &Trotzkopf" von Döpfner und Schürmann


    Und natürlich ganz ganz wichtig, such dir einen fähigen Kinderpsychologen !

    ♥♫ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ ♫♥
    ☜❤☞ i still haven´t found what i´m looking for ☜❤☞
    LG Jennylee

  • Nach dem wenigen, das Du geschrieben hast, liegt klar eine Teilleistungsstörung vor


    :wow :wow



    Ich hasse Ferndiagnosen, aber ich würde an Eurer Stelle doch in Richtung ADHS und / oder Diskalkulie forschen lassen.


    :wow :wow :wow :rolleyes: :hae:

    Bei Dyskalkulie helfen weder Ergotherapie noch Familienhilfe, bei ADHS höre ich sehr unterschiedliches zu Ergotherapie (viele sagen, die Kinder hätten Spaß es würde aber nichts bringen), bei manchen Ursachen muss bzw. kann man medikamentös behandeln.


    Jeder auch nur halbwegs fähige Familienhelfer ist in der Lage, den richtigen Hilfebedarf zu erkennen und einzuleiten. Diese Leute sind klar keine Kinderpsychologen und K-psychiater sowieso nicht, aber sie können gut einschätzen, was ein Kind braucht und das mit ihren Kontakten schneller auf den Weg bringen - und sie können die Familie, die ja oft so belastet mit den Problemen ist, dass der ganze Alltag drunter leidet, pädagogisch sinnvoll begleiten.


    Sie haben im Idealfall nicht nur eine pädagogische Ausbildung, sondern auch eine in Richtung Familientherapie und viel Erfahrung und sie bringen allein durch ihre Anwesenheit und ihre Hinwendung an alle Probleme, die die Familie angehen will, oft schon viel Entspannung, die die Familie ruhiger und handlungsfähiger macht.




    Am Ende ist die Diagnose natürlich sehr wichtig - ohne die geht's nicht, trotzdem läuft der Großteil der Therapie über die Pädagogikschiene.
    D.h. Diagnostik und Familienhilfe laufen idealerweise Hand in Hand.

  • Am Ende ist die Diagnose natürlich sehr wichtig - ohne die geht's nicht, trotzdem läuft der Großteil der Therapie über die Pädagogikschiene.
    D.h. Diagnostik und Familienhilfe laufen idealerweise Hand in Hand.

    Vollständige Diagnostik am Anfang, dann gezielt überlegen, was getan werden muss.


    Bei Dyskalkulie hilft einzig und allein ein Dyskalkulietraining. Dazu muss man aber wissen, ob die vorliegt. Alles andere kann man sich dann sparen.


    Therapien sparsam aber gezielt einsetzen. Kinder können schnell generell Therapiemüde werden, wenn sie merken, dass (unnötige) Therapien nichts bringen. Und das merken die schneller als die Erwachsenen.


    LG
    Segelpapa1

  • Emma, dem stimme ich durchaus zu. Aber die Diagnose sollte nicht am Ende, sondern am Anfang stehen. Familienhilfe kann ergänzen und bestenfalls entspannen. Teilleistungsstörungen (egal welche!) lassen sich mit der "richtigen" Erziehung reduzieren, aber Pädagogen und Psychologen haben nicht die Ausbildung, die nun mal ein spezialisierter Therapeut hat.

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Ich habe mich entschlossen eine zweite Meinung durch einen Kinderpsychiater einzuholen. Habe auch einen gefunden, aber einen Termin für ein Erstgespräch habe ich erst am 19. Mai. Das ist schon der Hammer. Möchte das Problem natürlich schnellstmöglich angehen. Aber wenn ich keinen anderen finde, muß ich wohl abwarten. Am 21. April habe ich auch wieder ein Gespräch mit der Klassen- und Mathelehrerin. Meine schriftliche Mitteilung kam wohl nicht so gut an.



    Kann mir jemand den Unterschied zwischen Kinderpsychiater und Kinderpsychologen erklären?

    Der größte Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen.

