Wechselmodell: Tochter geht es schlecht. Was kann ich tun???

  • mit dem Jugendamt habe ich ja schon telefoniert, da sagte man mir, dass meine Idee mit der Erziehungsberatungsstelle schonmal super wäre. Familienhilfe? Hm, ich habe da jahrelang selber gearbeitet und wäre jetzt auf diese Idee noch nicht so gekommen, so schlimm ist es dann doch nicht ;-)


    Es muss ja irgendwie möglich sein, sich zu besprechen. Ich warte jetzt die Woche erst einmal ab und fahre mich runter. Er hat dadurch ja auch die Gelegenheit und dann können wir gucken, wie und wo wir was besprechen.

  • Familienhilfe? Hm, ich habe da jahrelang selber gearbeitet und wäre jetzt auf diese Idee noch nicht so gekommen, so schlimm ist es dann doch nicht


    Bekommt man denn nur in Situationen Familienhilfe, wenn es richtig schlimm um die Kinder steht? Ich habe das bisher doch eher für ein präventives Angebot gehalten, das solchen Familien angeboten wird, bei denen es nicht ohne weiteres überbrückbare und anhaltende Streitigkeiten zwischen den Eltern gibt. Und das Verhalten der Tochter deutet für mich zumindest darauf hin, dass es nicht verkehrt wäre, da professionelle und regelmäßige Hilfe in Anspruch zu nehmen.


    Aber ich lese ja nur ganz aus der Ferne und kenne Eure Situation nur aus dem, was ich von Dir gelesen habe.

  • nein, natürlich hast du Recht, das war auch eher flapsig gemeint, da man ja als "Professioneller" immer meint, man sei keine typische Klientel :-)
    es lief lange gut, solange wir nicht kommunizieren mussten. Dass wir das nun müssen, ist klar, und in welcher Form, das müssen wir dann noch herausfinden. Aber wenn es auf Dauer so bleibt, muss sich wirklich etwas ändern. Da hast du Recht.

  • Du hängst gerade etwas n der Luft .... alles so ungewiss ....
    machst Dir vielleicht auch zu viele Gedanken um ungelegte Eier.


    Es macht z.B. in meinen Augen keinen Sinn jetzt mit Ex über Umzug zu diskutieren, wenn noch gar nicht klar ist ob oder wohin.


    Also: Heute die Bewerbung "ganz normal" angehen. Wenn der Job passt, dann ruhig mit dem Arbeitgeber konkret werden, aber Du musst heute nicht zu- oder absagen, das wird der auch nicht machen.


    Und wenn irgendwas konkret wird - Job, Umzug, was auch immer - dann kennst Du die Eckdaten (Entfernung, Zeiten, usw. ) und dann habt ihr etwas woran man sich orientieren kann - worüber es sich zu diskutieren lohnt.


    Bis in 3 Wochen siehst Du schon vieles genauer - ist vielleicht gut das der Termin erst dann ist.


    Ein Vorteil an unserem Wechselmodell ist, dass beide im Job arbeiten können - wir wechseln immer nach 3-4 Tagen, dann hat man weitgehend konstante Arbeitstage und konstante Kind-Tage z.B. für irgendwelche Hobbies (Turnen, Reiten, Ballett).


    Mit festem Rhythmus ist das für alle gut.

  • ja, auf jeden Fall, ungelegte Eier :-) jeder hat mir geraten, das erstmal gar nicht anzusprechen/auszudiskutieren, aber ich dachte, ich muss ihn irgendwie "vorbereiten", damit er sich nicht hintergangen fühlt, WENN es denn dann EVTL so ist....
    Aber nichts ist ja gerade. Ich fahre da nun erstmal hin und schaue.


    Danke :-)

  • aber ich dachte, ich muss ihn irgendwie "vorbereiten", damit er sich nicht hintergangen fühlt, WENN es denn dann EVTL so ist....


