Wechselmodell gegen meinen Willen??

  • Hallo,



    ich bin noch ganz neu hier und erhoffe mir ein paar Infos von euch, wie ich mich jetzt verhalten soll.


    Der Vater meines Kindes und ich sind seit 09/2012 getrennt, unsere Tochter ist 11/2010 geboren und kommt dieses Jahr in die Schule. Wir wohnen beide in der gleichen Großstadt ca. eine viertel Stunde auseinander. Wir haben beide seit längerem neue Partner, ich bin mittlerweile mit meinem Partner verheiratet und aktuell auch Schwanger.


    Nun hatten wir von Anfang an starke Kommunikationsprobleme, da ist wirklich sehr viel böses Blut geflossen. Hauptsächlich von der Seite meines Ex, aber auch teilweise von mir. In den letzten zwei Jahren wurde es aber nun stetig besser, sodass wir seit fast 2 Jahren den Umgang so praktizieren, dass er unsere Tochter an zwei Tagen in der Woche, hauptsächlich Montag und Donnerstag auf Übernachtungsbesuch hat. Da er Dreischichtig arbeitet, auch am WE und sie in seiner Spätdienstwoche nicht betreuen kann schläft sie in dieser Woche Sonntags bei ihm. Also alles in Allem kommen wir auf 2 Übernachtungsbesuche pro Woche. Das funktioniert mal mehr, mal weniger.


    Leider ist es so, dass seine Partnerin nicht mit mir zusammen arbeitet, keinen Kontakt möchte und auch verweigert, mich auch blockiert. Ich werde nur entblockiert, wenn sie mir Gemeinheiten an den Kopf werfen will. Ich lasse mich mittlerweile nicht mehr auf den Kindergarten ein und versuche es einfach zu ignorieren. Vorrangegangen waren da Streitigkeiten, in denen sie sich maßlos aufgespielt hat, mir Vorwürfe gemacht hat. Ich habe mich verteidigt, seitdem werde ich halt blockiert.


    Nun ist es so (und das ist der einzige Punkt in dem wir uns einig sind), dass wir ab Schulbeginn nicht mehr so ein hin und her unter der Woche wollen. Er hätte nun gern das Wechselmodell, ich möchte den Umgang am WE mit zusätzlichen abholen unter der Woche je nach Bedarf. Meine Begründung der Ablehnung ist relativ einfach. Es herrscht einfach null Kommunikation mehr zwischen uns, die Fronten sind extrem verhärtet, ich bekomme ständig gedroht, dass er zum Anwalt geht, sich beim JA beschwert, wenn ich nicht das mache was er will. Desweiteren habe ich unter der Woche mehrere Termine, die ich mit unserer Tochter wahrnehmen muss (Physio/schwimmen), da war bisher nie auch nur das Interesse da uns zu begleiten, er weiß ja nicht mal wo das statt findet. Auch ist er sehr unorganisiert, vergisst sehr viele Dinge (u.a. ihren Schulanfang, ich habe ihm jetzt nahegelegt, dass er doch bitte seine Festivaltickets da wieder verkaufen möchte).


    Das wichtigste Argument ist allerdings: Er ist oft nicht da, einfach weil er arbeiten ist.


    Das ist kein Vorwurf um Gottes Willen, es ist toll, dass er seiner Arbeit nachgehen will und Zeit mit seiner Tochter verbringen will.


    Allerdings ist sein Wechselmodell, welches er vorsieht nicht das "eigentliche" Wechselmodell mit wöchentlichem Wechsel. Es wird öfters unter der Woche hin und her gewechselt, komischerweise hat er sie auch nie an einem WE und auch fast ausschließlich, wenn er auf Nacht-oder Frühschicht ist. Ich habe nichts gegen dieses Wechselmodell, aber nicht in dieser Ausführung. Seine Freundin verbringt dann sozusagen mehr Zeit mit unserer Tochter als er selber und das kann doch irgendwie nicht sein. Zumal meine Arbeitszeiten es zulassen, dass ich sie, wenn er nicht anwesend ist, betreuen könnte.


    Nun möchte er das Ganze vor Gericht erstreiten. Ich bin darüber sehr traurig. Beim ASD und JA waren wir schon, da hat er angeboten darüber nochmal zu sprechen. Ich habe ihn seit Dezember mehrfach zu einem Gesrpäch gebeten und aufgefordert, immer kamen ausreden, er könnte nicht wollte nicht... bla bla.


