Ruhelosigkeit und nicht zur Ruhe kommen - Kita

Hallo Ihr Lieben,

mein Sohn ist 4,5 Jahre alt. Bis vor drei Monaten lief alles prima im Kindergarten. Er hat sich super entwickelt, wurde in höchsten Tönen gelobt für seine Hilfsbereitschaft, Empathie und Kreativität. In den letzten Monaten hatte ich nun mittlerweile 4 Gespräche in der Kita, wo er darum ging, dass er sehr zappelig ist, sich bei gestellten Aufgaben nicht konzentrieren kann/will, leicht die Lust verliert und sich nicht abgrenzen bzw. fokussieren kann. Auf Drängen der Kita habe ich nun am Donnerstag einen Termin bei einem Kinderarzt, der feststellen soll, ob diese 'Zappeligkeit' 'normal' ist, ob man etwas dagegen tun kann wie z.B. Ergotheraie etc.
Ich muss dazu sagen, dass mein Sohn sehr agil ist, Bewegung liebt, er ist unheimlich musikalisch und tanzt und springt viel, kann sich aber auch über 30 Minuten oder länger auch mal hinsetzen, ein Bild malen oder spielen. Ich merke, dass er abends schlecht in den Schlaf findet und sehr schlecht runterfahren kann, aber ich habe nicht den Eindruck, dass er sich schlechter konzentrieren kann als andere Kinder in seinem Alter.
Ich werde diesen Termin wahrnehmen, denn natürlich will ich nur das Beste für meinen Sohn und sollte er in diesen Bereichen Probleme haben, die ein Arzt besser diagnostizieren kann (ich bin nunmal auch nicht neutral) werde ich definitiv auch eine Ergotherapie machen. Ich bin nur gerade sehr verunsichert, da ich mittlerweile von einigen Eltern aus der Kita erzählt bekommen habe, dass auch sie Ergotherapie, quasi als ALLHEILMITTEL vorgeschlagen bekommen haben.

Meine Frage nun: Wie wurdet ihr darauf aufmerksam bzw. aufmerksam gemacht, dass eure Kinder in dieser Hinsicht Probleme haben? Ist Ergotherapie ein adäquates Mittel gegen diese Ruhelosigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten? Ich denke manchmal, dass er vielleicht einfach keine Lust hat sich dem Willen der Erzieherinnen zu beugen, da er selbst gewählte Spiele sehr wohl konzentriert zu Ende bringen kann.

Aber ich bin auch noch nicht so im Thema drin um mir eine umfassende Meinung bilden zu können. Es wäre schön von Euren Erfahrungen zu hören.
Danke und liebe Grüße
Yvonne

Hallo,

nein, die Erzieherin hat nicht gewechselt. Er ist in einem Kindergarten mit offenem Konzept, er hat seine Bezugserzieherin, mit ihr hat er aber nur im Stuhlkreis bzw. bei der Entspannung näheren Kontakt.

Der Punkt ist, dass diese Bezugserzieherin die einzige ist, zu der er so gut wie gar keinen Bezug hat und die mich ständig zum Gespräch bittet. Es ist nicht so, dass er etwas gegen sie hätte, aber sie haben keinen Draht zueinander und dementsprechend kann ich mir schon vorstellen, dass er des öfteren auf stur schaltet. Zudem gibt es einen Jungen dort, mit dem er ein sehr ambivalentes Verhältnis haben. Die beiden mögen sich total gern, aber dieser Junge hat sehr große Probleme, er beisst und rastet ständig aus, so dass er mittlerweile schon kurz vorm Rausschmiss steht. Mein Sohn kommt bis auf kleinere Reibereien ganz gut mit ihm zurecht, aber die beiden ziehen sich dann in verschiedenen Situationen gegenseitig hoch, werfen sich auf den boden, brüllen rum etc. pp.

Diese Junge war jetzt vier Wochen in Kur, da hat sich die Lage etwas entspannt, seit Montag ist er wieder da und es geht von vorne los. Mir ist schon klar, dass er sich hier nicht abgrenzen kann, aber selbst die Erwachsenen sind mit dieser Situation überfordert, wie kann man das von einem Kind verlangen.

Mein Eindruck zu Hause ist, dass er sich, bis auf die Einschlafprobleme, ganz normal verhält und ich bin mir nicht sicher, inwieweit die Situation im Kindergarten bzw. mit den Erziehern hier mitspielt. Im Dezember hatte er beispielsweise ein Phase, wo er garnicht mehr hingehen wollte, er hat jeden Tag Theater gemacht und wollte zu Hause bleiben. Das hatte sich nach den Ferien entspannt, aber es kann auch sein, dass das an der Abwesenheit des anderen Jungen lag. Mein Sohn sagte mir nämlich vor Weihnachten schon, dass er nicht mehr mit diesem Jungen spielen will, weil er ihn ständig ärgere etc. Das meine ich mit ambivalent. Er mag ihn eigentlich, aber er kommt mit seinem Verhalten nicht zurecht.

Ich weiss nun nicht, inwieweit das alles im Zusammenhang steht oder ob ich mir das einrede. Fakt ist jedenfalls, dass ich von selbst niemals auch nur auf die Idee gekommen wäre, dass mit meinem Kind etwas nicht stimmt und dass dieses ständige Hin und Her natürlich sehr verunsichert.

Hallo Flo,
du sprichst mir aus der Seele, das Gefühl habe ich soooo oft. Wir waren heute beim Arzt, er meinte auch, dass er zwar etwas zappelig wäre, ansonsten aber keine Auffälligkeiten festzustellen sind. Er hat es mir freigestellt, ob ich eine Ergo machen möchte bei der mein Sohn spezielle Entsoannungstechniken lernt, damit er besser entspannen kann, ich habe das Rezept mitgenommen, bin mir aber nicht sicher, ob ich es ausprobieren soll. schaden wird es ihm mit Sicherheit nicht ich muss mal darüber nachdenken.