Hallo,
nachdem die völlige Ratlosigkeit mich dazu gebracht hat, mich hier anzumelden, kommt auch gleich die erste Frage.
Ich lebe nun seit 1,5 Jahren getrennt vom Vater meiner Kinder (2,5 und 4). Es gab keine traumatische Trennung, wir kriegen es eigentlich ganz gut hin zumindest vor den Kindern einen recht freundschaftlichen Kontakt zu wahren. Das erste halbe Jahr haben wir in einer Stadt gewohnt. Trotz der räumlichen Nähe, gestaltete sich der Umgang von Anfang an sehr schwierig. Er war nie der fürsorgliche engagierte Vater und ich habe auch nicht erwartet, dass er dazu nach der Trennung plötzlich mutiert... Er kam halt wenn es ihm gerade in den Kram passte ein- bis zweimal wöchentlich nachmittags auf ein Stündchen vorbei, sagte angekündigte Besuche aber gerne auch mal spontan wieder ab oder nutzte die bei uns verbrachte Zeit damit mit mir zu plaudern und mir sein Leid zu klagen. Vor einem Jahr bekam ich dann (nach langer Bewerberei) eine Stelle in der Nähe meiner Eltern, wo wir seither wohnen (ca 160km vom KV). Die Entfernung verkompliziert das Ganze natürlich. Ich komme ihm aber wirklich immer sehr entgegen, bringe die Kinder zu ihm (er fährt nicht Auto), kann damit leben, dass er die Kinder hier besucht und habe bisher vielleicht viel zu gelassen auf häufiges Umplanen und Absagen reagiert. Zunächst war der Plan, dass im Wechsel er hierher kommt und 14 Tage später die Kinder zu ihm. Allerdings auch nur von Sa auf So und seine Besuche waren oft nicht mal 24h. Nachdem ich immer wieder gelesen habe, wie wichtig Regelmäßigkeit und keine zu großen Zeitabstände bei Kindern in diesem Alter sind, war dann der Versuch, dass die Kinder wirklich alle 14 Tage bei ihm sind und dann auch von Fr bis So, damit sie auch eine Chance haben sich bei ihm zuhause zu fühlen. Naja. Die Kinder waren im letzten Jahr ganze 5 Mal bei ihm... :wow
Ende letzten Jahres hatten wir ein erstaunlich positives Gespräch, indem er sich sehr einsichtig gab. Da wir gemerkt hatten, dass Besuche der Kinder alle 14 Tage nicht realistisch waren, haben wir beschlossen, wieder auf einen vierwöchigen Rhythmus umzustellen und diesen dann aber auch Konsequent durchzuziehen und er zusätzlich einmal im Monat kommt, je nachdem wann sein Schichtdienst es zulässt. Wir haben sogar schon alle Papa-Wochenenden für 2015 festgelegt. Das Januar-WE ging dann schon wieder nur von Sa auf So und nun hat er sich für Februar überlegt, die Kinder lieber Ende des Monats (statt 1.WE) und dann für 4 Tage zu nehmen. Erst dachte ich ja, wow, was ist denn mit dem los und hatte nur Bedenken, weil dann zwischen den Besuchen wieder ganze 6 Wochen liegen, was verdammt lang ist. Ich habe vorgeschlagen, er könnte die Kinder ja Ende Feb für 4 Tage nehmen und trotzdem noch am 1. WE, damit die Kinder sich einfach auch besser bei ihm eingewöhnen können. Da druckste er rum, er hätte an dem Samstagabend einen 'Termin'. Ahhhh. :angry Dann habe ich auch sein plötzliches Engagement verstanden. Er weiß genau, dass ich mittlerweile die Vollkrise kriege, wenn er schon wieder was Besseres zu tun hat. Da musste natürlich was her, was besser klingt als 'da kann ich nicht'. Und 'ich würde die Kinder gerne mal länger nehmen' klingt ja um Welten besser... Und wer macht sich jetzt wieder nen Kopf? Ich natürlich. Ich finde eigentlich, dass es für die Kinder wichtig wäre, endlich mal einen für sie nachvollziehbaren Papa-Rhythmus zu haben und dass dieser einfach mal seine Prioritäten anders setzen muss. Ich kann ja auch nicht immer alles wahrnehmen, worauf ich Lust habe. Und Papa-WE kann man sich doch auch einfach mal freihalten oder nicht? Ich bin nur so ratlos, ob ich ihn nun darauf festnageln soll. Oder ob ich mich freuen soll, dass er die Kinder auch mal länger nehmen möchte und auf Rhythmus pfeifen. Aber vor allem bei der Kleinen mach ich mir da Sorgen, wie sie das verpackt. Als sie im Dezember zum ersten Mal zwei Übernachtungen bei ihm waren, hat sie sich hinterher eine Stunde an mich geklammert und nur geheult. Sie war halt vorher sechs Wochen nicht dort gewesen. Wie soll das dann ein vertrautes Umfeld werden. Ach Menno. Was meint ihr? Ist jetzt furchtbar lang geworden, aber das musste mal raus. Ich finde dieses ewige hin und her sehr zermürbend und verstehe es auch einfach nicht. Wie gehe ich damit nun vernünftig um (obwohl ich auf vernünftig gerade keine Lust mehr habe...)???
Über Anregungen, Erfahrungen etc. würde ich mich sehr freuen.
Danke schonmal :rotwerd