Ist "Ausblenden" ein pädogogisches Konzept?

  • Guten Tag.


    Wiederholt kam mein Kind heim und erzählte, dass in ihrer Klasse (3.), hauptsächlich im Sportuntericht, ein Junge ist der sich anderen Kindern gegenüber extrem unfair verhält.


    Er kann leider überhaupt nicht verlieren, wird dann laut, handgreiflich, foult, schubst, stellt Beinchen, pöbelt, heult, versucht die anderen Kinder und sogar die Lehrkräfte damit so zu manipulieren, dass er seinen Willen bekommt.


    Letztens hat er ein paar Mädchen des Gegenteams beim Basketball sogar von hinten so stark in den Rücken geboxt, dass sie derbe, blaue Flecken davontrugen.


    Er ist also sehr auffällig und das ist auch nicht neu.


    Ich fragte meine Tochter, was denn der Sportlehrer in solchen Fällen unternehmen würde und sie antwortete, dass er gar nichts unternehmen würde, ausser den Jungen zu ignorieren, wenn dieser bockig durch die Halle tobt.


    Die Tochter einer Bekannten macht an der Schule, in der Klasse, derzeit ein Erzieherinnen- Praktikum und hat das bestätigt. Sie selbst hätte den besagten Sportlehrer gefragt, mit welchen Konsequenzen dieser Junge wohl rechnen müsse, wenn er sich so verhält.
    Die Antwort des Lehrers sei: "Wir blenden das aus!", gewesen.


    Man kennt ja nun dieses Prinzip, dass negatives Verhalten nicht belohnt wird.
    Aber ich frage mich die ganze Zeit, was für ein Signal dieses "Ausblenden" von Rumgepöbel und aggressivem, handgreiflichem Verhalten...und...das Nichterfolgen von Konsequenzen daraufhin...wohl für diejenigen Kinder bedeutet, welche sich fair, sozial-kompetent und sportlich verhalten.


    Welches pädagogische Konzept mag wohl dahinter stehen?


    Der gleiche Junge ist von der Klassenlehrerin zum "Streitschlichter" der Klasse ernannt worden. Was für viele der Kids dann doch irgendwie nicht verständlich ist, weil er eben der größte "Streithammel" der Klasse ist.
    Er schlichtet "zur Not" auf dem Schulhof mit Tritten, erzählen die Kinder.


    Diese Grundschule schreibt sich "gewaltfreie Schule!" auf das Werbebanner.


    Kann sich darauf vielleicht jemand einen Reim machen?


    Verwirrt,
    coffeetogo

  • jeder macht wie er es für richtig hält !
    Die einen ignorieren und die anderen geben Verantwortung.


    Gibt es eine Schule die NICHT Gewaltfrei sein sollte ???
    Es ist ein Witz. Keks soll sich ganz klar wehren wenn er angegriffen wird und tut dies auch .
    Sowas regt mich jetzt nicht mehr sonderlich auf .


    Nein ich denke das der Junge noch nicht SO auffällig, ist das dort ein Konzept ausgearbeitet wurde.

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

    Einmal editiert, zuletzt von Antje77 ()

  • Es geht mir hier nicht um den Jungen.


    Der hat wirkliche Probleme, ist seit der KITA in Therapie, ersetzt einen Tick durch den nächsten und hat keinerlei Frustrations-Toleranz.


    Es geht mir hierbei um die Wahrnehmung der Mitschüler/innen, wenn von Lehrer/innen Seite aus auf sein dissoziales Verhalten hin keinerlei Konsequenzen, sondern, aus ihrer Sicht, sogar noch eine "Belohnung" mit der Erteilung des Streitschlichter-Jobs erfolgt.


    Was bedeutet das dann für die Kids, die sich sportlich, fair und gemeinschaftlich verhalten?

  • Du solltest das in der Schule erfragen, z.B. könnt ihr Klasseneltern dies auf einem Elternabend tun.


    Wenn negatives Verhalten immer sanktioniert wird, ist das Aufmerksamkeit. Sinn macht es hier durchaus, nur positives Verhalten mit Aufmerksamkeit zu belohnen.
    Bei Gewalt ist bei mir allerdings immer Schluss, dann gibts eine Auszeit.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


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