Identitätskrise

  • Heute brauche ich eure Hilfe. Bin sehr durcheinander, ich hoffe, ich kann halbwegs deutlich machen, worum es geht (ich fang selber gerade erst an, ne Ahnung zu kriegen). Vielleicht habt ihr ein paar Gedankenanstöße, die mich weiterbringen können.


    Meine Lebensvorstellung war immer das Muttersein. Und zwar in der klassischen Rollenverteilung, Mann arbeitet, Mutter ist für die Kinder zuhause, versorgt die Familie mit Essen, Kleidung, bietet ein gemütliches, behagliches Zuhause.


    Ein paar Jahre hatte ich das so, wie ich es leben wollte: Leben auf dem Land, behütet in einer (hier wirklich) sozialen Gemeinschaft, mit großem Garten, in dem die Kinder spielen konnten, finanzielle Sicherheit, Land, auf dem ich biologisch Gemüse anbauen konnte........ich hab Brot selbstgebacken, Joghurt und Marmelade gemacht, Gemüse fürs ganze Jahr in die Truhe geschafft, ohne Zusatzstoffe gekocht, war für die Sorgen und Nöte meiner Kids da.......kurz, ich hatte das Gefühl, mit meinem Einsatz den Kindern eine gute und schöne Kindheit zu bieten zu können. Ich hatte Wertvorstellungen, wie ich als Mutter sein, wie ich als Mutter meinen Kindern bestmögliche Grundlagen fürs Leben mitgeben kann. Über das, was ich tat und wie ich es tat, habe ich meine Qualität als Mutter definiert.


    So. Und jetzt stehe ich da ohne diese Grundlagen. Das Haus wird verkauft, und somit der Gemüsegarten, die Kinder sind aus der Gartenspielzeit rausgewachsen, und ich sehne mich wie verrückt nach der alten Zeit zurück, trauere soooo sehr um das Verlorene, das Behütete.


    Mein Problem ist, glaube ich, dass ich ne Identitätskrise in Sachen Muttersein habe. Ich hab nicht die geringste Vorstellung davon, wie das aussieht, eine gute Mutter zu sein, ohne dass ich den Kindern das bieten kann, was ich für wichtig und gut halte. Dazu gehören: Gesundes Essen und v.a DA SEIN, Anwesenheit.


    Versteht ihr, was ich meine? Ich hatte ein so fest geprägtes Bild, in welcher Form ich meine Mutterrolle gut erfüllen kann, da kannte ich mich aus, hatte meine Basis, meine Qualität einzuschätzen......um so weiter zu machen fehlt aber jetzt die Grundlage, und ich hab keine Vorstellung, wie das ohne diese Grundlage praktisch aussehen soll, welche Werte nun Priorität haben sollen, wie ich ÜBERHAUPT noch Mutter sein soll, wenn ich wegen Geldverdienen so viel weg bin. Geldverdienen ist Vater, nicht Mutter. Ich MÖCHTE so nicht leben, möchte weiterhin da sein, nicht nur ein paar Stunden am Tag. Möchte richtig gutes Essen auf den Tisch stellen und nicht in der Hetze des Alltags mal eben schnell ein Fertiggericht auf den Tisch stellen, weil die Kraft für mehr nicht mehr reicht. Oder Signale meiner Kinder nicht mehr wahrnehmen können, weil ich mich vor der Realität ins www flüchten muss.


    Bin völlig orientierungslos und muss mich als Mutter neu definieren.


    Kennt einer von euch sowas? Oder versteht einer von euch, was mit mir gerade passiert? Ich nicht so wirklich..............


    Wie sieht sowas aus, Mutter sein auf der Basis? Hab überhaupt keinen Plan......


    Danke fürs Lesen, das musste mal raus.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • :troest :troest :troest :troest :troest hey kann es sein das du langsam angst bekommst in deiner rolle nicht alles richtig gemacht zu haben ?? Deine zwerge werden älter und brauchen dich nicht mehr so wie früher ist es das was dir sorgen macht ? was du geschrieben hast erinnert mich an meine kindheit war doch nen feines leben :) !!sehe es mal so du wirst immer mehr zeit für dich haben auch ohne haus und garten kann man glücklich sein !!!!hoffe ich hab nun nicht am thema vorbeigetippelt !!

  • Meine Mutter hat schon immer gearbeitet. Wir hatten immer selbstgekochtes Essen und meine Mutter war immer für meine Probleme da. Als Kind habe ich es nie, als Mangel gesehen, dass meine Mutter arbeitet. Und auch heute kann ich nicht sagen, dass ich dadurch eine unglückliche Kindheit hatte.


    Was jedoch Kinder, als Mangel empfinden ist, wenn eine Mutter emotional nicht bei Ihnen ist. Da haben sie ein feines Gespür dafür. Wenn eine Mutter arbeitet und ihre Kinder liebt, dann fühle sich Kinder wohl.


    Denk darüber nach. Es ist die Erfahrung eines Kindes einer berufstätigen Mutter.

  • Naja, alles richtig gemacht hab ich sicher nicht, bin ja auch nur ein Mansch. Damit kann ich auch leben, das ist nicht das Problem.


    Ich weiß bloß nicht, wie ich es in Zukunft richtig machen soll, woran ich mich orientieren kann, OB ich es richtig mache.....mir fehlt die Grundlage, ich hab nicht die geringste Vorstellung, wie das geht, ne gute Mutter zu sein auf ner völlig anderen Basis als der, die ich bisher kannte. Wie macht man das???

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • :knuddelIch habe zwar nie eine solche Situation erlebt, aber ich will trotzdem versuchen, ein bisschen Trost zu spenden.Deine Lebensvorstellung kann ich gut nachvollziehen, ich träume auch genau davon!Aber meine Realität sieht anders aus. Du kannst dich wirklich glücklich schätzen, daß du wenigstens einige Zeit ein solches Leben führen konntest. Wenn die Umstände sich ändern (so bedauerlich das auch ist), muß man sich anpassen. Es gibt für nichts im Leben eine Garantie. Deine Kinder werden dich auch lieben, wenn jetzt alles ein bisschen anders läuft, weil sie DEINE Liebe spüren. Muttersein ist soviel mehr und vielleicht haben sie ganz andere Vorstellungen als du? Zweifellos ist es traurig, daß du ihnen kein "perfektes" Leben mehr bieten kannst. Aber sie haben dich als Mutter. Auch wenn du nicht mehr jederzeit da bist. Deine Kinder und ihre Bedürfnisse und Interessen ändern sich ja auch mit der Zeit. Sei stark und sei für sie da, wenn sie dich brauchen! :sonneIhr seid eine Familie und gemeinsam könnt ihr alles, ganz egal wie die Umstände sind.Wichtig ist, aus jeder Situation das beste herauszuholen. Es gibt ja nicht nur Schwarz und Weiß, sondern auch hunderte Grauabstufungen! Also laß dich nicht unterkriegen und gib nicht auf. Kopf hoch und zeig der Welt: egal was kommt, wir packen das!


    Und jetzt laß dich nochmal ganz doll drücken :knuddel :knuddel :knuddel

  • hallo,
    ich denke, du kannst auch wenn du arbeiten gehst eine gute mutter sein. klar wirst du dann nicht mehr 24 h ausschließlich für deine kinder da sein, aber die zeit, die du für sie anwesend sein wirst, kann doch ähnlich gestaltet sein, wie bisher. vielleicht findest du ja die möglichkeit bei dir im neuen zuhause auch etwas gemüse anzubauen. wenn nicht im garten (es gibt ja auch wohnungen mit garten), dann vielleicht etwas auf dem balkon. brot selber backen kannst du doch auch noch weiterhin und gesund und vernünftig kochen ebenfalls. mußt dann vielleicht vorkochen und portionsweise kühlen oder gar einfrieren, aber dann hast du trotz allem die gewissheit, daß sie vernünftiges essen erhalten. und was die hausarbeit angeht, auch da läßt sich einiges regeln. meine beiden zb. sind noch sehr klein, haben aber auch schon ihre aufgaben. dadurch werde ich auch entlastet und vielleicht hast du ja die möglichkeit für mehr. ich leiste mir alle 2 wochen eine putzhilfe, die dann sachen erledigt, zu denen ich keine zeit habe. gut, das ist geschmackssache und mit sicherheit auch eine finanzielle überlegung, aber für mcih ist es wichtig, daß ich meine verbleibende freie zeit so gut es geht mit meinen kindern und nicht dann auch noch mit allem anderen verbringen muß. da nehm ich halt auch etwas weniger geld für in kauf. und es heißt ja nicht zwingend, daß du vollzeit arbeiten gehen mußt, vielleicht findet sich ja eine teilzeitstelle für dich, das erleichtert dann zusätzlich noch.
    lg
    monnemermadl

    Hoffentlich bald wieder auf dem richtigen WEG!


    Phantasie ist besser als Verstand, denn Verstand ist begrenzt.
    (A. Einstein)

  • Hallo varecia,


    wenn Du jetzt eine gute Mutter bist, wirst Du auch bei Berufstätigkeit keine schlechtere sein. Nur weil Du berufstätig bist, ändert sich doch auf der Gefrühlsebene nichts. Den Draht zu Deinen Kindern wirst Du nicht verlieren, im egegenteil. Ich vermute mal ganz stark bei Dir, dass Du jetzt eh noch mehr als bisher auf die Signale achten wirst. Schau doch mal, wie verantwortungsvoll Du Dir darüber Gedanken machst.:klimper


    Ihr beginnt einen neuen Lebensabschnitt, Dein bisheriges Mutterbild wird mal eben über den Haufen geworfen, es ist eine Veränderung. Also werdet ihr eine Übergangsphase haben, um Euch dran zu gewöhnen. Es ist kräftezehrend, aber auch das spielt sich ein. Deine Kinder werden auch selbstständiger und somit "belastbarer", wollen vielleicht auch nicht mehr über alles mit Mama reden. Aber ihr werdet es gemeinsam hinbekommen, ich bin mir ganz sicher.


    Gut, ihr werdet nicht mehr ein Haus haben, keinen Garten, aber man kann auch in einer Wohnung mit Balkon gut leben. Gesund einkaufen und essen werdet ihr doch auch weiterhin können.


    Also, ich kenne meine Mutter nur als Vollzeit berufstätig. Ich bin ihr immer noch dankbar dafür, dass sie die Doppelbelastung auf sich genommen hat, weil sie mir dadurch andere Dinge ermöglichen konnte. Und ich hatte meinen Freiraum, was nicht zu verachten ist.... Ich muss nicht extra sagen, dass ich schon dolle stolz bin auf meine Mutter, oder? ;)


    Woran Du Dich orientieren kannst? Schau Dir andere berufstätige Mütter an, da kann man sich Kniffe abgucken. Kannst Dir ansehen, was Dir an deren Leben mit ihren Kindern gefällt und was weniger. Das Zeitfenster, wo Du für Deine Kinder DA bist, verschwindet ja nicht, es verkleinert sich nur. Alles wird kompakter.


    Soviele Mütter haben das gut hinbekommen, Du wirst dazuzählen. :klimper

    It takes a fool to remain sane. (The Ark)

  • Ich hatte auch mal ein schönes Haus mit Garten und allem was das Familienleben schöner macht... aber was nützt mir ein Haus, wenn alles andere nicht stimmt und ich dann auch nicht als Mutter richtig für meine Kinder emotional sorgen kann?!?


    Ich lebe nun mit meinen 2 Kindern in einer 2Zimmerwohnung und es geht uns wirklich gut. Gesunde Sachen bringe ich nach wie vor auf den Tisch...aber es darf auch mal die TK-Pizza sein...


    Schau mal... wir alle hier sind nicht perfekt was das Mutter- oder Vatersein betrifft... aber wir alle geben unser BESTES für unsere Kinder!


