Wechselmodell: Tochter geht es schlecht. Was kann ich tun???


  • Du missverstehst mich. Ich bin absolut pro Umgang. Aber ich sehe auch den jeweiligen Fall, versuche, auf diesen so gut es geht einzugehen.


    Den UET sehe ich auch in der Pflicht, damit ein Umgang vernünftig funktioniert. Kümmert dieser sich nicht darum, ist jeder Versuch, den Umgang dauerhaft zu gestalten, zum Scheitern verurteilt. So schade es sein mag, aber wenn der UET kein dauerhaftes Interesse am Kind hat, dann findet halt kein Umgang mehr statt.


    In der Vergangenheit kamen die Umgangsvorschläge nur von der TE, der KV hatte wenig Interesse daran und keine Vorschläge. Er war mit den Vorschlägen zwar einverstanden, hat aber dennoch gemeckert, ohne eigene Ideen, ohne zu sagen, was ihm besser gefallen würde. Wie soll man jemanden zufrieden stellen, der nicht sagt, was er will? Die TE versucht, mit dem KV zu kommunizieren, ihn einzubeziehen. Er hingegen signalisiert erst Einverständnis, motzt aber hinterher - das funktioniert aber nicht, das kann man kurze Zeit (z. B. in der Trennungsphase) akzeptieren, sollte aber kein Dauerzustand sein.


    Auf den Umzug gehe ich gar nicht ein so lange das nicht sicher ist, denn wenn ich das richtig verstehe, will die TE nicht umziehen, sondern muss es evtl., wenn sie dort Arbeit findet. Wenn es denn so weit ist kann man sich immer noch damit beschäftigen. Es ist heutzutage leider so, dass man sich bei Arbeitslosigkeit auch in einiger Distanz zum jetzigen Wohnort bewerben muss, das ist nicht die Schuld der TE.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Es ist heutzutage leider so, dass man sich bei Arbeitslosigkeit auch in einiger Distanz zum jetzigen Wohnort bewerben muss, das ist nicht die Schuld der TE.


    Das ist schon klar. Schuldfragen in diesem Zusammenhang zu stellen ist nicht nur müßig, sondern auch kontraproduktiv, lenken sie doch die Aufmerksamkeit weg von einer konstruktiven gemeinsamen Lösungsmöglichkeit zu einer rechthaberischen Perspektive, bei der dann nur noch "die anderen" (je nachdem, wen die "Schuld" gerade trifft) nicht nur für die Lösung eines gegebenen Problems verantwortlich gemacht werden, sondern auch am besten noch zu Kreuze kriechen und untertänigst um Vergebung bitten sollten, um dann eventuell und gnädig wieder die Absolution erteilt zu bekommen ...


    Nein, die Verantwortung beider Eltern ist es, nach ihren Möglichkeiten für ihr gemeinsames Kind zu sorgen und für es dazusein. Dazu gehört natürlich auch die Sicherung der wirtschaftlichen Existenz, aber das Kind einfach so mitzunehmen, weil es ja quasi per Naturgesetz zu seiner Mutter gehöre - und nicht zum Vater -, das geht natürlich überhaupt nicht. Da muss sich gerade der wegziehende Elternteil bewegen, und zwar nicht nur zum neuen Wohnort.

  • vielen Dank für Eure Antworten, die haben mir wirklich sehr weitergeholfen!!!


    es ist leider wirklich so - was ich einsehen muss - dass der KV immerzu passiv bleibt und ich dann nur die Dinge falsch machen KANN, denn jeder Vorschlag meinerseits muss auf ihn wie ein Angriff wirken (auch, wenn natürlich Dinge entschieden werden MÜSSEN, er nimmt das aber anscheinend alles persönlich und gegen sich selbst).


