Termine und Teenie alleine lassen

  • Meine Tochter wird jetzt dann 14 und ist es gewöhnt, nachmittags und auch abends mal alleine zu sein.


    Nun meine Frage:
    Demnächst sind in einer Woche zwei Abendtermine (Dienstag und Donnerstag), wo ich morgens um sieben aus dem Haus gehe und von der Arbeit aus gleich weiter, d.h. ich würde beide Male erst so gegen 22 Uhr nach Hause kommen, wenn Tochter eigentlich schon im Bett ist.


    Wie findet Ihr das?
    Würdet Ihr das machen?
    Oder geht das garnicht?


    Wir hatten da im Büro eine heftige Diskussion, aber v.a. mit Leuten, die keine Kinder haben, da ich meinte, mir wäre es lieber, wenn der eine Termin verschoben wird, da ich das nicht so toll finde mit zwei Abenden in einer Woche. Kommentar war nur, ich soll mich nicht so anstellen und es ist ja ein Tag dazwischen, wo wir uns sehen.


    Danke für Euere Meinungen!

  • Wo ist denn für dich persönlich das Problem? Dass ihr euch an den beiden Tagen gar nicht seht? Ist zwar nicht besonders schön, aber in dem Alter finde ich geht das schon mal. Zwischendrin mal telefonieren sollte ja gehen. Wenn deine Tochter es gewohnt ist auch mal abends allein zu sein, dann ist ja zumindest das kein Problem.

  • Das kommt sicher auf das Kind an und darauf, ob und was für Kontakte ihr habt.


    Wäre es möglich, daß sie mit zu einer Klassenkameradin geht? Oder jemand vorbeikommt, um ihr , z. Bsp. zum Abendessen Gesellschaft zu leisten?


    Also einen Tag würde meine wohl mitmachen, aber zweimal so kurz hintereinander, gäbe bei uns Probleme.


    Mir wäre sehr unwohl dabei und wenn ich es verschieben könnte, würde ich es auch tun!


    Aber wir sind noch recht neu hier, sie hat wenig Kontakte und so superselbsständig ist sie ( 13) auch noch nicht!

    " Lebensmotto" Alle Sorgen hinaus auf`s Meer schicken und kleine Gluecksmomente sammeln, wie Muscheln am Strand

  • Moin,


    Ouh, da triffst du bei mir gerade einen Nerv!


    Meine Tochter ist mittlerweile 15. Ich arbeite Vollzeit und habe diese Woche Spätschicht, was bedeutet: sie geht um 7 Uhr aus dem Haus (Schule) und ich bin erst um um kurz vor 19 Uhr zuhause. Das alleine bereitet mir schon Bauchweh, weil sie Nachmittags ständig auf sich alleine angewiesen ist - bei Frühschicht bin ich um 17 Uhr zuhause, was rein gefühlsmässig schon viel früher ist. Sie ist zwar auch mit Freundinnen weg und kann sich sehr gut alleine beschäftigen, tut auch einiges selbständig für die Schule, aber..... irgendwie trotzdem.


    Ich versuche wenn Termine überhaupt auf einen Abends in der Woche zu begrenzen. Ich will damit sagen: Ja, zweimal wäre mir auch zuviel und ich würde versuchen, einen zu verschieben bzw. auszulassen. Ich kann dich da voll verstehen.


    Natürlich schaffen unsere Kinder das, aber es geht ja nicht nur darum, ob sie alleine in den Stunden klarkommen. Es geht für mich auch darum, dass ich zu lange nicht für sie da bin, sie alleine lasse, sich selber überlasse, sie mir nichts erzählen kann, ich nicht für sie da sein kann.


    In dem Alter sind unsere Kinder in der Pubertät. Ich merke das wirklich deutlich: heute spricht sie von eigene Wohnung nehmen, Uni in einer entfernten Stadt aussuchen, was kostet wohl eine eigene Wohnung, und zwei Stunden später kommt sie "Mama kuscheln", setzt sich auf meinen Schoß und flüstert "was würd ich ohne dich machen, es ist so schön, dich und die Katzen zu haben". Natürlich werden sie flügge und schaffen es, alleine zu sein, aber sie brauchen uns noch, vielleicht mehr denn je.


    Wenn sich die zwei Male diese Woche abends weg sein nicht umgehen lassen, würde ich das vielleicht mitmachen, aber darauf achten, dass es nicht zu Routine wird. Und das auch so kommunizieren. Tagsüber bzw. während der Arbeitszeit bist du für den Job da, ansonsten für deine Kinder. Und das würd ich auch deutlich machen.


    Wie gesagt, ich verstehe dich total!


    LG Tigerchen

  • Wie findet Ihr das?


    Nicht superschön, aber wenn es mal ist...


    Würdet Ihr das machen?