    Natürlich nicht warten bis das Ei gelegt ist :D


    Aber Du machst das sicher richtig - und erstmal über alles zu schlafen ist immer gut :daumen





    Edit fügt hinzu: Viel Glück - Viel Erfolg

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  • so, nach hundert Jahren Autofahrt und entsprechender Zeit zum Denken: Loewe, könntest Du mir mal per PN oder hier sagen, wie genau ihr das handhabt und was genau wichtig ist? Wie läuft Eure Kommunikation ab? Wie gestaltet sich die Hol- und Bringsituation? Stimmt ihr in wichtigen Erziehungsthemen überein?


    Bei uns läuft es gut, solange wir NICHT kommunizieren. Unabhängig davon, ob ich nun einen Job finde oder nicht: das kann doch nicht gut sein!!! Auch wenn du dieses Modell gut findest und es bei euch anscheinend super funktioniert, sind dafür ja nun einige Dinge nötig, vor allem aber die Kommunikation. Wenn die aber nicht stattfindet, kann das doch nicht klappen. Wie ich schon sagte, es war naiv zu glauben, bei dieser örtlichen Nähe würde sich das WM einem quasi schon aufdrängen...aber wenn sich nie gemeldet wird zwischendurch, es keine "Übergabe" gibt, und wenn Sorgen sind, der KV diese negiert und das einzige, was er überhaupt zu den Tagen an der er sie hatte sagt: "Alles ok, tschüss". Ehm....


    Ich habe gedacht, es läuft gut mit unserer Kommunikation, aber dann ist mir eben aufgefallen, dass wir ja gar keine haben!!! Ich bin schockiert, denn bei der vorherigen Umgangsregelung waren die Kontakte ja in so einem überschaubaren Rahmen, dass das gar nicht aufgefallen ist.
    Jetzt aber schon!!! Und wie ich überall lese, ist das sehr wichtig, sich regelmäßig auszutauschen und Ziele abzusprechen.
    Aber bei uns eskaliert es ja regelmäßig. Unter welchen Umständen könnte es in unserem Fall denn Deiner Meinung nach funktionieren???
    Zusammenreißen funktioniert ja alles nicht, wie man sieht...ich denke, wenn wir das wirklich beide weiter leben und "durchziehen" wollen, brauchen wir tatsächlich jemand Professionelles in sehr regelmäßigem Abstand, der als Mediator agiert. Anders glaube ich, funktioniert das nicht.
    Dies nur mal so, dass du es dir vorstellen kannst...

  • Genau aus dem Grund, da bei euch keine Kommunikation stattfindet, hab ich geraten das Wechselmodel wieder rückgängig zu machen!
    Den ich denke (wurde auch oft hier erwähnt) dies ist eine der wichtigsten Vorausetzungen ist damit das WM funktionieren kann.


    Vielleicht sollte man auch wirklich in Betracht ziehen, das KV dem WM nur zugestimmt hat, um Unterhalt zu sparen.....nach Tinerleins Aussagen könnte das nämlich wirklich so sein.
    Wenn man WM einzuführen gedenkt, ist doch nicht meine erste Frage ob ich dann keinen Unterhalt mehr zahlen muss?! Da gibt es doch viel wichtigere Sachen zu bereden!!


    Gruß Gwen

  • Bei uns läuft es gut, solange wir NICHT kommunizieren.

    Das war vor über 9 Jahren auch unsere Ausgangsbasis - und es ist in der Zeit nicht wirklich besser geworden.


    Die Schwierigkeit besteht meines Erachtens darin das Modell so gut zu organisieren, dass möglichst wenige zusätzliche Absprachen notwendig sind.
    Jeder organisiert seine Zeiten selbständig


    Zusätzliche Kontakte "unter der Zeit" gibt es auch bei uns in aller Regel nicht.
    Und den anderen Elternteil anrufen um nach Kind zu fragen ?? Nö - nie - wäre auch doof, weil man ja mit dem anderen Eletrnteil auch eigentlich gar nichts mehr anfangen kann. Würde sie mir irgendwas erzählen, dann würde ich zunächst überlegen was davon ich glauben kann und was nicht.