    Ich denke, er würde schon gerne, aber er KANN nicht. Er hat z.B. noch ein anderes Kind, wegen dem er angeblich in der Stadt bleiben muss und eine neue Wohnung suchen, damit er es auch mal nehmen kann. Die KM habe ich neulich getroffen und die sagte, dass er sich weder meldet, noch kümmert. Paradox.
    Nun, wie hier schon richtig geschrieben wurde, darf und MUSS ich aber von einem Ü30-Mann erwarten, dass er echte Verantwortung übernimmt. Und langsam sollte ich wirklich damit anfangen, ihm die auch zu übertragen.
    Sprich: Vorschläge seinerseits einzufordern und wenn keine kommen, dann selber und allein zu entscheiden, mich damit abfinden, dass ich angefeindet werde und für sein Unglück verantwortlich gemacht, und ihm nicht mehr sein Kind hinterher zu tragen.


    Ich weiß nicht, ob ihr das verstehen könnt, es war wirklich sehr anstrengend, sich ständig auf eine so massive Gegenwehr einstellen zu müssen und natürlich entsprechend in Zweifel zu geraten, ob man etwas falsch gemacht hat.
    Aber es ist wie es ist: er hat keine Vorschläge, windet sich aus Gesprächen, wo es gezielt um seine Vorstellungen geht, um dann volle Kanone gegen mich zu schießen.
    Ich werde Eure Tipps morgen mit in das Gespräch nehmen und hoffe, wir finden eine gute Lösung. :thanks:

  • Hallo,


    gestern war nun der Termin und leider bin ich auch nicht schlauer als vorher. Der Berater hat sich auf unsere Meinungsverschiedenheiten leider überhaupt nicht eingelassen, sagte, wir müssten die Umgangsgestaltung schon selber planen, er könne uns nur anbieten, unsere Tochter einmal kennen zu lernen, um dann abschätzen zu können, ob sie generell für ein WM "geeignet" sei, was ja schon ok ist.


    Der KV negierte alle meine Sorgen, fühlte sich persönlich von diesen Sorgen angegriffen, mit Tochter sei alles in Ordnung, unsere Kommunikation sei doch gut, denn er würde ja immer anrufen, wenn er fragen hätte (tja, er hat aber anscheinend keine...).
    Er hätte keinen Bock mehr darauf, dass ich die Flöhe husten höre, dass das Modell dann "jedes Mal über den Haufen geworfen" würde (das klang, als wäre das schon x Mal passiert, was nicht stimmt. zudem habe ich diese Sorge ja schon sehr oft geäußert und nicht von heute auf morgen gezweifelt und alles "umgeschmissen") und er wolle einfach eine Vereinbarung, die auch hält (am liebsten für die nächsten 15 Jahre, oder was?). Denn er hätte viele Opfer dafür bringen müssen, dass das auch klappt (ich fragte ihn, welche, da kam keine Antwort....). Ich erinnerte ihn daran, dass wir es eindeutig als VERSUCH gestartet haben, aber darauf antwortete er nur, er hätte sich aber nunmal darauf eingestellt.
    Dass man flexibel sein muss - ja gerade auch im Bezug auf unser 3JÄHRIGES Kind- das hat er sich anscheinend noch nicht so überlegt. Es kam auch auf mehrmaliges Nachfragen kein Vorschlag seinerseits, wie wir es machen könnten, sondern meine Sorgen wurden als selbstverschuldet kritisiert und seine Mühen vehement von ihm verteidigt.
    Ich fand es beängstigend, wie wenig ich ernst genommen wurde, wie sehr er das persönlich nahm und vor allem die ganze Zeit nur von sich selbst sprach. Wie soll das denn in einem WM funktionieren???????
    Der Berater hatte ja auf meine Ausführungen hin (Kind klammert, ist ängstlich, nässt neuerdings täglich wieder ein etc.) diesen Termin angeboten, damit er einschätzen kann, ob diese Sorgen begründet sind.


    Um das KIND ging es dem KV jedoch überhaupt nicht! Es ging um ihn und seine Präferenzen, und um mich als diejenige, die bei jedem Furz des Kindes ihn fremdbestimmen will. Er schien beleidigt, genervt, auch von unserem Berater und führte sich auf wie der letzte aufgeblasene Gockel (inkl. Drohgebärden gegenüber dem Berater, der sichtlich eingeschüchtert wirkte).


    Der Termin ist nun erst in vier Wochen, und davon erwarte ich mir nun auch keinen eindeutigen "Beweis" oder so.
    Es ist klar, dass wir das irgendwie entscheiden müssen, auch wenn ich gehofft hatte, dass das Gespräch mit ebendieser Entscheidung ausgeht.