    Ja klar. Ist auch eine gute Gelegenheit, die junge Dame mal machen zu lassen. Stichwort loslasssen üben. :brille
    Ich denke um 22:00 Uhr wird sie noch wach sein , oder?


    Meine Tochter wird jetzt dann 14 und ist es gewöhnt, nachmittags und auch abends mal alleine zu sein.


    Also weder ein Sprung ins kalte Wasser, noch ein Dauerzustand.



    Ich denke die anhängenden Themen, also wie gehe ich für mich damit um, leitet das berufliche Umfeld da ein: das machen wir jetzt immer so, draus ab, koche ich vor oder lasse ich sich selber was machen, usw., hängen für mich dann davon ab, zu welcher Selbständigkeit, das Kind erzogen und gewachsen ist...


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Hab immer wieder mal Spätschicht teilweise bis 23 Uhr ganze Woche


    und das ging schon mit 10


    allerdings hab ich Twins und gab großen Bruder
    also total anders als wenn man ein Einzelkind hat


    theoretisch und praktisch schafft Sie das bestimmt


    Was einem im weg steht sind die Gefühle, Ängste und Sorgen.


    Wenn die Möglichkeit hast kannst mit stumm geschalteten Handy über Whatsapp oder SMS Stündlich oder kürzer Kontakt halten.


    :engel Da kommt man wieder in die Schulzeit heimlich Briefchen schreiben

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • entscheidend ist für mich, wie das Kind das findet---


    meine haben so Tage geliebt :brille und somit hatte ich nie ein Problem damit- kann mich aber auch auf meine Kids verlassen :frag

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Richtig mitreden kann ich nicht weil meine Tochter jünger ist aber aktuell mache ich mir eben auch Gedanken allein schon wegen der Arbeit u.a.
    Machbar ist es sicher , ich würde es halten wie Tigerchen, ihr Beitrag hat mich sehr angesprochen....... Es geht ja nicht darum das die Kinder /Teenies das nicht hinbekommen, kommt aufs Kind an, ne gewisse Selbstsändigkeit ist ja auch cool aber man will ja gern für sie da sein. Nun und bei Einzelkindern ist es eh schon mal was anders.......
    Ich denke ich würde es auch machen wenn es sich nicht ändern lässt, so als Ausnahme wird es schon gehen und sprechen würde ich mit meiner Tochter auch drüber.
    Mir ist durchaus schon passiert das meine Tochter etwas recht locker sah ...... Kürzlich war ich mehrmals über Mittag weg weil die Vorstellungsgespräche so blöd lagen, das brachte unseren Ablauf ziemlich durcheinander lies sich aber gut absprechen und regeln. Da kam dann auch schon mal der Spruch..... ich bin doch schon groß und verstehe das :brille ....... gut zwei Tage später kann es dann heißen das sie mich so schrecklich vermisst wenn ich nicht da bin :brille


    Wünsche Dir das Du das gut hin bekommst , ohne Bauchweh, liebe Grüße, Kaffeetante

  • Meine ist auch 14 und wir hatten letzte Woche das "Problem" das ich mit der Kleinen stationär ins KH mußte über Nacht.


    Der Komentar meiner Pubi: "Scheeeeeeeee.." :lach


    Sie hat sich dann 3 Freundinnen eingeladen,eine blieb über Nacht.Ich hab Ihnen Geld da gelassen um sich was zu essen zu holen/zu bestellen.
    Meine größte Sorge: ob das mit dem aufstehen und zur Schule gehen was wird.. :hae:


    Aber was soll ich sagen: hat alles bestens geklappt,die Bude steht noch,alle Kinder haben überlebt und sie hatten ihren Spaß :lach;):tanz


    Vertrau Ihr,vielleicht kann sie sich auch eine Freundin einladen zum übernachten?
    Und es ist ja nur eine Ausnahme,wenn ich richtig verstanden habe.
    Bei anderen ist sowas "Alltag".

  • Ich selber hab da keine Erfahrung damit, weil bei uns immer die Oma mit im Haus war, egal wann und wie lange ich arbeiten musste. Allerdings habe ich regelmäßig "Spätschichtkinder" bei uns über Nacht. Wäre das keine Option für Deine Tochter? Meine liebt es, wenn die Mama ihrer besten Freundin Spätschicht hat, dann hat sie gleichaltrige Gesellschaft :brille

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Vielen Dank für Euere Antworten.


    Wo für mich das Problem ist? Tja, dass ich mir ein schlechtes Gewissen einrede....
    Muss vielleicht deutlicher sagen, es sind keine Arbeitstermine.... das eine ist zwar ein Essen mit der Arbeit, wo es schon blöd wäre, sich auszuklinken und das andere ein privater Termin.
    Wie gesagt, einmal ist auch kein Thema, aber zweimal in einer Woche find ich schon heftig.