    Zum Wechsel bringen wir Tochter zum anderen Elternteil. Das hat den Vorteil, dass die Übergangszeit minimiert ist.
    Als ich früher unter wahnsinniger Spannung da saß und warten sollte bis alles "fertig" ist - das waren furchtbare Zeiten.
    Jetzt bringe ich Tochter hin - mit ihren 11 Jahren steigt sie aus dem Auto - winkt und verschwindet hinter der Tür - und umgekehrt.
    Die Situation das Tochter gebracht wurde und natürlich begrüßt werden wollte und viel zu erzählen hatte während KM von einem Zettel irgendwelche Termine und sonstwas vorlas .... das habe ich auch abgestellt.
    Wechselsituation gehört dem Kind. Termine kann man per Mail schreiben.


    Schwierig wird die Zeit bis alles organisiert ist.
    Aber wenn ihr jemanden findet der Wechselmodell kann - dann schafft ihr das.
    Merke: Die Leute, die es besonders ablehnen, sind in aller Regel auch die, die keine Erfahrung damit haben.


    Es gab auch bei uns immer wieder Versuche unsere Zeiten weiter zu verkürzen
    oder ganz zu verhindern - auch vor Gericht - zum Glück ohne Erfolg.



    Für unsere Tochter ist es meines Erachtens eine Bereicherung. Sie hat zwei (ganz verschiedene) aber vollwertige Heimaten mit unterschiedlicher Ausprägung. Sie wird ganz sicher keine von beiden freiwillig abgeben wollen.
    Und wenn einer von uns Eltern mal nicht einsatzbereit war (Krankenhaus o.ä.), dann war Tochter trotzdem sehr gut aufgehoben.


    Nach anfänglichen Vorbehalten wurde das auch von Krabbelgruppe/Kindergarten bestätigt - in der Grundschule - und überhaupt von (fast) allen Seiten.


    :strahlen

  • ja, Gwen, wäre ja auch nicht mal ungewöhnlich (habe eben gelesen, dass das WM häufig aus dem Grund gewählt wird, damit sich die Unterhaltsfrage erledigt und man so keine Konflikte mehr hat, da spreche ich mich ja auch nicht mit frei, denn ich hatte ja auch keine Lust mehr auf das ständige Trara).


    Aber Beweggründe hin oder her, das können wir so nicht durchziehen. Und davon muss ich ihn überzeugen. Spätestens, wenn ich eine Familienhilfe oder sehr regelmäßige Gespräche beim Jugendamt vorschlage (was glaube ich da wirklich notwendig wäre), ist das Thema ohnehin erledigt.


    Loewe: da rollen sich mir ja ein bisschen die Zehennägel hoch...was ist, wenn man sich Sorgen macht? Was hilft es einem dann, wenn man mit dem anderen nicht spricht/sprechen kann? Mein Kind hat neulich angefangen (und zum Glück wieder aufgehört), zu "übersetzen", d.h. wenn zwei Menschen im Raum waren, zu sagen "Ich frage mal xy" "xy hat gesagt...", obwohl der andere ja mit im Raum war. Kann alles Zufall sein, aber sie muss doch merken, dass Mama und Papa gar nicht reden und man alle Infos von ihr einholen muss...


    Und was ist mit Erziehungsstil? Ich will jetzt eigentlich gar nicht damit anfangen, aber wenn ich so drüber nachdenke, wie es bei ihm aussieht, wie es hier aussieht, wie er mit Krankheit vom Kind umgeht ("Ach, stell dich nicht so an") und wie ich. Es gibt zig dieser Beispiele. Das alles müssten wir doch BESPRECHEN. Kritik dahingehend darf ich ja um Himmels Willen nicht äußern.


    Nee, sorry, aber das geht doch nicht!

  • Klar gäbe es wichtiger Dinge zu bereden.


    Leider sind aber viele Unterhaltszahler immernoch der Meinung, sie schmeissen dem BET das Geld in den Rachen und es wird für puren, eigenen Luxus ausgegeben, nicht für das Kind.