    Nun hat er mir gestern gesagt, im Streit, dass er schon längst bei der Anwältin war und das Verfahren nun schon losgeht. Ich fühle mich ehrlich gesagt komplett verarscht, da außer beim ASD bisher kein Gespräch zur Klärung statt gefunden wird. Auch wird ja dann nun unsere Tochter da mit rein gezogen.



    Was erwartet mich jetzt?


    Kommt er damit durch?


    Sorry für den langen Text, ich hoffe ihr könnt etwas damit anfangen. Wie schon gesagt, lasse ich auch gern mit mir reden, wie wir das ausweiten können, aber er redet nicht mit mir, sondern belügt mich und heuchelt mir etwas vor. Er möchte im Übrigen auch keine Ferien sich dann teilen, da er nicht einsieht seinen Urlaub da zu "verplempern". Das ist leider wirklich der Wortlaut gewesen.



    LG


    eine sehr traurige liro

  • Es wird öfters unter der Woche hin und her gewechselt


    Ganz schlecht für das Kind. Es würde nicht wirklich ankommen können. Wechselmodell bedeutet ja, dass ein Kind ungefähr 1:1 zwischen den beiden Elternhäusern wechselt, aber z. B. in wöchentlichem Rhythmus, auf jeden Fall aber regelmäßig. So, wie er sich das vorstellt, geht das nicht.


    Blöd, wenn jetzt ein Umgangsverfahren anläuft, aber wenn einer das will, hängt der andere eben leider mit drin. (Kenne ich selbst).


    Jetzt gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und zusammen mit einem Anwalt für Familienrecht eine gute Strategie zu entwickeln. Vermutlich wird dann ja auch ein Verfahrensbeistand vom Gericht bestellt. Falls der Anwalt Dich nicht selbst darauf hinweist, solltest Du fragen, ob Du Verfahrenskostenhilfe bekommst (das hängt von Deiner wirtschaftlichen Situation - also Deinem Einkommen - ab).


    Du solltest Dir dabei überlegen, was Du für Euer Kind denn möchtest. Wie kann denn ein regelmäßiger Umgang aussehen? Wie funktioniert denn der derzeitige Umgang für das Kind?


    Kommt dann natürlich auch auf den zuständigen Richter an, den man sich nicht aussuchen kann. Wenn er sich nicht viel Arbeit machen möchte, wird er sich am "normalen" Umgang orientieren (alle 2 Wochenenden). Möglicherweise wird er auch versuchen, einen Vergleich anzustreben. Würde ich mich nicht drauf einlassen, denn warum sich im Gerichtssaal einigen, wenn es vorher nicht geklappt hat?


    Das Jugendamt wird da auch beteiligt sein. Da sähe ich noch eine Chance, ins Gespräch zu kommen mit dem Ziel, dass er seinen Antrag zurückzieht.

  • Hallo Liro,


    zuerst einmal ein herzliches :welcome hier im Forum.


    Zu deinem Thema: Grundsätzlich ist es so, dass Eltern bestimmen, wo ihr Kind wie lebt. Üblicherweise Zuhause "in der Familie"/bei den Eltern. Aber es kann auch im Internat sein, bei den Großeltern - all das können die Eltern in einer relativ großen Breite bestimmen. Und alles ist möglich, wenn denn einige wenige Rahmenbedingungen stehen: Kind muss an der Schule teilnehmen und es muss ihm im üblichen Rahmen gut gehen.


    Mehr ist nicht "vorgegeben". In diesem weiten rahmen müsst und könnt ihr euch als Eltern bewegen - und habt das bisher auch. Jetzt steht die Einschulung an und ihr habt entschieden, dass eine neue Forum des Betreuens und des Umgangs stattfinden sollte - angepasst an die Veränderungen durch die Schule.


    Da liegt jetzt zumindest von Vaterseite ein anscheinend sehr konkreter Vorschlag vor.
    Frage ist, ob du einen Gegenvorschlag hast, der ähnlich konkret ist?


    In der grundsätzlichen Sache scheint ihr euch ja einig zu sein. "Nur" bei der konkreten Ausführung hakt es. Und das so sehr, dass der Ex anscheinend keinen Sinn mehr darin sieht, diese Sache mit dir und bei irgendwelchen als Mediator agierenden Institutionen zu besprechen und zu klären. (Kannst du dafür Gründe ausmachen?)
    Wenn die Einigung nicht klappt, ist es das Recht des Elternteils, ggfls. zu klagen und ein Gericht entscheiden zu lassen. Ein Gericht wird ähnlich wie die bisherigen Mediatoren versuchen, eine einvernehmliche Lösung mit den Eltern zu suchen. Das ist in der Regel der Kompromiss zwischen zwei vorgelegten Vorschlägen. Also auch da bräuchtest du einen von dir entwickelten konkreten Plan. (Sonst "baut" den das Gericht anhand deiner Angaben. Und das ist erfahrungsgemäß immer recht Banane ...).