    Ich habe nun einen konkreten Vorschlag seinerseits eingefordert, weil ich auf so einen Murks keine Lust mehr habe. Als Antwort kam: "Lass das (zurzeit kranke) Kind mal gesund werden, mich jetzt in mein wohlverdientes Wochenende starten und bis Mittwoch finden wir schon eine Lösung".
    Ich werde darauf gleich antworten, dass ich ihn dann Dienstag Abend anrufe. (nur das). Wenn er dann keinen Vorschlag hat oder sich doch nur wieder herauswindet, werde ich ohne schlechtes Gewissen entscheiden.


    Was sagt ihr dazu? Fehlt mir da erneut die Empathie??? ?-(

  • Gutes Thema - Geht es um's Kind ?



    Wie geht es denn eurem Kind gerade ?


    Wie hat sich die Ausgangssituation des Posts (Ängste Einnässen) denn inzwischen entwickelt ?


    Den Wunsch nach einer Betrachtung des Kindes "ob es für ein WM geeignet sei" kann ich nicht nachvollziehen.
    Warum machst Du das ?
    Du hast ja bereits deutlich geäußert ,dass Du kein WM willst - es für Dich überhaupt nicht mehr in Frage kommt.
    Warum also das Kind an dieser Stelle involvieren ?

  • Hallo,
    die Symptome sind nicht verschwunden. Einnässen tut sie zumindest nur (noch) im KiGa, zu Hause nicht mehr (das kann ja auch einfach mal als "Rückfall" gelten, sooo arg lange war sie auch noch nicht trocken). Gerade ist sie auch noch krank, weshalb ich da ohnehin schlecht beurteilen kann, ob sich etwas gebessert hat, zudem glaube ich, dass das nicht so schnell geht.


    Ich selbst kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das weiter funktionieren soll, richtig.
    Letztlich braucht niemand ein WM, wenn doch immer nur einer allein entscheidet und so viele Dinge im Argen liegen. Aber wie du beschrieben hast von deiner Situation, es kann ja auch funktionieren, selbst wenn man eigentlich nichts mehr miteinander zu tun hat.


    Ich bin nicht alleine auf der Welt. Deswegen mache ich solche Sachen, wie zur Beratungsstelle gehen, obwohl ICH der Meinung bin, dass das so nicht klappen kann.
    Ich finde es dennoch sehr wichtig, jemand drittes ins Boot zu holen, gerade wenn Situationen verfahren sind oder man schlichtweg so sehr Angst um sein Kind hat, dass einem der objektive Blick fehlt (den man natürlich ohnehin selten hat :-D ). Es kann ja sein, dass dabei herauskommt, dass sie sehr wohl "geeignet" ist. (edit: Mit "geeignet" meinte der Berater, er will gerne beobachten, wie sie sich im Raum verhält, wenn wir beide auch da sind, ob sie evtl. eine Person klar präferiert, ob sie weiß, wann sie bei Mama und wann sie bei Papa ist oder ob sie da wirr ist, ob sie evtl. Unterstützung braucht dabei, dass sie mehr Klarheit über die Umgangstage hat etc. Das alles könnte ja auch Verunsicherung auslösen und wäre selbst ohne WM wichtig für sie, wenn sie darüber noch unsicher ist).
    Dass der KV sich wenig kooperativ verhält, ist sicher ein Problem und wird bei jedem zukünftigen Modell eins sein. Auch wenn ich mich hier regelmäßig auskotze, heißt das nicht, dass Kv für Tochter nicht auch wichtig ist!!! Das sind doch zwei verschiedene Ebenen.


    Denkst du nicht auch selber ständig darüber nach, was wohl das beste für dein Kind ist und ob du die richtigen Entscheidungen für es triffst?


    Das sind auch meiner Ansicht nach zwei verschiedene Paar Schuh. Einerseits gibt es diesen Termin (den ich so oder so wahrnehmen will) andererseits muss nun eine Entscheidung für die nächsten vier Wochen her!!!

  • Es kann ja sein, dass dabei herauskommt, dass sie sehr wohl "geeignet" ist.