    Und zu deinen Bedenken: schade das dir die erst jetzt einfallen ;-). Ich hatte die auch. Erkenntnis für mich: solange sie lebend zurückkommt, ist alles ok. Den Rest kann ich ausbügeln.....Hach was habe ich früher für Bedenken gehabt. Allein wenn ich mir überlege, wie sie beim Vater ernährt wird, könnte ich mich tierisch aufregen. Aber was solls-dann bekommt sie eben bei mir das gesunde, mit wenig Zucker, viel Obst und wenig Limo oder Pizza. Dann bleibt es bei Papa was besonderes. Inzwischen lehnt sie manche Dinge dort auch schon ab, weil sie weiss, dass es nicht gesund ist :lach

  • wenn ich ehrlich bin, fallen die mir nicht erst jetzt ein. Ich habe mich halt immer wieder gebremst und mir gesagt, es ist nicht schlimm, wenn bei Papa Dinge anders sind. Ist es auch nach wie vor nicht. Bei einer anderen Umgangsform kann man die ausbügeln....Aber hier habe ich mich zu wenig informiert und könnte mich dafür in den Hintern beißen, das stimmt. :kopf

  • habe eben gelesen, dass das WM häufig aus dem Grund gewählt wird, damit sich die Unterhaltsfrage erledigt


    Kindsunterhalt besteht in erster Linie aus
    Betreuung, Erziehung, Fürsorge, Versorgung


    Elternteile denen das - warum auch immer - nicht möglich ist geben stattdessen Geld.
    Wie man diese unterschiedlichen Leistungen wertet, bleibt jedem selbst überlassen.



    Wenn also ein Elternteil umfangreiche gute Betreuung, Erziehung, Fürsorge, Versorgung leistet, wieso wird ihm dann noch negativ ausgelegt dass er nicht noch zusätzlich die Ersatzleistung (Geld) leistet?



    Zitat

    Vielleicht sollte man auch wirklich in Betracht ziehen, das KV dem WM nur zugestimmt hat, um Unterhalt zu sparen.....


    :hae: Wer umfangreiche Betreuung, Erziehung, Fürsorge, Versorgung leistet, der leistet Unterhalt.

    Einmal editiert, zuletzt von Loewe_63 ()

  • Zum Thema Wohnort kann ich gerade wenig Konkretes sagen, weil ich nicht weiß, wo ich einen Job finde. Ich habe das ja kommuniziert und gesagt, ich versuche, hier einen zu finden, doch es hat eben erst einmal Priorität, dass ich überhaupt einen finde!!! Dass das evtl. mit einem Umzug verbunden wäre auf Dauer, weiß er auch, aber er will es ja plötzlich verhindern, obwohl es zunächst ok war.


    Alleine das ist doch ein Grund, kein Wechselmodell einzuführen. Wenn du einen Job findest, der 100km weit weg ist, geht Wechselmodell doch eh nicht mehr.
    Klar kann sich die Arbeitssituation jedes einzelnen bei einem laufenden Wechselmodell immer ändern. Aber mit unklarer Job - und Wohnungssituation ein Wechslmodell einzuführen, macht doch wenig Sinn.


    Dass der Vater das jetzt verhindern will, kann ich verstehen. Anscheinend will er das Wechselmodell ja weiter führen.


    dass Mama und Papa gar nicht reden und man alle Infos von ihr einholen muss...


    Die Kommunikation über das Kind zu führen, ist natürlich gar nicht gut. Aber als Familienhilfe weißt du das ja auch selbst.

    *********************************
    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Das Wechselmodell haben wir ja eingeführt, bevor ich arbeitslos wurde. Dass es hier gerade mit Jobs sehr schlecht aussieht, konnte ich da noch nicht ahnen.
    Eben das habe ich versucht, dem Vater zu erklären. Mit den verstreichenden Monaten der Jobsuche kriege ich natürlich auch immer mehr Angst, nichts zu finden. Und das wäre ein Desaster. Zunächst habe ich mir wenig Sorgen gemacht und dachte, das klappt schon. Aber je mehr Zeit vergeht, desto mehr Gedanken mache ich mir natürlich. Das habe ich ihm gesagt und ihn gefragt, ob es ok ist, wenn ich mich AUCH im Umkreis von 100 km bewerbe. Natürlich haben wir auch über die Konsequenzen gesprochen, nämlich dass wir dann eine andere Umgangsregelung finden müssten, auf DAUER. Alles war zunächst ok für ihn, er sagte, er versteht das und ich soll das ruhig machen. Dann kam das Bewerbungsgespräch und er rastete aus. Ich verstehe es ja auch wirklich ein bisschen. Auf einmal werden Dinge konkret und es könnte WIRKLICH sein, dass wir umziehen. Das ist nochmal was anderes, als nur theoretisch drüber zu reden...Nichts desto trotz kann es ja nicht sein, dass ich mich beschimpfen lassen muss und Gespräche immer so ausarten.
    Nochmal: natürlich war es nicht durchdacht, dieses Modell in unserer Situation einzuführen!!! Aber es hilft überhaupt nicht, zu sagen "hätte, hätte, Fahrradkette".


    Richtig, das weiß ich selber, dass diese Art der Kommunikation so nicht geht. Eben deswegen müsste ich uns eingestehen, dass wir das ohne Hilfe nicht schaffen würden. Ich ja selber auch nicht.


    Und zum Unterhalt etc: ich will da wie schon gesagt gar nicht weiter drauf rumreiten. Es ist ja auch gerade irrelevant, warum wer jetzt was tut. Ich kann nicht in seinen Kopf gucken und es bringt überhaupt nichts, ihm Dinge zu unterstellen.
    Fakt ist: nicht nur wegen der Jobsituation, sondern v.a. wegen unserer Kommunikation kann das so nicht funktionieren.

  • Das Wechselmodell haben wir ja eingeführt, bevor ich arbeitslos wurde.


    Eingeführt habt ihr das Wechselmodell "nach den Sommerferien" - also vor rund 2 Monaten.

    Mit den verstreichenden Monaten der Jobsuche kriege ich natürlich auch immer mehr Angst, nichts zu finden.


    Findest Du das jetzt nicht ein bisschen arg ungeduldig ?
    So überschlägig bist Du schätzungsweise erst seit 6 Wochen arbeitslos.
    Je nach gesuchter Stelle braucht eine Bewerbung auch etwas Zeit.
    Du hast offensichtlich Vorstellungsgespräche ... also sehe ich überhaupt keinen Grund zur Panik.



    Das hier

    Zitat

    Es ist ja auch gerade irrelevant, warum wer jetzt was tut. Ich kann
    nicht in seinen Kopf gucken und es bringt überhaupt nichts, ihm Dinge zu
    unterstellen.

    finde ich sehr konstruktiv. :daumen

  • das passt von den Zeiten her so wie Du schreibst, aber ich suche ja schon länger, als seit dem Tag X, wo ich dann arbeitslos war ;-)


    Einerseits keine Panik, ok, andererseits wird es hier ja nicht besser mit Jobs (was ich hoffte mit dem neuen Schuljahr) und ist die Arbeitsagentur auch nicht mehr so easy, wie früher. Die machen massiv Druck.
    Es ist schon klar, dass ich noch etwas Zeit habe, aber es macht halt keinen Spaß, als Frau mit FH-Abschluss, die vorher Teilzeit gearbeitet hat und dann von 67% dieses Lohnes leben muss.
    Prinzipiell hat es tatsächlich noch Zeit.


    Aber wie gesagt, es geht dem Kind ja JETZT nicht gut. Und JETZT ist überhaupt nicht die Rede von Job, Umzug oder sonst was. Der KV sieht da einen eindeutigen Zusammenhang. Mir geht es aber eher darum, dass es JETZT nicht gut läuft und in ZUKUNFT nicht mehr so laufen soll.