  • ich hatte jetzt nicht die zeit alle posts zu lesen


    es klingt für mich nach wahrnehmungsproblematik , evtl teilleistungsproblematik (ferndiagnosen sind nicht mein ding , daher möglichkeitsform)


    kinder die wahrnehmungsprobleme haben, können ihre umwelt nur erschwert filtern
    z.b. ein vogel zwitschtert draußen.... wir nehmen ihn zwar wahr, aber er stört uns nicht weiter
    diese kinder können in dem mom nur den vogel wahrnehmen und der unterricht ist weg



    manche kinder brauchen bewegung um das hirn besser steuern zu können,
    vielleicht hilft es m das federmäppchen aufs pult zu legen und das kind muß sich den entsprechenden stift holen.... muß allerdings die lehrerin aushalten


    ist ein probates mittel für wahrnehmungsproblematiken
    wird in der förderpädagogik hoch angesehen
    ( nur mal so als tipp , sollte deine lehrerin bzw, die deines kindes das bescheuert finden)


    bei manchen kindern hilft die bewegung , das gehirn besser zu steuern


    meine lehrerkolleginnen lassen manche kinder auch außerhalb der pausen mal ne runde rennen... weil sie genau wissen , das diese kinder das brauchen


    ergo hilft dem kind sich selbst zu fühlen , sich selbst besser wahrzunehmen , die umwelt besser wahrzunehmen
    absolut FÜR ergo bin
    unter anderem wird
    taktiles und visuelles wahrnehmungsgefühl geschult und spielerisch erreicht


    lg rübli
    stehe bei rückfragen gerne zur verfügung

    Einmal editiert, zuletzt von rübli1211 ()

  • Vollständige Diagnostik am Anfang, dann gezielt überlegen, was getan werden muss.

    so sehe ich das auch



    Bei Dyskalkulie hilft einzig und allein ein Dyskalkulietraining. Dazu muss man aber wissen, ob die vorliegt. Alles andere kann man sich dann sparen.

    ob Dyskalkulie vorliegt würde ich auf jeden Fall auch testen lassen, um es entweder ausschliessen zu können oder die richtige Hilfe bekommen zu können.


    Therapien sparsam aber gezielt einsetzen. Kinder können schnell generell Therapiemüde werden, wenn sie merken, dass (unnötige) Therapien nichts bringen. Und das merken die schneller als die Erwachsenen.

    das kann ich bestätigrn, denn diese Erfahrung hab ich mit meinem Sohn gemacht, er wurde erst mit 12 auf ADS diagnostiziert und hatte vorher einiges an Therapieversuchen hinter sich, was leider nichts gebracht hat, weil keiner was von seinem ADS wußte.....


    Der Unterschied zwischen Kinderpsychologen und Kinderpsychiater ganz kurz:
    Ein Psychologe hat Psychologie und Sozialpädagogik studiert, ist aber kein Mediziner,
    hier kannst du schauen: http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderpsychologe
    ein Psychiater ist Mediziner
    hier kannst du schauen: http://de.wikipedia.org/wiki/Kinder-_und_Jugendpsychiatrie


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)

  • bei dyskalkulie gibt es z.b. 2 möglichkeiten
    1. eine extrem teure therapie
    2. konkretes material


    zu 1. mein jüngster hat eine dyskalkulie und diese therapie sprengte damals jedweden rahmen
    zu2. konkretes material bedeutet: sachen zum anfassen , zum BEgreifen
    1*1 reihen kann man basteln
    das kind fast z,b, perlen an und lernt



    es dauert u.U. sehr lange ... aber irgendwann klappt es


    ich glaub ich mach demnächst mal einen thread wegen lernbeeinträchtigungen auf


    habt geduld mit euren kids


    alles hat seine zeit und irgendwann klappt es

    Einmal editiert, zuletzt von rübli1211 ()


  • Wieso schießt ihr euch auf die Teilleistungsstörungen so ein?


    Die Mathelehrerin hat offenbar wenig Biß und daher zeigen sich die Auffälligkeiten bei ihr besonders - Wäre die Sachkundelehrerin so lasch, was wäre dann die vermutete Ferndignose? Unterforderung, weil die Lehrerin langweiligen Stoff durchnimmt? Empfehlung dagegen: Zusätzlichen Japanischunterricht zur geistigen Auslastung?
    Klingt überspitzt, aber auf dem Gebiet habe ich schon so Skurriles gehört, dass mich nichts mehr erstaunt. Und bei den Kindern handelte es sich seltenst um echte Überflieger.


    Der Kleine der TS hat die Probleme überall ... und wenn er im nächsten Schuljahr eine blöde Sportlehrerin kriegt, macht er halt da nicht mehr mit und liegt beim Völkerball mitten im Spielfeld rum oder bei einer doofen Deutschlehrerin "entwickelt" er Legasthenie und kann auf einmal wieder leidlich rechnen (wenn er das lernt bei seiner Art, dem Unterricht zu "folgen")



    Das klingt böse, das ist mir schon klar. Aber wenn solche gravierenden Auffälligkeiten vorliegen und das Kind noch nicht lange in der Schule ist, ist einfach die Chance gut, dass man das richtig in den Griff bekommen kann. Statt dessen soll hier zeitintensiv eine Theorie nach der anderen abgeklappert werden - überall gibt es Wartezeiten von mehreren Wochen und dann ist das erste Schuljahr gelaufen und im nächsten geht es dann weiter...