    Aber mich hat v.a. die Meinung anderer Eltern interessiert, da die Kollegen, die kluge Ratschläge geben, selber alle keine Kinder haben bzw. nicht Alleinerziehend sind, d.h. immer jemand zu Hause ist (und wenn es der große Bruder ist).


    Ja, für mich macht es auch einen großen Unterschied, dass es ein Einzelkind ist. Sie ist einfach alleine.


    Aber die Idee mit der Freundin ist gut....werd ich meiner Tochter vorschlagen.


    Und wenn ein Notfall ist, dann ist es auch nochmal eine andere Situation.... dann hab ich ja keine Wahl, so dass sich ein Kind nicht zurückgesetzt fühlt.

  • Hallo!


    Da es ja nicht jede Woche so ist finde ich das voll ok!


    Aber sprich doch einfach mit Deine Tochter darüber,wie sie das findet,wie sie denkt!


    KLar ist es schöner ,wenn Mama immer da ist,aber das geht nicht immer!


    Ich muss auch ab und an abends nochmal weg arbeiten,aber das kriegen meine Mädels super hin.Sie wollen nur wissen,wann ich wieder zu Hause bin und wo ich bin.



    Vielleicht gönnst Du Deiner Tochter,wenn Du eins chlechtes Gewissen hast, demnächst mal einen schönen Mamatag,wenn DU frei hast!


    So mache ich das mit meinen Mädels - jeder bekommt für sich einen Mamatag,wo sie entscheiden können,was sie mit mir alleine machen( das ist mal Kino,mal bummeln,Eisessen,Schwimmengehen oder einfach einen DVDnachmittag mit mir alleine- die Schwester geht dann mal zu ner Freundin oder Omaopa



    Diese Tage tun uns allen immer supergut und machen total Spass



    :party

    :strahlen lg Christine


    PS: alles wird gut-immer!

  • Wo für mich das Problem ist? Tja, dass ich mir ein schlechtes Gewissen einrede....


    Ich denke, genau das ist das Problem.


    Meine Tochter sieht es genauso, wie die Kinder von Luchsie und Moni: "Super, hab ich nen Abend für mich" bzw. "Fein, hab ich sturmfrei" :brille .


    Die schlechten Gefühle, die mach ich mir selbst, das schlechte Gewissen, das Sorgen-Machen. Meine Tochter sagt, sie habe damit kein Problem, alleine zu hause zu bleiben.


    Nun hab ich ein sehr gutes Beispiel aber vor Augen, was passieren kann, wenn ein Kind sich zuviel selber überlassen bleibt. Meine Cousine (mein Alter) ist damals als meine Tante sich von ihrem Mann getrennt hat, sehr viel alleine gewesen, ist total abgerutscht, Drogenszene, Stricherszene und ist heute ein Wrack. Meine Tante hat davon früher nix mitbekommen. Und ich denke, genau das ist es, wovor viele Angst haben.


    Gleichzeitig bleibt die Angst: lass mal "was" sein, wasweißich, Rohrbruch, Feuer im Haus, sie fällt irgendwo runter.... und ich bin nicht da. Naja, die normalen Ängste halt :rotwerd


    Und andererseits ist es ja so: wie sollen sie flügge werden, selbständig, wenn wir ihnen nichts zutrauen? Es ist eine Gratwanderung, eine Zwickmühle, und es gibt nie eione optimale Lösung.


    Ich denke, viel reden hilft. Deutlich machen.: Wenn was ist bin ich für dich da, du kannst mich so und so, unter der Nummer erreichen.


    Und wir sollten uns vielleicht klarmachen: sie können viel mehr, wenn wir sie lassen.


    Trotzdem bleib ich Mama und mach mir immer Sorgen :D


    LG Tigerchen

  • Nun hab ich ein sehr gutes Beispiel aber vor Augen, was passieren kann, wenn ein Kind sich zuviel selber überlassen bleibt. Meine Cousine (mein Alter) ist damals als meine Tante sich von ihrem Mann getrennt hat, sehr viel alleine gewesen, ist total abgerutscht, Drogenszene, Stricherszene und ist heute ein Wrack. Meine Tante hat davon früher nix mitbekommen. Und ich denke, genau das ist es, wovor viele Angst haben.

    Die Frage ist, ist deine Cousine abgerutscht weil Sie alleine war
    oder weil deine Tante bedingt durch Trennung und Schuldgefühle ( das arme Kind leidet unter all dem ) nicht konsequent genug war.


    Ich denke durch feste Regeln und Erziehung zur Selbstständigkeit gibt man den Kindern das passende auf den Weg das.
    Von den Ängsten was passieren kann darf man sich nicht verunsichern lassen, eventuell verstärkt man damit sogar die Ängste des Kindes.
    Den nicht nur den Kind kann etwas passieren auch den Elternteil und diese Sorgen hören nicht mit einen bestimmten Alter auf die bleiben bis zum Lebensende.
    Man lernt nur anders damit umzugehen

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg