Identitätskrise

  • :troest Ach varecia... :troest


    Aber beim lesen hatte ich immer einen Gedanken: siehste, siehste!!!! :lach


    SO OFT bist du für mich und eben auch andere User ein Lichtblick! Findest so viele tröstende Worte!
    Und nun? Da haste schon so viel geschafft bei dir, immer so gute Laune versprüht, so´n Quatsch-Fred ins Leben gerufen...


    Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los das du solche Talfahrten brauchst um danach gestärkt wieder hervor zu gehen! Ich denk da an deinen Scheidungsthread und denn ganzen Antworten danach als alles durch war!


    Ich hoffe, du kannst mir folgen was ich dir damit sagen wollte. Es amcht dich nämlich unwahrscheinlich sympathisch und echt zu wissen du weißt wovon du schreibst! Stehst dahinter und kannst dich prima in den anderen hineinfühlen! Egal wie es dir grad geht!


    Solche Selbstfindungsgedanken denke ich sind völlig normal! Immerhin kreise ich auch oft genug in dieser Endlosschleife!


    @all Diese aufgezählten Rituale werde ich mal auch für mich münzen...Ich liebe sowas und brauch da auch um weiter und weiter zu kommen! Danke für die Vorschläge! :blume

  • Hallo Varecia,
    bin erst seit Ende letzten Jahres angemeldet und nicht wirklich häufig hier, habe dich aber immer als starke Persönlichkeit wahrgenommen mit einem klaren Blick für die wesentlichen Dinge. Weiß auch nicht genau, welche Umstände zu deiner Krise geführt haben.
    Ich denke aber, dass du auf einem guten Weg bist, dein Leben wieder in den Griff zu bekommen, weil du dich deinen Problemen und Ängsten stellst und nicht versuchst sie zu verdrängen.
    Es ist schön, dass du deinen Kindern bisher so viel bieten konntest, aber ich vermute mal, dass die beiden Jungs in ihrem Alter das nicht so sehr als Verlust empfinden wie du. Kinder gehen ja mit Veränderungen oftmals viel besser um als man ihnen zutraut. Wichtig ist, dass sie bei dir immer ein Zuhause haben, egal WO das ist.
    Und wie vorher schon mal erwähnt wurde, scheint momentan einfach eine schlechte Zeit für viele zu sein, auch für mich. Ich hoffe mal, dass das Wetter "daran Schuld" ist und es bald besser wird.
    Ich bin mir sicher, dass du es schaffst, neue Lebensinhalte zu finden und alles wieder in den Griff bekommst!
    Liebe Grüße und ganz viel Kraft!

  • @Cath
    ;)


    @all


    Habt ALLE nochmal herzlichen Dank für euren Zuspruch und eure Beiträge!
    Nehmt es mir bitte nicht übel, dass ich nicht auf jeden Post näher eingegangen bin, es war so viel in meinem Kopf. Weitergebracht hat mich jeder Beitrag.


    Bin jetzt müde, das Ganze will wirken.


    Gute Nacht, ihr Lieben!!!!


    :knuddel :knuddel :knuddel :knuddel :knuddel :knuddel :knuddel :knuddel :knuddel :knuddel :knuddel :knuddel :knuddel :knuddel :knuddel :knuddel

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Ich wünsche dir von Herzen alles gute und das du in der Kur das erreichst, was du dir vorgestellt hast.


    LG Fibbi


    .....und wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgenwo ein Lichtlein her....

