Erinnerungen bei Trennung (Fotos, Möbel etc.)

  • Hallo,


    ich werde ja nächsten Monat die eheliche Wohnung verlassen und in eine eigene ziehen. Möbel werde ich wenige von hier mitnehmen da sie hier ja dann fehlen, für diese Wohnung angeschafft wurden und mir - ehrlich gesagt - auch nicht mehr so gefallen - werde mich anders einrichten, was nicht heißt, dass ich alles neu kaufe sondern Sachen aus dem Keller mitnehme und viel über Kleinanzeigen. Trotzdem kriege ich leichtes Muffensausen bei dem Gedanken mein Ehebett (in dem ich seit 15 Jahren schlafe - die letzten vier allein, da Mann auf dem Sofa...) hierzulassen - nicht weil ich so dran hänge - aber ich weiß nicht wie ich es erklären soll - sind ja alles tote Dinge, aber wenn ich es mir recht überlege werde ich in der neuen Wohnung wenifg Sachen haben zu denen ich einen persönlichen Bezug hab. Also das Ehebett hat mein Mann gebaut als ich mit dem ersten Kind schwanger war, einen Spiegel, der im Esszimmer hängt (und den ich nicht mitnehmen würde weil er eben nicht zu meiner favorisierten Einrichtung passt), haben wir zusammen gekauft als dieses Kind drei Wochen alt war, nach einer U2 Untersuchung oder so....


    Was ist mit Fotoalben, Cds - im Moment will ich das alles gar nicht, was ist mit dem Hochzeitsalbum - ich mein es ist ja gemeinsame Geschichte, ich war diejenige, die für solche Sachen "zuständig" war und dennoch bin ich so hin und her gerissen was ich mitnehmen soll, selbst meine alten Bücher muss ich nicht unbedingt mithaben, fehlen ja dann hier im REgal und ich les sie eh nimmer.


    Wenn ich mir fotos von früher anschaue sind da auch immer alte Möbel die wir jetzt nicht mehr haben (also das Sofa aus der alten Wohnung, die rotgeblümten Vorhänge etc...) und es gibt mir schon nen sentimentalen Stich - so sah es aus, als die Kinder klein waren - wenn ich jetzt alles anders hab - was bleibt dann von mir - übrig - bisschen wirr das Ganze, aber ich bin eigentlich jemand, der 20 Jahre alte Briefe aufhebt - genau, was mache ich denn mit denen - wegwerfen, mitnehmen, hierlassen???


    Wie seid ihr mit sentimentalen Sachen fertiggeworden?

  • Ich bin vom gemeinsamen Haus in eine Wohnung gezogen.


    Vieles habe ich im Vorwege aussortiert, vor allem Kleidung, die ich an caritative Einrichtungen weitergegeben habe,
    ebenso Bücher, die mir nicht mehr wichtig waren etc.


    Da einige Möbelstücke auch extra für das Haus angefertigt worden waren, sie mir nicht mehr gefielen oder aber viel zu groß waren, habe ich sie im Haus gelassen. Auf einige Möbel habe ich wert gelegt, diese habe ich auch in Absprache mitgenommen.


    Meine Bücher habe ich mitgenommen sowie viele persönliche Dinge. Erinnerungsstücke ebenso. Erst später nach dem Einzug habe ich noch weiter "ausgedünnt" ....
    Da ich gerne fotografiere, habe ich auch viele Fotos mitgenommen. Einige aber auch zurückgelassen.


    Mittlerweile sind 2 Jahre vergangen und auf Dinge lege ich nicht mehr so viel wert...

