Vorfall im Kindergarten

  • Hallo zusammen ,


    ich bin eher hier immer stille Leserin aber diesmal hab ich etwas wo ich nicht weiß wie mit umgehen.


    Als ich gestern fröhlich meinen Sohn abholen wollte im Kiga kam eine Erzieherin sehr ernst und meinte sie müssten dringend mit mir sprechen da es einen Vorfall gab ich dachte Sohn hätte wen verprügelt(wäre es doch nur so gewesen)


    Der Vorfall: Mein Sohn war wohl müde und wollte im Nebenraum sich hinlegen und ausruhen


    ein weiterer junge meinte kurz danach das selbe und ging auch in den besagten Nebenraum


    als die Erzieherin rein ging um nach dem rechten zusehen sieht sie wie der andere Junge mit runtergelassener Hose vor dem Kopf


    meines Sohnes steht und ihn auffordert seinen Penis in den Mund zunehmen.


    keiner wusste ob mehr vorgefallen ist oder nicht ( nach einem Gespräch mit meinem Sohn hat er sich direkt weggedreht Mund zugehalten


    weil eklig)


    Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, ich wollte einen sofortigen Wechsel der Gruppe aber die Erzieherinnen meinten das wäre falsch,


    weil man ihm vermittelt das er der böse bei der Sache wäre.


    Was mach ich den nun????? LG Angela

  • Wie alt? Beide gleich alt?


    Also zunächst einmal sind Doktorspiele bei Kindern in einem gewissen Alter ja nicht ungewöhnlich. Wichtig ist, dass Kinder wissen, dass sie auch nein sagen dürfen, wenn sie das nicht wollen. Ich würde also auf jeden Fall diesbezgl mit deinem Sohn reden. Was man muss, was nicht, wie man nein sagt, sich wehrt etc. Zum herausfinden, was genau passiert ist, eignen sich Rollenspiele mit Kuscheltierchen, Playmos etc. Und genau beobachten. Eventuell nochmal einen Facharzt zu Rate ziehen/ mit ins Boot nehmen.
    Andererseits würde ich gerade bei gleichaltrigen, der Tatsache der kindlichen Unbefangenheit und Neugierde am Geschlecht weniger dramatisch werten, als bespw in der Konstellation erwachsener / Kind, jugendlicher / Kind etc.


    Mit dem anderen Kind muss aber auch geredet werden. es gibt zwei Möglichkeiten: Doktorspiel ( dann muss ihm klar gemacht werden, wo da die Grenzen sind und das das niemals gegen den Willen eines anderen zu passieren hat), die andere Möglichkeit wäre leider Gottes, dass er da etwas weitergibt, was er selbst erlebt hat.


    Einen Gruppenwechsel würde ich wohl auch nicht veranlassen. Das sind kleine Kinder. Die denken sich da nichts böses bei. Keiner ist der böse und tatsächlich könnte das bei deinem falsch ankommen.


    Es ist ja jetzt bekannt und bis das nicht geklärt ist, werden die Erzieher den Jungen sicher sehr gut im Auge haben.

  • Ich denke es ist super das die Erzieherinnen das ernst nehmen, aber nicht in Panik verfallen. Du solltest zusammen mit ihnen entscheiden was jetzt passiert. Borte hat eigentlich schon alles gesagt :)

  • Beobachten, ob Sohn irgendwelche Reaktionen zeigt, aber ansonsten nichts tun. Seine Reaktion (wegdrehen, "ihh, eklig") ist "gesund" und absolut angemessen und weder zu wenig noch zu viel. Je mehr Aufmerksamkeit die Sache jetzt noch bekommt, desto unsicherer wird er, ob sein Verhalten richtig war. Also - falls sich die Gelegenheit noch einmal ergibt - ihn loben, sein Verhalten positiv verstärken und gut ist.


    Um das andere Kind müssten sich vielleicht mehr Gedanken gemacht werden. Aber da sind Erzieher und die Eltern offensichtlich "dran". Und da würde ich als etwaige "Opfermutter" keinesfalls einsteigen.


    Für die Zukunft ist wichtig dem Sohn zu vermitteln, dass man aus solchen Situationen gut rauskommt (wie er ja jetzt erfahren hat) und offensiv ein Nein sagt und/oder geht und anschließend darüber spricht. Dieser jetzt mutmaßlich und hoffentlich nicht ganz so schlimme Fall kann also für den Sohn eine wichtige und vorbereitende Erfahrung sein, mit ähnlichen Bedrängungen - die leider mit 100prozentiger Sicherheit bis zum Erwachsenenalter noch mehrfach kommen werden -, aktiv handelnd umzugehen.