    Wenn mindestens ein Elternteil definitiv gegen das Wechselmodell ist, dann wäre auch diese Einsicht meines Erachtens irrelevant.


    Natürlich gibt es im Leben hier und da Weichen, an denen sich Eltern intensiv überlegen welcher Weg der Richtige ist.
    Oft sind solche Entscheidungen gar nicht leicht.
    Um so wichtiger finde ich es, sich so was dann genau zu überlegen - und dann diese sorgfältig überlegte Entscheidung auch für eine gewisse Zeit gültig sein zu lassen.


    Die Argumentation Deines Ex, dass eine Entscheidung für ein WM das Leben schon wesentlich verändert, finde ich nachvollziehbar. Ich arbeite z.B. Teilzeit, habe ein Kinderzimmer, entsprechend Spielsachen und Klamotten und bin darauf eingestellt alles Mögliche mit meinem Kind bewältigen zu können - genau so, wie der andere Elternteil.


    So was macht man nicht mal eben vorwärts und wieder rückwärts in ein paar Wochen.


    Meine Erfahrung ist, dass meine Tochter genau die Entscheidungen von mir ohne Wenn und Aber mit getragen hat, hinter denen ich auch voll und ganz gestanden habe. Die Entscheidungen, von denen ich selbst überzeugt war.
    Keine Frage - da waren auch mal Entscheidungen dabei, die sich mit der Zeit als unrealistisch oder ungünstig heraus gestellt haben.
    Dann habe ich nach der notwendigen Überzeugung für einen anderen Weg gesucht.


    Die Sachen von denen ich nicht überzeugt war - die hätte ich besser auch gar nicht probiert.


    Eine Elternentscheidung ist eine Elternentscheidung, weil Eltern entscheiden .... und meistens machen sie das gut. :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von Loewe_63 ()

  • nicht mal eben vorwärts....so war es aber leider, wie du bereits lesen konntest.
    Ein Kinderzimmer gab es schon vorher und Entscheidungen wurden ja an mich "delegiert".
    Gut, ich kann schon nachvollziehen, dass man sich auf sowas einstellt, habe ich ja auch. Und es zunächst auch nicht angezweifelt. Aber es war klar als Versuch einstimmig gekennzeichnet.
    Ich bin mir selbst aber unsicher. Wie du merkst. Ich stand z.B. voll hinter der Entscheidung, mich auf gute Jobs beworben zu haben, mit denen ich zufriedener wäre als jetzt, ohne Job. Dem würde ein WM u.U. entgegenstehen. Nächste Woche habe ich einen Probearbeitstag. 100 km entfernt. Ich hatte schon ein paar Mal das Telefon in der Hand, um abzusagen. Ich kann es nicht allen Recht machen. Das würde ich aber gerne. Vor allem meinem Kind. Ich weiß aber gerade nicht, was wichtiger ist. Mamas Zufriedenheit, Papas, oder aller?
    Natürlich denke ich darüber nach, alle Bewerbungen, die ich nach "Erlaubnis" des KV geschrieben habe, zu canceln. Und natürlich denke ich darüber nach, ob ich vielleicht "Schuld" habe an ihrer Verunsicherung. Oder ob ein WM doch Sinn macht und ich mich einfach ein bisschen zügeln müsste.


    Gerade ist wirklich alles auf einmal. Und irgendwie hänge ich total in der Luft und bin von nichts so wirklich überzeugt.

  • Und irgendwie hänge ich total in der Luft und bin von nichts so wirklich überzeugt.

    Aber in dem Fall hast Du doch viel geschafft:
    Kümmere Dich um diese Baustelle, bevor Du an den anderen Baustellen herumschraubst.
    Finde heraus was Dein Weg ist - und erst dann, wie Du diesen Weg realisieren kannst (vieles ist mit vereinten Kräften, z.B. durch das WM, leichter zu erreichen)



    Vielleicht magst Du ja auch mal für gleiche Sachverhalte andere Formulierungen versuchen:
    KV hat ein separates Kinderzimmer für euer Kind.
    Er involviert Dich in Entscheidungen die das Kind betreffen, er bemüht sich um Deine Akzeptanz.

  • Bei Bekannten bahnt sich gerade wieder dieses relativ verbreitete Umgangswochenend - Drama an.
    Umgangswochenende ja, aber auf Grund mangelnder Routine beim UET fällt es schwer an einen ungestörten Verlauf des Umgangs-Wochenendes zu glauben.
    Folge: Eingeschränkter Erholungseffekt.


    Wenn man sich im Wechselmodell einmal darauf eingestellt hat das es dem Kind beim anderen Elternteil gut geht, entstehen trotz intensiver Elternschaft auch ungeahnte Freiheiten. :strahlen


    Wechselmodell - Eltern sind in aller Regel viel weiter vom BurnOut entfernt als "klassische" BET

  • danke Loewe, du hast Recht. Nach einer nacht drüber schlafen: Oberste Priorität hat für mich nun erstmal der Job. Ich sitze hier gerade wie das Häschen vor der Schlange und wage es nicht, mich in irgendeine Richtung zu bewegen. Ich bin aber davon überzeugt, dass ich das muss, um irgendwie klarer sehen zu können. Ich wäge alle Eventualitäten ab, das kann aber so nicht funktionieren.


    Zunächst würde sich ja überhaupt nichts ändern. Ich denke aber jetzt schon darüber nach: "was ist, wenn ich den Job annehme bzw. die mich haben wollen? Welcher Konflikt kommt dann auf mich zu?".
    Aber am wichtigsten finde ich, dass ich überzeugt bin, dass mir das erstmal gut täte, wieder zu arbeiten, egal, in welcher Form oder welcher Stadt.
    Ich sollte auch mehr Verständnis haben für die Sorgen des KV, der macht sich ja auch über ungelegte Eier Sorgen, genau wie ich....Aber wenn ich überzeugt bin, dass das gut für mich ist, werde ich ihn auch leichter überzeugen können und er wird nicht so viel Angst haben müssen.....

  • Mein Kind hat neulich angefangen (und zum Glück wieder aufgehört), zu "übersetzen", d.h. wenn zwei Menschen im Raum waren, zu sagen "Ich frage mal xy" "xy hat gesagt...", obwohl der andere ja mit im Raum war. Kann alles Zufall sein, aber sie muss doch merken, dass Mama und Papa gar nicht reden und man alle Infos von ihr einholen muss...

    Aber das wichtigste ist eigentlich: ich vertraue ihm nicht und er mir nicht. Das herzustellen, erfordert eine Menge Arbeit. Bei den bisherigen Kontakten war fast immer auch die Oma dabei, und wie gesagt, sie waren überschaubar. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Informationen kriege ich, die mir sagen, dass ich so nicht will.

    Hallo tinerlein.


    Eure Motivationen für ein Wechselmodell kann ich gut nachvollziehen: Dich entlastet es, wenn das Kind beim Vater ist, ihm kommt der finanzielle Spielraum gelegen. Beides kann und sollte eurem Kind zu Gute kommen.


    Einen mittelfristig positiven Effekt auf euch als Eltern kann das WM haben, weil ihr, entgegen der landläufigen Meinung, erst einmal nicht mehr als nötig kommunizieren müsst. Mit der Zeit konzentriert ihr euch dann nämlich auf wesentliche Dinge und verliert euch nicht in Nichtigkeiten. Denn du schreibst es ja selbst: Ihr vertraut euch nicht. Und das ist Gift für euer Kind, wenn es das spürt. Nur du wirst beurteilen können, ob das in eurem Fall so ist oder nicht. Macht aber den Anschein. Es vermittelt ja zwischen euch!


    Ich lese heraus, dass bis jetzt du das Heft in der Hand hast, ob, wann und wie das Kind vom Vater betreut wurde/wird. So wie für dich auch, ist das Erleben des Vaters ganz subjektiv und wie du ihm finanzielle oder Hass gesteuerte Motive unterstellst sieht er sich deinen Bedürfnissen ausgeliefert. Das muss nicht stimmen, ist aber mein Gefühl von außen. Und das geht nicht.