    Die Ursachen für solche "Aussetzer" können so bunt sein wie der Regenbogen - von Bindungsdefiziten (siehe Johnson) über psychische Entwicklungsverzögerungen (Winterhoff) bis hin zu vielleicht tatsächlich isolierten Teilleistungsstörungen (wobei ich die bei der so geschilderten Problematik in Frage stelle).



    Liebe Hobbit! Hoffentlich taugt der Kinderpspychiater was, zu dem du Mitte Mai gehen möchtest. Aber auch der hat ein Problem damit, innerhalb einer Stunde eine fundierte Diagnose zu stellen.




    @ Rübli: Alles hat seine Zeit ... Mag sein, ja.


    Geduld haben? Ist immer notwendig - ohne geht nichts. Aber Geduld an der richtigen Stelle. Zugucken und abwarten - was soll das bringen, wenn alles schon am Brodeln ist?


    ... irgendwann klappt es? ??? Erreicht ein Zug sein Ziel, wenn er auf den falschen Geleisen steht?

  • 1.) Wieso schießt ihr euch auf die Teilleistungsstörungen so ein?
    ...
    2.) Liebe Hobbit! Hoffentlich taugt der Kinderpspychiater was, zu dem du Mitte Mai gehen möchtest. Aber auch der hat ein Problem damit, innerhalb einer Stunde eine fundierte Diagnose zu stellen....

    Hallo,
    ad 1.) war nur ein willkürliches Beispiel. Du hast völlig recht, es sollte aber sorgfältig nach allem geschaut werden. Dazu gehören auch Teilleistungsstörungen, die ja auch zu generellen Verhaltensauffälligkeiten in der Schule führen können. Teilleistungsstörungen müssen hier, wie du sagst, überhaupt nicht vorliegen, können aber auch bei anderen Ursachen wie AD(H)S (ich glaube ca. 30%) dazu kommen. Auch eine mäßige Rechen- oder Lese-Rechtschreibschwäche, die nach Definition noch keine Teilleistungsschwäche ist, kann in der Kombination mit Konzentrationsstörungen bei AD(H)S problematisch sein sein und eine spezifische Förderung rechtfertigen.


    2.) Wenn der Kinderpsychiater was taugt, dann wird er nicht innerhalb einer Stunde eine Diagnose stellen, sondern ein Standardprogramm an Tests/Untersuchungen machen, das Kind anschauen, mit den eltern sprechen und am besten standardisierte Fragebögen an Schule und Eltern verteilen. Das kann, muss aber nicht, zu weiteren Untersuchungen führen. Kann gut sein, dass die Psychologin schon einige der Tests gemacht hat.


    Viele Grüße,
    Segelpapa

  • Ich hör schon auf, für Familienhilfe zu werben, keine Sorge. Und wenn es 100 x ein guter Weg wäre, viele Fliegen mit einer Klappe zu erwischen und das auch noch zeitsparend. (Zum Kinderpsychiater übrigens eine super Begleitung.)


    Ich stimme dir auch zu: Teilleistungsstörungen gehen oft Hand in Hand mit anderen Störungen - eine %-Spekulation mache hier aber nicht auf. Aber umso mehr fehlgeleitet ist dann die Diskutiererei um Dyskalkulie und Co.


    Und noch mal zur Erinnerung: Hier ging es NICHT um Matheprobleme, sondern um Verhaltensauffälligkeiten - und die halt zufällig auch im Matheunterricht.



    Und das war nun der "Emma-Besserwisserei" letzter Teil.