    Auf Gemüseanbau und Kräuter mußt Du auch nicht unbedingt verzichten, denn auf einen Balkon oder einer kleinen Terrasse mit einem Minigarten (so einen habe ich) kann mann auch so einiges ernten, der Anbau fällt nur etwas kleiner aus (Gärtner Pötschke weiß Rat!)...


    Meinen Kindern habe ich immer gesagt:"es ist nicht wichtig ein Haus, einen großen Garten und viel Geld zu besitzen...wichtiger ist das wir uns haben, gesund sind und uns ganz doll lieb haben...!"
    Meine Kids hatten früher jeder ihr eigenes Zimmer, nun teilen sich Bruder und Schwester eins und sie finden es sogar schön so.


    Meist sind es die kleinen Dinge des Lebens die uns weitaus mehr glücklich machen...!(so she ich das jedenfalls!)


    ... in diesem Sinne


    LG,

    Netti


    "And I am falling into a world I can't describe.
    And I am calling cause I'd like to say goodbye!"
    (Bruce Guthro)

  • Hallo varecia,


    oh man, Du hast hier so vielen schon gute Tipps gegeben und nun stehst Du selber gerade auf dem Schlauch.
    Das Leben ist Veränderung und das muß nicht unbedingt schlechter sein, als das, was Du vorher hattest.
    Du bist eine tolle Frau mit so vielen Gedanken und Ideen für andere. es ist vielleicht an der Zeit, mal was für Dich zu tun.


    Was ich jetzt schreibe, magst Du vielleicht nicht lesen, aber ich kann mich an einen Beitrag von Dir erinnern, den Du kurz vor Silvester geschrieben hast. Es ging um Vorsätze für das neue Jahr.
    Bei einem fällt sogar mir auf, dass Du diesen Vorsatz bisher nicht verwirklichen konntest: Du wolltest weniger Zeit am Rechner verbringen.


    Varecia, auch wenn mich einige hier lynchen, weil Du uns sehr fehlen würdest, aber mach das Ding mal für ne Woche aus und schau mal in Dir selbst nach, was dann noch übrig bleibt. Auch wenn es Dir leer vorkommt, halt es aus. Und nach einer Woche kommst Du wieder und berichtest uns, wie es dir damit ergangen ist.


    Wünsch Dir alles Liebe,


    Christiane

  • Danke euch für eure Antworten, so langsam wirds klarer.


    Zitat

    Original von rale
    Deine zwerge werden älter und brauchen dich nicht mehr so wie früher ist es das was dir sorgen macht ?


    Dieser Satz läßt mich nicht mehr los.
    Gestern saß ich da, hab die alten Fotos angesehen, meine kleinen Kinder betrachtet und geheult und geheult und geheult. Was hätte ich darum gegeben, meine kleinen Süßen wieder im Arm halten, riechen, fühlen zu können, sie behüten zu können!!! Nur für einen Augenblick, ach bitte bitte bitte!!!!:flenn :flenn :flenn
    Und das, obwohl ich noch ganz genau weiß, wie schwer es für mich war, die Verantwortung für ein so kleines Wesen zu tragen und wie arg es oft war, dass ich keine Zeit für mich hatte und ich ständig damit rechnen musste, dass jemand was von mir will. Und mich immer danach gesehnt habe, dass sie endlich groß sind.......


    Und jetzt? Jetzt werden sie groß.....der Große ist 15 Jahre alt, 1,81 cm groß, kam gestern aus der Schule und verkroch sich in sein Zimmer, ich hab ihn erst zum Abendessen wiedergesehen, danach war er auch gleich wieder weg.
    Der Kleine wird nächsten Monat 12, ist nen cm größer als ich, kriegt schon Haare unter den Achseln, war auch den ganzen Nachmittag weg........


    Meine Familie (Vater-Mutter-Kinder) ist hin, mein Zuhause ist hin, meine Ehe ist hin, und meine Kinder werden groß.
    Was soll ich jetzt bloß mit mir anfangen???? Wer bin ich, wie soll mein Leben in Zukunft aussehen, wo finde ich Erfüllung, wo eine neue Aufgabe?? Kann doch nicht darauf warten, dass ich Oma werde und in der Zwischenzeit einfach am Leben vorbeileben........