    Werdet ihr euch vor Gericht nicht gütlich einig, wird das Gericht entscheiden. Dabei gibt es in der Praxis in einem ersten Verfahren drei, ansonsten vier Möglichkeiten:
    1. Es gibt einen Entscheid, der irgendwie in die Richtung Wechselmodell geht.
    2. Das Aufenthaltsbestimmungsrecht wird dir zugeordnet, Vater bekommt Umgang - klassischerweise WE alle 14 Tage.
    3. Das Aufenthaltsbestimmungsrecht wird dem Vater zugesprochen, Du bekommst Umgang - klassischerweise WE alle 14 Tage.
    (4. Die vierte Variante ist in einem ersten Verfahren selten: Eltern wird, da völlig zerstritten, das Sorgerecht entzogen und aufs Jugendamt übertragen. Jugendamt entscheidet, ob Kind bei einem Elter wohnt oder in einem Heim oder, oder, oder ...)


    Egal, wie ein Gericht entscheidet. Ein Außenstehender wird immer sagen: Wenn die Eltern einigermaßen gewollt hätten und nicht persönliche Animositäten eine Einigung verhindert hätten, dann hätten die Eltern untereinander eine Absprache treffen können, die mindestens so gut für alle gewesen wäre wie jetzt der Gerichtsentscheid.
    in der Situation ist es natürlich schwierig, zumal, wenn da noch ebenfalls emotional verwickelte "Nexte" mit aktiv sind.


    "Gegen deinen Willen" kann ein Wechselmodell in der Praxis nicht durchgezogen werden. Wechselmodell bedeutet immer von beiden Seiten die Bereitschaft zu Kompromissen. Was aber rauskommt, wenn bei euch einer das Wechselmodell ablehnt, ist eine offene Frage.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hey, ich danke dir für deine Antwort.


    Es ist vorher schon teilweise über einen Anwalt gegangen. Leider ist meine Anwältin diese Woche im Urlaub. So lange der Brief ja dann auch noch nicht da ist, können wir ja eh nix machen.


    Ich finde es halt so traurig und fühle mich auch ziemlich verarscht von ihm, da er mir immer wieder vorgeheuchelt hat, er würde es gern außergerichtlich klären.


    Die beim ASD haben eine Art Mediation bisher gemacht, aber das geht wohl nicht mehr wie zweimal. Da hatte ich aber eher, dass die mich zum Wechselmodell drängen wollen. Bisher der Umgang funktioniert für unsere Tochter sehr gut. Ich hätte halt gern, dass er sie an seinen freien WE abholt (davon hat er 2 im Monat) und unter der Woche gern mal Montag oder Donnerstag von der Schule abholt, Hausaufgaben oder einen kleinen Ausflug mit ihr macht und sie dann wieder zu mir bringt. Ich wohne zwei Querstraßen weg von der Schule. Aber das möchte er partout nicht. Auch hätte ich gern die Ferien geteilt. Möchte er alles nicht, er möchte 2 Tage bei ihm, 3 Tage bei mir und dann wieder Wechsel. An seinen freien WE hat er sie nie, statt dessen möchte er sie, wenn er Nachtschicht hat an dem WE, da ist er dann sozusagen die ganze Nacht nicht da und schläft dann bis 15:00Uhr.


    Ich habe eine riesen Angst, dass das Gericht das so anordnet, wie er das möchte. Das wäre eine Katastrophe für unsere Tochter. Sie übernachtet gern bei ihrem Vater, aber nach 2 Tagen will sie wieder zur Mama. Auch wird sie komplett dann aus meiner/unserer neuen Familie heraus gerissen, sie will doch dann auch für ihr Geschwisterchen da sein. (Ihr Papa erklärt ihr im Übrigen, dass es ja nicht ein "richtiges" Geschwisterchen ist.) Das ist doch krank.


    LG


  • Hey, irgendwie weiß ich noch nicht, wie ich direkt antworten kann.


