• In Mobbingfällen, sowas schonmal gehört ja. Also wenn ein Kind bspw in der Schule fürchterlich von einem anderen Kind getriezt wird, und es gibt nicht Ruhe, kann eine Ansprache direkt durch die Eltern schon Wunder wirken. Daher gibt es sowas .


    Was übertrieben und überfürsorhlich ist, da scheiden sich ja die Geister. Für die einen ist Familienbett nicht normal, für andere ( mich zb ) grenzen Auszeiten an Kindesmißhandlung. die einen sagen Vegan bei Kindern ist super, die anderen Kindeswohlgefährdung.


    Letzlich kommt es auf die Summe an. Keinen der Elternteile würde ich für symbiotisch oder krankhaft überfürsorglich bezeichnen, weil sie ihr Kind morgens bis zum Schultor fahren. Es gibt für alles auch Gründe, die mir nicht bekannt sind, und man kennt den Rest des Tagesablaufes nicht. Genausowenig Vernachlässigung vermuten, wenn ein 6jähriger erzählt, er sei Nachmittags allein zuHause.
    Genauso unsinnig ist es, pauschal zu sagen, Familienbett bei Alleinerziehenden ist bis 5 ok, dann nicht mehr.

  • Merkwürdiges Beispiel...


    Wenn das Kind 3 ist, ist es selbstverständlich, wenn es 10 ist überfürsorglich und mit jenseits der 20 symbiotisch, es sei denn der "junge" ist körperlich / geistig eingeschränkt.


    Klarer wird es dir vielleicht wenn die Situation wie folgt wäre :
    Kevin und Louis spielen Ritter und kämpfen mit Stöcken gegeneinander. Sie lachen und haben Spaß. Dann kommt Louis Mutter, entreißt Kevin den Strecken und schimpft los: lass das Kevin, wir mögen das nicht. Louis springt sofort drauf an und pflichtet seiner Mutter bei, dass ihm das gar nicht gefallen hat. Sobald Kevin den Strecken erneut aufhebt, fängt Louis bitterlich an zu weinen und rennt zu seiner Mutter, weil Kevin das blöde Spiel wieder spielt, was er doch überhaupt nicht mag.


    Symbiose im Endstadium sind zb die Männer, die noch mit jenseits der 50 bei Mama wohnen, weder Wäsche waschen können noch kochen und aus tiefster Überzeugung sagen, dass sie keine Partnerin brauchen, sie haben ja Mama...


    In abgeschwächter Form auch alle anderen "muttersöhnchen", wo die Mütter auch im Erwachsenen alter alles machen und entscheiden und sohni das auch noch richtig klasse findet. Die totale Abhängigkeit von beiden Seiten...


    Edit: haha ja danke, ich meinte (Josh)-Kevin :tuedelue

  • Klarer wird es dir vielleicht wenn die Situation wie folgt wäre :
    Josh und Louis spielen Ritter und kämpfen mit Stöcken gegeneinander. Sie lachen und haben Spaß. Dann kommt Louis Mutter, entreißt Kevin den Strecken und schimpft los: lass das Kevin, wir mögen das nicht.


    Sehr schönes Beispiel, vielen Dank. Meintest Du vielleicht Louis-Kevin? :-) Dieses "wir mögen das nicht" finde ich persönlich total unmöglich und übergriffig, so sollte man (m. E. wohlgemerkt) noch nicht einmal mit einem Baby reden. Ein Kind sollte von Anfang an als eigenständige Person angesprochen werden, auch wenn es sich erst später als solche wahrnehmen kann.


    Wenn ein Kind Ärger mit einem anderen Kind hat, es erzählt der Mutter davon... und die Mutter geht dann zum anderen Kind um es zu „besprechen“ usw.


    Nein, selbst habe ich das entweder noch nicht erlebt oder verdrängt. Je nach Alter würde ich aber von beiden erwarten, dass sie ihren Konflikt selbst regeln, oder wenn mein Kind mich darum bitten würde, würde ich ein Gespräch zu dritt suchen, ohne Partei zu ergreifen. Dass man dann das andere Kind "rund" macht, finde ich unmöglich.

  • Bin gerade über dieses Thema gestolpert und habe durch Zufall und aus einem völlig anderen Zusammenhang heraus einige Bücher von Michael Winterhoff gelesen. Er befasst sich genau damit. Der psychischen Entwicklung von Kindern und was diese behindert, wie u.a. die Symbiose mit den Eltern. Kann die Bücher nur empfehlen, wenn man sich darüber schlau machen möchte. Es gibt aber auch einige Videos seiner Vorträge online. Man erkennt darin schon gut was gemeint ist. Da er Kinderpsychologe ist, gehe ich mal davon aus, dass seine Ansichten die eines Gutachters durchaus gleich kommen können.