    Ein WM (wie idealerweise jedes Betreuungsmodell) braucht Verlässlichkeit und Klarheit. Und zwar für euch drei. Und das ist im Moment gar nicht so. Das liegt daran, dass das Modell noch relativ neu ist (bei uns ist nach zwei Jahren WM Ruhe eingekehrt) und an deiner beruflichen Situation. Diese musst du zuerst klären.


    Mittelfristig müsst ihr dann, wenn die äußeren Bedingungen geklärt sind, euren Fokus weg von den vermeintlichen Unfähigkeiten des anderen hin aufs Kind lenken.



    Meine Gedanken als Dreibeiner und Wechselmodellvater, der seinen Unterhalt in Form von Betreuung und Erziehung leistet.


    Viele Grüße :winken:

  • Mein Kind hat neulich angefangen (und zum Glück wieder aufgehört), zu "übersetzen", d.h. wenn zwei Menschen im Raum waren, zu sagen "Ich frage mal xy" "xy hat gesagt...", obwohl der andere ja mit im Raum war.


    Deine Tochter ist 3 !


    Ist es möglich das Du die Situation über-interpretierst ?

  • Hallo nochmal,


    inzwischen hat sich viel getan: ich habe einen Job, in einer Stadt 100 km entfernt. Alles klingt super und ich freue mich wie Bolle, denn die Rahmenbedingungen sind einfach super (nettes Team, ich kann morgens kommen, wie es Autobahn zulässt und es ist ein TZ-Job, der mir ermöglicht, die Kleine auch nachmittags vom Kiga abzuholen ohne großes Brimborium, für sie ändert sich also erstmal gar nichts). Also alles gut.


    Aber: die Situation mit dem KV hat sich verschärft. Nachdem wir nun seit ca. 4 Wochen beim alten Modell waren (er hat das alles nur MIR zuliebe umgeworfen, weil ich ja so einen Stress gemacht habe), beharrt der KV nun darauf, das WM wieder einzuführen. Ich hatte und habe große Bedenken, unsere Tochter nun WIEDER in ein anderes Modell zu pressen!!!!!


    Ich war mittlerweile aber dann doch so weit, dass ich ihm zugestimmt habe, wir könnten das WM versuchen, wenn wir dazu eine sozialpädagogische Begleitung haben, die regelmäßig zu uns kommt und Elterngespräche führt. Damit war der KV jedoch absolut nicht einverstanden, machte sich Sorgen, dass das Jugendamt Dinge aufdecken könnte ("Du weißt doch genau, was ist, wenn das Jugendamt erstmal im Boot ist"). Diese Bedingung habe ich als einzige gestellt, denn wenn er unbedingt mehr Kontakt zu seiner Tochter will, muss ich das ja irgendwie ernst nehmen. Er will die Hilfe nicht, stempelt mich als Psycho ab und dass ICH das ja gerne in Anspruch nehmen kann oder vielleicht mal zum Psychologen gehen...


    In Gesprächen betont er zunächst immer, wie gut doch unsere Kommunikation ist, um mich am Ende dann anzuschreien und aufzulegen.
    Nun steht Aussage gegen Aussage: Ich finde die Vorstellung für unsere Tochter grauenvoll, sie erneut in einem anderen Modell zu betreuen, zumal sich ihre Situation stabilisiert hat und ich das Gefühl hatte, wir kommen so gut klar. Ich habe klar gesagt, dass ich erstmal eine Beratung beim JA will und wenn die rum ist, je nach deren Ausgang, könnten wir das mit einer Hilfe machen. Der Termin bei der Beratungsstelle nächste Woche (wo Tochti "begutachtet" werden soll) wollte ich verschieben, weil ich da ja nun arbeiten muss (es wäre direkt der 2. und 3. Arbeitstag und die Zeiten waren so ungünstig, dass ich diese Tage hätte fehlen müssen). Ich wollte einen neuen machen, jedoch soll ich mich wegen Weihnachten etc. im Januar nochmal melden, weil sie mit Terminen bis dahin dicht sind.
    Das ist meine Schuld und auch der gesuchte Job ist meine Schuld, ich wollte ja unbedingt was tolles haben und wollte mich nicht mit den hier vorhandenen Jobs zufrieden geben, so der KV.


    Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe dem KV vorgeschlagen, dass ich zeitnah einen Termin beim Jugendamt mache und wir dann schauen können, wie es weitergeht. Er sagte ich würde ihn hinhalten (obwohl ICH wieder gefragt habe, wie wir jetzt weiter machen und ER ja damals zurückgerudert ist, jetzt ist es aber meine Schuld) und wäre davon überzeugt, dass er das nicht kann mit der Erziehung. Letztlich schrie er durchs Telefon, dass ab nächster Woche 50/50 ist. Und er würde das heute Abend unserer Tochter erklären, sie wäre immerhin 3 und würde das verstehen.


    Was soll ich nun machen???? Mir schmerzt alles bei dem Gedanken, sie erneut so zu verwirren und noch nicht einmal "abgesichert" zu sein, dass jemand uns Hilfestellung gibt. Ich habe klar formuliert, dass ich erst einen Gesprächstermin abwarten will und auch immer wieder an seine Vernunft appeliert, dass wir doch bitte mal an Tochti denken sollten, die sich nun auf Teufel komm raus WIEDER umstellen muss, ohne dass es ein vernünftiges Gespräch dazu gab!!! Jedes Gespräch eskaliert und ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Er kann das doch nicht einfach so entscheiden!!! Aber ich will auch nicht, dass Tochter Spielball wird und ich sie früher aus dem Kiga hole, damit er sie nicht abholt. Das geht doch nicht!!!!!

  • Nachdem wir nun seit ca. 4 Wochen beim alten Modell waren


    :hae: Vor knapp 3 Wochen hast Du noch überlegt das Umgangsmodell zu ändern und seit 4 Wochen seit ihr wieder beim alten ?


    Und einen wirklichen Plan habt ihr nach wie vor nicht.


    Du willst kein Wechselmodell - aber dem KV gegenüber eierst Du scheinbar ziellos durch die Gegend.
    Sorry - da würde ich an Kind's Stelle auch einnässen.

  • Hm,


    so ein wenig kann ich den Vater durchaus verstehen.


    Du fährst für eine Teilzeitstelle nun täglich 100 km hin und 100 km zurück. Er wird sicher auch Angst haben, dass du das nicht lange mitmachen wirst, das kostet Zeit und Benzin und dann bleibt nach den Fahrkosten nicht mehr viel übrig und der nächste Schritt wäre dann, dass du dir mit eurem Kind dort eine Wohnung suchst und er dadurch euer Kind weniger sehen wird.


    Welches Modell habt ihr den nun? WM oder doch nicht? Welches alte Modell fahrt ihr gerade? Anscheindend hast du einseitig das WM aufgekündigt und da liegt es ja nahe, dass der Vater Bedenken hat und den einen Umzug als nächstes befürchtet und daher gerne am WM festhalten will

  • Loewe: also jetzt reichts aber!!!!


    dass Kommunikation teilweise schwierig ist, ist Dir nicht bekannt, nein?? Ihr schafft das ja alles auch so super, chapeau, das beeindruckt mich wirklich.


    Das alte Modell (edit: 2 feste Nachmittage in der Woche und alle 2 Wochen übers WE) hat KV vorgeschlagen. Dies geschah, nachdem ich Bedenken gegen das WM geäußert hatte er gesagt hatte "nimm sie erstmal die Woche zu dir und schau ob es besser wird".(das war kurze Zeit, nachdem ich hier den Thread erstellt hatte).
    "Um weiteren Streit zu vermeiden", meinte ER, wir machen es nach der Woche nun erstmal bis zum Termin bei der Beratungsstelle so weiter. Der Termin war am 6.11.
    Danach haben wir es weiterhin so gemacht, bis zum nächsten Termin, der nächste Woche sein sollte. Auch sein Vorschlag.
    Er hatte mir im Vorfeld erlaubt, mich auch im Pendelbereich umzusehen, weil es hier im Wohnort sehr wenig Stellen gibt. Diese Erlaubnis hat er dann zurückgezogen, als ich zu Vorstellungsgesprächen ging.