    Also warum er nicht mal mehr vor Mediatoren mit mir reden will kann ich mir ehrlich gesagt selber auch nicht erklären. Ein konkreter Umgangsplan meinerseits liegt ihm, seiner Anwältin und dem JA vor. Er möchte nicht seine freien WE opfern, er hat schließlich auch noch ein Leben. Das kann ich schriftlich zitieren.


    Ich habe mehrmals (auch das habe ich schriftlich) zum klärenden Gespräch aufgefordert, auch hat er beim JA bestätigt, dass er mit mir reden und kooperieren möchte. Gestern hat er dann die Katze sprichwörtlich aus dem Sack gelassen und mich dann vor vollendete Tatsachen gestellt. Insgesamt ist es mir sogar Recht, wenn das Gericht den Sachverhalt klärt, denn dann gibt es endlich eine Einigung, an die er sich halten muss, denn an unsere Absprachen untereinander halte auch bloß ich mich.


    Ich habe nur Angst, vor dem was unsere Tochter dann durchmachen muss, da ich diese Erfahrung selber auch als 6jährige machen musste. War nicht toll und unter diesem Trauma leide ich heute noch. Aber momentan kommen leider außer Beleidungen über Whats app nicht mehr von ihm, wenn ihm etwas nicht passt wird mir gedroht. Seine Freundin forderte auch Geschenke zurück, die er unserer Tochter gemacht hat. Wie soll ich das verbergen und verheimlichen vor unserer Tochter?


    Das schlimmste was passieren kann ist, dass er "sein" Wechselmodell bekommt. Dann muss ich wohl damit leben. Aber es wäre schlichtweg nicht gut für unsere Tochter, sie ist kein "Wechselkind". Sie verkraftet es nicht, auch wenn man sie fragt möchte sie es nicht.



    LG

  • Die beim ASD haben eine Art Mediation bisher gemacht, aber das geht wohl nicht mehr wie zweimal. Da hatte ich aber eher, dass die mich zum Wechselmodell drängen wollen. Bisher der Umgang funktioniert für unsere Tochter sehr gut. Ich hätte halt gern, dass er sie an seinen freien WE abholt (davon hat er 2 im Monat) und unter der Woche gern mal Montag oder Donnerstag von der Schule abholt, Hausaufgaben oder einen kleinen Ausflug mit ihr macht und sie dann wieder zu mir bringt. Ich wohne zwei Querstraßen weg von der Schule. Aber das möchte er partout nicht. Auch hätte ich gern die Ferien geteilt. Möchte er alles nicht, er möchte 2 Tage bei ihm, 3 Tage bei mir und dann wieder Wechsel. An seinen freien WE hat er sie nie, statt dessen möchte er sie, wenn er Nachtschicht hat an dem WE, da ist er dann sozusagen die ganze Nacht nicht da und schläft dann bis 15:00Uhr.


    Dass er ja auch noch ein Leben hätte, ist kein gutes Argument, ganz ehrlich gesagt. Ich finde es gut, dass ein Umgangsplan von Deiner Seite aus vorliegt, der sich einerseits an seinen Möglichkeiten orientiert, andererseits an üblichen Umgangsregelungen. Das empfinde ich als konstruktiv. Du musst ja bei Gericht auch gar nicht "gegen" seine Ideen vorgehen, sondern "für" einen geregelten Umgang argumentieren incl. hälftiger Ferien. Wenn Du dann noch aufzeigen kannst, wie darin bestmögliche Kontinuität für die Tochter entsteht, dann hast Du alles richtig gemacht. Jedenfalls ist es allemal besser als eine Schlammschlacht. (Du musst Dich, falls es dazu kommen sollte, ja nicht daran beteiligen).


    Also warum er nicht mal mehr vor Mediatoren mit mir reden will kann ich mir ehrlich gesagt selber auch nicht erklären.


    Mediation geht nur, wenn beide Elternteile eine konstruktive Lösung für das Kind anstreben und bereit sind, Kompromisse zu suchen und auch zu finden. Die Mediatorin ist sozusagen von dieser Bereitschaft abhängig - wenn diese einseitig nicht vorhanden ist, dann ist das schlicht verlorene Lebenszeit.


    Seine Freundin forderte auch Geschenke zurück, die er unserer Tochter gemacht hat. Wie soll ich das verbergen und verheimlichen vor unserer Tochter?


    Dann ist vielleicht eine Kontaktsperre sinnvoll, an die sich die LG halten muss. Auch das würde ich mit dem Anwalt besprechen, denn die sollte sich eigentlich komplett raushalten. Denn es geht hier um eine Einigung zwischen Euch Eltern.