  • Ich hab auch viele Möbel mitgenommen,auch alle Photos. Und ja,sie gaben und geben mir oft noch mal einen Stich, wenn ich dann an "Früher" denke, denn dann kommen mir auch viele Situationen, ähnlich wie Du es schon nanntest in den Sinn. Aber, so denke ich, man muss einfach lernen, dass sie zu unserer Vergangenheit gehören und lernen, mit diesem "Stich" umzugehen.
    Ich habe auch mein SZ mitgenommen. Nochmann hätte es zu Brennholz gemacht und anbetracht, dass es 200 Jahre alt ist, wärs eine Sünde gewesen. Da ich es in mühevoller Kleinarbeitaufgearbeitet habe, wollt ich nicht,dass es so endet. Ich hab es umlakiert (braun auf weiss) und nun ists weiter meines. Auf Nochmanns Seite schläft der Duracellhase und es erinnert mich als einziges Möbel nicht täglich an früher....


    Ich betrachte in letzter Zeit bewusst die Fotos aus meiner Ehe, die Partnerschaft, Erlebnisse, Duracellhases Baby/Kleinkinderzeit. Immer wenns mich dann sticht, versuche ich mir sofort klarzumachen, was zu der Zeit auch bereits schon doof lief.Ich brauch dieses "Leiden" auch, um für mich die Dinge zu akzeptieren und zu verstehen. Und mit der Zeit wird das auch anders, diese Bilder zu betrachten.
    Man neigt dazu, immer nur die schönen Dinge der Vergangenheit zu sehen. Das entspricht aber nicht immer der Wahrheit. Meist war da auch nicht immer alles toll. Das versuche ich für meinen teil zumindest, zu verinnerlichen.
    Alles weg zutun halte ich persönlich für nicht gut. Vergangenheit lässt sich nie komplett auslöschen.Aber das muss auch jeder machen, wie er es kann/möchte.

  • :tuedelue



    Wollte eigentlich nur Ehebett da dieses wegen Rückenprobleme von mir angeschafft wurde
    durfte dann komplettes Wohn und Schlafzimmer mitnehme und etliches anderes
    :tuschel war am Ende mehr Sperrmüll Entsorgung


    Nach über zehn Jahren ist nur noch wenig in Gebrauch
    Ehebett umgebaut auf 140 x 200 Bett Original sind nur noch Kopf und Fußteil die jetzt als Seitenteile dienen


    Fotos ab ich nur negative bekommen :devil: wenn Ex wüsste was alles auf den Negativen ist
    :tuschel unter anderem Fotos aus der Schwangerschaft die Sie gleich nach dem entwickeln vernichtet hat


    Und einiges an Kochutensilien und Geschirr lebt noch

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Ich habe damals nur das mitgenommen, was ich auch mit eingebracht habe und die von mir gemachten Fotos und natürlich die meisten Sachen von Tochter. Möbel habe ich nicht mitgenommen, die waren sowieso alle vom Ex. Unser gemeinsam ausgesuchtes Bett ist bei ihm geblieben. Ich wollte das nicht mitnehmen und wir hatten hier Betten. Ich wollte keine Dinge mitnehmen, die mich an etwas erinnern, das schon lange nicht mehr gestimmt hat. Ich war froh, dass ich hier einen Neuanfang machen konnte.

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück. Schau nach vorn und nicht zurück. Tu was du willst, und steh dazu, denn dein Leben lebst nur Du.
    (altes Sprichwort)


    Das Leben ist das was passiert, während wir dabei sind, andere Pläne zu machen. (John Lennon)



  • Ich bin vom gemeinsamen Haus in eine Wohnung gezogen.
    Da diese bereits möbliert war, habe ich wirklich nur die persönlichen Dinge mitgenommen.
    Kleidung, Spielzeug, Bilder, Bücher.
    Kompletter Hausstand und Deko blieben da.
    Den Möbeln weine ich keine Träne nach.
    Denke für meinen Neuanfang war es gut so.


    Einiges an Kleidung habe ich aussortiert und so wie Hexenmama auch an caritative Einrichtungen weitergereicht.