  • varecia Hey, das ist gemein! Ich wollte zuerst! :lgh


    ;)


    @all Wenn jeder jeden Tag stark wäre dann bräuchten wir diesen Forum nicht! Ich finde es super wenn auch mal ein Starker seine Schwächen zeigt! Sowas ist für mich echt! :tanz Immerhin kann man im Intenet auch so super Perönlichkeiten darstellen... :rauchen

  • Ich versteh dich absolut. Habe die Antworten nicht alle gelesen, aber mir ging es wie dir: klassische Rollenverteilung war fuer mich ok. Ich als Mutter. Moeglichst alles so machen, wie es fuer die Kinder am besten ist... so geht es nur leider nicht mehr, wenn man sich trennt. Statt fuer mein Kind immer geistig und emotional da zu sein, war ich permanent mit anderen Dingen wie Scheidung, Gerichtstermine, Auseinandersortieren der Moebel, Umzuegen etc. beschaeftigt. Ich habe das Gefuehl, dass mein Kind oft nur nebenher lief. Wenn ich krank war (richtig krank) konnte sie nicht raus und nicht auf den Spielplatz, sondern musste neben mir am Bett verbringen. Sie ist fast zwei Dutzend mal in Flugzeugen gewesen, weil wir wegen dem Job meines Mannes, der Tatsache, dass ihr VErwandtscahft in Uebersee lebt und dann der Scheidung und und und dauernd unterwegs waren. Sie hat keine festen Bezugspersonen ausser mich. Ich hatte nie Zeit wirklich super ausgewogen zu kochen. Ab und an hab ich sie mit Suessigkeiten abspeisen muessen, um nur endlich mal die ganzen wichtigen Telefonate zu schaffen. Ich hab kein Geld, Oeko-kost zu kaufen. Wir haben kein Auto mehr, sie bekommt dadurch viel zu viel Sonne ab auf den ganzen Wegen zum Arzt, Supermarkt, Kindergruppe, Spielplatz etc. Ich habe permanent ein schlechtes Gewissen deswegen. Ich habe meine Kleine oefter angeschnautzt, einfach weil ICH total ueberfordert war. Nein, ich kann nicht die Mutter sein, die ich sein will. Leider. Und ja: das liegt an dem ganzen Trennungsmist.


    Letztlich muessen wir versuchen den Perfektionismus abzulegen. Wir tun unser Bestes, unsere Kinder werden auch so gross und die Hauptsache ist, dass sie gluecklich und gesund sind. :knuddel

    Einmal editiert, zuletzt von sunkissed33 ()

  • Moin,
    kleine Vorschau


    Das ist so ich mich richtig erinnere knapp vor Ende der ersten Etappe, danach geht es dann höher über die Baumgrenze mit einem Bergpanorama zum wegschmelzen. (weiter bin ich noch nicht gekommen) Zum Übernachten gibt es Hütten in Tagesmarschentfernung, An und Abfahrt mit der Bahn, geht gut.
    Wanderbericht (Ich hatte besseres Wetter)


    Ach so, dass ist so weit oben das man Mittsommernacht bzw. es Nachts nur kurz eine Dämmerung hat, was auch nicht ohne Reiz ist.


    Grüße,
    Grünschnabel

  • Mich lässt dieser Thread nicht los.Ich habe viel an dich gedacht, vielleicht auch weil du so vieles so auf den Punkt gebracht hast, was auch in mir so schlummert....



    Als mein Mann mich verlassen hat, bin ich gleich am nächsten Tag in "Therapie" gegangen.
    Ich habe eine Familientherapeutin aufgesucht (die ich selbst bezahlt habe, denn bei den niedergelassenen Therapeuten wartet man Monate-Jahre-Lichtjahre :brille).


    Die hat sich meine Geschichte angehört, mich analysiert und gesagt
    "Ich baue sie erstmal auf, weil sie ihre ganze Kraft jetzt brauchen für das was da akut auf sie zukommt (Umzug, Gerichtsverhandlungen wegen Aufenthaltsbestimmung....). Ich möchte nicht an die Wurzeln gehen, denn das wird sie sehr viel Kraft kosten und die brauchen sie für andere Dinge."


    Ich bin richtig erschrocken und dachte :"Du meine Güte, was schlummert denn da in mir? Was werde ich denn da finden, was mich so fertig machen wird?"


    Nun bin ich umgezogen, habe somit meine liebe Therapeutin verloren und warte hier schon seit Monaten auf einen Platz.
    Zwar stehe ich mit meiner Ex-Therapeutin in losem Beratungskontakt, aber immer nur in akuten Fällen, wie dem am letzten WE.


    Ich spüre auch, das ich da dringend was verarbeiten muss und das es nochmal so richtig wehtun wird - und ich habe Angst davor.


    Momentan fühle ich mich wie ein aufgezogener Brummkreisel.
    Ich drehe mich im Kreis, sehe das ganze Chaos um mich rum und kann (oder will?) nicht anhalten um irgendwo anzufangen.
    Mir fehlt einfach die Kraft. Wie ein Ast, der sich immer wieder unter den Lasten biegt, jetzt aber beginnt zu brechen.. (Immer diese Metaphern - aber so kann ich am besten mitteilen, wie es mir geht)


    Aber ich beschäftige mich dauernd damit und manchmal blitzt unter der Oberfäche eine Antwort. Dann mag ich aber nicht weiterkratzen.... :frag



    Dir, Varecia, geht es vermutlich ähnlich. Ich kann mich den anderen nur anschliessen (habe auch für mich sehr viel hier in deinem Thread gefunden).
    Du bist stark, aber du darfst auch mal schwach sein und dich um dich selber kümmern.


    Ich wünsche dir, das dir die Kur das bringt, was du dir von ihr erhoffst und ich bin mir ziemlich sicher, das wird dir gelingen.

  • Oje Tilla, das ist übel!


    Seit Monaten Stillstand, das zermürbt und reibt auf. Kein Wunder, wenn du keine Kraft mehr hast. Gibt es nicht vielleicht die Möglichkeit, dass du doch schneller in Therapie kommst? Je länger dieser Zustand anhält, umso ungesunder für dich.


    Die Zeit des Stillstandes und Im-Kreis-Drehens (witzig eigentlich, dass das gleichzeitig geht, oder?) hab ich seit dem Sommer hinter mir. Ich spürte dieses Im-Kreis-Drehen auch oft körperlich: Fühlte sich an, als ob in meinem Kopf Wasser im Kreis wirbeln würde, ich fühlte das "materiell" (ne völlig neue Erfahrung und äußerst unangenehm). Gleichzeitig bekam ich keinen Gedanken mehr zu fassen, Wortekarussells rasten mit einem Wahnsinnstempo in meinem Oberstübchen, und ich fühlte seelisch Stress pur, war extrem angespannt und "in großer Not". Als ob ich im Wirbel eines Tornados wäre....lebensgefährlich, unkontrollierbar, ausgeliefert. (ich finde Metaphern sehr hilfreich :-))


    Irgendwann hab ich mich hingesetzt und versucht, das Karussell anzuhalten. Mich auf die Drehung konzentriert, mir außerhalb davon einen festen Platz gesucht und LIEBEVOLL, aber konsequent gegengesteuert. So, wie du einen sich drehenden Kreisel mit der Hand langsam anhältst, ohne dass er dabei ins Schlingern gerät. Das hat geklappt. Nicht auf Anhieb, aber es ging. Man, war das ne Erlösung!!