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  • Du wirst ganz schwierig etwas durchsetzen können, wo inhaltlich vorgeschrieben werden soll, was der Expartner zutun hat. Vergiss also Forderungen wie von dir beschrieben, Ex solle für ein paar Stunden einen Ausflug machen mit der Tochter ...
    Und auch Forderungen, Ex solle Kind an den We nehmen, an denen er nicht
    schichtet, ist schwierig. Kinder sollen am Leben der Eltern teilhaben und nicht nur einen Spasselternteil haben. Das wird in der Form der Ex verständlicherweise nicht wollen. Da zieht der Mediator nicht mit und mutmaßlich auch kein Gericht.
    Anders sieht es bei den Schulferien aus. Hier halbe halbe zu machen, ist eigentlich Standard.
    Wie bereits beschrieben, scheint Ex den Eindruck zu haben, dass du unerfüllbare Forderungen stellt. Egal, ob das stimmt oder nicht, er hat das Gefühl. Einigen werdet ihr euch nur können, wenn ihr die beruehmten "vertauensbildenden Massnahmen" in Bewegung bekommt. Damit scheint es noch nicht weit her zu sein. Die bisherige Meditation hätte sicher noch mal ein Gespräch geführt, wenn die nicht überzeugt wären, bei euch sei derzeit Hopfen und Malz verloren, keine einvernehmliche Einigung in Sicht ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Du wirst ganz schwierig etwas durchsetzen können, wo inhaltlich vorgeschrieben werden soll, was der Expartner zutun hat. Vergiss also Forderungen wie von dir beschrieben, Ex solle für ein paar Stunden einen Ausflug machen mit der Tochter ...
    Und auch Forderungen, Ex solle Kind an den We nehmen, an denen er nicht
    schichtet, ist schwierig. Kinder sollen am Leben der Eltern teilhaben und nicht nur einen Spasselternteil haben. Das wird in der Form der Ex verständlicherweise nicht wollen. Da zieht der Mediator nicht mit und mutmaßlich auch kein Gericht.
    Anders sieht es bei den Schulferien aus. Hier halbe halbe zu machen, ist eigentlich Standard.
    Wie bereits beschrieben, scheint Ex den Eindruck zu haben, dass du unerfüllbare Forderungen stellt. Egal, ob das stimmt oder nicht, er hat das Gefühl. Einigen werdet ihr euch nur können, wenn ihr die beruehmten "vertauensbildenden Massnahmen" in Bewegung bekommt. Damit scheint es noch nicht weit her zu sein. Die bisherige Meditation hätte sicher noch mal ein Gespräch geführt, wenn die nicht überzeugt wären, bei euch sei derzeit Hopfen und Malz verloren, keine einvernehmliche Einigung in Sicht ...


    Was er dann zu seinen Umgangstagen mit ihr macht ist auch sein Problem, es war lediglich ein Vorschlag, dass man auch mit 3-4h Umgang etwas vernünftiges machen kann. Er sieht das nämlich nicht so.


    Was aber bitte kommt dem Kind zu Gute, wenn er auf Arbeit ist zu seinem Umgang? Nichts. Seine Freundin betreut dann unsere Tochter, obwohl ich Zeit habe, ich habe einen 30h Job mit Arbeitszeiten tagsüber, auch recht flexibel. An Juli bin ich auch im Mutterschutz und ständig verfügbar. Es ist doch nur im Sinne unseres Kindes, wenn er Umgang hat, an dem er auch anwesend ist. Ansonsten hat seine Freundin Umgang. Da diese mich blockiert, bzw. nur entblockiert um mich zu beleidigen und Forderungen zu stellen ist diese Person leider nicht in der Lage über persönliche Differenzen hinwegzusehen und lässt meine Tochter darunter leiden, siehe Spielsachen usw. Sogar eine Brotbüchse, die er mal geschenkt hat sollte ich zurück geben, obwohl unsere Tochter sie täglich benutzt. Mich schikaniert sie nur damit, aber unsere Tochter verletzt es. Sorry, das ist in meinen Augen nicht normal.


    Ich glaube ihm und weiß auch, dass er gerne Zeit mit seiner Tochter verbringt, aber nur Papa sein zu wollen, wenn er auf Arbeit ist und andere die "Arbeit" haben ist nicht sinnvoll. Auch musste ich unsere Tochter schonmal vom Umgang abholen, sie hätte sich nicht benommen. Danach wurde über 3 Wochen nicht mit mir gesprochen weil ich nicht mit dem völlig aufgelösten Kind geschimpft habe. Ich wäre nicht Konsequent genug.