  • Bin gerade über dieses Thema gestolpert und habe durch Zufall und aus einem völlig anderen Zusammenhang heraus einige Bücher von Michael Winterhoff gelesen. Er befasst sich genau damit. Der psychischen Entwicklung von Kindern und was diese behindert, wie u.a. die Symbiose mit den Eltern. Kann die Bücher nur empfehlen, wenn man sich darüber schlau machen möchte. Es gibt aber auch einige Videos seiner Vorträge online. Man erkennt darin schon gut was gemeint ist. Da er Kinderpsychologe ist, gehe ich mal davon aus, dass seine Ansichten die eines Gutachters durchaus gleich kommen können.


    Seine Ansichten werden - auch hier im Forum - durchaus kontrovers gesehen, teilweise als Hauruck-Pädagogik bezeichnet. Wie mit allem, was man zum Thema liest, muss man vielleicht für sich selbst sehen, was davon für einen selbst hilfreich ist und was nicht.


    Es kann natürlich sein, dass man an einen Gutachter gerät, welcher eine ähnliche Meinung vertritt, aber Gutachter können auch völlig andere Meinungen vertreten und ihre Untersuchungen entsprechend konzipieren. Ich denke, jeder Gutachter hat - ausgehend von seinem Auftrag - ein bestimmtes Bild im Kopf, was er denn feststellen möchte, und das wird er dann auch feststellen und entsprechend begründen. Die Gutachterei ist ja im Prinzip ein lukrativer Nebenerwerb, und so wie man nicht weiß, zu welcher Schlussfolgerung ein Richter kommt (wenn er nicht sowieso schon längst weiß, was er möchte, ohne weitergehende Untersuchungen abzuwarten), so weiß man auch nicht, ob ein Richter eben gerade mit solchen Gutachtern zusammenarbeitet, welche ihm das gewünschte Ergebnis liefern.


    Es gibt für Gutachten halt überhaupt keine Qualitätsstandards. Auch da gilt eben: vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. (Und zwar unabhängig, ob man jetzt selbst an irgendetwas glaubt oder nicht).

  • Ja das mir durchaus bewusst und auch, dass man sicherlich nicht 100% dieser Ansichten teilt. Aber wenn es rein darum geht was Symbiose ist und welche Beispiele dazu gehören finde ich schon, dass es durch ihn ganz gut erklärt wird. Schwarz-Weiß gibt es ja nie... Und was man davon umsetzt oder auch nicht, dass ist ja immer eine ganz persönliche Meinung. Interessant fand ich die Bücher persönlich trotzdem und wie gesagt, bin in einem ganz anderen Zusammenhang darüber gestolpert und wollte das hier nur mal anmerken.

  • Ich habe das tyrannen Buch gelesen und mach den ersten Kapitel beschlossen, dass mein Kind ein tyrann wird. Die Bedürfnisse des kindes sollte vor der Angst einer möglichen Symbiose gehen. Wenn man hier liest hat man ja Angst das zu tun.


    Alle Möglichkeiten aufzeigen und dann auch Nähe geben wenn sie verlangt wird. Dann werden die ganz ohne Training selbstständig selbstbestimmt und auch selbstbewusst.


  • Warum gerade 5? Warum sollte ein Kind, wenn es diese Symbiose gewöhnt ist, das von sich aus aufgeben? Ich denke, man kann ein Kind durchaus schrittweise auch daran gewöhnen, im eigenen Bett zu schlafen. Ist eben auch eine Frage, wie man persönlich sein Kind erziehen möchte (oder auch eben nicht, wie z. B. in der sog. Antipädagogik).

    Die 5 war jetzt irgendwie einfach die erste Zahl, die mir in den Kopf kam, keine Ahnung.
    Aber die ganzen Erklärungen haben mir hier schon weitergeholfen. An sich denke ich schon, dass mir mein Kind zeigen wird, wenn es selbständig sein will und ich die Verantwortung habe auf die Signale zu achten und es zu ermuntern. Selbst in den ersten Monaten ist mir das schon aufgefallen. Am Anfang konnte ich ihn nur in der Babytrage rumschleppen und er wollte am liebsten gar nicht weg von mir. Inzwischen liegt (rollt) er auch schon gerne rum und beguckt sich seine Umgebung. Und das Interesse an der Umwelt wächst ja immer weiter.