  • Hallo Tinerlein,


    (edit: oh.. ich hab den Browser nicht aktualisiert und stelle grad fest, dass die Diskussion vorangeschritten ist und sich das WM ja schon erledigt hat - also können die folgenden Zeilen auch eigentlich ignoriert werden :-) )


    bei mir leben die Kinder auch im Wechselmodell. Allerdings hat bei uns jeder seine festen Tage in der Woche. Die Kinder wechseln bei uns also täglich und nur das WE ist "am Stück". Seit ca. 9 Monaten läuft das erstmal wunderbar.


    Ich glaube beim Wechselmodell ist es am wichtigsten, dass beide Eltern das Kind wirklich wollen und nicht nur um den Partner eins auszuwischen oder um Geld zu sparen. Wenn jedem klar ist, dass eine Störung des WM nur negative Folgen für einen selbst hat, dann werden auch beide versuchen konstruktiv am WM festzuhalten. Ob ihr es schaffen könnt, an diesen Punkt zu gelangen, das kannst du selbst am besten einschätzen. Wenn der KV bei jedem Problem das Handtuch wirft und sagt "hier.. dann nimm du sie halt wieder" wird es nicht funktionieren. Genauso wird es nicht klappen, wenn du bei jedem Problem sagst "so nicht..das Kind kommt wieder zu mir". Wenn ihr selbst ein Problem mit dem WM habt, dann wird das Kind damit auch nicht klar kommen (Löwe hat das glaub ich schon so ähnlich formuliert).


    Und zur Kommunikation: Also ein gewissen Maß ist natürlich schon nötig. Streiten, Anbrüllen und Beleidigen sind ganz sicher keine gute Basis für WM. Ich würde aber die Kommunikation auch nicht total überbewerten. Ihr müsst nicht ständig beim Kaffee die letzten Tage auswerten. Bei uns wechseln die Kinder ja täglich hin und her und trotzdem sehen wir uns kaum (der eine bringt sie hin zur Kita/Schule und der andere holt sie entsprechend ab und umgedreht). Ansonsten beschränkt sich die Kommunikation auch auf das Wesentliche. Wir mischen uns gegenseitig nicht in die Zeiten des jeweils anderen ein.


    Da du ihm das WM vorgeschlagen hast, scheinst du dir keine Sorgen zu machen, dass es dem Kind beim KV schlecht gehen könnte. Vieles was du diskutieren und kommunizieren möchtest, ist vielleicht gar nicht so wichtig? Wenn KV dem Kind erst bei 3 Grad ne MÜtze aufsetzt, während du es schon bei 7 Grad tun würdest...wenn die Kinder beim KV das Zimmer nicht aufräumen müssen, du das aber für wichtig erachtest... wenn KV Star-Wars mit den Kindern guckt, aber dir Yakari noch zu gruselig ist...wenn du bei solchen Dingen Gesprächsbedarf hast..hmm..dann wird es schwierig mit dem WM. Man muss im WM nicht alles auf Gleichklang bringen!


    Wenn ich mir deine Zeilen anschaue, dann hab ich manchmal etwas den Eindruck, dass es der KV auch nicht leicht hat. WM heißt nicht, dass der KV 50% der Zeit das Kind nach deinen Vorstellungen BETREUT. Er ERZIEHT das Kind zu 50%. Wenn du damit nicht warm werden kannst, ist das völlig in Ordnung, aber das liegt dann nicht am WM sondern an euch. Was möchtest du denn mit ihm besprechen über Themen wie Wohnungssauberkeit und Verhalten im Krankheitsfall? "Hey..sei ein bisschen weniger DU selbst und mach es lieber so wie ich"? Hmm...


    Natürlich hast du aber recht, dass man sich in bestimmten Situationen, z.B. Krankheitsfall, natürlich über das Kind erkundigen können muss. Wenn dann abgeblockt wird.. tja.. WM und Kindergarten passt natürlich nicht zusammen (siehe oben über das konstruktive Zusammenarbeiten). Ich möchte ja auch nicht den Eindruck vermitteln, dass Kommunikation unwichtig ist.


