Kind ist zu leicht beeinflussbar

Hallo Karamellka!

Darf ich fragen, um was für einen Schwachsinn es sich genau handelt, zu dem er sich überreden lässt? Also ich war zugegeben auch mal "Rabauke", und habe viel Blödsinn im Kopf gehabt (Klingelmännchen, Kräftemessen mit gleichaltrigen Jungs u.ä.).

Das ging dann alles soweit, bis ich mir mal bei einer Klopperei den Gipsbein geholt hat. Darauf hin ist damals meinem Vater der Kragen geplatzt und er hat mich in einem Kampfsport Verein angemeldet, damit ich mich da austobe, aber auch in erster Linie Disziplin und Respekt lerne. Somit bin ich von der Straße runtergekommen, und in der Schule hab ich mich auch nicht mehr auf jeden Sch... eingelassen.

Ist dein Sohn auch irgendwo im Verein? Ich finde sowas sehr sinnvoll, weil man neben von mir oben schon genannten Disziplin und Respekt auch neue Freunde finden kann, also auch echte gescheite Freunde meine ich. Vielleicht kannst du ihn ja mal für irgendwas begeistern. Bei mir hat's damals jedenfalls gefruchtet.

Dennoch muss ich zugeben, dass das Thema Gruppenzwang schon immer verbreitet war, und man sich als Kind/Jugendlicher immer auf einen schmalen Grad bewegt, zwischen "cool" und "Loser" sein.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.

LG, Kiki

Zitat von Karamellka

Z.B. wurde er von seinem "Freund" überredet andere Kinder (Mädchen) mit Sand zu bewerfen. Als ich ihn darauf angesprochen habe, war es ihm peinlich.

Bist Du Dir sicher, dass es ihm in dem Moment nicht doch Spass gemacht hat? :brille:brille

Die Kinder verändern sich ja laufend- gerade der Übertritt in die Schule (so auch die weiterführende Schule etcpp.) bringt Kinder dazu, zu probieren, zu trietzen, sich und Dinge halt einfach auszuprobieren :tuedelue
Und eventuell (bzw. ziemlich wahrscheinlich) werden die anderen Kids ihren Eltern ähnliches erzählen, da ja die meissten ET solche Dinge nicht gutheissen werden

Die Aller aller Wenigsten bleiben die "Engel", die man aus dem Kindergarten kennt
ich denke, die Einen können es nur geschickter "verkaufen", als die Anderen-

Er ist ja jetzt quasi im ersten Schritt der Selbstständigkeit (im Vergleich mit der Dauerbehütung und Beaufsichtigung im KiGa)-
da gehört ein gewisses Ausprobieren, und auch Konsequenzen erhalten dazu-

als Mutter fällt es immer (und meiner ist 17 :rolleyes2: ) schwer dies zu sehen-

Zitat von Karamellka

Als ich ihn angesprochen habe war sein Freund dabei und hat sich "selbst" verraten.
Mich hat die Lehrerin auch schon darauf angesproches, dass sie sowas häufiger mitbekommen hat.
Es ist also nicht so, dass ich meinen Sohn nur in Schutz nehme...

das meinte ich auch gar nicht (sorry, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe-)

So gesehen wäre es ja noch viel "schlimmer"... bzw. ist halt nicht jeder eine geborene "Führungspersönlichkeit"-
da gibt es auch kein Besser, oder Schlechter-
beide sind ja irgendwie süss
(urks- es fällt mir so schwer, zu formulieren- sorry dafür)

Ich denke, er wird sich da mit laufender Übung (vor allem durch die Konsequenzen- die halt auch erfolgen, wenn man angestiftet wird :tuedelue ) einfinden

Zitat von Karamellka

Er sagte nein, und sein Freund sagte, aber du bist du mein Freund, warum machst du nicht, was ich dir sage

Das war bei uns in der Grundschule auch großes Thema... :brille ich weiß nicht, wie oft ich ihm gebetsmühlenartig versucht habe zu erklären, dass man daran keine Freundschaft festmacht... und auch jetzt in der 5.ten Klassen sind da noch viele Jungs seine "besten Freunde" die ich noch nicht einmal hier zu Hause gesehen habe....

In der Grundschule gab es bei uns ein "Schlüsselerlebnis" wo er echt Bockmist verzapft hat und wir und die Eltern eines anderen Jungen in die Schule kommen mussten um gemeinsam weitere Sanktionen zu besprechen.

Allein das, war für Herrn Junior Grund genug sich danach zu überlegen, wann er sich wo an welchen Aktionen beteiligt. Wie so oft lernen sie nur aus Fehlern, wenn es weh tut und von aussen kommt. Bis dahin können Mama und Papa sich wahrscheinlich den Mund fusselig reden und nichts passiert...

Auf den Satz "Aber du bist mein Freund, warum machst du nicht, was ich dir sage" gibt es eine sehr gute Gegenantwort: "Wenn du mein Freund bist, verlangst du so etwas nicht von mir".
Es mag sein, dass sich dann einige Freunde verabschieden - aber um die ist es nicht schade, es waren vorher auch keine.

Seh es wie Haselmaus - meine haben bei sowas gesagt - wenn du mein Freund bist, willst du nicht das ich Schimpfe kriege! Freunde machen sowas nicht.

Hat die Spreu vom Weizen getrennt, beide haben seit der 1 Klasse einen siamesischen Zwilling und sind nun schon in der 6. und 8. Klasse. (Natürlich machen sie meist zusammen Mist... :rolleyes2:)

Zitat von Karamellka

Es geht nicht darum, dass er Blödsinn macht, sondern darum, dass er etwas macht, was er eigentlich selber doof findet.

Nun ja, ich denke wir sagen/machen alle manchmal Dinge von denen wir später erkenenn, dass sie doof waren - in dem Moment aber vielleicht weil die anderen es auch so gemacht haben, mitgemacht haben... Es ist vielleicht eine Fähigkeit, die sich mit der Zeit entwickelt? Also nachbesprechen und vielleicht gemeinsam Lösungen für solche Situationen in der Zukunft suchen? (Hast du glaube ich auch getan?)

Ich habe auch rausgelesen, dass sich dein Junge nicht so leicht tut Freunde zu finden? Da ist es - wenn ein angeblicher Freund einen unter Druck setzt - noch viel schwerer "Nein" zu sagen.
Wie ist es denn zwischen Euch? Sagt er "Nein" zu deinen Ideen/Vorschlägen? Kann er es tun ohne eine negative Konseqeunz (z.B auch Mama wird sichtlich traurig?) Oder kannst du gut "Nein" sagen zu allen anderen Leuten? (das ist bei mir z.B so ein Punkt auch wenn es da natürlich nicht um Sandwerfen geht).

Ich denke du machst das ganz gut. Versuchen darüber zu reden ihn zu stärken eigene Ansichten zu entwickeln und vielleicht aufpassen wie du selbst das machst. Meistens lernen die Kinder am meisten durch eine Vorbildwirkung der ihnen nahestehenden Verwandten...