    Vielleicht ist es ganz gut, dass du nicht anfängst, das Chaos um dich zu beseitigen. Wartest, bis du jemanden hast, der dich auffangen kann.
    Vielleicht hilft es dir, wenn du dir liebevoll dieses "Nichtstun" und auf der Stelle treten gestattest? Erlaube es dir, nimm es an, wie es ist.
    Es wird schon seinen Sinn haben, dass es gerade so ist. Vielleicht kannst du versuchen, bis du ne Therapie hast, dich in die Mitte des Kreisels zu begeben, dort ist der Standfuß, der Halt bietet.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Es ist, denke ich, immer schwer ein Leben zu führen, indem man sich die ideale Zukunft ausmalt. Dafür hält das Schicksal viel zu viele Überraschungen bereit. Denke, dass sich keiner von uns gewünscht hätte irgendwann AE zu sein.
    Der Begriff der "perfekten Mutter (Vater)" stösst mir ebenfalls auf, da er mir wieder zu sehr an Vorstellungen und Ideale geknüpft ist.
    Das wichtigste für Kinder ist meines Erachtens, dass sie in einem Elternhaus aufwachsen, in dem sie Liebe und Beachtung bekommen und das Gefühl, dass da immer jemand ist, der sie auffängt.Das kann in einer 1-2-3-Zimmerwohnung sein oder eben auch wenn die Mutter Vollzeit arbeiten muss. Auch eine Vollzeit-berufstätige Frau kann somit die "perfekte Mutter" sein, wenn ihre Kinder nicht das Gefühl haben vernachlässigt zu werden. Und Momente, in denen wir uns als Eltern fragen, ob wir den alles "richtig" machen gibt es ja immer wieder.
    Da der Wert einer Beziehung heute viel geringer ist, als noch vor 50-60 Jahren ist es auch riskant sich der klassischen Rollenverteilung vollkommen anzupassen.
    Ich habe immer gearbeitet. Nach dem Mutterschutz mit einer 26%-Stelle und mittlerweile auf 42%-Basis und seit Januar zusätzlich auf 400Euro-Basis bei einem anderen AG. Dass ich nach dem Scheitern meiner Beziehung nun "wenigstens" in dem Job arbeiten kann, der mir auch Freude bereitet, war nur möglich, weil ich nie "weg vom Fenster" war und somit auch Anspruch auf "meine" Stelle hatte.
    "Bequem" ist das nicht mehr. Es gibt Tage, an denen ich mit 2-3 h Schlaf auskommen muss und und und...
    Ich wünsche Dir Varecia, dass sich Dir in der Kur eine Perpektive ohne ideale Muttervorstellung erschliesst und sich Dir vielleicht sogar ganz neue Tore öffnen, an die Du noch gar nicht gedacht hast. Sei froh, dass Deine Kinder schon älter sind, das macht es auch einfacher.
    Alles Liebe und Gute
    Nurse

    Die Strasse zum Glück besteht nicht darin,
    zu tun, was man möchte,
    sondern zu mögen, was man tun muss. ;)

  • Zitat

    Original von Nurse


    Das wichtigste für Kinder ist meines Erachtens, dass sie in einem Elternhaus aufwachsen, in dem sie Liebe und Beachtung bekommen und das Gefühl, dass da immer jemand ist, der sie auffängt.Das kann in einer 1-2-3-Zimmerwohnung sein oder eben auch wenn die Mutter Vollzeit arbeiten muss. Auch eine Vollzeit-berufstätige Frau kann somit die "perfekte Mutter" sein, wenn ihre Kinder nicht das Gefühl haben vernachlässigt zu werden.


    Dass das Glück der Kinder nicht unmittelbar davon abhängt, ob nun ein Garten da ist oder nicht, ist mir klar. Mittelbar bei mir aber schon. Mir geht es nicht so sehr um die äußeren Dinge. Ist schwierig für mich, das verständlich auszudrücken. Ich versuchs mal.


    Die Lebensumstände zu der "idealen" Zeit (sooo ideal war sie nun auch wieder nicht, immerhin war auch damals die Ehe schon im Eimer), gaben mir selber die innere Sicherheit und Kraft, die ich brauchte, um für die Kinder dasein zu KÖNNEN in der Form, die sie brauchen. Der Garten mit dem Gemüseanbau ist meine einzige, mir bewußte, Energiequelle. Da finde ich zu mir, komme in Frieden mit mir selbst, und finde so die Ruhe und Kraft......die Basis, um Aufmerksamkeit für die Kids zu haben.


    Woher nehme ich die Kraft, wenn meine Energiequelle nicht mehr zur Verfügung steht? Ich gehe davon aus, dass der Garten nicht die Einzige sein kann, aber ne andere kenn ich noch nicht (auch ein Punkt, der in der Kur vielleicht geklärt werden kann).