    Nun will er ab nächster Woche wieder das WM. Basta. Ich hatte die Auffassung, dass wir dafür nicht geeignet sind, kann aber seine Ansichten nicht vollkommen negieren. Daher habe ich die Bedingung eingeräumt, dass wir es ja mal an geeigneter Stelle evaluieren können, aber eben mit Hilfestellung. Das will er nicht und hat soeben die Ansage gemacht, dass ab nächster Woche wieder das WM gilt. Nachdem wir nun mehrere Wochen wieder nach dem alten Modell betreut haben. ICH habe einen Plan, der entspricht aber eben nicht seinem. Wenn es nur nach mir ginge, würde ich einfach so weitermachen, wie bisher. ICH sehe das so. Aber der KV eben nicht. Er will das WM und ohne Hilfestellung.


    Glaubst du wirklich, es ist zielführend, darauf rumzureiten, ob es nun 3 oder 4 Wochen sind? :wacko:

  • Schau Dir mal den gesamten Thread an und mache Dir bewusst, dass alles das in nur 5 Wochen war.


    Ihr (und damit meine ich euch beide Eltern) fahrt einen ZickZack-Kurs - und DAS ist in meinen Augen unverantwortlich.
    Von KV hören wir nichts, aber Deine Wankelmütigkeit von "Deprimiert weil kein Job" bis "alles total toll obwohl 100 km Einweg Entfernung" schlägt jedesmal komplett auf Kind und KV durch (spontane Änderung der Umgangsmodelle) - ALLE haben ihr Leben nach Deinen veränderten Sichtweisen anzupassen. Zu Deiner Zufriedenheit führt das aber nicht.


    Mach doch bitte mal etwas was auch mehr mal 4 Wochen hält. - Im Interesse eures Kindes.




    Edit fügt hinzu: Egal was .... aber bitte ein bisschen beständig. :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von Loewe_63 ()

  • ok, dass Gefühle sich je nach Situation ändern können, davon hast du anscheinend auch noch nichts gehört...


    aber ok. Die Quintessenz deiner Antwort kann ich nur so unterschreiben.


    Und ich frage mal ganz blöd: was würdest DU in meiner Situation machen??


    und: ich will ja, dass es so bleibt. ich wiederhole, der KV will das nun wieder umwerfen, nicht ich!!! auch im hinblick auf einen gut laufenden Job und einen eventuellen Umzug wäre das Modell, das wir jetzt gerade machen, am sinnvollsten. Aber der KV will es nunmal anders und hat MIR gerade etwas einseitig aufgekündigt!!!!


    edit: wir haben das Modell nur EINMAL geändert, nämlich als ich den Thread erstellt habe!!! vom WM zum alten Modell. So ist es jetzt IMMERNOCH!

  • was würdest DU in meiner Situation machen??

    Finde heraus was DU eigentlich willst.


    Bringe NICHT euer Kind zu irgendeiner Beurteilung ob es "Wechselmodell-geeignet" sei - das ist alles Quatsch. Das ist Verlagerung einer Elternentscheidung auf Fremde, Unbeteiligte, mit unbekannter Kompetenz.


    Finde heraus was DU willst und betrachte das über einen gewissen Zeitraum (also mehr als 4 Wochen). Und wenn Dein Ziel irgendwann ein wenig konstant wird, dann beginne darüber nachzudenken wie das erreicht werden kann - und Berücksichtigung der Bedürfnisse eures Kindes und dessen Vaters.


    Und wenn ihr das alles geklärt habt - dann sind einige Monate ins Land gegangen und ihr könnt anfangen das zu verwirklichen.
    Aber bitte jetzt keine "Schnellschüsse" mehr.


    Die "alte Regelung" habt ihr vorübergehend in Kauf genommen um Konflikte zu vermeiden.
    Wirksam vereinbart scheint nach wie vor das WM zu sein, was Dich a.) entlasten würde und b.) dem KV gegenüber vertrauensbildend wirkt.


    Seine Sorge dass Du plötzlich mit Kind über alle Berge weg sein könntest, könnte ich nach all dem Eiertanz gut verstehen. Ob der Job und die Entfernung sich als stabil herausstellt .... das muss sich erst mit der Zeit noch zeigen.


    Also insgesamt: Nehmt die Geschwindigkeit heraus - und werdet eurem Kind ein stabiles Fundament auf das es aufbauen kann.


    :strahlen