    Die Kinder brauchen mich nicht mehr so sehr, die haben nicht viel Probleme damit, wenn ich weniger da bin, im Gegenteil, zumindest der Große dürfte eher froh drum sein :party


    Einerseits bin ich froh (erleichtert, dass die Verantwortung weniger wird) und freue mich über jeden Schritt, den die Kids nicht mehr von mir abhängig sind. Andererseits weiß ich nicht mehr, wohin mit mir, Schritt für Schritt werde ich immer mehr meiner Aufgabe "beraubt". Aber bin noch nicht durch mit meiner Aufgabe.....es fühlt sich alles so halb an. Halb bin ich noch wichtig, halb nicht mehr.....ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, wie ich mit dieser Übergangszeit zurechtkommen soll. Und wo ich eine neue Aufgabe herbekommen soll, die ich jetzt schon aufbauen kann, und die mit dem Teil, den meine Kids noch brauchen, in Einklang zu bringen ist.


    Und: Wie ich es schaffen soll, mich jetzt schon von dem Teil meines Mutterseins zu lösen, von dem ich mich noch nicht trennen will.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen


  • Ja, du hast völlig recht, ich komm nicht weg von der Kiste. Ich mach mir selber vor, es liegt auch an meiner Situation (fast 4 Monate Krankenschein), an der Langeweile, aber im Grunde weiß ich, dass ich damit Realitätsflucht betreibe. Und, was, glaube ich, noch ein Aspekt ist: hier kann ich mich einbringen, und durch das positive Feedback fühl ich mich zu was gut.


    Die Kur ist da ne gute Chance, ich freue mich auch drauf, dort mind. 6 Wochen keinen Rechner zu haben. Wird nicht einfach, aber es ist nötig und heilsam. Hier zuhause, in dieser Leere, mit dem Chaos und dem Zerfall um mich rum, der durch die Vollzeitarbeit und meine körperliche Schwäche mittlerweile entstanden ist, habe ich die Trümmer meines Lebens ständig bildlich und symbolisch vor Augen, und bin aufgrund meiner Schwäche nicht in der Lage sie zu beseitigen........unerträglich!!! HIER schaffe ich das nicht, ich hab nicht die Kraft, das unter diesen Umständen auszuhalten.


    In 2 Wochen gehts los...............

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Ach Varecia :troest


    ich habe in sovielen meiner Jammerthreads von dir so tollen Zuspruch und Rat bekommen und nu lese ich was mit dir gerade so passiert und kann garnix wirklich hilfreiches sagen :frag.


    Aber ich finde es bewundernswert was du da so alles schreibst, was da so gedanklich mit dir passiert - das hat mich richtig angesprochen.


    Ich selber habe gemerkt, das ich mir so schon viele Fragen selbst beantwortet habe und ich glaube du bist auf nem guten Weg ;).

  • Zitat

    Original von varecia


    HIER schaffe ich das nicht, ich hab nicht die Kraft, das unter diesen Umständen auszuhalten.


    In 2 Wochen gehts los...............




    Was müsstest Du aushalten ausser Dir selbst? - Du kannst nur gewinnen, varecia!




    Edith fragt gerade, ob Du diesen Film immer noch nicht gesehen hast? ;)

  • Zitat

    Original von Chrissi
    Was müsstest Du aushalten ausser Dir selbst? - Du kannst nur gewinnen, varecia!