    Das betrachten der Bilder ist schmerzhaft.
    Bilder aus (vermeintlich) glücklicheren Zeiten...
    Wenn ich sie ganz nüchtern betrachte und wirklich ehrlich zu mir selber bin, merke ich wie lange der eigentliche "Bruch"
    schon her ist.
    Sich das abnabeln lange hingezogen hat. Ich es nur nicht bemerkt, nicht wahrhaben wollte.
    Trotzdem bleiben diese Bilder. Sie sind Teil meiner Geschichte, meines Lebens.
    Und irgendwann wird es nicht mehr so weh tun, sich diese Bilder anzuschauen.
    Der Blick dafür wird sich ändern. Da man mit manchen Dingen abgeschlossen und Frieden geschlossen hat.
    Aber noch ist es alles zu frisch.. und deshalb noch schmerzhaft.

  • Der Blick ändert sich, mit der Zeit @ Krümel
    es gab sicher schöne Zeiten, rückblickend, aber man sollte auch die negativen Seiten im Auge haben.
    Werde am WE in alten Fotos, vor allem von mir, stöbern... ;)

  • Das stimmt.
    Richtig schwer ist es für mich, diese Bilder gemeinsam mit meinem Sohn zu betrachten.
    Er sieht sie natürlich aus einer ganz anderen Perspektive, mit ganz anderen Gefühlen. Das möchte ich ihm nicht
    nehmen.
    Meine wahren Gefühle verberge ich.
    Ich möchte ihm nicht das Bild seines Papas nehmen. Ich möchte da nichts zerütteln.
    Wir sind als Paar gescheitert, bleiben aber dennoch Eltern.

  • Trotzdem bleiben diese Bilder. Sie sind Teil meiner Geschichte, meines Lebens.


    Meine wahren Gefühle verberge ich.

    Und diese Sichtweise auf diesen Teil Deines Lebens - Deine Gefühle dazu - werden sich mit den Jahren noch einige Male verändern.
    Und irgendwann wird es vielleicht mal .... im Ansatz ... neutral.


    Es war ein Teil Deines Lebens der damals richtig war - und jetzt ist es richtig das es anders ist.

  • Ich bin ja im Haus geblieben ... ich sehe mich heute noch eher als Bewahrerin dessen das gut war ..... Das Esszimmer das der Vater der Kinder gefliest hat, die Tasse die mein Bruder für ihn mitgebracht hat ..... ja dieser Mann hat hier Spuren hinterlassen und das ist in Ordnung, für die Kinder ist es schön, für ihn ist es schön, das er nicht ausradiert wurde , für mich war es , naja, eine Übung.
    Und heute nach 6 jahren, ist es gut, das er Teil meiner Geschichte ist und auch irgendwie immer sein wird-

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • @ Maraya :respekt ,
    ich bewundere dich! Es zeigt echte größe, das du dich als Bewahrerin siehst und das alles in Ehren hälst!
    Ich glaub, ich könnte das nicht!
    Ehrlich gesagt bin ich "froh", dass ich "gehen" durfte bzw. gegangen bin.
    Denke es ist doch einfacher, wenn die Erinnerungen nicht an jedem Zentimeter und in jedem Winkel der Wohnung kleben.


    Für meinen Sohn..
    Nun ja.. da mache ich mir in den stillen Abendstunden schon Vorwürfe. Ihn aus seinem vertrautem Umfeld
    gerissen zu haben...

  • @ Krümel, alles hat seine Vor- und Nachteile
    Sicher klingt auch (immer) etwas Wehmut mit...
    letztlich sind Veränderungen positiv
    auch wenn man es anfangs nicht sieht oder sehen will
    für mich war es definitiv ein Neubeginn
    und für meine Kids auch
    der Vorteil ist, dass wir mittlerweile wesentlich zentraler wohnen
    als die Kids klein waren, war mir das nicht wichtig
    hier haben wir viel Grün um uns, aber sind auch sehr zentral gelegen

  • ich bin damals ja auch aus dem gemeinsam (gemieteten) haus ausgezogen und habe auch nicht so viel mitgenommen, natürlich gibt es schmerzhafte erinnerungen und gerade letztens saßen wir in seinem (ehemals unserem) garten und die kinder haben so toll gespielt und der garten ist immernoch ein traum- da wurde ich schon ein bißchen traurig weil die kinder das alles nicht mehr haben. aber nicht alle erinnerungen an die alten zeiten sind schön und vielleicht ist es mehr der schmerz darüber was hätte sein können wenn wir nicht wir gewesen wären.


    neue gute erinnerungen schaffen!