    Ich habs erlebt: Ich hab Vollzeit gearbeitet, um, nach der Trennung, den Kindern ihr Zuhause und mir meine Energiequelle erhalten zu können. Ich hab nicht nur gearbeitet, ich hab geschuftet. Mal ganz davon abgesehen, dass ich Probleme damit hatte, so viel weniger einfach DA zu sein wie früher, hat mich die Arbeit so sehr gefordert, dass ich kaum noch Kraft und Zeit hatte, den Garten als Energiequelle zu nutzen. Immer mehr schwand die Kraft, immer weniger blieb für die Kids. Feste Essenszeiten, Selbstgekochtes, Kopf und Nerv für Zuhören beim Erzählen der 10. Szene aus Spongebob für den Tag.......alles ging Schritt für Schritt den Bach runter. Kamen meine Kinder in den gleichen Raum, in dem ich mich aufhielt, erwischte ich mich irgendwann dabei, dass ich den so schnell wie möglich verließ, am besten noch, bevor sie reinkommen.........katastrophal!!! Völlig überfordert. Ich bin vor meinen Kinder geflüchtet!!
    Ich hab mich also verausgabt, um mir etwas zu erhalten, was ich durch das Verausgaben nicht mehr nutzen konnte und mich damit völlig aufgerieben. Dämlicher gehts garnicht. Hat leider sehr lange gedauert, bis ich begriffen hab, welchen Irrsinn ich da betreibe. Um das zu begreifen, musste erst ein körperlicher Totaltilt kommen.


    Ich bin noch unsicher, was genau da eigentlich passiert ist. Was genau mir soviel Kraft geraubt hat. War es der fehlende Kontakt zur Erde im Garten, wars der Irrsinn, der mich aufgefressen hat, waren es der Stress und der Druck auf Arbeit...........Das Einzige, worüber ich mir sicher bin ist, dass ICH nicht in der Lage bin, Vollzeit mit gutem Gefühl zu arbeiten. Vielleicht liegt die Antwort in Teilzeitarbeit. Vielleicht kann ich dann allem gerecht werden, den Kindern UND mir. Bloß: Dann ist das Haus und somit auch der Garten futsch.
    Die Chance, ne Wohnung mit Garten zu bekommen, sind äußerst gering. Unmöglich ist es nicht, aber.....
    Balkonkästen sind für mich keine Alternative, das ist keine "Erde", wie sie mich stärkt. Ich brauche diese Unmittelbarkeit, das Rieseln der Erde durch meine Hände, den Duft des fruchtbaren Bodens, das unmittelbare Erleben, dass die Erde mich und die Kinder ernährt, und zwar durch gesunde Nahrung wirklich nährt und nicht nur satt macht. Dieses Erleben durch meine eigene Arbeit im Garten stärkt mein Urvertrauen, es gibt mir eine tiefe Befriedigung, bringt mich in Einigkeit und Reinheit mit mir selbst.


    Das Geld reicht nicht für Bio-Lebensmittel. Auch nicht, wenn ich weniger Kosten habe fürs Wohnen. Vollzeit ist nicht mehr drin.......und KAUFEN ist es nunmal nicht.


    Ich habe Bedenken, wie ich Kraft haben soll für die Kinder, ohne selber meine Quelle zu haben. Und die war bisher nunmal der Garten.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Zitat

    Original von varecia



    Vielleicht ist es ganz gut, dass du nicht anfängst, das Chaos um dich zu beseitigen. Wartest, bis du jemanden hast, der dich auffangen kann.
    Vielleicht hilft es dir, wenn du dir liebevoll dieses "Nichtstun" und auf der Stelle treten gestattest? Erlaube es dir, nimm es an, wie es ist.
    Es wird schon seinen Sinn haben, dass es gerade so ist. Vielleicht kannst du versuchen, bis du ne Therapie hast, dich in die Mitte des Kreisels zu begeben, dort ist der Standfuß, der Halt bietet.



    :D :D :D
    Eigentlich wollte ich dich mal trösten.


    Du bist echt ein toller Mensch und ich bin sicher, du findest deinen Weg.


    :sonne

  • Hallo Varecia,
    Du befindest Dich durch die Kämpfereien der letzten Monate (Jahre?) bestimmt in einem totalen Erschöpfungszustand, aus dem Du auch wieder heraus musst, um neue Perspektiven zu bekommen. Da wird Dir die Kur ganz sicher helfen (war letztes Jahr selbst zu Kur).
    Was den Garten anbelangt kam mir gerade der Gedanke für eine Alternative: Wie wäre es mit einem Schrebergarten? Du wohnst nahe Hamburg, da müsste so ein Gartengrundstück doch zu erschwinglichen Preisen zu haben sein. Im Vergleich: in Süddeutschland bekommt man günstige Gärten schon für 15-20 Euro im Monat und wir sind ja bekannt für unsere hohen Mietpreise ;)
    Eine weitere Alternative wäre vielleicht eine Gartenbeteiligung in Deiner Nähe. Es gibt viele ältere Leute mit Haus und Garten, die sich nicht mehr um den Garten kümmern können. Wenn Dir das so viel Freude bereitet könntest Du da gleichzeitig eine Gute Tat ausüben. Vielleicht mit dem Abkommen, dass Du Dein eigenes Gemüse-Obst-Beet bekommst? Kenne das so ähnlich von einer ehemaligen Nachbarin mit "grünem Daumen", die sich daraus auch immer die nötige Entspannung holte.
    Wenn es einer der wichtigsten Hobbies war (ist) würde ich alles versuchen, damit ich es erhalten kann.
    Alles Liebe :blume
    Nurse

    Die Strasse zum Glück besteht nicht darin,
    zu tun, was man möchte,
    sondern zu mögen, was man tun muss. ;)

  • Nurse


    Schrebergarten geht nicht. Die Pacht wäre wohl noch zu schaffen, aber man muss, zumindest hier, die Laube kaufen, da sind mehrere Tausend Euro fällig.


    Aber so ne Gartenbeteiligung ist ne super Idee!! Könnte mir gut vorstellen, dass das zu realisieren ist. Danke für den Tipp!! :D

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Guten Morgen, varecia!! :blume