    Mir persönlich sind feste Regeln, an die sich jeder hält lieber, denn ich habe auch noch ein Leben und möchte meiner Tochter Normalität und Alltag vermitteln, das geht aber nicht, wenn er immer mit neuen Wechselmodellen um die Ecke kommt, eins abstruser als das andere.


    LG

  • Vergiss also Forderungen wie von dir beschrieben, Ex solle für ein paar Stunden einen Ausflug machen mit der Tochter ...


    Das halte ich für einen wichtigen Hinweis, denn der Umgangselternteil kann und sollte seine Zeit mit dem Kind so verbringen, wie er es für richtig hält. Ich verstehe, dass Du Dir bestimmte Dinge für Deine Tochter wünschst, aber vermutlich verspürt er auch diesen Druck. Den kannst Du recht einfach herausnehmen.


    Ich würde vielmehr die Argumentation so aufbauen, dass es ja das Grundrecht jedes Kindes auf regelmäßigen Umgang mit beiden Eltern hat. Ob der UET nun Spaßelternteil sein möchte oder nicht, ist seine Entscheidung, d. h. auch wie sehr er sich - die Angelegenheiten des Kindes betreffend - engagieren wird. Gehe davon aus, dass Du die volle Verantwortung zu tragen hast, ob es Dir nun passt oder nicht.

    Und auch Forderungen, Ex solle Kind an den We nehmen, an denen er nicht
    schichtet, ist schwierig. Kinder sollen am Leben der Eltern teilhaben und nicht nur einen Spasselternteil haben. Das wird in der Form der Ex verständlicherweise nicht wollen. Da zieht der Mediator nicht mit und mutmaßlich auch kein Gericht.


    Verstehe ich gerade nicht. Es ist ein konstruktiver Vorschlag, wenn Ex alle 14 Tage am Wochenende und hälftige Ferien übernimmt, aber wenn er dazu nicht bereit ist, wie soll dann ein Wechselmodell klappen, was ja "mehr" Zeit für den UET bedeutet? Wie soll da für das Kind Regelmäßigkeit hineinkommen? Ich sehe das nicht als Forderung, sondern als Vorschlag in Richtung Kontinuität und Verlässlichkeit für's Kind. So würde ich das auch vermitteln wollen.

  • Dass er ja auch noch ein Leben hätte, ist kein gutes Argument, ganz ehrlich gesagt. Ich finde es gut, dass ein Umgangsplan von Deiner Seite aus vorliegt, der sich einerseits an seinen Möglichkeiten orientiert, andererseits an üblichen Umgangsregelungen. Das empfinde ich als konstruktiv. Du musst ja bei Gericht auch gar nicht "gegen" seine Ideen vorgehen, sondern "für" einen geregelten Umgang argumentieren incl. hälftiger Ferien. Wenn Du dann noch aufzeigen kannst, wie darin bestmögliche Kontinuität für die Tochter entsteht, dann hast Du alles richtig gemacht. Jedenfalls ist es allemal besser als eine Schlammschlacht. (Du musst Dich, falls es dazu kommen sollte, ja nicht daran beteiligen).



    Mediation geht nur, wenn beide Elternteile eine konstruktive Lösung für das Kind anstreben und bereit sind, Kompromisse zu suchen und auch zu finden. Die Mediatorin ist sozusagen von dieser Bereitschaft abhängig - wenn diese einseitig nicht vorhanden ist, dann ist das schlicht verlorene Lebenszeit.



    Dann ist vielleicht eine Kontaktsperre sinnvoll, an die sich die LG halten muss. Auch das würde ich mit dem Anwalt besprechen, denn die sollte sich eigentlich komplett raushalten. Denn es geht hier um eine Einigung zwischen Euch Eltern.


    Danke dir.


    Naja ich wollte gerne eine Lösung finden, mit der alle und vor allem unsere Tochter gut leben kann. Bisher war auch immer von gemeinsamen Gesprächen die Rede, gestern kam es aber zu einem Missverständnis und da ließ er aus heiterem Himmel dir Katze aus dem Sack, obwohl seit 3 Monaten von Gesprächen die Rede ist.


    Es ist schade, dass er mich so angelogen hat. Leider hatte er mir das Gefühl gegeben, dass es da eine Lösung gibt und ich bin fassungslos wie gutgläubig ich war.