    Und für die eigene Seele ist es wichtig, nicht auf das zu gucken, was hätte sein können, sondern auch darauf, wie der Sohn dadurch stärker werden kann und damit zukünftig sogar einen Tick besser mit allem umgehen kann. Das wünsche ich dir, dass du diese Einstellung nach dem ersten Schreck jetzt erreichen kannst...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich seh es auch so, dass wenn es sich um etwas gleichaltrige Kinder handelt, dann muss man sich mehr Gedanken um den anderen Jungen machen, denn wie kommt er auf diese Idee???
    Für mich geht das schon etwas über "normale" Doktorspiele hinaus und der Junge hat hoffentlich "nur" irgendwo etwas gesehen, aber nicht selbst erlebt und gibt seine eigene Erfahrung weiter.


    Wenn also Dein Sohn jetzt nicht in irgendeiner Form auffällig danach ist, dann würde ich da nicht weiter rumbohren.


    Wichtig ist jedoch, wie oben schon geschrieben, dass man seinem Kind beibringt, dass es "nein" sagen darf.
    Das wäre in dem Fall aber auch ein Thema, dass der Kindergarten jetzt gut aufgreifen könnte.
    Gibt da sehr gutes Material und altersgerechte Bilderbücher.

  • Ich seh es auch so, dass wenn es sich um etwas gleichaltrige Kinder handelt, dann muss man sich mehr Gedanken um den anderen Jungen machen, denn wie kommt er auf diese Idee???
    Für mich geht das schon etwas über "normale" Doktorspiele hinaus und der Junge hat hoffentlich "nur" irgendwo etwas gesehen, aber nicht selbst erlebt und gibt seine eigene Erfahrung weiter.


    Wenn also Dein Sohn jetzt nicht in irgendeiner Form auffällig danach ist, dann würde ich da nicht weiter rumbohren.


    Wichtig ist jedoch, wie oben schon geschrieben, dass man seinem Kind beibringt, dass es "nein" sagen darf.
    Das wäre in dem Fall aber auch ein Thema, dass der Kindergarten jetzt gut aufgreifen könnte.
    Gibt da sehr gutes Material und altersgerechte Bilderbücher.

    ich stimme dir zu allerdings würde ich es durchaus AUFGREIFEN und mit dem Kind darüber sprechen aber in einer ruhigen lockeren Atmosphäre und nicht zwanghaft. Falls das Kind schon dort NEIN gesagt hat solltest du es loben, ansonsten wie oben schon einige gesagt haben, GRENZEN erklären und das das wichtig uund richtig ist. Du kannst für dich auch zu einer Beratungsstelle ODER telefonisch dich beraten lassen. Ich habe beides in Anspruch genommen, für MICH ich konnte damit dann besser umgehen und nicht in Panik verfallen als Mama


    https://www.hilfeportal-missbrauch.de/startseite.html Ganz tolle kompetente Beratung, die sich auch Zeit nehmen


    LG

  • Ich wäre mit dem Wort "missbrauch" nicht ganz so voreilig da dieses Wort schon eine Hausnummer ist.
    Wenn das "stehende" kind zuhause unbeaufsichtigt Medien kunsumieren darf ist es schonmal drin das man die "Mädels" aufm Tablet sieht, kam rein als ein Porno lief oder er hat die Eltern mal in Aktion gesehen also obacht mit solchen in den raum geworfenen Worten.
    Ich hab mir als kind auch länger darüber Gedanken gemacht warum mein papa mit meiner Mama nackig im Bett rum tobt und kein schwein mir bescheid sagt das ich mit machen soll :frag


    angela1980
    Ich würde das garnicht mehr groß zum Thema machen "ihh eklig" reicht eigentlich erstmal aus wenn sich das nicht wiederholt.
    Anfang nächster Woche wenn etwas Gras übder die Sache gewachsen ist würde ich persönlich jetzt nochmal die Erzieherin ansprechen was jetzt raus gekommen ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • ich danke euch für die antworten


    habe lange mit dem verein Zartbitter telefoniert und einen Termin ausgemacht und mich beim Jugendamt informiert


    meinen Sohn lass ich mit dem Thema in ruhe ich hab ich versichert wenn er reden möchte dann kann er das immer werde aber nicht bohren und nachhacken


    beide Jungs sind 6 der andere meinte wohl das er das im tv gesehen hat


    bisher haben wohl laut der aussage von dem Zartbitter verein alle richtig gehandelt

  • super :thumbsup: und genau das meinte ich... ich kann es nachfühlen, da hier mit meinen Kindern ein ähnlicher Vorfall passierte :heul und mit Fachkräften zu reden hilft einfach auch manchmal.. mir hat es Sicherheit gebracht, das ich richtig gehandelt habe und aber auch "Stützen" wie ich reagieren kann


    :knuddel