    Tja, Dein letzter Beitrag hat mich an etwas erinnert.
    Vor etwa 9 Jahren bin ich während einer Trennungs- und Scheidungsphase in eine Mutter Kind Kur gefahren. Es war super toll dort und alle Mitarbeiter dieses Hauses gaben einem das Gefühl, aufgefangen zu werden in jeder Beziehung - sei es die Kinderbetreuung, das Essen, die Behandlungen, die ärztliche - und auch oder vor allem die psychologische Betreuung.
    Eine Begebenheit dort wirkt heute noch in mir nach: ein Arzt bot einen Meditationskurs an und ich trug mich dafür in eine Liste ein. Ich hatte ein seltsames Gefühl für das, was ich glaubte, was dort passieren würde. Mir war klar, das ich sehr viel Mut brauchte, um mich dessen zu stellen. Es wurde eine Reise in mein Innerstes, meine Ängste und eine Konfrontation mit mir selbst. Wir waren ca 15 Frauen und der Arzt in einem Raum, der von innen verschlossen wurde, damit keiner ungebeten stört. Schon das versetzte mich in Panik, die ich aber unterdrückte, ausserdem steckte der Schlüssel ja noch von innen.
    Es gab einige Konzentrationsübungen, die ich mit machte und ein leichtes unangenehmes Gefühl beschlich mich wieder. Da mir das nicht gefiel, unterdrückte ich dies, wurde oberflächliich in den Gedanken, die ich zuließ. Dann kam eine Übung, bei der wir im Kreis stehend die Augen schließen sollten und durch Geräusche unsere Gefühle darstellen sollten. Sowas konnte und wollte ich nicht, nein, auf keinen Fall. Ich schloß dennoch die Augen, denn ich wollte ja nicht auffallen. Die anderen Frauen im Raum fingen an-weiß nich mehr genau - zu singen, brummen und was weiß ich noch alles. Eine Frau genau neben mir begann plötzlich wie ein Hund zu bellen (wirklich wahr) und das erschreckte mich so sehr zusammen mit dem ansteigenden Geräuschpegel, der für meine Ohren immens anschwoll. Die Geräusche, verbunden mit dem Gedanken an die verschlossene Tür machte mein hiersein schier unerträglich. Da wollte ganz viel raus aus mir und ich ließ es nicht zu aus Scham vor den Anderen und aus Angst vor mir selbst. Nach dieser Übung sollten wir uns auf den Fußboden legen und noch eine Weile entspannen. Ich heulte Rotz und Wasser und konnte mich nicht mehr beruhigen. Dabei gelang es mir immer noch, meinen Zustand vor den Anderen und auch vor dem Arzt zu verbergen.
    Hinterher, wieder "auf freiem Fuß", war ich völlig fertig, wusste gar nicht wohin mit mir. Ich hätte essen gehen müssen, meine Kinder aus den Gruppen abholen sollen - ich konnte es nicht. Ich ging zu der mir zugewiesenen Psychologin, die Gott sei Dank noch da war. Es war noch jemand im Zimmer und ich wartete draussen vor der Tür. Konnte gar nicht mehr aufhören zu heulen und eine große Unruhe und auch Leere schüttelte meinen ganzen Körper durch. Endlich konnte ich rein und die Psychologin schaffte es, mich zu beruhigen. Ich sollte mich hinlegen und sie kniete sich hinter mich und nahm meinen Kopf in ihre Hände - eine große Wohltat. So gerade eben konnte ich ihr erzählem, was mir passiert war. Sie fragte mich, an welcher Stelle im Körper ich diese Spannung am meisten spürte und zum ersten Mal wurde mir der Ort bewusst: im Hals. Ich hatte einen riesen Kloß im Hals. Ich sollte diesen Kloß beschreiben. Mir kam sofort ein Ungetüm von graubraunem unregelmäßig von kraterartigen Löchern durchsetzter Stein in den Sinn.
    Die Psychologin fragte mich, ob ich eine Idee hätte, wie ich diesen Stein weg bekäme. Durch die Konzentration und die Ablenkung der Fragen ruhiger geworden, entstand wieder ein Bild vor meinen inneren Augen. "Das weiche Wasser hölt den Stein" Dieser Stein (meiner) musste aufgelöst werden - nicht gesprengt oder einfach entfernt - nein, der musste sich langsam aber sicher auflösen.
    Das war der Wendepunkt für mich.


    In den folgenden Tagen übernahm mein Körper für mich das, was ich seelisch brauchte. Die Kur dauerte nur noch wenige Tage , ich aber brauchte mehr. Ich bekam eine Angina mit heftigen (wie sollte es auch anders sein bei einem solchen Kloß im Hals) Halsschmerzen und über 40 Grad Fieber. Ich war reiseunfähig und durfte noch ein paar Tage bleiben. Neben der Bettruhe nutzte ich tägliche Gespräche mit der Psychologin und fuhr mit dem Wissen nach Hause, welche Richtung ich für mich einschlagen musste.


    Diese Erfahrung hat mein Leben bis heute geprägt und mittlerweile weiß ich, wie ich mit mir umgehen muß, damit es mir gut geht. Ich selbst bin der Schlüssel zu mir selbst und kein anderer.


    Wünsche Dir für Deine Kur alles alles Gute!


    Gruß,


    Christiane

  • Chrissi


    Danke für deine Offenheit Christiane!


    Oh ja, jeder ist der Schlüssel zu sich selbst. Durch diese eine Erfahrung hast du schon gelernt, wie du mit dir umgehen musst? :respekt Das ist erstaunlich!!
    Toll! :knuddel


    Ich habe die Erfahrung, wie heilsam und wichtig es ist, sich seinem Inneren zu stellen, auch gemacht. Vom Prinzip her weiß ich, was zu tun ist, aber in der Umsetzung haperts dann doch. Manchmal fehlt mir der Mut, ist die Angst vor dem, was es zu entdecken gilt, zu groß, um mich drauf einzulassen. Besonders, wenn es schon klar ist, dass es heftig wird.


    Vielleicht würde ich es alleine schaffen, unterschätze meine Kräfte, keine Ahnung. Eigentlich neige ich aber eher dazu, meine Kräfte zu überschätzen.
    Ich weiß, dass es not-wendig ist und gut, es zuzulassen, ich freue mich sogar drauf, weil ich ja bereits die Erfahrung gemacht habe, dass es zwar sehr hart und schmerzhaft ist, letztenendes aber erlöst und heilt.


    Ich warte noch auf die "Hebamme", die dafür sorgt, dass sowohl Kind als auch Mutter die Geburt gesund überstehen :D Momentan hechele ich noch lieber. Den entscheidenden Schritt alleine zu machen traue ich mir nicht zu. :schiel


    Bin echt gespannt, was mich da erwartet :D :schwitz :scared

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Hallo Varecia,


    einer guten Freundin von mir erging es in den letzten zwei Jahren genau wie Dir. Ambulante Therapien haben bei ihr absolut nichts mehr gebracht, und so wurde sie Mitte letzten Jahres auf eine psych. Kur geschickt (8 Wochen). Also sie weg fuhr, war sie ein Häufchen Elend. Vor der Kur schon war sie monatelang krank geschrieben, und aus dem Haus ging sie kaum noch. Je länger sie sich zuhause verkroch, und ihr Leben hinterfragte (ähnliche Fragen wie bei Dir), umso schlimmer wurde ihr Zustand. Dann kam die Kur. Die ersten beiden Wochen habe ich nicht mit ihr gesprochen (wollte auch die Klinik nicht, wegen der Eingewöhnungsphase). In der 3. Woche hatten wir das erste Mal Kontakt und ich hatte den Eindruck sie stand voll unter Medikamenteneinfluss. Hinzufügen muss ich, dass sie zuhause schon verschiedene Medikamente (Antidep. usw.) einnehmen musste. In der Klinik wurde sie dann leider auf ein anderes Medikament eingestellt, dass diesen "Trancezustand" bewirkte (hat man aber dann Gott sei Dank wieder sein lassen). In der 4. Woche als wir telefonierten ist mir das 1. Mal eine positive Veränderung aufgefallen. Und ich kann mich noch daran erinnern, dass sie mich nach einer halben Stunde mit dem Spruch abwürgte: Du ich muss jetzt duschen, wir gehn heute Abend aus. Ich konnte es kaum glauben. Sie "verließ" freiwillig ihr "Verlies" um "auszugehn". Von da an, wurde es Tag für Tag besser. Als sie nach 8 Wochen nach Hause kam war sie ein umgewandelter Mensch. Sie hat auf der Kur einen Pfleger kennengelernt mit dem ist sie heute zusammen. Sie geht ihrem Beruf wieder nach, zwar nicht Vollzeit, dass wäre auch im Moment noch zuviel, aber 30 h/wöchentlich klappt schon wunderbar. Sie hat ihre Lebensenergie wieder fast ganz zurück gewonnen.


    Liebe Varecia, ich wünsche mir ganz doll für Dich und Deine Jungs, dass diese Kur, der Ausgang aus dem Irrgarten von schlechten Gefühlen und negativen Gedanken ist, und Du endlich wieder Kraft und Mut findest, ein neues Leben zu beginnen. Ich drück dir ganz doll die Daumen, und denk ganz fest an Dich.


    LG


    Silke

    :amok: :amok: Out of controll :amok: :amok:


    :lgh :lgh :lgh :lgh :lgh :lgh :lgh :lgh