    Geht so eine Kontaktsperre? Ich muss sagen es war jetzt 2 Monate zum Glück Ruhe, aber am Dienstag kam sie dann mit ihrer unsinnigen Forderung mit den Geschenken. Reagieren kann ich darauf nicht, da sie mich blockiert. Ich habe dann meinen Ex kontaktiert. Das fand sie wohl nicht so toll, daraufhin schrieb sie mir wieder, dass ich ihn in Ruhe lassen soll, ich solle das mit ihr klären. In meinen Augen absoluter Kindergarten. Ich habe dann auch nicht mehr reagiert, alles zusammen gepackt und unserer Tochter erklärt, dass sie das mitnimmt zum Papa. Da kommen dann wieder Nachrichten von ihm, ich beeinflusse das Kind negativ.


    Alles in Allem ziemlich verzwackt, ich möchte auch von seiner Freundin nicht mehr kontaktiert werden. Ich habe das Gefühl, dass sie nur Streit möchte. Auch ist sie diejenige, die Umgangspläne für ihn erstellt, macht seine Termine usw. weil er halt zu schusselig ist. Sie spielt schon eine sehr zentrale Rolle in diesem zerrütteten Verhältnis. Das war übrigens nicht immer so. Bis ich das Wechselmodell abgelehnt habe war es fast freundschaftlich. Seitdem ich gesagt habe, dass ich das nicht möchte bin ich böse. Kein Gespräch mehr - nichts.


    LG

  • Bis ich das Wechselmodell abgelehnt habe war es fast freundschaftlich. Seitdem ich gesagt habe, dass ich das nicht möchte bin ich böse.


    Das mag sie so sehen, aber es wäre mir ehrlich gesagt egal. Und wenn sie ihn so steuert und beeinflusst - was hat sie mit Eurer gemeinsamen Tochter zu tun? Jeder Gedanke an sie ist vermutlich einer zuviel. Konzentrier Dich jetzt auf das, was für Euer Kind gut und richtig ist. Und wenn es keine Elternebene gibt oder auf absehbare Zeit geben wird, dann ist das eben so. Dann muss es eben auch ohne gehen.


    Du kannst sowieso nur das tun, was Du für Deine Tochter und Dich für richtig hältst. Da sie eh die meiste Zeit bei Dir ist, hast Du auch entsprechende Einflussmöglichkeiten. Nutze sie.


  • Das mag sie so sehen, aber es wäre mir ehrlich gesagt egal. Und wenn sie ihn so steuert und beeinflusst - was hat sie mit Eurer gemeinsamen Tochter zu tun? Jeder Gedanke an sie ist vermutlich einer zuviel. Konzentrier Dich jetzt auf das, was für Euer Kind gut und richtig ist. Und wenn es keine Elternebene gibt oder auf absehbare Zeit geben wird, dann ist das eben so. Dann muss es eben auch ohne gehen.


    Du kannst sowieso nur das tun, was Du für Deine Tochter und Dich für richtig hältst. Da sie eh die meiste Zeit bei Dir ist, hast Du auch entsprechende Einflussmöglichkeiten. Nutze sie.


    Danke, du hast recht. Momentan nimmt es mich noch sehr emotional mit, am liebsten würde ich ihr mal sagen, was ich von ihr halte. Hab ich aber bisher geschafft nicht zu tun und das bleibt auch so.


    Mein Mann ist zum Glück eine sehr große Stütze und absolut unparteiisch. Aber er sagte gestern, dass es dann wohl so sein muss und halt vor Gericht enden muss. Auch das schaffen wir. Bisher hat sich mein Mann komplett rausgehalten, was auch manchmal für ihn schwer war, aber jetzt so im Nachhinein betrachtet wirklich das Beste war.


    Ich versuche jetzt erstmal mit dem JA Kontakt aufzunehmen und warte nun auf den Brief. Mehr kann ich leider nicht tun. Es hätte wirklich nicht so enden müssen. Danke dir :)

  • Was kann denn der Grund, die Motivation sein für die Idee des Wechselmodells?


    Ist es das gute Verhältnis zwischen Tochter, Vater und Next?


    Ist Next mit einem Baby demnächst zuhause (verstehe ich das richtig?) und hat - Unterstellung - viel Zeit? Und dazu die Gretchenfrage: Wie läuft denn der Unterhalt? Bei einem Wechselmodell gibt es oft die Vorstellung, es müsse kein Unterhalt in die eine oder andere Richtung laufen. Könnte das der "Knackpunkt" in der Sache sein?