    Ich müsste das Chaos und den Zerfall aushalten....wenn du wüßtest, wie es hier aussieht, Chrissi!!! ÜBERALL Berge von Grünabfall, Zeug für den Recyclinghof (genug für nen Lastwagen), der verwilderte Garten, diese Masse an Arbeit, die ich nicht bewältigen kann, das Hochbeet vergammelt und zerfällt......rund um mich herum Zerfall, Müll, Schrott.......und in mir drin Leere, ein gefühlloses Nichts. Verlust, wo ich auch hingucke. Mach ich die Kiste aus, kann ich nur gewinnen, indem ich mich dem allem stelle, das ist richtig. Ich fühle mich so abgeschnitten von mir, hab keinen Zugang mehr zu mir selbst. Hingucken könnte das ändern, aber ich hab SOLCHE Schiss, hab total die Hosen voll!! Hier ist niemand, der mich auffängt, denn es kommt massiv, wenn es kommt, das weiß ich. Alleine schaff ich das nicht, und in der Kur werde ich aufgefangen.


    Ist meine Angst nun berechtigt oder ne faule Ausrede? Ich weiß es nicht....

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Zitat

    Original von Chrissi
    Edith fragt gerade, ob Du diesen Film immer noch nicht gesehen hast? ;)


    Nein, ich schaffe den Weg zur Videothek nicht, aus gesundheitlichen Gründen. Ich werde mir den jetzt per Internet bestellen, sonst wird das nie was.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Hallo Varecia,
    :heul der Thread hätte von mir sein können :heul


    Da fühlen und machen wir beide echt das selbe durch, da sind wir wohl seelenverwandt in der Beziehung.


    Mir ist auch der Boden unter den Füßen weg gerissen worden und auch ich muß wieder von ganz klein unten anfangen.


    Weiß auch nicht wie ich auch weiterhin voll und ganz für meine Kinder das sein soll, wenn ich jetzt arbeiten gehen muß und sie den ganzen Tag in der Kita abgeben muß. Es zerreisst mir das Herz.


    Es ist ein Neuanfang in unserem Leben und wir sind irgendwie von unserer Wolke runtergeholt worden, jetzt sind die fetten Jahre vorbei und wir dürfen wieder von neuem für unser Glück kämpfen.


    Siehst ja, bin Dir keine große Hilfe.
    Ich habe mich bei einem Psychologen vorgestellt, der sagt diese Phase sei völlig normal und man wird wieder seinen Weg finden.


    Und das schaffen wir auch!


    Habe immer ein offenes Öhrchen kannst mich auch gerne über PN kontaktieren.


    :knuddel

  • Hallo,
    ich habe mal gelernt: "Identität sei die Fähigkeit seine Biografie in einer konkreten Situation zu aktualisieren." Genau das scheint bei dir zu laufen, muss ja nicht zwangsweise problemlos sein.


    Wenn ich mir ansehe was du über Müll/Zerfall auf der einen Seite und Wegfall mütterlicher Aufgaben auf der anderen Seite schreibst, fehlt eigentlich ein gutes Übergangsritual das dich in deinen nächsten Lebensabschnitt hineinkatapultiert.


    Grüße,
    Grünschnabel

  • "Man wird seinen Weg wieder finden".......ja, ich denke schon. Bloß die Suche ist so schwierig.....völlig neues Terrain, und so viel hängt davon ab, ob ich die richtige Wahl treffe, was mir ja bisher nicht gut gelungen ist. Werden Fehler korrigierbar sein? Oder werde ich nochmal irgendwann feststellen, dass ich doch wieder alten, schädlichen Mustern gefolgt bin?


    Wenn ich nur alleine sehe, wieviele einzelne Baustellen sich langsam aus dem Wust meines ersten Postings herauskristallisieren.......alles muss einzeln betrachtet und bearbeitet werden, und doch hängt auch alles zusammen. Und das ist nur die Spitze des Eisberges, um mich rum und in mir drin ist kein Stein mehr auf dem anderen.


    Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, sehe vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Oder andersrum? :crazy


    grünschnabel
    Hat du ne Vorstellung, wie so ein Ritual aussehen könnte?
    Ich komme schon vorwärts, denke oft, jetzt hab ich einen bestimmten Part begriffen und bin soweit, das Neue daran aufbauen zu können, aber dann falle ich immer wieder zurück. Ist das wirklich Rückfall, nicht loslassen können/wollen oder nehm ich nur Anlauf für den nächsten Schritt? Boah.....ich weiß ÜBERHAUPT nix mehr.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen