KV will Wechselmodell gerichtlich erzwingen

  • Hallo liebe Leute,


    ich brauche mal dringend euren Rat.


    Habe mich am 01.12.2017 von meinem Mann getrennt und hab mir zum 01.02.2018 für unsere Tochter (7) und mich eine Wohnung angemietet. Eigentlich hatte der KV mir gesagt, ich kann mir mit dem Auszug Zeit lassen und die Wohnung in Ruhe fertig machen, aber am 3.2.18 ist er dann durchgedreht und hat die Kleine und mich rausgeschmissen und ohne mein Wissen das Schloss ausgetauscht. Ich hatte nichtmal Wechselwäsche für uns und die Wohnung war nicht fertig (offene Steckdosen, kein Licht etc.) Er hat mir dann um 15 Uhr gesagt, dass ich 2 Stunden Zeit habe, meine restlichen Sachen zu holen. Ich bin dann voller Panik ins Haus (mit 2 Freunden), unterwegs hab ich dann ne WhatsApp bekommen das er das Schloss nicht ausgetauscht hat, hatte er aber doch. Hab dann in Eile alle Klamotten in Säcke geschmissen und bin dann raus und später mit der Polizei nochmal rein.


    Der KV will unbedingt das Wechselmodell, welches ich absolut nicht möchte. Jetzt dreht er so durch, dass er dieses Modell sogar per Eilantrag gerichtlich erzwingen will.


    Wie kann ich mich dagegen wehren? Das Kind hat alles mitbekommen und den Streit zwischen uns (seit knapp einem Jahr wegen einer Affäre meines Noch-Mannes) leider zum größten Teil auch weil der KV meint, sie könne das aushalten und auch selbst entscheiden.


    Nun ja, mir gegenüber sagt Sie dass sie nicht zu ihm will und ihm ggü. angeblich schon. Weiß nicht was ich glauben soll - natürlich will sie keinem von uns weh tun, aber jetzt muss sie wegen ihm dann wahrscheinlich sogar vor Gericht aussagen und sie hat so Angst.


    Kann mir jemand gute Tipps geben, wie ich das Gericht überzeugen kann, dass das Wechselmodell für uns nicht sinnig ist?


    Mein Mann und ich können auch nicht wirklich vernünfig miteinander reden, meistens eskalliert es und wir kriegen uns wegen Kleinigkeiten in die Haare. Auch hat er mir ggü. gesagt, dass er das Wechselmodell nur will, um keinen Unterhalt zahlen zu müssen weil er sich sonst unser Haus nicht weiter leisten könnte. (Das Haus haben wir vor 3 Jahren per Vollfinanzierung gekauft, ist also auch noch nicht abbezahlt.)


    Meine Kleine leidet unendlich und ich würde ihr gerne den Gang vor Gericht ersparen.

  • Das ist alles noch ganz frisch und die Wogen müssen sich glätten.


    Wenn du deinem Kind und dir den (teuren) Weg vor Gericht sparen möchtest - solltest du mit deinem Ex eine Umgangsvereinbarung ausarbeiten - oft hilft dabei gerne das Jugendamt oder andere Familienberatungsstellen.


    Was spricht denn gegen dass Wechselmodell? Wie war die Betreuung in der Vergangenheit? Wohnt ihr noch in einem Schulbezirk?
    War er mit dem Auszug des Kindes einverstanden?

  • Das Wechselmodell entbindet nicht per se von einer Unterhaltspflicht. Je nach den jeweiligen Einkommensverhältnissen müsste zB er dir trotz WM vollen KU zahlen. Insbesondere, wenn du zB auf Hilfe Dritter angewiesen bist. Auch TU müsste er ggf zahlen, so leistungsfähig. Oder du an ihn... Monetäre Eckdaten sind ja nicht vorhanden, also einfach mal so ins Blaue.


    Die Finanzierung des Hauses scheint aber alles andere als gesichert. Zumindest werden da ganz dünne Bretter gebohrt, wenn eine kalkuliertere KU Ersparnis vs. Kosten für hälftige Betreuung das Haus retten könnte. Ich mag daran nicht glauben. Hört sich nach einer Rechnung aus 1001 Nacht an. Da es sich anscheinend um eine gemeinsame (?) Finanzierung der Hütte handelt, bist du natürlich mit im Boot, wenn er mal nicht mehr zahlen kann. Kannst du denn die Forderungen bezüglich des Haus erfüllen?