    Oder fallen dir andere Gründe ein?
    Bei so Streitigkeiten ist es oft wichtig zu wissen, was die eigentlichen Beweggründe der anderen Seite sind. Gestritten wird oft über eine "Belanglosigkeit". Aber dahinter stehen ganz andere Dinge. Löst man diese Problematik, dann ist die Sache mit der Umgangszeit vielleicht gar nicht mehr sooo schwierig. Dazu müsstest du aber herausfinden, wo der Schuh tatsächlich drückt.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Gerade musste ich mit erschrecken feststellen, dass ich heute im whatsapp wieder entblockiert wurde.


    Warum musst Du ertragen, dass sie Dich per whatsapp oder wie sonst auch immer erreichen kann? Ich würde meinerseits jegliche direkte Kommunikation unterbinden. Wenn sie was zu sagen hat, dann soll sie das dem Vater Deiner Tochter ausrichten. Mach Dich von ihr unabhängig.


    Gegen negative Beeinflussung der Tochter kannst Du vermutlich leider gar nichts machen. Das ist zwar blöd, aber Du kannst sie stattdessen positiv beeinflussen - maximales Wohlwollen gegenüber KV.
    Möglichst alles, was von ihr kommt, ins Leere laufen lassen.

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  • Warum musst Du ertragen, dass sie Dich per whatsapp oder wie sonst auch immer erreichen kann? Ich würde meinerseits jegliche direkte Kommunikation unterbinden. Wenn sie was zu sagen hat, dann soll sie das dem Vater Deiner Tochter ausrichten. Mach Dich von ihr unabhängig.


    Möglichst alles, was von ihr kommt, ins Leere laufen lassen.


    Stimmt auch wieder. Bisher hatte ich das zugelassen, damit man sich vertragen kann. Das scheint sie aber nicht zu wollen. Mit dem Bild will sie mich verletzen, das weiß ich, zumal da ja vorher ein anderes war. Ich habe ihr und ihm auch schon mehrmals mitgeteilt, dass ich keinen Kontakt mehr mit ihr möchte. Das wird vo beiden ignoeriert, sie schreibt sogar ab und an mit seinem Handy, wenn ihm die Worte fehlen, das erkennt man deutlich. Wenn meine Anwältin nächste Woche wieder da ist werde ich nach einem Kontaktverbot fragen. Bis dahin lasse ich mich einfach nicht auf den Kindergarten ein.



    Ich möchte einfach nur nicht, dass er oder ja besser sie dieses Wechselmodell vor Gericht durchpocht. Das ist nicht im Interesse meiner Tochter.


  • Warum musst Du ertragen, dass sie Dich per whatsapp oder wie sonst auch immer erreichen kann? Ich würde meinerseits jegliche direkte Kommunikation unterbinden. Wenn sie was zu sagen hat, dann soll sie das dem Vater Deiner Tochter ausrichten. Mach Dich von ihr unabhängig.


    Möglichst alles, was von ihr kommt, ins Leere laufen lassen.


    Stimmt auch wieder. Bisher hatte ich das zugelassen, damit man sich vertragen kann. Das scheint sie aber nicht zu wollen. Mit dem Bild will sie mich verletzen, das weiß ich, zumal da ja vorher ein anderes war. Ich habe ihr und ihm auch schon mehrmals mitgeteilt, dass ich keinen Kontakt mehr mit ihr möchte. Das wird vo beiden ignoeriert, sie schreibt sogar ab und an mit seinem Handy, wenn ihm die Worte fehlen, das erkennt man deutlich. Wenn meine Anwältin nächste Woche wieder da ist werde ich nach einem Kontaktverbot fragen. Bis dahin lasse ich mich einfach nicht auf den Kindergarten ein.



    Ich möchte einfach nur nicht, dass er oder ja besser sie dieses Wechselmodell vor Gericht durchpocht. Das ist nicht im Interesse meiner Tochter.

  • Ich möchte einfach nur nicht, dass er oder ja besser sie dieses Wechselmodell vor Gericht durchpocht


    Wenn es zum Verfahren kommt, dann wird er im Gerichtssaal sitzen und nicht sie. Falls er den Antrag stellt, dass sie mit anwesend sein soll, würde ich das rundheraus ablehnen. Sie hat mit Eurer Umgangsregelung nichts zu tun, egal ob diese gerichtlich oder außergerichtlich festgelegt wird.