Wieder einmal machten fünf meiner getreuen Rheinländer und ich uns auf um ein neues Abenteuer zu bestehen. Es galt das Schwabenland zu unterwerfen. Im Morgengrauen erreichten wir ohne nennenswerte Gegenwehr die Schwaben-Siedlung Remseck. Der Auftrag war klar umrissen: Markiert diesen Ort mit rheinischen Schriften als Zeichen der mitgebrachten Zivilisation.
Vermutlich unter Anleitung des rheinischen Trojaners Cobra hatten die Schwaben ein paar Stolpersteine für uns präpariert. Die Ortstafeln waren in schwindelerregenden Höhen angebracht worden und zusätzlich auf verwerfliche Art und Weise vereist. Der Zeitplan geriet etwas ins Wanken, schließlich gelang es uns mit rheinischem Geschick dennoch die Zeichen der Zivilisation anzubringen.
Nun galt es die ausgelobte Beute zu ergreifen und ruhmreich weiter zu ziehen. Zu diesem Zweck erklommen wir vom Neckar aus eine leichte Anhöhe und gaben das vereinbarte Zeichen um Einlass in die Villa-Vanilla zu erhalten. Die Pforte öffnete sich wie von Geisterhand und ich erklomm als erster die Stiege…
Dann geschah das Ungeheuerliche. Ein Blitz traf mich ohne Vorwarnung, Schalmeien und Harfen erklangen, mir schwanden die Sinne. Dort stand ein Wesen von unfassbarer Schönheit: die Erleuchtete zu Remseck. Einen letzten klaren Gedanken fassend wurde mir bewusst dass dieses elfenhafte Geschöpf die wahre Prüfung bedeutete. Die Schwaben hatten mich in eine perfide Falle gelockt. Der Selbstaufgabe nahe, bot sich mir plötzlich ein Ausweg, denn die blonde Göttin machte einen folgenschweren Fehler: Sie öffnete die wohlgeformten Lippen und sprach… SCHWÄBISCH. Das konnte nicht sein. Niemals würde eine solche Grazie schwäbisch sprechen. Ich war einer Täuschung erlegen, einem Luftgeist, einer Elfe oder gar einem Troll. Fast wäre es den gemeinen Schwaben gelungen mich für immer wehrlos zu machen. So aber fand ich zu rheinischer Stärke zurück und konnte fliehen.
Mein Getreuer und Bruder Mittel-Plissken trieb die Stahlkutsche mit hoher Geschwindigkeit, aber ebenfalls noch orientierungslos, weg vom Ort der Gefahr. Nach einigen Stunden trafen wir auf den Rest unserer Getreuen, die uns flankierend zur Seite gestanden hatten. Aber es war nicht das Rheinland, sondern eine Alpenrepublik in der wir uns befanden. So stürzen wir uns einige Tage bar jeder Vernunft auf einem oder zwei Brettern die verschneiten Hänge hinab und ernährten uns von Gebrautem und Gebranntem.
Schließlich mussten wir die Heimreise antreten und damit ein weiteres Mal das Schwabenland kreuzen. Und wieder, wie einst die Loreley am Rhein, betörte mich die Erleuchtete zu Remseck am Neckar durch ihre Gesänge. Diesmal noch schöner als beim ersten Mal, weil nicht gerade vom Lager erweckt, zog sie mich sofort wieder in ihren Bann. Wohl wissend dass es sich nur um eine Illusion handeln konnte, eine schwäbische Versuchung in Form eines mit unglaublichen Reizen getarnten Trolls, fiel es mir noch schwerer bei Sinnen zu bleiben.
Die Schlachten sind geschlagen, der Ruhm des Rheinlandes gemehrt, das Schwabenland unterjocht. Doch werde ich sie jemals vergessen können, die Anmut der Erleuchteten zu Remseck ?…
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So, ich werde jetzt wohl für immer untertauchen müssen :nixwieweg , vorher aber noch vielen Dank an Trisha und Cobra für das tolle Visum :thanks: .