    Wie habt ihr das eigentlich im Moment gehandhabt? Wird immer nach einer Woche gewechselt? Vielleicht ist dieser Zeitraum auch ganz schön arg lang für ein kleines Kind. Ich weiß, dass bestimmt viele mit dem Kopf schütteln, dass die Kinder täglich bei uns wechseln. Aber letztendlich muss man immer für sich selbst und die Kinder genau beobachten. Beim öfteren Wechseln sehe ich den Vorteil, wie Löwe auch bereits schrieb, dass man feste Tage in der Woche hat. Die Kinder wissen.. hey..es ist Mittwoch...Papa-Tag... etc. Aber das muss jeder individuell entscheiden.


    Horcht in euch rein, ob ihr beide (ihr Eltern mein ich) ein gutes Gefühl beim WM habt. Nur weil es manchen Eltern gut gelingt, heißt es nicht, dass es für euch passen muss. Aber schmeisst auch nicht überstürzt das Handtuch hin. Vielleicht freundet ihr euch ja noch an damit. Das Kind wird sich bestimmt in der Situation am meisten wohlfühlen, in der ihr euch auch meisten wohlfühlt.


    Viel Glück!!

    Ihr...sollt...doch...nicht...auf...pa...pa...rum...spring...en!

    Einmal editiert, zuletzt von Positron_82 ()

  • Hallo positron, danke für deine Schilderung und schön, dass es bei euch funktioniert,


    hm, wenn ich das so lese...mir fällt immer mehr auf, dass es wie gesagt keine Kommunikation gab zwischen uns, auch vorher nicht. Tochter war zu den Kontakten da und ich dachte, das läuft schon, was ja auch so war. Über Sauberkeit, Verhalten bei Krankheit etc. hätte ich viel motzen können, habe ich aber nicht. Denn es waren wie schon erwähnt ja nicht so viele Kontakte, wie jetzt. Ich habe auch immer wieder gedacht, er muss ja nicht alles so machen, wie ich, das wäre ja auch Quatsch.
    NUR: bei einem WM sähe es dann einfach anders aus. Da erzieht er sie wie du schon richtig sagst, die Hälfte der Zeit. Und da kann ich dann kein "Auge zudrücken". Es gäbe viele Punkte, die wir besprechen müssten und wo wir uns erst einmal einig werden müssten. Diese Vorstellung ist für mich horrormäßig, da er sich ja immer sofort angegriffen fühlt, egal wie sanft ich da was formuliere...Das fängt bei Kleinigkeiten wie Zimmer aufräumen an (obwohl ich das gar nicht für eine Kleinigkeit halte) und hört bei sehr wichtigen Dingen wie zu Bett bringen, Bedürfnisse ernst nehmen (z.B. bei Krankheit) auf. In wichtigen Punkten müssten wir ja schon an einem Strang ziehen...aktuell ist bei Papa aber das Paradies ("beim Papa muss ich das aber nicht!"), und bei mir bestehen wenige, aber feste Regeln.
    Kein Wunder, das hier getrotzt wird und bei Papa "alles ok" ist.


    Ich muss mir eingestehen, dass ich Angst habe, auch vor ihm. Er wird schnell aggressiv und schreit mich an. Damit kann ich überhaupt nicht umgehen, das muss ich halt auch mal zugeben. Dann rattert es im Kopf, wenn er erzählt, dass er auf der Arbeit ein Kind "zur Sau gemacht hat", wofür er einen Rüffel vom Chef bekam, sich aber für berechtigt hielt, dieses Kind anzuschreien. Ja, er muss es ja nicht auch bei unserer Tochter machen....Ich kann mir aber nicht vorstellen, wie wir uns einigen können. Und dazu kommt die Angst, dass es meinem Kind damit nicht gut geht.


    Aber das wichtigste ist eigentlich: ich vertraue ihm nicht und er mir nicht. Das herzustellen, erfordert eine Menge Arbeit. Bei den bisherigen Kontakten war fast immer auch die Oma dabei, und wie gesagt, sie waren überschaubar. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Informationen kriege ich, die mir sagen, dass ich so nicht will.


    Wer jetzt wiederholen mag: "Das einzuführen, war dumm von Dir", bittesehr.