  • hallo emma
    sicher ist geduld nicht gleichzusetzen mit "abwarten und tee trinken"
    mein jüngster sohn ( 18j.) hat multiple teilleistungsstörungen und dyskalkulie und LRS...


    er besucht eine förderschule .
    ich habe ihn von anfang an gefördert und auch gefordert... mit geduld haben meine ich , dass man das kind nicht unter druck setzen sollte , sondern vielmehr den lernrhythmus abwartet
    ein beispiel: mein sohn hatte gro´ße probleme die 1 mal 1 reihen zu erlernen.... mit viel konkretem material , geduld und ausdauer hat er es im 8 schuljahr dann endlich geschafft :respekt
    normalerweise erlernen kinder ab dem 2. halbjahr 2. schuljahr die reihen und können sie im 3. schuljahr


    "die zeit bringt es " damit meine ich , das man dem kind die möglichkeit geben sollte ohne druck zu lernen
    allerdings muß man sicher " am ball" bleiben ;)


    @ hobbit : habt ihr in eurem ort ein SPZ ( sozial-pädiatrisches Zentrum) ?
    bei uns sind in diesem SPZ alle möglichen therapieformen unter einem dach ( psychologe, neurologe, ergo usw.)
    ich habe sehr gute erfahrungen damit gemacht
    überweisung vom kinderarzt reicht dafür!


    ich wünsche dir sehr viel kraft!


    gruß rübli

  • ein beispiel: mein sohn hatte gro´ße probleme die 1 mal 1 reihen zu erlernen.... mit viel konkretem material , geduld und ausdauer hat er es im 8 schuljahr dann endlich geschafft :respekt
    normalerweise erlernen kinder ab dem 2. halbjahr 2. schuljahr die reihen und können sie im 3. schuljahr


    Hallo Rübli,


    vielen Dank für den Hinweis auf die Geduld und das Individuelle Lernentwicklungstempo, das man berücksichtigen muss.


    Mein Sohn (8, 2. Schuljahr) hat ein diagnostiziertes ADS und war in den Lese-Schreib-Tests nur knapp besser als eine LRS nach Definition. Wir fördern das gezielt.


    Was mich (und vor allem meinen Sohn) gewundert hat war, dass er in den Mathetests beim Psychiater im Dezember blendend abgeschnitten hat, obwohl mein Sohn meint, dass er Mathe am schlechtesten kann und ich, ehrlich gesagt, glaube das fast auch. Bei den 1x1 er Reihen geht es im Schneckentempo vorwärts. Alles, was mit Kopfrechnen, Zahlen merken, Zahlen vorstellen, Speichern von Zwischenschritten beim Rechnen zu tun hat und nicht mit den Fingern abgezählt werden oder nach einem Schema ohne Merken und ohne nachdenken schriftlich bewältigt werden kann, ist praktisch für ihn nicht lösbar. Kopfrechnen führt akut zu Stresssymptomen wie herumturnen etc. Ich erkläre das gute Testergebnis damit, dass im Dezember nur Aufgaben vorkamen, die er an den Fingern abzählen konnte und glaube, dass er bei einem Test in einigen Monaten unter gesteigerten Anforderungen deutlich nach unten Absacken würde. In den Mathe-Noten zeichnet sich das jetzt schon ab, während Deutsch sich stabilisiert hat.


    Frage. Wann ist das bei euch mit der Dyskalkulie aufgefallen? Könnte sich deiner Meinung nach ein neuer Test unter erhöhten Anforderungen im 3. Schuljahr (wenn er es schafft) lohnen?


    Viele Grüße


    Segelpapa1

  • sowohl die dyskalkulie als auch LRS ist sehr schnell aufgefallen bei meinem sohn
    er wurde auch vom schulbesuch zurückgestellt un d besuchte zunächst den schulkindergarten ( nach dem regelkindergarten)


    ich habe ihn im spz vorgestellt und testen lassen


    damals hatte ich z.b. nicht die geringste ahnung von computern , der psychologe empfahl mir lernprogramme , also mußte mama dann auch lernen ;) ich weiß ja nicht wie es hier mit werbung gehandthabt wird... wer diese lernprogramme haben möchte kann mich gerne anschreiben


    was das abzählen mit fingern betrifft , kann ich nur sagen , das meine mathelehrerkolleginnen das ablehnen


    sie bevorzugen "plättchen legen" und später die "hundertertafel" und "einmal* eins tafel"
    es ist schwierig das via internet zu erklären :rotwerd


    ich kann nur sagen , dass ich im laufe der jahre immer mehr dazugelernt habe....... manches verstand ich sicher auch nicht auf anhieb :kopf


    im fach deutsch lernten die kinder anhand von gebärden die einzelnen buchstaben ( vor allem im lesenest)




    ich hab diese technik dann auch erlernt und angewendet


    http://www.heinicke-schule.de/…rog/lesenest/lesenest.htm


    der süße blonde junge ist mein sohn ;) da war er im 2. schuljahr... heute ist er ein 18 jähriger riese :rotwerd ;)