    Stell dir vor, du wärst verzaubert.

    How to be an Artist-SARK

  • Ist ja auch bei jedem anders .... aber diese Sichtweise hat eigendlich verhindert, das ich mich mit dem Zeug ' übriggeblieben * gefühlt habe.
    Aber ich bin ja auch drin geblieben und seit 13 . bin ICH Besitzerin ....


    Und komischerweise hat mich das total traurig gemacht, weil ich wollte als Familie hier leben , ja. Aber nach der Trauer kommt ja dann hoffentlich die Lust an einer neuen Perspektive und ein Haus in München zu besitzen ist ja auch kein Grund ewig zu trauern !


    Also weitermachen, alles sein lassen was sein will .... und wird schon.

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • @ Maraya..., ich bin anfangs auch im Haus geblieben, mir hat da streichen der Räume geholfen, einen Teil der Möbel konnte und wollte ich ändern, die Farbe war für mich wichtig.
    Für die Kids wollte ich vor allem nicht alles umkrempeln...

  • Ich bin auch im gemeinsamen gemietetem Haus geblieben, leider kann ich mich immernoch nicht aufraffen das Haus zu "entrümpeln", nicht weil ich daran hänge, sondern weil ich einfach nicht die Kraft und die Lust habe das ins Internet zustellen und zu verkaufen.
    Ich hoffe ich schaffe es bald, den wenn ich mal hör raus muss, dann wird das ein Riesen Akt. Mir graust jetzt schon davor.
    Auch ich wollte in diesem Haus alt und glücklich werden, hat leider nicht geklappt.

  • Auch ich wollte in diesem Haus alt und glücklich werden, hat leider nicht geklappt.


    Ich hab das nach wie vor geplant ... und dann wird das auch :strahlen

  • Also das Ehebett hat mein Mann gebaut als ich mit dem ersten Kind schwanger war, einen Spiegel, der im Esszimmer hängt (und den ich nicht mitnehmen würde weil er eben nicht zu meiner favorisierten Einrichtung passt), haben wir zusammen gekauft als dieses Kind drei Wochen alt war, nach einer U2 Untersuchung oder so....


    Das Ehebett hatten wir damals angeschafft, obwohl die Mutter meiner Kinder von vorneherein gesagt hatte, sie könne / wolle nur alleine schlafen. Also habe ich es auch nicht mitgenommen, sondern beim Aufteilen des Hausrats der Kindesmutter überlassen. Viel wichtiger waren mir praktische Dinge wie eine funktionierende Waschmaschine.


    Wir hatten damals auch ein Kinderzimmer eingerichtet, welches allerdings nie wirklich genutzt wurde, weil die Tochter immer bei der Mutter im Zimmer schlief - keine Ahnung, was die KM jetzt damit anfängt.

    Was ist mit Fotoalben, Cds - im Moment will ich das alles gar nicht, was ist mit dem Hochzeitsalbum - ich mein es ist ja gemeinsame Geschichte


    Das Hochzeitsalbum habe ich liebend gerne zurückgelassen, weil das im Nachhinein kein Tag ist, an den ich mich gerne erinnern möchte. Zum Glück waren wir "nur" drei Jahre verheiratet, so dass ich nicht so viel Schwierigkeiten habe mit Dingen, an denen mein Herz hängen könnte. Für mich war es vor allem damals wichtig, woanders hinzuziehen und einen Neuanfang machen zu können.


    Einige Dinge gibt es, die mir die KM damals geschenkt hat, die habe ich behalten, weil sie hübsch oder praktisch oder beides sind. Die Mutter der KM hatte mir seinerzeit zwei selbst gemalte Bilder geschenkt, die habe ich der KM vermacht, weil die Omi nun wirklich nicht zu den Menschen zählt, an die ich mich gerne erinnere - aber das ist ein anderes Thema.