    Einmal editiert, zuletzt von Summerjam ()

  • Nö, da müssen sich keine Wogen mehr glätten. Er ist seit fast einem Jahr schon durch mit mir, hatte nur nicht den Arsch in der Hose um sich zu trennen und ich war zu feige. Jetzt habe ich es aber getan und bereue es, es nicht schon viel früher getan zu haben.


    Ich kann mir leider nichts sparen, da mein Mann keinen meiner Vorschläge akzeptiert und auf ein 50:50 Wechselmodell pocht und es per Eilantrag auch schon ans Gericht gegeben hat. Das Jugendamt kann man in der Pfeife rauchen, die haben mir nur gesagt "Wenn der KV das so will, dann machen Sie das auch so, wird schon passen" - na danke und was ist mit dem Kindswohl?


    Mein Mann ist Rentner und ich arbeite in Teilzeit. Ich bin innerhalb des Schulbezirks umgezogen und bislang habe ich mich um alles gekümmert und mein Mann hat sich die Eier geschaukelt (Sorry). Ich habe nach der Arbeit essen gekocht, Wäsche gewaschen, geputzt und mich ums Kind gekümmert. Ich war diejenige die immer mit ihr zum Arzt gegangen ist oder sie zu irgendwelchen Veranstaltungen (Sport, Musikschule, Reiten etc.) gebracht hat. Er hat zwar mit ihr gespielt und sie ins Bett gebracht, aber den größten Teil hab ich bislang eh alleine gemacht. Mein Mann kann weder kochen, noch eine Waschmaschine bedienen. Er ist Depressiv, nimmt dementsprechend auch Antidepressiva und die kleine darf ihm sogar immer helfen, die Tabletten zu sortieren :cursing: . Seine Tabletten leigen frei rum (sie könnte also jederzeit dabei gehen und eine nehmen :angry ) Er hat eine Lese- und Schreibschwäche und wenn er mal keinen Bock hat, neben dem Kind zu sitzen und mit ihr Hausaufgaben zu machen, dann hat er sie auch schon mal selber gemacht :radab Sorry, aber aus diesen und noch vielen anderen Gründen halte ich nichts vom Wechselmodell.


    Ihm ist sein Handy/Tablet/Fernseher wichtiger.


    Mit dem Auszug war er einverstanden.

  • Bei allem, was zwischen Euch vorgefallen ist, incl. Streit und eigenmächtige Aktionen: es hilft niemandem weiter, wenn Du Dich jetzt als Opfer fühlst und ihn als den bösen Täter siehst. Alles verständlich, auch Deine Angst vor ihm, aber hier geht es um die Zukunft des Kindes und einen verlässlichen Kontakt zu beiden Eltern. Der erste Schritt wäre jetzt, die Angelegenheiten, welche das Kind betreffen, nicht eigenmächtig zu regeln, sondern mit dem Kindesvater zusammen, auch wenn das zugegebenermaßen schwerfällt. Ihr seid beide gleichberechtigte und -verpflichtete Eltern Eurer Tochter. Sie sollte es Euch beiden wert sein, sie durch Euren Streit nicht zu belasten.


    Mein Mann und ich können auch nicht wirklich vernünfig miteinander reden, meistens eskalliert es und wir kriegen uns wegen Kleinigkeiten in die Haare.


    Dann lasst Euch beiden helfen über Jugendamt, Kinderschutzbund oder andere Stellen, die dazu da sind, Kindern und deren Eltern zu helfen.


    mir gegenüber sagt Sie dass sie nicht zu ihm will und ihm ggü. angeblich schon.


    Kinder sagen oft das, was der jeweilige Elternteil gerne hören möchte. Wäre es Dir am liebsten, das Kind hätte gar keinen Kontakt mehr zu seinem Vater? Falls ja, wie würdest Du das begründen?


    War er mit dem Auszug des Kindes einverstanden?


    Diese Frage finde ich überaus wichtig, weil bei gemeinsamem Sorgerecht nicht ein Elternteil alleine über den Lebensmittelpunkt des Kindes entscheiden kann. Falls er damit einverstanden war bzw. ist, dass das Kind bei Dir lebt, dann sollte es als nächstes darum gehen, den Umgang des Kindes mit seinem Vater zu klären. Falls er nicht damit einverstanden war, dann findet eine Einigung, den Lebensmittelpunkt betreffend.

  • @ summerjam


    naja, er denkt schon, dass das Wechselmodell ihn von sämtlichen Zahlungspflichten entbinden wird.


    Nein, dass mit dem Haus ist eigentlich ganz einfach: ich bin ausgezogen weil für meine kleine und mich 100 qm WF zu viel sind und ich einfach raus aus den Erinnerungen wollte. Der KV möchte gerne im Haus bleiben, da es sein Geburtshaus ist (wird es aber finanziell nie im Leben halten können). Diese Rechnung ist eine "Milchmädchen Rechnung", ich hab sie ihm schon 1000 x vorgerechnet aber er will es nicht hören - also nicht mein Problem. Mit der Rückabwicklung der Finanzierung sind wir beschäftigt, aber das dauert halt seine Zeit. Ja, wir sind beide jeweils zu 50 % Eigentümer und nein, ich kann neben der jetzigen Wohnung definitiv nicht noch den Abtrag fürs Haus bezahlen. Wenn er nicht mehr zahlen kann, wird es wohl in die Zwangsversteigerung gehen, obwohl ich einen Käufer hätte, der die Bude mit Handkuss nehmen würde, aber davon will mein toller Noch-Mann ja nichts wissen.

  • Wenn er so schlimm war und ist, wie konntest du dann über Jahre (?) Teilzeit aus dem Haus gehen und das Kind schutzlos bei ihm zurück lassen? Nicht angegriffen fühlen, aber das wird man dich ggf. fragen. Er wird behaupten, dass er sich um das Kind gekümmert hat, um dir den Rücken frei zu halten, damit du Karriere machen kannst. ;)

  • musicafides


    Ich will definitiv nicht, dass sie keinen Umgang mehr zum Vater hat, dass habe ich ihm auch oft genug gesagt.


    Das Jugendamt kann man in der Pfeife rauchen, die haben mir nur gesagt
    "Wenn der KV das so will, dann machen Sie das auch so, wird schon
    passen" - na danke und was ist mit dem Kindswohl?

    Das ist ja eben mein Problem - er will garnicht über andere Möglichkeiten sprechen, er will vor Gericht die 50:50 Betreuung durchsetzen, koste es was es wolle.

    Diese Frage finde ich überaus wichtig, weil bei gemeinsamem Sorgerecht nicht ein Elternteil alleine über den Lebensmittelpunkt des Kindes entscheiden kann. Falls er damit einverstanden war bzw. ist, dass das Kind bei Dir lebt, dann sollte es als nächstes darum gehen, den Umgang des Kindes mit seinem Vater zu klären. Falls er nicht damit einverstanden war, dann findet eine Einigung, den Lebensmittelpunkt betreffend.

  • Hallo,


    Wie stellst Du Dir denn die gemeinsame Betreuung des Kindes vor ?
    Du schreibst, dass das Kind Euren Streit miterlebt hat. Warum sollte es ihm bei Dir besser gehen und beim Papa schlechter ? Im Grunde kann es ihm nur bei beiden schlecht gehen. Glaubst Du ein Wochendmodell ist gut für das Kind ? Bei Papa jedes zweite Wochenende zu Besuch ? Das kennt das Kind doch gar nicht, denn Papa oder die Mama besuchen.


    Das Kind hat im Moment das Gefühl, es verliert einen Elternteil. Warum sollte es dieses Gefühl aushalten müssen ? Als vernünftige Eltern solltet ihr gemeinsam einen Betreuungsplan ausarbeiten, welcher das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt stellt. Es geht hier weder darum, ob ihr Euch streitet oder um den Unterhalt oder um Eure Befndlichkeiten. Es geht um das Kind.


    Das Kind muss nicht wegen ihm vor Gericht aussagen, sondern Euretwegen, weil Ihr Euch nicht einigen könnt. Das ist der Grund Ihres Leidens.


    Bei einem Wechselmodell, zahlt in der Regel der besserverdienende Elternteil einen gequotelten Unterhalt. Das wird dem Kindesvater schnell klar werden.


    VG,
    tegami

  • Sorry, aber aus diesen und noch vielen anderen Gründen halte ich nichts vom Wechselmodell.


    Ich lese heraus: Du hältst ihn für total inkompetent und für völlig untauglich, sich auch nur ansatzweise um Euer gemeinsames Kind zu kümmern. Ferner: Du bist diejenige, die alles richtig gemacht hat und er ist ein Versager. Schließlich: Dein Kind und Du seid die Opfer, er ist der Täter.


    Meine Kleine leidet unendlich und ich würde ihr gerne den Gang vor Gericht ersparen.


    Hast Du Dich mal gefragt, welchen Anteil Du selbst am Leiden Eurer(!) Tochter hast? Welches Dein eigener Anteil an den Streitereien seit über einem Jahr(!) ist?


    Wenn es zu einem Verfahren kommt, dann hoffe ich sehr für das Kind, dass es einen kompetenten Verfahrensbeistand zugeordnet bekommt, welcher in der Lage ist, zu sehen, was für Euer Kind das Richtige ist. So, wie Du über ihn schreibst, solltest Du darauf achten, dass Dir das nicht als fehlende Bindungstoleranz ausgelegt wird.

  • Das Kind hat im Moment das Gefühl, es verliert einen Elternteil. Warum sollte es dieses Gefühl aushalten müssen ? Als vernünftige Eltern solltet ihr gemeinsam einen Betreuungsplan ausarbeiten, welcher das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt stellt.


    Wenn Ihr dazu nicht in der Lage seid, dann werden andere dies für Euch tun. Wenn die Befürchtung besteht, dass das Kind dauerhaft zwischen Euch sich bekriegenden Eltern zerrieben wird, dann könnte es auch sein, dass ein Jugendamt auf die Idee kommt, die Unterbringung in einer Pflegefamilie in Erwägung zu ziehen, wenn es das Kindeswohl aufgrund Eurer hochstrittigen Elternkonstellation dauerhaft gefährdet sehen sollte.


  • Ich lese heraus: Du hältst ihn für total inkompetent und für völlig untauglich, sich auch nur ansatzweise um Euer gemeinsames Kind zu kümmern. Ferner: Du bist diejenige, die alles richtig gemacht hat und er ist ein Versager. Schließlich: Dein Kind und Du seid die Opfer, er ist der Täter.



    Hast Du Dich mal gefragt, welchen Anteil Du selbst am Leiden Eurer(!) Tochter hast? Welches Dein eigener Anteil an den Streitereien seit über einem Jahr(!) ist?


    Wenn es zu einem Verfahren kommt, dann hoffe ich sehr für das Kind, dass es einen kompetenten Verfahrensbeistand zugeordnet bekommt, welcher in der Lage ist, zu sehen, was für Euer Kind das Richtige ist. So, wie Du über ihn schreibst, solltest Du darauf achten, dass Dir das nicht als fehlende Bindungstoleranz ausgelegt wird.


    Sorry musica, aber da machst du es dir doch ein wenig zu einfach... wie lange hast du mit deiner Ex zusammengelebt? und die schwerwiegenden Probleme lassen sich bei dir hier alle nachlesen! Ich denke viele hier haben eine Partnerschaft hinter sich und fragen sich warum sie überhaupt so lang dran festgehalten haben.


  • Ich lese heraus: Du hältst ihn für total inkompetent und für völlig untauglich, sich auch nur ansatzweise um Euer gemeinsames Kind zu kümmern. Ferner: Du bist diejenige, die alles richtig gemacht hat und er ist ein Versager. Schließlich: Dein Kind und Du seid die Opfer, er ist der Täter.



    Hast Du Dich mal gefragt, welchen Anteil Du selbst am Leiden Eurer(!) Tochter hast? Welches Dein eigener Anteil an den Streitereien seit über einem Jahr(!) ist?


    Wenn es zu einem Verfahren kommt, dann hoffe ich sehr für das Kind, dass es einen kompetenten Verfahrensbeistand zugeordnet bekommt, welcher in der Lage ist, zu sehen, was für Euer Kind das Richtige ist. So, wie Du über ihn schreibst, solltest Du darauf achten, dass Dir das nicht als fehlende Bindungstoleranz ausgelegt wird.

    Ja, ich halte ihn für inkompetent, dass hat er nun mehr als oft bewiesen. Und ja, ich habe mich gefragt, welchen Anteil ich an dem Streit habe, aber weder bin ich diejenige, die Monatelang belogen und betrogen hat (das war ER) und ich bin auch nicht diejenige, die den ganzen Tag faul auf dem Sofa liegt und Glotze schaut, sondern ich gehe arbeiten und kümmere mich danach liebevoll ums Kind und um den Haushalt.


    Ich verstehe nicht, warum ich hier so von dir angegangen werden !!!

  • Er hat zwar mit ihr gespielt und sie ins Bett gebracht, aber den größten Teil hab ich bislang eh alleine gemacht. Mein Mann kann weder kochen, noch eine Waschmaschine bedienen. Er ist Depressiv, nimmt dementsprechend auch Antidepressiva und die kleine darf ihm sogar immer helfen, die Tabletten zu sortieren :cursing: . Seine Tabletten leigen frei rum (sie könnte also jederzeit dabei gehen und eine nehmen :angry ) Er hat eine Lese- und Schreibschwäche und wenn er mal keinen Bock hat, neben dem Kind zu sitzen und mit ihr Hausaufgaben zu machen, dann hat er sie auch schon mal selber gemacht :radab


    Bis auf das hervorgehobene sind das alles keine Gründe gegen Umgang oder das Wechselmodell, auch wenn du das jetzt nicht gern hören wirst. Wenns danach gehen würde, müsste man an Depressionen und/oder Lese-Rechtschreibschwäche leidenden Menschen die Fortpflanzung verbieten bzw. die Kinder wegnehmen (man stelle sich mal die übervollen Kinderheime vor :schiel ). Geh zu einer Beratungsstelle oder, wenn er den Antrag tatsächlich schon bei Gericht eingereicht hat, zu einem Anwalt und lass dich dort beraten. Bei uns im Städtchen ists so, dass bei solchen Streitigkeiten automatisch das Jugendamt und oft auch der Kinderschutzbund mit ins Boot geholt wird, um ein vernünftiges Gespräch zu führen, dorthin kannst du dich auch wenden (auch wenn es da geheißen haben soll "das wird schon so passen.").

  • Ich verstehe nicht, warum ich hier so von dir angegangen werde


    Hallo sexyrebi
    ich kann absolut nachvollziehen, und verstehen, warum Du so empfindest-
    aber, leider ist genau so etwas das, was auf Dich zukommt :troest


    In der "akuten" Phase geht es (fast) jedem so, dass er von Emotionen getrieben wird, und das Blut permanent "kocht", und man sich subjektiv quasi laufend "ungerecht" behandelt, und nicht verstanden fühlt-
    aber, genau das passiert, wenn Eltern sich trennen, und nicht in der Lage sind, ihre Probleme und Differenzen selber zu lösen :-(


    Du erzählst hier Deine Sicht der Dinge- und es ist sicher, dass Du das so als absolut richtig, und vermutlich die "einzige" Wahrheit empfindest-
    vermutlich wird Dein Ex alles etwas, oder gar ganz anders erzählen, als Du... nicht unbedingt, weil er wirklich "lügt", sondern weil seine Wahrnehmung eben eine andere ist...


    Und jetzt suchst du hier Rat- Du erzählst also "Wildfremden", Dein Gefühl, und Deine Sicht der Dinge-
    und genau das, wirst Du (falls Ex wirklich vor Gericht geht) noch etliche Male tun müssen... vor dem Jugendamt, dem Verfahrensbeistand, dem Richter, und eventuell sogar noch diversen Beratungsstellen, Schlichtungsstellen und Gutachtern....
    und- niemand von diesen involvierten Stellen wird auch nur annähernd in der Lage sein, die "Wahrheit" feststellen zu können....
    und, da das jeder weiss- werden diese Stellen einzig und allein versuchen, dem Kind beizustehen, und das vermeintlich (!) Beste für das Kind in die Wege zu leiten-


    Von daher tust Du gut daran, hier möglichst schnell "zu üben", Aussagen möglichst nicht persönlich zu nehmen, und sich auf "die Sache" und "das Ziel" zu focussieren-


    Beim Lesen "Deiner" Sicht drängen sich mir einige Fragen auf- insbesondere, ob diese durch objektive (also von aussen sichtbare!) Fakten untermauert sind:


    Du hattest eine Wohnung ab 01.02.-
    ich gehe davon aus, dass Du zu diesem Zeitpunkt auch die Zahlungen für Euer gemeinsames (?) Haus eingestellt hast- ist das richtig?
    Oder hat er Dir den Zutritt verwehrt, obwohl Du noch (anteilig) gezahlt hast?


    Warum habt ihr (beide?) vor dem Kind gestritten? was macht ihn da mehr "schuldig", als Dich? (rein objektiv betrachtet, ohne Inhalt?)-


    Du möchtest das Wechselmodell nicht- und mWn. wird dieses nicht gegen den absoluten Willen eines ET entschieden- aber.... bist Du damit auch dagegen, wenn sich die Waage zugunsten des Vaters neigen sollte- es also sein könnte, dass das Kind seinen Lebensmittelpunkt beim Vater erhält?


    Bzgl. Unterhalt ist die Frage, wieviel verdient er, wieviel Du? der Einfachheit beide mal Stkl. 1?
    Gibt es da Riesenunterschiede? ist überhaupt einer in der Lage, dem anderen Unterhalt, oder Kindsunterhalt zu leisten? Insbesondere, da ja ggf. nicht unerhebliche Schulden zurückbleiben könnten?


    Worunter leidet Eure Kleine?
    Den "Gang" vor Gericht kannst Du ihr nur und ausschliesslich dann ersparen, wenn Du Dich mit Deinem Mann einigst :daumen
    das wäre für das Kind das Allerbeste :thumbup:


    Wer hat das Kind bisher betreut, während Du arbeiten warst?
    und, was seine Depressionen angeht, spricht absolut für ihn, dass er in Behandlung ist (...nimmt Medikamente)- das ist nichts, was ihm negativ angelastet werden könnte-
    ebenso seine LRS- ich würde Dir raten, dies niemals wieder zu erwähnen- dies lässt Dich in einem eher "schlechten" Licht dastehen-
    insbesondere, da er damit ja "gut genug" war, als Vater und Mann erwählt zu werden-


    Bezüglich der herumliegenden Medikamente würd ich ihm ne klare Ansage machen- (wie hast Du das bisher überwacht, wenn Du z.B. arbeiten warst? )-
    allerdings auch das Kind entsprechend aufklären, dass diese Medikamente für sie gesundheitsschädlich sein können (sie ist ja alt genug, um das zu verstehen)
    (hier auch die Frage, wo ist der Unterschied zwischen Umgang, und Wechselmodell?)


    Zusammengefasst würde ich Dir raten, für Dich selber, und möglichst objektiv herauszufinden, warum Du Umgang in Ordnung findest, und was Du am Wechselmodell für das Kindswohl als schädlich ansiehst- unter Berücksichtigung dessen, ob Du selbst dann gegen das WM wärst, wenn Du UET werden würdest-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Super zusammengefasst Luchsie


    Die Trennung ist ganz frisch - also gibt es noch keinen eingependelten Zustand.
    BEIDE Elternteile müssen nun eine Vereinbarung finden wie Umgang und Aufenthalt des Kindes organisiert werden.
    In erster Näherung (also abgesehen vom Mütterbonus) seid ihr beide Elternteile gleich berechtigt.


    Die Forderung gleich viel Zeit mit dem Kind zu verbringen (er hat ja auch zu Beziehungszeit schon für sie gesorgt) absolut legitim und fair.
    Er will sie ja nicht überwiegend .... nur hälftig.


    Finanzielle Gründe dafür zu nennen ist natürlich Quatsch - aber ein Anwalt wird mit ihm schon akzeptable Gründe für das Wechselmodell erarbeiten.
    Kochen und Wäsche waschen kann seine neue Partnerin oder eine Haushaltshilfe.
    Aber er kann Tochter ins Bett bringen - und damit kann er schon viel mehr als der klassische Vater.



    :tuschel Wir leben übrigens schon seit 12 Jahren das Wechselmodell ( zu Beginn war Tochter 1,5 ) - und es tut uns allen recht gut.
    Tochter entwickelt sich gut. Jeder Elternteil hat Freiraum für Beruf und Hobby - und erlebt viel Zeit mit dem Kind.
    Wechselmodell ist allemal besser als Hort / Schulbetreuung / Tagesmutter / usw.
    Denk mal in Ruhe drüber nach. Warum nicht 50/50 ?

    Einmal editiert, zuletzt von Loewe_63 ()

  • @ Luchsie


    ich versuche mal deine Fragen so gut es geht zu beantworten.

    Zitat


    Du hattest eine Wohnung ab 01.02.-
    ich gehe davon aus, dass Du zu diesem Zeitpunkt auch die Zahlungen für
    Euer gemeinsames (?) Haus eingestellt hast- ist das richtig?


    Oder hat er Dir den Zutritt verwehrt, obwohl Du noch (anteilig) gezahlt hast?

    -> stimmt, ich habe im Februar keinen Abtrag mehr fürs Haus bezahlt
    aber mein Mann sagte, ich kann solange im Haus bleiben bis die Wohnung
    komplett fertig ist. Und weil er ab 03.02. losgehen wollte und am 04.02.
    nicht geweckt werden wollte hat er uns ausgesperrt - ohne
    Vorankündigung und ohne Gelegenheit, wenigstens Wechselklamotten zu
    holen !!!

    Zitat

    Warum habt ihr (beide?) vor dem Kind gestritten? was macht ihn da mehr
    "schuldig", als Dich? (rein objektiv betrachtet, ohne Inhalt?)-

    Naja, nachdem er mir endlich die Affäre bestätigt hat wollte ich Einzelheiten wissen, ich hab diese Gespräche immer auf den Abend gelegt wenn die Kleine im bett war aber er hat dann auch tagsüber mich provoziert und Sachen gemacht, die das Kind halt so nicht hätte mitbekommem müssen. Wenn wir gestritten haben (Abends) ist es leider auch mal lauter geworden, so dass die Kleine wach geworden ist.

    Zitat

    Du möchtest das Wechselmodell nicht- und mWn. wird dieses nicht gegen
    den absoluten Willen eines ET entschieden- aber.... bist Du damit auch
    dagegen, wenn sich die Waage zugunsten des Vaters neigen sollte- es also
    sein könnte, dass das Kind seinen Lebensmittelpunkt beim Vater erhält?

    Ich bin generell gegen das Wechselmodell, aber mittlerweile kann das WM auch GEGEN den Willen eines ET´s angeordnet werden, aber die kleine WILL es nicht, sie will ihn ja jetzt schon kaum sehen so dass ich sie fast schon zwingen muss

    Zitat

    Bzgl. Unterhalt ist die Frage, wieviel verdient er, wieviel Du? der Einfachheit beide mal Stkl. 1?


    Gibt es da Riesenunterschiede? ist überhaupt einer in der Lage, dem
    anderen Unterhalt, oder Kindsunterhalt zu leisten? Insbesondere, da ja
    ggf. nicht unerhebliche Schulden zurückbleiben könnten?

    ER hat die gesetzliche Rente von knapp 1000 Euro zzgl. eine private von 600 Euro = 1600 Euro. Davon gehen 200 Euro Krankenversicherung ab
    ICH habe 1200 Euro mtl. brutte (als 900 netto) + 250 Euro Aufstocker = 1150 Euro
    Berechneter Unterhalt fürs Kind 300 Euro und für mich 30 Euro.
    Das Haus kann er sich sowieso nicht alleine leisten, wenn es verkauft werden würde käme für jeden eine Summe von ca. 10-15000 Euro rum

    Zitat

    Worunter leidet Eure Kleine?


    Den "Gang" vor Gericht kannst Du ihr nur und ausschliesslich dann ersparen, wenn Du Dich mit Deinem Mann einigst :daumen


    das wäre für das Kind das Allerbeste

    Die kleine ist hochgradig nervös und sucht immer mehr Kontakt zu mir, sie will mit ihm nicht telefonieren und auch will sie ihn nicht sehen, ich muss sie schon fast dazu "zwingen" - ich wollte ja eine außergerichtliche Einigung, aber er lehnt jeden Vorschlag von mir ab

    bisher war die Kleine in der Kita bzw. jetzt in der Schule während ich arbeiten war (arbeite nur Teilzeit). Jetzt hab ich meine Arbeitszeit schon vorverlegt, damit ich zuhause bin wenn sie Schulschluss hat, da sie nicht zum KV möchte. Mit seiner depression ist er zwar in Behandlung, aber er setzt seine Medikamente auch schon mal gerne ohne jegliche Rücksprachen mit seinem Arzt ab und fällt dann natürlich in sein "Depri-Loch". Das mit seiner LRS habe ich erst nach unserer Hochzeit zufällig erfahren, Schriftverkehr sollte ich immer machen, da ich schneller im Schreiben bin und entsprechend meines berufes "professioneller" kann. Mich persönlich stört es nicht, aber ich merke es, dass er dem Kind nichts vorlesen mag, und bei Hausaufgaben dann auch schon öfters an seine Grenzen gestoßen ist und mich um Hilfe gebeten hat (wohlgemerkt ist die Kleine ERST in der 1. Klasse)

    Ich hab ihm IMMER gesagt, dass er seine Medikamente nicht offen rumliegen lassen soll und sie auch nicht damit spielen darf aber kaum hab ich micht umgedreht war ihm wieder alles egal. Da sie in der Betreuung (Kita/Schule) war, wenn ich arbeiten war, konnte ich sicher sein, dass ihr nichts passiert. Aufgeklärt habe ich sie, aber sie ist halt immernoch ein "Kind". Unterschied Umgang und Wechselmodell - sie sitzt nicht ständig auf gepackten Koffern, hat einen Ort, wo sie richtig Wurzeln schlagen kann und trotzdem Kontakt zum Papa. Ich habe ja nie gesagt, dass sie keinen Kontakt haben soll und man kann mit mir ja über alles reden, auch über Aufstockung der Besuche, aber das Wechselmodell ist für unser Kind nicht richtig, da sie eh schon sehr unsicher ist und sie ist nervös, hat jetzt in letzter Zeit wieder 2x eingenässt. Ich finde, dass sie momentan einfach Kontinuität und Beständigkeit braucht. Außerdem erfordert das Wechselmodell genaue Absprachen zwischen den Eltern und mein Mann erzählt mir nichts wenn er mit ihr unterwegs war "weil es mich nichts angeht, es ist seine Zeit". Wie soll es dann in der Papa-Woche erst laufen?


    So ich hoffe dass ich erstmal das wichtigste beantwortet habe.

  • Außerdem erfordert das Wechselmodell genaue Absprachen zwischen den Eltern und mein Mann erzählt mir nichts wenn er mit ihr unterwegs war "weil es mich nichts angeht, es ist seine Zeit".


    Welche Absprachen meinst Du denn? Es geht Dich tatsächlich nichts an, was er in der Zeit macht, in der das Kind bei ihm ist, wie umgekehrt übrigens genauso. Das nennt man auch Alltagssorge. Warum soll es beim Wechselmodell andere Absprachen geben müssen als bei Kindern, welche nicht im Wechselmodell leben? Es sollte genügen, wenn geklärt ist, wann das Kind wo ist und wie die Übergaben stattfinden (d. h. wer bringt das Kind vom einen zum anderen Elternteil).


    Erzählst Du denn im Gegenzug dem KV, wo Du wann mit Eurer gemeinsamen Tochter warst? Das muss keiner von Euch beiden.

  • ER hat die gesetzliche Rente von knapp 1000 Euro zzgl. eine private von 600 Euro = 1600 Euro. Davon gehen 200 Euro Krankenversicherung ab
    ICH habe 1200 Euro mtl. brutte (als 900 netto) + 250 Euro Aufstocker = 1150 Euro
    Berechneter Unterhalt fürs Kind 300 Euro und für mich 30 Euro.


    Unterhalt für dich wird es wohl ehr nicht geben. Von den 1600 sind zunächst einmal die Kosten der KV abzuziehen, dann die €302 Kindesunterhalt. Bleiben 1100 Euro. Sein Selbstbehalt dir gegenüber liegt bei 1200 Euro. Da wird es also keinen TU geben.


    Ist aber auch egal. A) rechnest du eh nur mit € 30 und B) würde dir das Geld sowieso 1:1 angerechnet.


    Wenn du aktuell aufstockst, und das Kind bekommt dann demnächst 300 KU, wird Kindergeld (in Teilen) bei dir als Einkommen angerechnet. Kann also sein, dass du knapp aus dem Bezug rausfällst. "GEZ als Belastung wieder drauf rechnen).

  • dass er dem Kind nichts vorlesen mag, und bei Hausaufgaben dann auch schon öfters an seine Grenzen gestoßen ist und mich um Hilfe gebeten hat (wohlgemerkt ist die Kleine ERST in der 1. Klasse)


    Würdest du von einem gelähmten Menschen verlangen, mit dem Kind Fußball zu spielen? Mag ein krasser Vergleich sein, aber dein Mann KANN dem Kind einfach nicht mit den Deutscharbeiten helfen, egal ob 1. oder 9. Klasse. Jede LRS ist anders, mein Sohn beschreibt seine z.B. so, dass nach einer Weile die Buchstaben vor seinen Augen tanzen und alles gleich aussieht. Auch y und a sieht dann für ihn gleich aus. Häng dich da nicht dran auf, dann hilfst halt du eurem Kind bei den Hausaufgaben und gut ist.